Frust wegen verbotener Spiele

Probleme und Lösungen für den Kindergartenalltag
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Troknuka
Beiträge: 13
Registriert: Di 4. Dez 2012, 14:36

Frust wegen verbotener Spiele

Beitrag von Troknuka »

Ich ärgere mich so. Meine Tochter ist 3 1/2 Jahre alt und verzweifelt im Kiga daran, dass sie manche Spiele nicht spielen darf, weil die für Vorschüler reserviert sind. Sie fragt, ob sie mitspielen darf und bekommt als Anwort immer ein Nein. Sie bleibt dann offenbar aber dabei stehen und guck zu, weil die Regeln kann sie einem perfekt erklären. Am Montag hat der Kiga nach den Ferien wieder angefangen und damit sind zwei neue Spiele aufgetaucht. Seit Montagabend spricht sie ständig davon und war gestern (Donnerstag) total deprimiert, weil sie nich mitspielen darf. Sie hat mich inständig gebeten, noch einmal die Erzieherin zu fragen.
Und was habe ich doofe Pute getan?!? Genau, ich hab gefragt. Das Ende vom Lied: Meine Tochter ist jetzt endgültig gefrustet.
Denn die Erziehering hat es kategorisch abgelehnt, dass sie auch nur einmal das Spiel spielen darf (es hätte ja auch nachmittags, wo kaum Kinder da sind, sein können) und hat statt dessen behauptet, ihr Sozialverhalten müsse sich verbessern. Schließlich würde sie bei Spielen meist dann alles wieder einpacken, wenn die Erzieherin sich aus dem Spiel zurück zieht. Nur mit anderen, gleichaltrigen Kindern, wolle sie kaum spielen.
Von Zuhause weiß ich, dass sie wirklich schnell die Geduld verliert, wenn ein anderes Kind das Spiel nicht beherrscht. Aber was soll ich denn jetzt bitte tun?
Sie versteht nicht, dass Gleichaltrige manche Spiele noch nicht können und so viel Feingefühl, sich auf die falschen Regeln einzulassen, hat sie wirklich nicht.
In ihrer Krippe wurd sie dafür gelobt, wie toll ihr Sozialverhalten sei und auch beim Wechsel in den neuen Kiga waren alle Erzieherinnen begeistert. Und jetzt plötzlich hat sie genau da ihre Schwierigkeiten?
Und selbst wenn es so ist (ich weiß, als Mutter sieht man sein Kinder ja immer anders), dann bringt uns dieser Punkt doch nicht weiter. Sie ist gefrustet, weil sie nicht das spielen darf, was sie möchte und auch kann (zuhause spielt sie fast nur Spiele ab 5 Jahren) und daran ändert sich ja auch nichts, wenn sie mit anderen Kindern Brettspiele spielen würde.
Was mich auch total verwundert: Zuhause macht sie locker die 64-Puzzle und im Kiga nur die einfachsten Hochsteckpuzzle. Zuhause legt sie die tollsten Muster mit Bügelperlen, im Kiga ist immer alles wild durcheinander. Auf meine Frage warum, sagt sie mir, dass schwere Puzzle und Muster nur für große Kinder sind :?
Die Erzieherin ist der Meinung, dass es im Kiga so laut sei und sie sich deshalb leichtere Aufgaben suchen würde.
Ich bin ratlos. Nochmal das Thema im Kiga durchkauen will ich nicht, dann kriegt sie vielleicht den Stempel "Kind mit nerviger Mutter".
Hat jemand I deen?
Rosi
Dauergast
Beiträge: 138
Registriert: Sa 14. Jan 2012, 20:45

Re: Frust wegen verbotener Spiele

Beitrag von Rosi »

Hallo !
Wir hatten im Kindergarten ein ähnliches Problem. Es wurde stark nach kleinen und großen Unterschieden. Auch unser Sohn hat sich stark an das angepasst was die anderen machten. Er malte Krikelkrakelbilder, und zu Hause richtig tolle Sachen. Der Frust von seiner Seite war groß. Wir haben viele Gespräche im Kindergarten geführt, doch es gab keine Lösung. Zum Schluss haben wir den Kindergarten gewechselt. Jetzt ist auch nicht alles toll, doch sehr viel besser.
Geht ins Gespräch, und schaut ob sie bereit sind mit euch eine Lösung zu erarbeiten.
Viele Grüße
Rosi
freeman
Beiträge: 4
Registriert: Di 15. Jan 2013, 15:41

