Welcher Kindergarten ist der richtige?

Probleme und Lösungen für den Kindergartenalltag
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MaryP
Beiträge: 3
Registriert: Mo 4. Mär 2013, 09:13

Welcher Kindergarten ist der richtige?

Beitrag von MaryP »

Ich habe mich hier im Forum neu registriert, weil mich die Frage nach dem richtigen Kindergarten extrem beschäftigt und ich einfach mal ein paar weitere Meinungen hören möchte.
Ein paar Worte zu unserem Hintergrund habe ich im Bereich „Ich bin neu hier“ schon geschrieben. Ansonsten aber nochmal die Kurzfassung: Mein Sohn ist 2,5 Jahre alt, die Möglichkeit einer Hochbegabung ist vorhanden, meine beiden Geschwister sind hochbegabt, ich bin hochbegabt (alles mit Test). Unser Erfahrungsschatz mit hochbegabten Kindern und den damit verbundenen Herausforderungen und dämlichen Reaktionen ist also recht groß. ;) Und genau deshalb bin ich ja jetzt wo die Wahl des Kindergartens ansteht so gewarnt…

Ich habe mir hier viiiiiiiele Kindergärten angesehen, von Waldorf (kommt für uns nicht in Frage) über einen komplett privaten bilingualen Kindergarten (ein Traum, aber unbezahlbar) bis hin zu ganz normalen öffentlichen Kindergärten (da gibt es extreme Unterschiede). Zwei Kindergärten sind meine Favoriten. Einer davon ist ein Kindergarten der spezielle Hochbegabtenförderung anbietet (zwei Erzieherinnen sind entsprechend qualifiziert) und der hat mich von vorne bis hinten begeistert. Normalerweise würde ich meinen Sohn sofort dort abgeben, leider ist der Kindergarten im Nachbarort. Dazu kommt, dass die – ich formuliere das jetzt mal bewusst vorsichtig – soziale Struktur dort eher schwierig ist. Der Kindergarten liegt total doof und hat deshalb kein so tolles Einzugsgebiet.
Ein anderer Kindergarten der in Frage käme liegt bei uns um die Ecke. Der Kindergarten ist aus meiner Sicht nett, ein ganz normaler Kindergarten halt. Umhauen tut er mich nicht… Allerdings haben wir dort einen Platz erhalten (im anderen bisher offenbar nicht, was aber vermutlich auch daran liegt, dass bekannt ist, dass wir bereits einen Platz haben).
Ich stecke jetzt in einem Dilemma. Soll mein Sohn in den Kindergarten um die Ecke gehe, wo der Freundeskreis dann natürlich ebenfalls in der Nähe wohnt? Wo später alle Kinder gemeinsam in die Schule gehen, so dass er dort dann auch schon Kontakte hat? Wo wir als Eltern ebenfalls Kontakte knüpfen können (denn wir sind neu hierher gezogen)? Oder soll er in den Kindergarten, der zwar großartig fördert, dafür weiter weg ist und wo er sich dann in der Schule einen neuen Freundeskreis suchen muss? Wo wir dann auch keinen wirklichen Anschluss finden, weil sich alles im Nachbarort abspielt? Förderung vs. Freunde… Fragen über Fragen…

Aus der eigenen Erfahrung kann ich da auch wenig ableiten, außer der Weisheit: „Wie man’s macht, macht man’s verkehrt…“ Ich bin zum Beispiel sehr gerne in den Kindergarten gegangen, für mich waren die Freunde sehr wichtig. Mein mittlerer Bruder hat im Kindergarten die Hölle durchlebt, für den wäre ein Hochbegabtenkindergarten die Rettung gewesen, Freunde hatte er im Kindergarten eh kaum. Mein kleinster Bruder fand alles „ok“, wurde aber aus verschiedenen Gründen ein Jahr früher aus dem Kindergarten genommen. Wir waren übrigens alle in unterschiedlichen Kindergärten…

Und dann bin ich bei manchen Dingen auch sehr voreingenommen… Die Dokumentation der Kindesentwicklung zum Beispiel… Mir ist schon bewusst, dass das notwendig und wichtig ist um Defizite zu entdecken und entsprechende Hilfestellung zu geben. Von meinen Geschwistern weiß ich aber, dass da gerne mal Dinge falsch interpretiert werden (bei mir gab es das in dem Ausmaß noch nicht). Oder dass auf Dinge wert gelegt wird, die mir vollkommen egal sind (ich kriege regelmäßig Ausschlag, wenn ich befreundete Grundschulpädagoginnen höre, die sich ernsthaft über die Stifthaltung beklagen oder darüber, dass manche Jungs keine Sterne ausschneiden können… Oh, wie wichtig!!!!!). Soll ich jetzt also einwilligen, dass die Entwicklung meines Sohnes dokumentiert wird? Oder soll ich den aufmüpfigen Ketzer geben und sagen, dass ich das nicht möchte? Da mache ich mich doch gleich wieder verdächtig… Außerdem basiert das ja auch alles wieder auf schlechten Erfahrungen, aber ich habe nunmal keine so hohe Meinung bezüglich des Urteilsvermögens von Kindergärtnerinnen in Bezug auf die geistige Entwicklung etwas klügerer Kinder… Andererseits sollte ich es vielleicht etwas neutraler und entspannter angehen…

