Hallo,
ich habe eine Frage zur Kita-Ablehnung meiner Tochter, vielleicht hat ja schon einmal jemand ähnliches erlebt.
Meine Tochter ist 3,5 Jahre alt und seit ihrem 3.Geburtstag in der Kita. Die Eingewöhnung verlief so schnell (3 Tage), dass ich mir schon Gedanken über mögliche Störungen in der Mutter-Kind Bindung gemacht habe, was ich mittlerweile allerdings für übertrieben halte.
Sie wurde seit ihrem 1.Lebensjahr täglich 3 bis 4 Stunden von der Oma betreut, daher war die Trennung nichts Neues für sie.
Sie ist mit großen Erwartungen in die Kita gegangen (viele Spielkameraden, Spielmaterialien...) und konnte dies durch ihren großen Wortschatz auch so verbalisieren. Nun sagt sie fast täglich: "Ich kann heute nicht in die Kita, ich hab Husten/Schnupfen etc.." Sie wehrt sich nicht total, aber man merkt ihren Widerwillen.
Auf die Aussage: "Wir haben gemerkt, dass du dich in der Kita manchmal nicht so wohl fühlst." antwortet sie, es dauere so lange, bis sie wieder abgeholt würde. (Sie geht von 9-12 Uhr). Außerdem wollten die Kinder nicht mit ihr spielen, die Großen würden immer Baby zu ihr sagen. Oft "beschwert" sie sich, sie wollte irgendwo mit machen, das wäre aber nur für die Vorschulkinder gewesen. Auf Nachfrage bei den Erziehern bekamen wir die Antwort, unsere Tochter sei "eine starke Persönlichkeit", das komme bei den Kindern nicht so gut an und sie würde mit den Erziehern diskutieren z.B. über den Sinn einer Mütze. Dann müsse Einer bei ihr sitzen, bis sie sich angezogen habe.
Mittlerweile reagiert sie oft aggressiv, schlägt und kratzt Kinder, vor allem in der Kita, immer öfter auch bei privaten Spieltreffen. Dies war definitiv vor dem Kita Besuch nicht so!
Sie hat vom Babyalter an Kontakt zu zwei gleichaltrigen Kindern und zu mehreren 2-4 Jahre älteren Kindern. Zur Zeit kommt sie nur noch mit den älteren zurecht, die jüngeren werden auch drangsaliert. Sie durchschaut dies schon, ihr Lieblingsspiel mit mir ist "Mama und Baby" in vertauschten Rollen. Dann sagt sie mir, als "Mama", ich dürfe die Kinder nicht schlagen, ich solle mit den Kindern sprechen, zu den Erziehern gehen oder mir etwas anderes zum Spielen suchen. Ich habe das Gefühl, sie kann mir nur durch dieses Spiel erzählen, was sie beschäftigt, zum Beispiel sagt sie dann:"Gell Baby, du hattest heute keinen Spaß im Kindergarten. Du hast den Kindern wehgetan, weil die dich nicht mögen." Manchmal erzählt sie auch, die Erzieher würden sagen, sie sei Böse. (Ich glaube nicht,dass sie das gesagt haben, aber es wäre gut zu wissen, warum mein Kind so empfindet).
Oft träumt sie vom Kindergarten und erzählt es morgens, z.B. dass die Erzieherin mit der sie am wenigsten zurecht kommt, ihr gesagt hätte, sie sei jetzt ein Krippenkind und brauche eine Windel.
Überhaupt macht sie sich immer Gedanken ob sie nun Klein oder Groß sei und will je nach Tagesform das eine oder das andere, kann darüber aber auch richtig traurig werden. Sie berichtet, dass sie 2 Erzieher aus der Kita gerne hat, die anderen wären aber blöd und würden immer so laut schreien. Sie wünscht, eine Erzieherin würde sterben (beschäftigt sich seit Monaten mit dem Thema Tod, weiß aber wohl nicht dass es endgültig ist, ich denke sie wollte nur ihre Abneigung klarmachen).
