Wie mit verändertem Verhalten umgehen

Probleme und Lösungen für den Kindergartenalltag
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zweierpack
Dauergast
Beiträge: 74
Registriert: Do 26. Jun 2014, 11:15

Wie mit verändertem Verhalten umgehen

Beitrag von zweierpack »

Hallo,

es geht um meine Tochter, frisch 6 geworden, noch nicht eingeschult wg. knappes Kann-Kind, Ex-Frühchen und bis vor kurzem begeisterte KIGA-Gängerin.
Seit einigen Wochen bekomme ich 1 bis 2x in der Woche negative Rückmeldungen von den Erzieherinnen, völlig ungewohnt, da meine Tochter bisher sehr begeistert mitgemacht hat.

Probleme:
- Sei hält sich immer wieder nicht an Regeln, diskutiert und streitet mit den Erzieherinnen über Grenzen/Regeln (z.B. wie hoch sie klettern darf), es eskaliert z.T. so, dass sie den Erziehern gegenüber Schimpfwörter benutzt.
Rat der Erzieher: ich soll mit meiner Tochter nachmittags darüber reden. Habe ich mehrfach gemacht, sie sagt, sie weiss selbst nicht, was mit ihr los ist, verspricht Besserung aber es geht dann so weiter.

Zu Hause haben wir ansatzweise auch diese Probleme, sie schwankt stark zwischen Vorschulkind-Größenwahn (ich will alles selber machen und kann alles) und Anhänglichkeit (zur Zeit landet sie jede Nacht gegen eins in unserem Bett und ist dann ein kleiner Hundewelpe). Am Besten läuft es, wenn sie etwas selbständig machen kann (Kochen, Einkaufen gehen und selbst bezahlen etc.) - ansonsten hilft bei Türenschlagen und beleidigt sein Abkühlen lassen und später darüber reden.

Meine Erklärungsversuche:
- wir hatten im letzten halben Jahr eine schwierige familiäre Situation (Erkrankung meines Partners), die wir aber glaube ich inzwischen ganz gut begleitet haben aber sicher für sie verunsichernd war
- im Kiga gab es die Veränderung von 2 Vollzeit-Stammerziehern zu 5 Teilzeitkräften, die natürlich auch leicht unterschiedliche Linien, Methoden vertreten (z. B. wie hoch Kinder klettern dürfen), sie kommt nicht mit allen gleich gut zurecht
- sie ist meiner Meinung nach in einer typischen Entwicklungssituation/Krise zwischen mehr Selbständigkeit ("ich kann alles") und gleichzeitiger Angst davor.
- Gleichzeitig hat Sie in den letzten Monaten große kognitive Entwicklungsschritte vollzogen, sie hat eigenständig lesen gelernt (Buchstaben + Schreiben konnte sie schon, dann zog sie auf einmal die Buchstaben zusammen und hoppla wars ein Wort:-); sie hat das Zehnersystem der Zahlen verstanden und rechnet seitdem relativ souverän im 100er-Raum bis 1.000, weiss was gerade/ungerade/negative Zahlen sind etc.; feinmotorisch ist sie sehr geschickt, motorisch sehr sicher, sozial: sie hat 1 sehr gute und 3-4 gute Freundinnen/Freunde, also soweit okay
- der Kiga war bisher klasse für sie (viel Freispiel, viele Entfaltungsmöglichkeiten), irgendwie ist der Reiz aber ausgeschöpft und es kommt nichts Neues. Vorschulprogramm gibt es nicht und irgendwie fehlt dort für Sie jede Herausforderung. Es muss ja nichts mit Lesen/Rechnen oder Schulkenntnissen zu tun haben, aber einfach Aufgaben, die sie fordern (du ihr vielleicht auch zeigen, dass sie eben nicht die Größte ist...)

Ich will aber nicht einfach den KIGA kritisieren, weil ich schon auch einen großen Anteil bei ihr/uns sehe - aber irgendwie reicht mir "rede mit ihr darüber" auch nicht aus.
Kennt Ihr solche Phasen, was hilft, gibt es Tipps?

Auslastung außerhalb des KIGAS. 1x in der Woche Malkurs, wir haben gerade besprochen mal das Instrumentenkarussel auszuprobieren, ansonsten ca. 2 Spielverabredungen in der Woche, wir gehen in die Bibliothek, auf Spielplätze etc.
Liebe Grüße
CHIPPER
Beiträge: 5
Registriert: Do 22. Sep 2016, 10:08

Re: Wie mit verändertem Verhalten umgehen

Beitrag von CHIPPER »

vielleicht einfach bisschen freiraum geben und nicht zu hohe erwartungen stellen
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