Nun, ich bin wirklich hin- und hergerissen. Wie würdet ihr denn – auch vor dem Hintergrund persönlicher Erfahrungen – entscheiden? Welche Erfahrungen habt ihr im Kindergarten gemacht? Unproblematisch? Katastrophe? Über entsprechende Antworten würde ich mich sehr freuen.
sogesehen
Dauergast
Beiträge: 128
Registriert: Fr 25. Nov 2011, 11:55

Re: Welcher Kindergarten ist der richtige?

Beitrag von sogesehen »

Hallo und herzlich willkommen!
Ich kann nur kurz zum Konflikt Freunde <--> Kindergartenalltag etwas sagen. Ich selbst kannte kein Kind aus meiner ersten Klasse, weil ich in einen konfessionellen Kindergarten gegangen ist, dessen Kinder alle in eine andere (benachbarte) Schule gegangen ist. Mich hatte es damals nicht gestört, mir war das auch nicht präsent, dass andere Kinder Mitschüler schon aus dem Kindergarten kennen.
Bei meinem Sohn ist es so, dass er bereits seit 2011 in den Kindergarten geht, sich dort auch woh fühlt und Freunde hat, aber wir uns nachmittags noch nie mit Kindergartenfreunden getroffen haben. Da sie im Kindergarten genug Zeit zusammen haben, hat es sich nicht aufgedrängt, wir pflegen nachmittags die Kontakte aus der Zeit vor dem Kindergarten. Da ist Eure Situation natürlich nicht vergleichbar als Zugezogene. Wann soll Dein Sohn denn in den Kindergarten gehen? Habt Ihr über Gemeinde, offene Krabbelgruppen, Musikangebote oder Spielplatz die Möglichkeit, vor Ort Kontakte zu knüpfen?
Ich bin immer dafür, das momentan optimale zu wählen und nicht danach zu entscheiden, was in 3 Jahren ist.
Liebe Grüße
Bliss
Dauergast
Beiträge: 661
Registriert: Fr 21. Okt 2011, 23:43

Re: Welcher Kindergarten ist der richtige?

Beitrag von Bliss »

Da ich selber sehr schlechte Erfahrungen im KiGa gemacht habe, hab ich mir auch sehr viele Gedanken gemacht. Ich habe mich für jedes Kind individuell entschieden, welchen KiGa ich für den besten halte.

Bei Kind1 war wichtige, dass er viel Platz und Zeit hat sich zu bewegen und generell viel Freiheiten bekommt (KiGa mit offenem Konzept und riesiegem Außengelände). Kind 2 war früher sehr lärmempfindlich und brauchte vor allem einen KiGa, in dem körperliche Übergriffe nicht geduldet wurden (kleiner eingruppiger PrivatKiGa mit engagierten Erzieherinnen und Leitung). Kind3 war unkompliziert, den hätte ich überall hingegeben können, deshalb hab ich den nächstgelegenen KiGa gewählt, damit ich kurze Wege und möglichst viele Freunde in der Nähe habe, da beim dritten Kind es schwerer wird, je größer die Entfernung ist.

Man kann zwar schon sagen, dass es gute und weniger gute Kindergärten gibt, noch wichtiger ist aber, dass der KiGa zum Kind passt. Kind 2 hätte ich z.B.niemals in in den KiGa von Kind1 geben können, das wäre ein Desaster geworden.

Und Konzepte hören sich eigentlich immer gut an, die Praxis sieht oft anders aus. Also unbedingt mehrfach vorher anschauen und am besten auch mal unangemeldet lauschen, wenn das z.B im Garten möglich ist.
frey86
Beiträge: 1
Registriert: Di 20. Aug 2013, 14:13

Re: Welcher Kindergarten ist der richtige?

Beitrag von frey86 »

Wir standen ebenfalls vor der Entscheidung, welcher Kindergarten für unseren Sohn der beste ist. Deshalb haben wir uns im Internet auf die Suche gemacht und folgenden Artikel gefunden :

http://www.familienwelt24.de/kindergarten/

Er hat uns sehr weitergeholfen und eventuell kann er dir auch weiterhelfen . :-)

MfG Frey86
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