Sohn und Kindergarten

Probleme und Lösungen für den Kindergartenalltag
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Sine
Dauergast
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Registriert: Do 7. Nov 2013, 23:39

Sohn und Kindergarten

Beitrag von Sine »

Hallo,

ich weiß nicht, ob ich an dieser Stelle richtig bin oder nicht. Vielleicht muß dieser Beitrag eher zu "allgemein"?? Denn ich glaube nicht, daß mein Sohn hochbegabt ist, aufgeweckt, das ja, aber hochbegabt wohl nicht. Also bitte ggf. verschieben.

Vor einen knappen Jahr kam Sohnemann in den Kiga, mit drei Jahren. Schon am ersten Tag wollte er nicht mit in den großen Raum zum Morgenkreis, was ich aber normal finde. Immerhin kennt er niemanden, sehr viele Kinder sind da plötzlich, alles neu etc. Er weigerte sich also. Nun gut, mit der Zeit ging er mit in den Raum, beteiligte sich aber nicht an dem, was die dort machen. Anscheinend ist das bis heute so geblieben.

Er hatte anfangs dort nichts essen wollen. Essen ist eh ein riesen Thema, denn er ist absolut mäkelig (habe aber das gefühl, daß es sich langsam zum besseren wendet). Irgendwann klappte das, aber auch nur im Sinne von "Ich will meine Kartoffeln ohne Soße", "Ich mag die Kräuter in der Soße nicht, also esse ich die Nudeln trocken" etc. Die Erzieher treibt er damit an den Rand des Wahnsinns, weil er wirklich Theater macht, wenn jemand ihm was auf den Teller tut, was er nicht haben will (rumschreien, wüten...). Zu Hause ist es ähnlich, aber ich weiß ja, was er mag und was nicht.

Lange Zeit dachte ich, sonst ist alles soweit okay. Wenn ich ihn gebracht habe, wurde er von anderen Kindern begrüßt und er ging immer freudig in die Gruppe. Wenn ich ihn abholte, spielte er mit anderen Kindern. Vor etwa vier Wochen aber, fragte mich die Erzieherin, ob ich an einem Programm teilnehmen möchte, wo eine Ärztin in den Kindergarten kommt, und sich die Kinder anschaut. Es klang, als wäre das etwas, was allen Kindern bzw. Eltern angeboten wird. Nun gut, Ärzte sind so eine Sache für sich, aber warum nicht. Das Thema Essen wurde erwähnt, daß sie dazu ja womöglich was sagen könne.

Als die Ärztin kam (vom Gesundheitsamt), war ich dabei. Sohnemann wollte zunächst von dem allen nichts wissen. Ich fand die Situation auch echt unmöglich. Denn dabei waren noch Kindergartenleitung und Gruppenerzieherin. Also 4 Erwachsene, und er soll nun bestimmte Sachen machen, während ihn alle anstarren (eine Sache die er seit ein paar Monaten absolut nicht leiden kann). Naja, blockierte er zunächst eh alles, versteckte sich hinter mir, sagte, er hätte Angst. Also ging ich mit der Ärztin oder eher sie mit mir ihren Fragekatalog durch.

Dann war Sohn halbwegs aufgetaut und sollte bestimmte Aufgaben erfüllen. Einige verweigerte er (waren ihm vielleicht zu "blöd", z.B. Türmchen bauen), dann machte er mit. Hat alles geschafft, was sie von ihm wollte, mußte auch nicht lange überlegen. Konnte statt auf beiden Beinen auf einem hüpfen (er sollte "hüpfen wie ein hase", mit zwei Beinen und sagte aber "Ich kann auf einem Bein hüpfen" und tat das). Usw. Und wollte am Ende die Bilder und Übungsaufgaben von der Ärztin mitnehmen ("Ich bring sie morgen auch wieder...").
Die Ärztin war dann wohl etwas ratlos, warum sie gerufen wurde (mittlerweile war mir klar, daß das keine Routineangelegenheit war), denn Knirps machte einen ganz gescheiten und normalen Eindruck. Und dann begann die Gruppenleiterin zu erzählen: er hätte keine Freunde, er würde bei Kreisspielen nicht mitmachen, er würde mit den anderen Kindern nicht raus wollen (vor allem nicht spazieren gehen), er wäre laut, rennt von einer Sache zur nächsten und schaut mal hier, mal dort. Obwohl er so wenig bei der Sache wirkt, würde er aber doch alles mitbekommen und wie ein Schwamm aufsaugen.