Re: Frust wegen verbotener Spiele

Beitrag von freeman »

Wie sähe es denn mit einem Wechsel aus? Wäre das so einfach möglich?
mamma42
Dauergast
Beiträge: 154
Registriert: Mi 12. Jan 2011, 23:56

Re: Frust wegen verbotener Spiele

Beitrag von mamma42 »

Hallo Troknuka,

jetzt schon einen Wechsel in Erwägung ziehen würd ich nicht machen,
Ich würde tatsächlich um ein "offizielles" Gespräch bitten (wenn nicht sowieso ein Entwicklungsgespräch ansteht).
Das die Erzieherin so reagiert könnte den einfachen Grund haben, dass sie momentan zuviel um die Ohren haben (z.B. weil der Betreuungsshlüssel effektiv schlecht ist oder die Chemie untereinander nicht stimmt!) - dann ist die Stimmung gereizt (und vielleicht ist es deshalb auch allgemein so laut)- wir haben damit schon einige Erfahrungen gemacht...Ein bisschen Mitgefühl für Ihre Situation deinerseits vor einer Gesprächsanfrage kann vielleicht viel bewirken..
Sollte es an ihrer Einstellung liegen - dann könntet ihrs doch mal so probieren:
wenn Deine Tochter einfach mal ein (wahrscheinlich unbekanntes) Spiel von zuhause mitbringt und ihr dann die Erzieherin persönlich (oder eine andere Betreuungsperson, die offener ist) fragt, ob Deine Tochter ihr (und ggf. anderen Kindern) mal das Spiel vorstellen kann?
Bei uns hat das mal bei einer Erzieherin gewirkt, die auch meinen Sohn (damals knapp 3) nicht Spiele ab 4 (!) erlauben wollte, sie hat sich dann nachmittags tatsächlich das Spiel von ihm erklären lassen (und danach wurde es besser). in dieser Einrichtung war es zwar generell unerwünscht, Sachen von zuhause mitzubringen, aber man durfte durchaus (nach Vorankündigung) mal ein Lieblingsbuch oder so mitnehmen. Allerdings hatten die Erzieherinnen immer Zeit, mitzuspielen oder dabei zu sein.
In der jetzigen Einrichtungen sind sie definitiv unterbesetzt, aber die Erzieherin hat trotzdem versucht, seine mitgebrachten Spiele (vor Weihnachten 3mal) wenigstens einmal mit ihm und einem anderen Kind zu spielen. Mehr war und ist nicht drin aus ihrer Sicht bei der momentanen Situation, weil sie sagt, es müsste eigentlich immer ein Erwachsener bei solchen Aktivitäten dabei sein, man kann die Kinder nicht alleine lassen.
Wir können mit unserem Sohn (knapp 5) inzwischen ganz toll spielen (er hat dann auch eine hohe Frustrationstoleranz und jetzt auch taktisches Spielverhalten), aber mit gleichaltrigen zusammen klappen auch die einfacheren Spiele selten ohne beschwichtigende und regulierende Eingriffe (bei allen Kindern).
Bleib dran!
Didier
Beiträge: 5
Registriert: Di 12. Mär 2013, 13:14

Re: Frust wegen verbotener Spiele

Beitrag von Didier »

freeman hat geschrieben:Wie sähe es denn mit einem Wechsel aus? Wäre das so einfach möglich?
genau, wieso nicht wechseln und das eventuell eintretende verhindern...ich würds nicht riskieren.
patchanka
Dauergast
Beiträge: 58
Registriert: Mo 9. Jan 2012, 12:09

Re: Frust wegen verbotener Spiele

Beitrag von patchanka »

vor allem wegen so doofer Regeln hat mein Sohn vom Kiga in einer elternverwaltete Kindergruppe gewechselt. Dort darf jeder sein wie er will, und die Kinder werden nicht aufgrund von Geburtsdaten oder Geschlecht schubladisiert bzw. diskriminiert....
und so ein Dezifit orientiertes Denken (er ist halt im Sozialverhalten noch nicht so weit...blablabla) gibt es nicht mehr! Alle sind an den unterschiedlichsten Merkmalen und Fähigkeiten aller Kinder interessiert (auch die Kinder untereinander!)

mein Sohn ist seit dem wie ausgewechselt!

ich wünsche euch alles Gute!
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