Wahrnehmung Familie - Wahrnehmung KiGa: Übersehe ich etwas?
Wahrnehmung Familie - Wahrnehmung KiGa: Übersehe ich etwas?
Liebes Forum,
ich bin gerade irritiert und würde mich freuen, wenn ich durch Eure Kommentare etwas an Klarheit gewinnen könnte. Mein Thema ist eigentlich kein dezidiertes Kindergarten-Thema, aber da mein Kind im Kindergartenalter ist, schreibe ich mal hier. Es tut mir leid, dass der Text lang wird; ich bin jedem dankbar, der ihn liest!
Meine Tochter ist vor etwa einem Monat 4 Jahre alt geworden. Seit zirka ihrem zweiten Geburtstag ist mir klar, dass ich mir um ihre kognitiven Fähigkeiten keine Sorgen machen muss. Sie hat Interesse und Freude an Sprache, Buchstaben, Mengen, Zahlen, logischem Denken. Ich würde sagen, sie hat bezüglich Lesen, Schreiben, Rechnen einen "Entwicklungsvorsprung". Ob sie HB ist oder nicht weiß ich nicht und ist mir auch egal.
Heuer im Frühling, als mein Kind 3,5 Jahre alt war, gab es ein Entwicklungsgespräch mit der Elementarpädagogin. Dort war ich etwas überrascht, dass die Pädagogin meinte, dass meine Tochter mit Ausnahme von (Grob)motorik und Musik in allen Entwicklungsbereichen weiter wäre als ihrem Lebensalter entsprechend. (Bezüglich Grobmotorik und Musik sei sie altersentsprechend entwickelt. Kein Wunder: Es ist meinem Kind schnell zu wild und zu laut und zu gefährlich. Dadurch schaut sie lieber mal zu, wodurch ihr aber auch die Übung in einigen Dingen fehlt.) Mir war das nicht bewusst. Ich habe sie für vollkommen durchschnittlich gehalten, bis auf Lesen, Schreiben, Rechnen. Nachdem die Pädagogin aber die Entwicklung auch nur 1 bis 1,5 Jahre weitergeschätzt hat (und mir das nicht so viel vorkommt), habe ich das einfach nur zu Kenntnis genommen und nicht überbewertet.
Letzte Woche habe ich mit dem anderen Pädagogen im Kindergarten über meine Tochter gesprochen. Der Pädagoge war bis vor ein paar Monaten Hortpädagoge und wird demnächst den KiGa verlassen. Ich habe ihn gefragt, ob er mir, bevor er geht, bezüglich Schulwahl noch etwas mit auf unseren weiteren Weg mitgeben kann (weil er als ehem. Hortpädagoge wohl viel Ahnung hat und weil ich ihn sehr schätze). Er hat kurz überlegt und meinte dann, mein Kind werde wohl nächstes Jahr schulreif sein. (Anm.: Sie ist erst über-über-nächstes Jahr schulpflichtig.) Er wisse, dass sie lesen, schreiben und rechnen kann. (Anm.: Die Pädagogin im Frühling wusste das nicht. Mittlerweile zeigt mein Kind das also wohl im KiGa. Ich habe es ihm nicht gesagt.) Ich habe ihn auf das Soziale, Emotionale angesprochen, und er meinte, das sei ebenfalls kein Thema. Mein Kind spricht vor der ganzen Gruppe (Anm.: Ich kenne mein Kind vor anderen nur als schüchterne graue Maus!?). Erklärt anderen Dinge. Bittet um Hilfe und nimmt diese an. Bietet Hilfe an und gibt diese. Kann sehr geduldig warten (Anm.: Ja, das stimmt definitiv!), sich aber auch gut durchsetzen, behaupten. (Anm.: Ahaa?) Frustrationstoleranz sei absolut gegeben. Sie macht grundsätzlich seit dem Sommer mit den Vorschulkindern mit, und zwar keine vereinfachten Blätter, sondern die gleichen Aufgaben. Bleibt konzentriert lange an einer Sache, wenn sie sie interessiert. (Anm.: Warum macht sie das zu Hause nie?! Da kann sie sich gar nicht alleine beschäftigen! Wobei: Stimmt nicht. Wenn sie so Übungen für die 1. oder 2. Klasse bekommt, macht sie diese alleine. Aber Perlenstecken oder etwas malen oder so geht gar nicht alleine.) Er sieht Unterforderung kommen.