Letzendlich ging es darum, daß er womöglich eine kleinere Kindergartengrupe bräuchte, am besten integrativ. Weil er vermutlich mit den vielen Reizen überfordert ist, und dann "abdreht". Keinen Rückzugsort hat, etc. Aber andererseits, so vermuten sie, kommt er mit Veränderungen nicht gut klar, und ein neuer Kindergarten wäre eine Katastrophe... Naja, die Ärztin meinte, daß Psychomotorik ihm womöglich helfen könne und bei der nächsten U-Untersuchung soll das angesprochen werden. Ich soll dann mit ihm zur Frühförderung, wo das angeboten wird.

Nach dem Gespräch dachte ich nur: warum erfahre ich das jetzt alles erst? Das es Probleme mit dem essen gibt, wußte ich. Das er nicht gerne Kreisspiele macht, auch. Aber all das andere nicht. Und zu Hause ist er auch nicht so. Laut, wild - ja. Aber er spielt auf dem Spielplatz mit anderen Kindern, sucht auch Kontakt usw. Ich empfand ihn immer als ganz normal, sehr aktiv, sehr neugierig. Und nun soll er zur Psychomotorik (was ja nicht schlecht sein muß), wegen Reizüberflutung.

Heute konnte ich dann live erleben, wie er sich bei Gruppenspielen verhält. Er sitzt abseits und beobachtet kritisch, was da abgeht. Fragt mich "Was machen die Kinder da?" Ich "Die Kinder wurden eben in Frösche verwandelt und deswegen hüpfen sie nun wie Frösche." Er:"Aber nein, das sind Kinder und keine Frösche!". Hm... Ich "Willst du nicht auch mal mitmachen?" "Nein."
Die Kinder hüpfen und tanzen, was er sonst mit Freuden macht, aber er wollte nicht mitmachen. Als die Stunde dann vorbei war, fing er an mit den Kindern zu toben.

Zu Hause interessiert er sich für alles mögliche, er kann sich auch alleine beschäftigen, aber sein Spielzeug wird meist ignoriert. Es gibt immer mal Phasen, da spielt er begeistert mit seiner Eisenbahn oder seinen Autos. Aber dann wird ihm das wohl langweilig. Er mag es nicht, wenn man ihn nicht beachtet - aber das ist wohl bei jedem Kind so. Er schaut sehr gerne Filme und verschlingt diese regelrecht. Fernsehen haben wir nicht, also sind es ausgewählte Filme auf DVD. Diese können auch eine gute Stunde dauern, er ist fast die ganze Zeit aufmerksam dabei.

Körperlich testet er sich aus, war schon als baby so. Fing sehr früh an zu laufen und am liebsten war ihm, wenn er rumturnen konnte. Bausteine etc. - langweilig.

Ach, was möchte ich nun von euch wissen? Ich weiß es auch nicht so genau. Kann es denn sein, daß er wirklich so sehr sensibel ist, wie die Erzieher im Kindergarten meinen? Verhalten sich so "hochsensible" Kinder? Das er sehr viel mitbekommt und sich auch merkt, ist uns auch aufgefallen (als Eltern/Familie). Aber warum diese Probleme im Kindergarten? Wobei ich sein Verhalten dort gar nicht so sehr seltsam finde. Aber die Erzieher finden es abweichend, er will nicht mit machen, stört usw. Er sagt auch "Die anderen Kinder sind blöd". (neulich, ein Zitat von ihm, als es darum ging, daß er nicht in den Kindergarten will und ich meinte, ob er sich denn nicht einen Freund suchen will, den er zum Geburtstag einladen kann: "Ich will keine anderen Kinder in meinem Haus. Die anderen Kinder wollen keinen L (er nannte seinen Namen). Also bleibe ich zu Hause und gehe nicht in den Kindergarten.")

