Re: Kognitiv weit entwickelt und Krippe
Verfasst: Mo 13. Nov 2017, 15:18
Was solche Bedenken betrifft habe ich mich entschieden, die Entscheidungen im HIER und JETZT zu treffen und mich nicht von Ängsten, was VIELLEICHT IRGENDWANN EINMAL zum Problem werden KÖNNTE, leiten zu lassen. Ich selbst wurde regulär eingeschult und war (trotz IQ 143) nie eine herausragende Schülerin. In der Grundschule war ich aber immerhin noch Vorzugsschülerin (eine von vielen). Wegen "fehlender sozialer Reife" kam ich dann nicht ins Gymnasium sondern in die Hauptschule, wo meine Motivation auch durch andere Probleme (Mobbing) stark nachgelassen hat, und ich nur sehr mittelmäßige schulische Leistungen zeigte. Gesprungen bin ich nie.lulila hat geschrieben: Selbst wenn ein Kind im Bereich Sprache/Rechnen/Auffassungsgabe etc. mit erheblich älteren mithalten kann frage ich mich: Wie sieht das aus bei anderen Interessen, auch später? Erster Freund? Abends ausgehen etc. Eine 12-Jährige tickt im Schnitt anders als eine 14-Jährige. Und gerade da Schule mehr ist als nur "Lernen" bin ich persönlich eher skeptisch, wenn es ums Überspringen von Klassen oder vorzeitiges Einschulen geht.
Trotzdem war ich, als ich mit 14 in die höhere Schule wechselte, das einzige Mädchen in der Klasse, das noch nicht ihre Menstruation hatte, das keinerlei Interesse am anderen Geschlecht hatte, und das auch rein körperlich mindestens 3 Jahre jünger wirkte. Manche Lehrer dachten, als sie mich das erste Mal gesehen haben, ich sei die kleine Schwester einer Schülerin, die nur zu Besuch da sei . Ich wurde trotz meiner offensichtlichen Unreife in der höheren Schule allgemein aktzeptiert und hatte meine außerschulischen, freundschaftlichen Kontakte eben mit jüngeren Kindern, die mir sozial-emotional näher standen. In derselben Klasse waren aber auch 14jährige Mädchen, die an jedem Türsteher vorbei kamen, weil sie wie 18 wirkten, und die schon die x-te Beziehung hinter sich hatten.
Damit meine ich, dass egal ist, wie eine 12- oder eine 14-jährige "im Schnitt" tickt. Jedes Kind ist ein Gesamtpaket, das man weder auf sein Alter noch auf seine Begabung reduzieren kann. Es geht ja auch nicht darum, in der Schule immer jede Menge Kinder mit ähnlichen Interessen in der Klasse zu haben.