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Re: Entwicklungsvorsprung

Verfasst: Sa 20. Apr 2019, 19:55
von Rabaukenmama
Zum "in der Schule langweilen" eine persönliche Erfahrung. Ich bin regulär eingeschult worden, konnte weder die Buchstaben benennen noch lesen, gerechnet hatte ich vor der Schule gerade mal bis10...und ich habe mich trotzdem von Anfang an gelangweilt. Viele andere Kinder brauchen alles mehrmals erklärt und Wiederholungen, ich habe mir alles auf Anhieb gemerkt.

Man kann ein kluges Kind nicht vor Langeweile schützen, indem man ihm Erfahrungen (in dem Fall Wissen), für die es reif ist, vorenthält. Das ist, als würde man einem groß gewachsenem Kind ständig zu kleine Kleidung anziehen, weil diese den Altersgenossen passt.

Wenn Kindergärtner ständig so was wie "der wird sich langweilen" sagen, dann sollte man das nicht einfach so stehen lassen. Das ist genauso schlecht wie "der wird sich schwer tun". Darum würde ich möglichst in Anwesenheit des Kindes sagen: "Das wird er sich vermutlich unabhängig davon, ob er sich jetzt mit dem Thema xxx beschäftigt, oder nicht. Das ist noch kein Grund, dass er sich JETZT auch langweilen muss."

Re: Entwicklungsvorsprung

Verfasst: Sa 20. Apr 2019, 20:09
von Meine3
Rabaukenmama hat geschrieben:Zum "in der Schule langweilen" eine persönliche Erfahrung. Ich bin regulär eingeschult worden, konnte weder die Buchstaben benennen noch lesen, gerechnet hatte ich vor der Schule gerade mal bis10...und ich habe mich trotzdem von Anfang an gelangweilt. Viele andere Kinder brauchen alles mehrmals erklärt und Wiederholungen, ich habe mir alles auf Anhieb gemerkt.

Man kann ein kluges Kind nicht vor Langeweile schützen, indem man ihm Erfahrungen (in dem Fall Wissen), für die es reif ist, vorenthält. Das ist, als würde man einem groß gewachsenem Kind ständig zu kleine Kleidung anziehen, weil diese den Altersgenossen passt.

Wenn Kindergärtner ständig so was wie "der wird sich langweilen" sagen, dann sollte man das nicht einfach so stehen lassen. Das ist genauso schlecht wie "der wird sich schwer tun". Darum würde ich möglichst in Anwesenheit des Kindes sagen: "Das wird er sich vermutlich unabhängig davon, ob er sich jetzt mit dem Thema xxx beschäftigt, oder nicht. Das ist noch kein Grund, dass er sich JETZT auch langweilen muss."
Jo, sehe ich genau so. Habe dieses Gespräch mit vorgehaltener Hand „könnten wir das bitte ohne meinen Sohn besprechen?!“ und etlichen Versuchen, dass ich ihm
sicher dass sich entwickeln nicht verbiete und es so oder so immer mal wieder zu Lsngeweile kommen wird, mit jedem Erzieher besprochen (hohe personalfluktuation, morgens andere Erzieher als am Nachmittag, etc. pp, mit manchen mehrmals. Der Kindergarten ist....gesprächsresistent.... :roll:

So langsam ist es jetzt bei jedem Erzieher vorgedrungen, dass sie ihn bitte nicht dauernd bremsen sollen und mich zu dem
Thema nach Möglichkeit ohne ihn ansprechen...