Hat jemand Erfahrung mit Psychomotorik? Hat das was gebracht? Die Erzieher erhoffen sich dadurch, daß er im Sozialverhalten "besser" wird, bzw. mit den vielen Reizen klar kommt. (letzeres scheint aber ein Phänomen zu sein, was nur den Kindergarten betrifft).
Oder fällt euch sonst irgendwas zu dem Gelesenen ein/auf? Vielleicht hilft mir das ja, irgendwie klarer zu sehen. Ist er hyperaktiv? "Autistisch"? Mir kommt er an sich ganz normal vor. Vielleicht habe ich mich aber auch nur an ihn gewöhnt.

In was für Kurse könnte ich ihn bringen, wenn er aber nicht mitmachen will?? Zumal die Auswahl in diesem Kaff hier nicht besonders groß ist. Möglichkeiten sind: Musikschule und Turnvereine. Letztere aber oft erst ab 5 Jahren.

Sohn wird im Dezember 4 Jahre alt.
Linasina
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Re: Sohn und Kindergarten

Beitrag von Linasina »

Hallo, mir wurde bei einem Entwicklungs Gespräch im kiga gesagt das mein Kind hoch sensibel wäre und sozial zurück ist, in den anderen Bereichen wäre sie den anderen weit voraus. Die kiga Eingewöhnung war schlimm. Sie hat bis zum 4. Lebensjahr nur geweint und wollte nicht hin. sie findet auch keine Freunde. Sie ist sehr Geräusch empfindlich und legt jedes Wort auf die Goldwaage. Einige Sachen die du beschreibst kommen mir sehr bekannt vor. SIE zieht auch nicht gerne Kostüme an. Jetzt mit bald 5 wird sie langsam zugänglicher. Wenn die anderen Kinder Unfug machen dann puzzelt oder malt sie lieber. Jungs werden da wohl eher laut und unruhig.
Mijal
Dauergast
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Re: Sohn und Kindergarten

Beitrag von Mijal »

Hallo zusammen,

ich bin recht erstaunt, wie viele Kinder hier sensibel (bemerkt wirklich jede Kleinigkeit) und sozial eher schwierig sind. Bei uns gibt es ein ähnliches Problem. Meine Tochter 4 Jahre ist sehr sensibel, recht aufgeweckt und sozial sehr ungeschickt, gleichzeitig aber in der Lage die Absichten anderer Leute und die Regeln um sie herum zu durchschauen, kompromisse auszuhandeln, Erwachsene zu manipulieren (was ja nicht von sozialer Unfähigkeit zeugt), aber sie bekommt definitiv ihre Emotionen nicht in den Griff und im großen Gruppen - also auch im Kiga - zieht sie sich zurück und spielt nicht mit den anderen Kindern. Mit dem Morgenkreis war das bei uns auch so ein Ding... Sie liebt Lieder und Reime, aber sie macht bis heute nur dann mit, wenn sie grade beschließt mitmachen zu wollen, kann hinterher aber trotzdem alles nach kürzester Zeit auswendig. Und ja, sie hat auch einen sehr, sehr starken Willen und verweigert gerne mal.
Ich vermute, dass da auch eine Hochsensibilität dahinter stecken könnte und wenn es bei uns Psychomotorik gäbe, hätte ich schon alles versucht, um sie dort unterzubringen, da sie grobmotorisch immer so grade eben in der Norm ist. Was ich darüber höre, soll das toll sein. Bei uns gibt es nur Ergo und da muss ich noch überlegen, ob es das ist, was sie braucht. Ich will das arme Kind ja auch nicht "übertherapieren".