Viele Bekannte können meine Sorgen nicht verstehen, sie meinen , unser Kind sei doch "gut dabei". Erwachsene haben sie gerne um sich, wir werden des öfteren von älteren Damen eingeladen, die sich "so gerne" mit unserem Kind "unterhalten ". Gleichaltrige Freunde wären mir natürlich lieber und ich befürchte, dass das was alle jetzt noch goldig finden, irgendwann "altklug" und "Besserwisser" genannt wird. Ich merke auch , dass sie leidet und sich auch im privaten Umfeld langsam verändert. In meinen Augen ist meine Tochter in ihrer Entwicklung weiter voraus, spricht wie ein Buch und interessiert sich für vieles (woher kommt der Schnee, wo war ich, bevor ich in Mamas Bauch war, Thema Tod etc.…) ist aber sozial-emotional auf normalem Niveau, das macht ihr den Umgang mit Gleichaltrigen schwierig, für die Größeren ist sie das Baby. Um das abklären zu lassen und eine bessere Gesprächsgrundlage in der Kita zu haben,habe ich einen Termin bei der Familienberatung gemacht, darauf müssen wir allerdings bis Ende Januar warten.
Ich weiß dass viele Eltern einen sog. Entwicklungsvorsprung für soziale Probleme verantwortlich machen und mag diesen Gedanken daher auch der Kita gegenüber ungern aussprechen ohne das ein Fachmann sie Mal angeschaut hat. Allerdings vergehen bis Ende Januar noch viele Wochen, in denen mein Kind weiter unwillig zur Kita gehen wird ( Zuhause behalten ist ja auch keine Lösung).
Vielleicht hat jemand einen Rat wie wir bis dahin vorgehen können.
Tochter fühlt sich nicht wohl in Kita
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Re: Tochter fühlt sich nicht wohl in Kita
So, wie du das beschreibst, kommen da jede Menge Alarmsignale von deiner Tochter. Auch das Spiel, wo du das "Baby" bist und wo sie mit veränderten Rollen verbalisiert, was ihr im Kindergarten nicht gefällt, ist ein Zeichen dafür.
Vermutlich wäre ich vor einigen Jahren (als meine Kinder in dem Alter waren) in deiner Situation auch unsicher gewesen, was ich tun soll. Mit meinem heutigen Wissen sage ich aber: jeder Tag, wo ein Kind unwillig in eine Einrichtung geht, ist zu viel! Und ich weiß von meinem sehr klugen älteren Sohn, der sozial-emotional nicht altersgemäß, sondern erkennbar "hintennach" ist, dass es durchaus Kindergärten gibt, welche mit den Kindern "auf Augenhöhe" kommunizieren, AUCH wenn sie vielleicht hie und da mal besserwisserisch bzw. altklug rüberkommen. Mein Sohn war bis zum letzten Tag gerne in seinem Kindergarten und wurde mit 6 1/2 Jahren regulär eingeschult. In der Schule gab es zwar hie und da mal Schwierigkeiten, aber nichts tragisches. Ich hatte immer das Gefühl, die Lehrerinnen haben alles im Griff und mein Sohn ging zwar nicht immer GERN aber auch selten UNGERN in die Schule. Im Hort dagegen war es ganz anders. Ständig kamen Beschwerden über meinen Sohn, aus jeder Mücke wurde ein Elefant gemacht. Dass er von anderen Kindern im Hort absichtlich provoziert wurde haben die Betreuer großteils nicht bemerkt oder ignoriert, dafür war immer sofort wer da, wenn es darum ging, meinem Sohn "aggressives" oder "destruktives" Verhalten vorzuwerfen. Alles mußte genau nach Plan gehen, es gab kaum Rückzugsmöglichkeiten und vor jedem Ausflug gab es Diskussionen ob mein Sohn überhaupt mit darf, weil er ja dieses oder jenes (oft mir unverständliches) dort anstellen KÖNNTE.
Rückblickend habe ich zu lange zugeschaut. Mein Sohn zog sich immer mehr zurück, wollte nur Comic lesen und mit den anderen Kindern nichts zu tun haben, war oft schon verbal aggressiv, wenn ihn jemand ganz normal angesprochen hat. Das hat seine Isolation natürlich nur noch verstärkt. Das psychosomatische Einnässen, das mein Sohn schon hat, seit er ca. 4 Jahre alt ist, wurde in der Zeit außerdem noch viel schlimmer, und die meiste Zeit hatte ich ein sehr unglückliches, unzufriedenes Kind, das trotz sehr guter Ausdrucksweise und großem Wortschatz nicht sagen konnte, was nicht "passte".