Re: Entwicklungsvorsprung

Verfasst: Sa 20. Apr 2019, 21:39
von charlotte12
Wir haben unsere Tochter mit ca. 5 1/2 Jahren testen lassen, und für uns war das Ergebnis Gold wert. Ohne Test hätten wir die vorzeitige Einschulung nicht durchgeboxt bekommen, und auch im Nachhinein (jetzt 3. Klasse) war das die einzig richtige Entscheidung. Trotz vorzeitiger Einschulung war der gesamte Schulstoff bis ca. Mitte Klasse 2 nicht neu für meine Tochter. Die Sache kippte paradoxerweise genau in dem Moment, in dem in Mathe erstmals neuer Stoff kam, den wir ihr bis dorthin bewusst vorenthalten hatten. Die Lehrerin war eine didaktische Katastrophe und mein Kind verweigerte konsequent alles, was in Mathe Schulstoff war. Mittlerweile hat der Lehrer gewechselt und meine Tochter lernt erstmals in ihrem Schulleben in Mathe ganz normal den Unterrichtsstoff mit, in diesem Fach jetzt komplett problemlos. - Ich wollte damit nur sagen, dass ich überzeugt bin, dass es bei uns in der kompletten Schulkatastrophe geendet hätte, wenn wir dem Rat der Erzieherin im Kindergarten gefolgt wären, meine Tochter noch mal ein Jahr im Kindergarten gelassen hätten und ihr das Lesen, Schreiben und Rechnen verboten hätten. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass das Fenster bis dahin wieder geschlossen gewesen wäre und sie genauso gebockt hätte wie dann später in Mathe, dann aber viel umfassender bei den absoluten Basics. Diese Beratungsresistenz des Kindergartens kennen wir übrigens auch - bei uns wurde das Kind anhaltend gefragt, ob es denn wirklich in die Schule wolle, dass es dann mit Spielen vorbei sei und ... (Namen befreundeter Kinder) nicht mehr mit ihr zusammen seien, und solche Scherze. Auf den vom Kindergarten prophezeiten Leistungsabfall in Klasse 3 warten wir bisher vergeblich...

Re: Entwicklungsvorsprung

Verfasst: Sa 20. Apr 2019, 22:38
von Karen
danke euch allen noch für gute Wünsche! Ich werde dann mal berichten wie die probenwochen bei uns gegangen sind. Ich weiss wirklich nicht ob sie dann mitmacht - der Test und Abklärung sind halt laborbedinungen. Wie gut sie sich so einfach fast am ende der Schuljahr n neue gruppe zurecht findet ist mir noch nicht klar. Aber sie will umbedingt und das war immer bei ihr ein gutes argument.
Ich bin selber 1 Jahr früher in der Schule gekommen ohne lesen oder schreiben zu können. Mich hat es nie gestört und niemand hat es irgendwie bewertet - entweder negativ oder positiv. Ich habe alle die Jahren die hausaufgaben in der psuse von Unterricht gemacht und immer beste bis zweibeste noten bekommen. Mr war es nie bewusst das andere mehr aufwand betreiben - ich war in meinen drei hobbies zu beansprucht um etwas zu hinterfragen. Schule war so nebenbei gelaufen. Erst an der Uni ist mir klar geworden dass ich schwierige zusamenhänge sehr schnell verstehe. Ich habe nie im leben ein Test gemacht, aber ich kann sicher sagen dass frühere einschulung für mch richtig war.

Re: Entwicklungsvorsprung

Verfasst: So 21. Apr 2019, 18:15
von alibaba
g

Re: Entwicklungsvorsprung

Verfasst: Mi 1. Mai 2019, 20:02
von Smarti26
Naja auch überdurchschnittliche Kinder gibt es also unter 130 und über 115, können ja genauso Auffällig sein.
Sie ist in vielen Sachen 1j voraus und in manchen Sachen ein halbes Jahr.
(Arzt und meine Meinung)

Re: Entwicklungsvorsprung

Verfasst: Do 2. Mai 2019, 08:35
von Rabaukenmama
Smarti26 hat geschrieben:Naja auch überdurchschnittliche Kinder gibt es also unter 130 und über 115, können ja genauso Auffällig sein.
Wenn Kinder in diesem IQ-Bereich noch dazu motiviert und extrovertiert sind dann fällt das mMn sogar teilweise mehr auf als Hochbegabung. Gibt ja auch mehr Kinder in diesem IQ-Bereich (statistisch 13%). Die Kombi hochbegabt (IQ130+) mit diesen Eigenschaften ist naturgemäß seltener.