LG

Mijal
Linasina
Dauergast
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Re: Sohn und Kindergarten

Beitrag von Linasina »

Meine Kleine bekommt auch alles mit und auch wenn man denkt sie hört nicht zu und spielt hat sie doch verstanden worum es geht. sie hat immer noch trotz Anfälle wenn mal etwas nicht nach ihrer Nase geht. Wenn die Erzieherinnen sie ermahnen weint sie. Und Sie kann abends nicht ab schalten und schläft meist erst sehr spät ein. Meine spielt auch die Erwachsenen oft aus. ImMorgenkreis macht sie auch nicht so toll mit aber sie kann die lieder die dort gesungen werden trotzdem.
Sine
Dauergast
Beiträge: 53
Registriert: Do 7. Nov 2013, 23:39

Re: Sohn und Kindergarten

Beitrag von Sine »

Danke für eure Antworten.

Koschka, ich denke, mit dem Reden lief alles im Rahmen. Früh hat er schon Wörter aneinander gereiht, dann auch Sätze, aber ob er da nun sooooo früh im Vergleich mit anderen war - weiß ich nicht. Da er mein erstes Kind ist (mittlerweile hat er eine kleine Schwester), hatte ich nicht so den Vergleich. Mit 3 reden wie ein Wasserfall, ja das kommt dann hin. Es gab Momente, da hätte ich echt heulen können, weil er ununterbrochen nur am reden war. Immer mit diesem "Mami??", wo man ja reagieren muß. Der Höhepunkt mit den "Warum-Fragen", der ist jetzt seit einer Weile. Selbst wenn er jetzt einen Film anschaut, er ist nur am fragen "Was machen die Kinder?" "Wohin geht der Mann?" "Warum ist die traurig", etc. Von der Handlung bzw. den Gesprächen im Film bekommen wir also nicht mehr viel mit.

Im Alltag hinterfragt er auch, aber warum er etwas machen soll, daß kam noch nicht (wenn ich ihm etwas sage, er soll dies und jenes tun, so tut er es an sich. Zumindest wenn ich erkläre, warum "Du hast das mit Absicht runtergeworfen, also hebe es wieder auf."). Im Kiga mag er allerdings nicht aufräumen, weil das ja schon die anderen Kind tun. :P Also warum soll er dann auch?

Linasina, Freunde findet er so an sich. D.h. wenn wir auf dem Spielplatz sind, wenn wir im Urlaub sind, etc. Er brachte im Urlaub auch schon Kinder mit, die er vorstellte. Auch ein älteres Mädchen, was kein deutsch sprach. Die quatschte er ununterbrochen voll, obwohl sie nichts verstand, und sie haben im Sand gespielt. Er ist auch als Kleiner immer zu den anderen Kindern, hat schon von weitem gerufen "Hier bin ich", obgleich er niemanden kannte. Mit dem Kindergarten hat sich das alles ein wenig geändert. Jetzt dürfen Kinder auch mal nicht mitspielen, oder sind blöd. Er hat auch vor manchen Erwachsenen jetzt Angst. Neulich lief er vor einem Opa davon, oder sagt öfter mal "Laß uns schnell abhauen, der kommt uns hinterher". Ich bin mir noch nicht sicher, ob das eher Spaß/Spiel ist, oder ob er wirklich Angst hat. Insgesamt geht er an sich auf andere zu (neulich im Supermarkt zu einem Mann "Das sind ganz viele Autos. Die darfst du nicht kaufen, die sind zu teuer für dich..." - weil er Angst hatte, der Mann kauft sie ihm vor der Nase weg). Aber im Kindergarten läßt er niemanden so recht an sich ran. Die andern grüßen oder sagen "Tschüß" und er reagiert, als ob ihm das total peinlich ist??
Und er mag nicht angesehen werden.