Nach dem 1. Schuljahr habe ich meinen Sohn ganz aus dem Hort rausgenommen, meine Arbeitszeit verändert, und versucht, ihn am Nachmittag zu Hause zu betreuen. Da konnte ich schon eine deutliche Entspannung gegenüber dem Vorjahr bemerken. Aber schon nach einigen Wochen kam auch der Wunsch, zumindest "einen Tag" wieder in den Hort zu gehen, damit er seine Freunde auch am Nachmittag sieht. Nun, dieser Hort kam für uns aber nicht mehr in Frage. Durch Zufall fanden wir einen heilpädagogischen Hort, der auf Kinder mit spezieller Wahrnehmung (mein Sohn ist Asperger Autist) ausgerichtet ist. Dort geht mein Sohn jetzt seit ca. 10 Tagen hin. Und er ist wirklich wie ausgewechselt, lacht wieder viel, hat Freude und ist schon in der kurzen Zeit wieder selbstsicherer geworden. Ich bin echt erstaunt, was für einen Unterschied es macht, ob ein Kind in der "richtigen" oder "falschen" Einrichtung ist!
Umgelegt auf deine Tochter rate ich Dir, so schnell wie möglich das Gespräch mit dem Kindergarten zu suchen, deine Erfahrungen von zu Hause mit einer ihrer Lieblings-Erzieherinnen zu besprechen, und ausdrücklich anzusprechen, dass es DEIN WUNSCH ist, dass deine Tochter bei Aktivitäten, die ihr nach eigenem Ermessen Freude machen würden, auch einbezogen werden soll. Es kann natürlich sein, dass das alles "nicht geht" oder dass man es dir ausreden will. Aber dann hast du es zumindest versucht und kannst mit dem Wissen, in wie weit sie in dem Kindergarten bereit sind, zu differenzieren, weitere Entscheidungen treffen. Mach nicht den Fehler, zu viel darüber nachzudenken, wie deine Vorstellungen bei den Betreuern im KIGA ankommen! Es geht um das Wohl deiner Tochter, und wenn der Preis dafür ist, als "Besserwisser-Mama" dazustehen, dann ist es das allemal wert. Aber oft ist es dann gar nicht so und man kann mit einem einfachen Gespräch wirklich Probleme aus der Welt schaffen .
Du schreibst "zu Hause behalten ist ja auch keine Lösung". Warum eigentlich? Wenn du sagst, du brauchst einfach mal ein paar kinderlose Stunden für Dich hast du mein vollstes Verständnis. Wenn du deine Tochter aber in den Kindergarten gibst, weil du hoffst, dass sie dort soziale Kompetenzen lernt und "weil es so üblich ist" dann sehe ich es anders. Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. Vielleicht tut deiner Tochter etwas mehr Mama-Zeit besser als erzwungenes, unwilliges zusammen sein mit anderen Kindern (natürlich nur, wenn es auch mit deinen eigenen Lebensplänen zusammenpasst).
Vielleicht gibt es ja auch einen anderen Kindergarten, wo sich deine Tochter wohler fühlt. Klar kann man immer noch sagen "so schlimm ist es auch wieder nicht!". Und zuallererst würde ich ohnehin das Gespräch mit dem Kindergarten suchen, wenn nötig auch öfter als einmal. Aber wenn du dann merkst, dass es nicht besser wird, würde ich nicht abwarten, bis irgendein Befund von wegen Entwicklugnsvorsprung da ist. Meine Erfahrung ist: wer differenzieren WILL, der kann es auch ohne Befund, wer es nicht will wird es mit noch so vielen aussagekräftigen Befunden nicht schaffen. Wenn du die Probleme deiner Tochter INKLUSIVE deiner Vermutung, dass ihr Entwicklungsvorsprung dafür MITverantwortlich sein könnte, ansprichst, haben die dort immerhin die Chance, etwas im Sinne deiner Tochter zu verändern.
