Ängste ausreden würde ich auf keinen Fall. Statt dessen würde ich durch aktives zuhören herauszufinden versuchen, was deiner Tochter konkret am meisten Angst macht, und einfach nur Verständnis zeigen. Wenn deine Tochter z.B. sagt, sie hat Angst ihre Freunde zu verlieren, würde nicht gleich mit Gegenargumenten kommen, sondern einfach nur zuhören und reflektieren. Also z.B. "Du hast große Sorge, dass Anna dann bei den kleineren Kindern ist und du niemanden findest, mit dem du sich so gut verstehst, wie mir ihr". Ohne Wertung, ohne Beschwichtigung oder Erklärung, warum alle die andere Gruppe für sie besser halten. Deine Tochter will erst mal mit ihren Ängsten wahr- und angenommen werden. Dann ist sie offen, selbst nach Lösungen zu suchen, vorher nicht.
Vor allem soll es nicht als beschlossene Sache hingestellt werden, dass sie Gruppe wechseln wird. Aussagen wie "Es kommen ja einige aus deiner Gruppe
im September nach" und "Anna wird
am Anfang ja auch dabei sein!" machen einem Kind, das auch bei kognitiver Fitness noch eine andere Vorstellung von Zeit hat, schlichtweg Angst. Die Zeit, an die sich deine Tochter aktiv erinnern kann, bemisst sich in Monaten, nicht in Jahren. Für dich ist "bis September" eine kurze Zeitspanne, für deine Tochter eine halbe Ewigkeit.
Ich würde auch noch einmal mit den Erziehern reden und deiner Tochter eventuell eine Probewoche oder auch nur 3 Probetage in der größeren Gruppe vorschlagen, mit der Option, in ihrer jetztigen Gruppe zu bleiben, falls es ihr dort nicht gefallen sollte. Das muss dann aber auch wirklich so gemacht werden, wenn deine Tochter das wollen sollte (wovon ich nicht ausgehe). 3 Tage oder eine Woche - das ist ein Zeitraum, der auch für deine Tochter überschaubar sein könnte. So kann sie sich "unverbindlich" mal anschauen, wie wohl sie sich in der anderen Gruppe tatsächlich fühlt.
Alles Gute von uns

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Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)