Kostüme und verkleiden mag er auch gar nicht.
Einerseits hat er viel Phantasie, aber dann kommt sowas "Meine Kuscheltiere können nicht reden/essen, die sind doch nur aus Stoff."

Mijal, Therapie haben wir bisher noch gar nichts gemacht. Bis vor kurzem war meine Welt ja sozusagen noch in Ordnung (naja, eingestürzt ist sie nun auch nicht, aber ich mache mir nun eben gewisse Gedanken). Bis der Kindergarten eben auspackte, was dort so abläuft. Morotisch ist er auch super-fit und ich bekomme oft die Krise, wo er rumklettert und was er für einen Quatsch er ausprobieren will. (das ist auch so eine Sache, wenn die Kinder im Kiga turnen, macht er was völlig anderes. Aber immerhin ist das etwas, wo er sich nicht ganz ausklinkt und in der Ecke sitzen bleibt. Aber er macht halt seinen eigenen Kram).

Das mit den Emotionen nicht in den Griff bekommen - ja, ich denke, daß macht sehr viel Sinn. Der Kiga meint auch, er hätte Probleme mit Veränderungen. Kann ich selbst nicht bestätigen, aber zu Hause ist ja auch anders.

Können eure Kinder auf Bildern (Bücher, Fotos) auch so gut erkennen, was mit anderen los ist? Traurig, wütend, freuen sich, usw.

Linasina, Anfälle gibt es hier auch öfter. Momentan "Ich will Schokolade" "Gibt jetzt aber keine" "Ich WILL Aber! Jetzt! Wähhhh!" Und dann dauert es manchmal, bis er sich wieder beruhigt, oder er stürmt plötzlich aus dem Raum und verschwindet für eine Weile (letzteres ist neu, er scheint wohl eine Möglichkeit gefunden zu haben, sich abzureagieren).
Ausspielen versucht er auch "Papa hat aber gesagt, ich darf" (hat der Papa aber nicht). Oder wenn er was haben möchte, sich aber nur eine Sache aussuchen darf im Laden: er nimmt sich zwei Sachen oder mehr, und meint "Das möchte ich, daß hier, schenke ich dir, mami (oder ist für den papa oder seine Schwester)." So hat er schon mal mit einer Kassiererin "diskutiert".
Witzig war auch mal, das ist schon länger her. Da wollte er mit seinem Dreirad unbedingt auf die BMX-Bahn. Ich "Das geht nicht, dazu bist du noch zu klein und dich würden die großen Jungs mit ihren Rädern vielleicht umfahren. Schau mal , die sind ganz schnell." Wir gehen in Richtung nach Hause, er bleibt irgendwann stehen, dreht sich zu den Jungen um, fängt noch mal an zu diskutieren, richtet sich dann plötzlich auf und streckt sich, sagt: "Jetzt bin ich größer, jetzt können wir dort hingehen." Mich hat das echt total überrascht, was der kleine Kerl da gesagt hat und was er für Schlüsse gezogen hat. In solchen Sachen ist er wirklich fit.

Wegen schlafen. Das klappt an sich, wenn wir ihn ab 21.00 Uhr bringen. Allerdings schaukelt er sich dann eine Weile hin und her (den ganzen Körper bzw. Oberkörper), bis er eingeschlafen ist. Das hat er schon als Baby gemacht (kopf hin und her). Kennt ihr sowas auch? Auch wenn er nachts wach wird, bringt er sich so wieder zum schlafen und poltert dabei oft auch gegen die Wand (scheint ihn nicht zu stören).
Und er sagt oft "Ich will nicht träumen", wobei mir nicht ganz klar ist, ob er weiß, was ein Traum eigentlich ist.
Mijal
Dauergast
Beiträge: 71
Registriert: So 9. Dez 2012, 18:59

Re: Sohn und Kindergarten

Beitrag von Mijal »