Zu den Rollenspielen fällt mit noch ein, dass du damit deiner Tochter durchaus auch ihre Gefühle entlocken kannst. Wenn du zum Beispiel das Baby spielst, kannst du - rein auf Verdacht - das sagen, was du GLAUBST dass deine Tochter in der gespielten Situation empfindet. Zum Beispiel "Mama, mich ärgert total dass mich die Großen nicht mitspielen lassen! So habe ich mir das im Kindergarten nicht vorgestellt! Ich habe geglaubt, dort jede Menge Kinder zu finden, die mit mir spielen wollen! Ich finde das total ungerecht!" und auf die Reaktion deiner Tochter warten.
Im Buch "Familienkonferenz" von Thomas Gordon ist diese Technik des "aktiven Zuhörens" sehr gut beschrieben. Mir hat das Buch im Umgang mit meinen Kindern immer wieder gewaltig weitergeholfen. Denn auch wenn man nicht für jedes Problem gleich die passende Lösung parat hat, tut es Kindern oft schon sehr, sehr gut, wenn ihre Probleme WAHRgenommen und ERNST genommen werden. Das muss nicht sofort der Lösungsvorschlag von Mama kommen. Es reicht manchmal auch, wenn das Kind merkt "Mama weiß, was mit mir los ist. Mama versteht mich."
Vermutlich wäre ich vor einigen Jahren (als meine Kinder in dem Alter waren) in deiner Situation auch unsicher gewesen, was ich tun soll. Mit meinem heutigen Wissen sage ich aber: jeder Tag, wo ein Kind unwillig in eine Einrichtung geht, ist zu viel! Und ich weiß von meinem sehr klugen älteren Sohn, der sozial-emotional nicht altersgemäß, sondern erkennbar "hintennach" ist, dass es durchaus Kindergärten gibt, welche mit den Kindern "auf Augenhöhe" kommunizieren, AUCH wenn sie vielleicht hie und da mal besserwisserisch bzw. altklug rüberkommen. Mein Sohn war bis zum letzten Tag gerne in seinem Kindergarten und wurde mit 6 1/2 Jahren regulär eingeschult. In der Schule gab es zwar hie und da mal Schwierigkeiten, aber nichts tragisches. Ich hatte immer das Gefühl, die Lehrerinnen haben alles im Griff und mein Sohn ging zwar nicht immer GERN aber auch selten UNGERN in die Schule. Im Hort dagegen war es ganz anders. Ständig kamen Beschwerden über meinen Sohn, aus jeder Mücke wurde ein Elefant gemacht. Dass er von anderen Kindern im Hort absichtlich provoziert wurde haben die Betreuer großteils nicht bemerkt oder ignoriert, dafür war immer sofort wer da, wenn es darum ging, meinem Sohn "aggressives" oder "destruktives" Verhalten vorzuwerfen. Alles mußte genau nach Plan gehen, es gab kaum Rückzugsmöglichkeiten und vor jedem Ausflug gab es Diskussionen ob mein Sohn überhaupt mit darf, weil er ja dieses oder jenes (oft mir unverständliches) dort anstellen KÖNNTE.
Rückblickend habe ich zu lange zugeschaut. Mein Sohn zog sich immer mehr zurück, wollte nur Comic lesen und mit den anderen Kindern nichts zu tun haben, war oft schon verbal aggressiv, wenn ihn jemand ganz normal angesprochen hat. Das hat seine Isolation natürlich nur noch verstärkt. Das psychosomatische Einnässen, das mein Sohn schon hat, seit er ca. 4 Jahre alt ist, wurde in der Zeit außerdem noch viel schlimmer, und die meiste Zeit hatte ich ein sehr unglückliches, unzufriedenes Kind, das trotz sehr guter Ausdrucksweise und großem Wortschatz nicht sagen konnte, was nicht "passte".
Nach dem 1. Schuljahr habe ich meinen Sohn ganz aus dem Hort rausgenommen, meine Arbeitszeit verändert, und versucht, ihn am Nachmittag zu Hause zu betreuen. Da konnte ich schon eine deutliche Entspannung gegenüber dem Vorjahr bemerken. Aber schon nach einigen Wochen kam auch der Wunsch, zumindest "einen Tag" wieder in den Hort zu gehen, damit er seine Freunde auch am Nachmittag sieht. Nun, dieser Hort kam für uns aber nicht mehr in Frage. Durch Zufall fanden wir einen heilpädagogischen Hort, der auf Kinder mit spezieller Wahrnehmung (mein Sohn ist Asperger Autist) ausgerichtet ist. Dort geht mein Sohn jetzt seit ca. 10 Tagen hin. Und er ist wirklich wie ausgewechselt, lacht wieder viel, hat Freude und ist schon in der kurzen Zeit wieder selbstsicherer geworden. Ich bin echt erstaunt, was für einen Unterschied es macht, ob ein Kind in der "richtigen" oder "falschen" Einrichtung ist!