Hallo zusammen,

stimmt Koschka, Psychomotorik ist sicher nicht die Lösung des Kiga Problems, aber ich war nur so platt, dass andere ne Chance haben, das zu kriegen. Für uns wäre das wirklich genau das Richtige, eben wegen der Kombination aus unsicherer Motorik (aufgrund des Gleichgewichts vor allen Dingen) und gleichzeitig unausgewogenem Seelenleben (eben diese Sache mit den Emotionen, die sie nicht in den Griff bekommt, der großen Schüchternheit einerseits und dem alles bestimmen müssen andererseits usw.). Naja, für uns wäre es eben eine ganzheitliche Sache. Hier kann das natürlich anders sein.

Das mit dem Erkennen, was auf den Bildern los ist, ist bei uns auch Sine. Das ist wirklich süß. :) Töchterchen sieht sich die Bilder an und kommentiert, wobei sie den Gesichtsausdruck ganz herzzerreißend spiegelt: "Oh, guck mal! Der ist ganz traurig! Wie der weint. Vielleicht hat der keine Freunde. Ja, ich glaube, der hat keine Freunde, die sind alle weggegangen und jetzt ist er ganz alleine! Da ist er immer noch traurig. Aber da kommt ein Freund wieder. Guck! Jetzt ist er gleich wieder fröhlich. Jetzt lächelt er..." Wie gesagt besonders süß ist, wie sie ihr Gesicht dabei dem Bild anpasst. Fehlt nur noch, dass sie selber losweint.
Mit Figuren auf Bildern oder mit Blumen hat sie wirklich außerordentlich viel Mitgefühl, nur mit den Menschen die sie lieb hat nicht, sofern sie die nun grade fast zerquetschen will. Dann macht sie das auch wenn man sagt, dass es zu doll ist.

Das mit der Schoko klingt nach normaler Trotzphase. Das ist völlig "gesund" und gut so. Schlimm fand ich das erst, als meine Tochter anfing mich regelrecht zu erpressen. Wenn ich telefonieren wollte und sie sollte leise sein, hat sie irgendwann einfach ihren Bruder geschubst und mit Engelsmiene gesagt: "Ich bin gar nicht laut. Er ist laut!" So nach dem Motto, wenn du nicht aufhörst, dann mach ich das und du bist machtlos, bätsch! Das hat sie auch des öfteren so gesagt. "Wenn wir jetzt nicht einkaufen fahren, weck ich den Kleinen auf!" Sehr charmant. Wenn ich sie in ihr Zimmer schicke, sagt sie: "Dann komm ich einfach wieder raus und was machst du dann?" Ihr neuester Spruch ist: "Wenn du nicht nett zu mir bist, Mama, bin ich auch nicht nett zu dir!" Weil ich gesagt habe, dass sie nett zu den anderen sein soll, sonst ärgern die sie zurück.

Das mit dem Schaukeln kenn ich so gar nicht. Nur als Baby hat meine Tochter ihren Kopf hin und her gedreht. Aber jedes Kind hat seine eigene Methode sich zu beruhigen. Meine Tochter liebt Haare, mein Sohn mag mit seinen Fingern an piksigen Sachen herumpopeln. Jedem das seine. Das ist sogar erblich! Meine Schwester hat es auch mit den Haaren, mein Mann mit den piksigen Sachen...

Wünsch euch einen schönen Abend.

Inga
Sine
Dauergast
Beiträge: 53
Registriert: Do 7. Nov 2013, 23:39

Re: Sohn und Kindergarten

Beitrag von Sine »

Koschka, ich weiß auch nicht. Mein Mann und ich denken fast, daß Sohnemann mit seiner Gruppenleiterin nicht klar kommt. Die Woche, wenn ich ihn abholte, war immer alles okay. Den einen Tag machte er sogar - *staun* - beim Kreisspiel mit (er sprach mit und machte auch die Bewegungen). Ein anderes mal spielte er "Mensch-ärgere-dich-nicht" mit einer Praktikantin. Heute nachmittag war er am weinen und bocken. Diesmal war seine Gruppenleiterin nachmittags da. Er war wohl wieder am abdrehen und hat Krach gemacht und sollte sich dann hinsetzen und was malen, damit wieder Ruhe einkehrt. Das hat ihm nicht gepasst. Als ich hospitieren war (es war eine andere Erzieherin da an dem Tag), war er auch unauffällig, bzw. auch nicht anders als die anderen.
Und alles solche Sachen. Vielleicht können die zwei sich einfach nicht riechen. Mal sehen, wenn es so bleibt oder sich wieder zuspitzt, dann müssen wir noch mal das Gespräch suchen. Ich wüßte zu gerne, wie sie mit ihm umgeht, mit ihm spricht - vielleicht liegt darin ja schon die Antwort.

Gestern waren wir mit ihm bei einer Osteopathin, weil er ja diese Phase hatte, wo er nicht raus wollte/nicht laufen mochte usw. Er war auch dort unauffällig. Super in der Motorik (auf einem Bein auf dem Trampolin, z.B.), er konnte auch hören (hatte sie überprüft, weil er ständig "Wasser im Ohr" - Paukenerguß - hat. Wenn er nicht richtig hören würde, wäre das ein mögliche Erklärung gewesen, warum er im Kiga abdreht oder überfordert ist). Alles normal, ein wenig wild ist er. Sie meint, Ergotherapie wäre besser für ihn, weil er bei der Psychomotorik wohl eher die Gruppe sprengen würde und dann seinen Ruf als "Unruhegeist" weg hat. Aber was soll er in der Ergo? Feinmotorik klappt ja auch alles, konzentrieren kann er sich (wenn er will ;) ) und das ist ja eher eine Einzeltherapie. Wobei sie meinte, man kann auch andere Kinder dazu nehmen?! Naja, wir werden mal einen Termin dort ausmachen, dann werden sie uns schon sagen, ob es ihrer Meinung nach Sinn macht oder nicht. Er wird sich sicher freuen, wenn er all das "Zeug" dort sieht, womit man "spielen" kann.

Im Moment geht er wieder halbwegs gerne in den Kiga. Er freut sich auf den Laternenumzug, und ich könnte mir denken, deswegen ist er grade aufgeregt, weil er die Vorbereitungen und alles mitbekommt. Und dann dreht er auch auf.

Mijal, was Du so schreibst, hat Sohnemann auch drauf. Er quietscht oder kreischt, aber das war gar nicht er, das waren seine Kuscheltiere (die müssen jetzt auch ruhig sein, wenn sie nicht in den Garten wollen - klappt ganz gut, sie sind nicht mehr so laut ;) ). Etwas verschwindet oder ist kaputt, aber das war auch nicht er, daß war seine Schwester. Stören beim Telefon: ja, genau, da wird notfalls dann ganz gewaltig Krach im Nebenraum gemacht oder er beklettert einen regelrecht. Das mit dem Zimmer sagte er auch ähnlich. Ich "Geh bitte in dein Zimmer, wenn du laut sein möchtest." Er "Nee, geh Du doch in DEIN Zimmer, ich bleibe hier". Wobei er sich am Ende schon meist fügt oder sein Verhalten ändert.

Ich bin gespannt, wie es weiter gehen wird und ob sein Arzt in ein paar Wochen bei der U-(welche-auch-immer, 7 oder 8?) dann die eine oder andere Therapie verschreiben wird. Und ob er morgen vielleicht bei dem "Tanznachmittag" mit macht oder sich wieder weigert. Weihnachten werde ich ihn auch genau beobachten, wenn die Bude voll ist, ob er mit den vielen Leuten und co überfordert ist. Ansonsten wüßte ich auch nichts weiter, was sein Verhalten im Kiga betrifft. Also was ich da noch machen könnte.
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