Umgelegt auf deine Tochter rate ich Dir, so schnell wie möglich das Gespräch mit dem Kindergarten zu suchen, deine Erfahrungen von zu Hause mit einer ihrer Lieblings-Erzieherinnen zu besprechen, und ausdrücklich anzusprechen, dass es DEIN WUNSCH ist, dass deine Tochter bei Aktivitäten, die ihr nach eigenem Ermessen Freude machen würden, auch einbezogen werden soll. Es kann natürlich sein, dass das alles "nicht geht" oder dass man es dir ausreden will. Aber dann hast du es zumindest versucht und kannst mit dem Wissen, in wie weit sie in dem Kindergarten bereit sind, zu differenzieren, weitere Entscheidungen treffen. Mach nicht den Fehler, zu viel darüber nachzudenken, wie deine Vorstellungen bei den Betreuern im KIGA ankommen! Es geht um das Wohl deiner Tochter, und wenn der Preis dafür ist, als "Besserwisser-Mama" dazustehen, dann ist es das allemal wert. Aber oft ist es dann gar nicht so und man kann mit einem einfachen Gespräch wirklich Probleme aus der Welt schaffen .
Du schreibst "zu Hause behalten ist ja auch keine Lösung". Warum eigentlich? Wenn du sagst, du brauchst einfach mal ein paar kinderlose Stunden für Dich hast du mein vollstes Verständnis. Wenn du deine Tochter aber in den Kindergarten gibst, weil du hoffst, dass sie dort soziale Kompetenzen lernt und "weil es so üblich ist" dann sehe ich es anders. Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. Vielleicht tut deiner Tochter etwas mehr Mama-Zeit besser als erzwungenes, unwilliges zusammen sein mit anderen Kindern (natürlich nur, wenn es auch mit deinen eigenen Lebensplänen zusammenpasst).
Vielleicht gibt es ja auch einen anderen Kindergarten, wo sich deine Tochter wohler fühlt. Klar kann man immer noch sagen "so schlimm ist es auch wieder nicht!". Und zuallererst würde ich ohnehin das Gespräch mit dem Kindergarten suchen, wenn nötig auch öfter als einmal. Aber wenn du dann merkst, dass es nicht besser wird, würde ich nicht abwarten, bis irgendein Befund von wegen Entwicklugnsvorsprung da ist. Meine Erfahrung ist: wer differenzieren WILL, der kann es auch ohne Befund, wer es nicht will wird es mit noch so vielen aussagekräftigen Befunden nicht schaffen. Wenn du die Probleme deiner Tochter INKLUSIVE deiner Vermutung, dass ihr Entwicklungsvorsprung dafür MITverantwortlich sein könnte, ansprichst, haben die dort immerhin die Chance, etwas im Sinne deiner Tochter zu verändern.
Zu den Rollenspielen fällt mit noch ein, dass du damit deiner Tochter durchaus auch ihre Gefühle entlocken kannst. Wenn du zum Beispiel das Baby spielst, kannst du - rein auf Verdacht - das sagen, was du GLAUBST dass deine Tochter in der gespielten Situation empfindet. Zum Beispiel "Mama, mich ärgert total dass mich die Großen nicht mitspielen lassen! So habe ich mir das im Kindergarten nicht vorgestellt! Ich habe geglaubt, dort jede Menge Kinder zu finden, die mit mir spielen wollen! Ich finde das total ungerecht!" und auf die Reaktion deiner Tochter warten.
Im Buch "Familienkonferenz" von Thomas Gordon ist diese Technik des "aktiven Zuhörens" sehr gut beschrieben. Mir hat das Buch im Umgang mit meinen Kindern immer wieder gewaltig weitergeholfen. Denn auch wenn man nicht für jedes Problem gleich die passende Lösung parat hat, tut es Kindern oft schon sehr, sehr gut, wenn ihre Probleme WAHRgenommen und ERNST genommen werden. Das muss nicht sofort der Lösungsvorschlag von Mama kommen. Es reicht manchmal auch, wenn das Kind merkt "Mama weiß, was mit mir los ist. Mama versteht mich."
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Re: Tochter fühlt sich nicht wohl in Kita
Danke, danke,danke liebe Rabaukenmama!
Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie mir dein Beitrag den Rücken stärkt. Und du hast Recht, wenn es meinem Kind nicht gut geht, muss ich sofort handeln und nochmal das Gespräch mit den Erziehern suchen. Zu Hause bleiben ist deshalb keine Option, weil ich täglich 3 Stunden arbeite und die Oma (wo sie vom 1. -3.LJ betreut wurde) ihre Arbeitszeit auf morgens verlegt hat.
Durch das Lesen hier im Forum ist mir aber auch noch eine Sache klar geworden, ich vermittle meinem Kind unbewusst, dass ich nicht stolz auf sie bin. Denn immer wenn jemand , vor allem andere Mütter, sagt, dass unsere Maus aber weit vor ist mit der Sprache und ihren kognitiven Fähigkeiten, antworte ich z.B.:"Sie ist ja auch x Wochen älter als dein Kind."/"Dafür kann dein Kind xy viel besser." etc.
Oh je, mein armes Kind muss sich gefühlt haben, als ob sie nichts könne, bzw. nicht gut genug für Mama..
Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie mir dein Beitrag den Rücken stärkt. Und du hast Recht, wenn es meinem Kind nicht gut geht, muss ich sofort handeln und nochmal das Gespräch mit den Erziehern suchen. Zu Hause bleiben ist deshalb keine Option, weil ich täglich 3 Stunden arbeite und die Oma (wo sie vom 1. -3.LJ betreut wurde) ihre Arbeitszeit auf morgens verlegt hat.
Durch das Lesen hier im Forum ist mir aber auch noch eine Sache klar geworden, ich vermittle meinem Kind unbewusst, dass ich nicht stolz auf sie bin. Denn immer wenn jemand , vor allem andere Mütter, sagt, dass unsere Maus aber weit vor ist mit der Sprache und ihren kognitiven Fähigkeiten, antworte ich z.B.:"Sie ist ja auch x Wochen älter als dein Kind."/"Dafür kann dein Kind xy viel besser." etc.
Oh je, mein armes Kind muss sich gefühlt haben, als ob sie nichts könne, bzw. nicht gut genug für Mama..
Re: Tochter fühlt sich nicht wohl in Kita
Hallo Koschka hab deinen Beitrag gerade erst gesehen. Ich denke nicht, dass die sozial emotionalen Probleme vom Entwicklungsvorsprung an sich ausgelöst werden. Aber ich denke das Unverständnis der Erzieher ihr gegenüber und das Drängen mit Gleichaltrigen zu spielen bzw. sich auf gar keinen Fall mit sog. "Vorschulmaterial" zu beschäftigen löst bei ihr Aggressionen aus. Bevor die Maus zur Kita ging waren wir 2 Mal pro Woche in der Spielgruppe und sie geht seit dem Kita Start zum Kinder Turnen(dort sind allerdings keine Kinder aus ihrer Kita) und es gibt dort bisher keine Probleme. Bzw. merke ich erst jetzt, dass sie so langsam anfängt das aggressive Verhalten mit ins private Umfeld zu bringen. Deshalb erhoffe ich mir eine Verbesserung durch eine Änderung in der Kita oder einen Kita Wechsel. Ich denke es ist auch "fünf vor Zwölf", sonst manifestiert sich das Verhalten womöglich.
Es ist für mich gerade ungemein erleichternd mich mit Menschen auszutauschen, die nicht antworten:"Ich weiß gar nicht was du willst, freu dich einfach, dass dein Kind so weit ist." Bzw. "Du musst dein Kind einfach strenger erziehen."
Es ist für mich gerade ungemein erleichternd mich mit Menschen auszutauschen, die nicht antworten:"Ich weiß gar nicht was du willst, freu dich einfach, dass dein Kind so weit ist." Bzw. "Du musst dein Kind einfach strenger erziehen."