Bumm.
Nun frage ich mich: Übersehe ich etwas? Bin ich blind? Verkenne ich mein Kind? Ich habe bis jetzt keinerlei Handlungsbedarf gesehen - gibt es vielleicht doch einen? Vielleicht nicht unmittelbar jetzt, aber in ein, zwei Jahren? Soll ich es einfach weiter laufen lassen? Aber würde ich es merken, wenn mein Kind nicht mehr so gute Bedingungen im KiGa vorfindet wie jetzt? Jetzt wird sie recht gut dort abgeholt, wo sie steht. Ob sie wirklich aktiv gefördert wird, weiß ich nicht. Ich glaube nicht, dass sie jemand dazu einladet, etwas vorzulesen oder so. Aber sie wird vom Personal auch nicht ausgebremst. Es war zum Beispiel ganz klar, dass sie eine Vorschulmappe bekommt, als sie von sich aus darum gebeten hat. Sie darf alle Blätter machen, die sie will. Aber die Kinder bremsen sie schon ein bißchen aus, so mein Eindruck. Eines Tages kam mein Kind nach Hause und meinte, sie könne nicht lesen. Ich habe gefragt, wie sie auf diese Idee kommt. Ein älteres Kind habe gemeint, sie könne noch nicht lesen, weil sie erst 3 sei, und 3-Jährige können noch nicht lesen. (Wir haben eine Woche dafür gebraucht, das wieder aus ihr rauszubekommen!) Sie hat auch, als sie angefangen hat zu rechnen, nie die Finger oder sonst etwas verwendet. Seit kurzem verwendet sie selbst für die simpelsten Rechnungen Finger! Sie hat nie Kopffüßler gezeichnet, sondern lange gar keine Personen, und dann sehr differenzierte (wenn auch schwer erkenntliche ) Personen. Ein paar Wochen später gab es auf einmal doch Kopffüßler. Etc.
Mein größte Sorge ist, dass mein Kind überangepasst mitschwimmt und dabei sich selbst mit ihren Schwächen, aber auch ihren Stärken, nicht ausleben darf. Dass ihre Persönlichkeit samt Potential nicht zur Geltung kommt. Dass sie Underachieverin wird. Dass sie gebremst wird. Dass sie das nicht einmal merkt bzw. nicht merkt, dass das nicht okay ist und dass sie mir deshalb nicht davon erzählt und ich dann nichts ändern kann. Dass sie nicht den Platz zum Wachsen bekommt, der ihr (wie jedem Kind!) zusteht. Dass über ihr eine Decke ist (vor allem, wenn ich an die Schule denke), die ihr eine Grenze setzt - und sie wird "kleingedrückt", in die Norm gepresst. Versteht Ihr, was ich meine?
Darf ich Euch um Eure Gedanken bitten? Worauf soll ich achten? Wie würde ich merken, wenn der KiGa nicht mehr passt? Was soll ich punkto Schule machen? (Der Plan bis zum Gespräch mit dem Pädagogen war eigentlich eine regelrechte Einschulung mit fast 7 Jahren in entweder eine bilinguale Klasse oder eine Mehrstufenklasse, wobei ich nur Wünsche äußern, aber die konkrete Klasse nicht bestimmen kann. Es könnte also auch eine Regelklasse werden. Jetzt kommen mir Zweifel am Plan.) Und: Eine befreundete Kinderpsychologin, die viel Diagnostik macht (aber nicht im HB-Bereich) und eine HB-Tochter hat, rät zur Diagnostik. Ich wüsste aber nicht wozu. Übersehe ich hier etwas?
Tausend Dank für Eure Ideen!
Goldfisch
ich bin gerade irritiert und würde mich freuen, wenn ich durch Eure Kommentare etwas an Klarheit gewinnen könnte. Mein Thema ist eigentlich kein dezidiertes Kindergarten-Thema, aber da mein Kind im Kindergartenalter ist, schreibe ich mal hier. Es tut mir leid, dass der Text lang wird; ich bin jedem dankbar, der ihn liest!
Meine Tochter ist vor etwa einem Monat 4 Jahre alt geworden. Seit zirka ihrem zweiten Geburtstag ist mir klar, dass ich mir um ihre kognitiven Fähigkeiten keine Sorgen machen muss. Sie hat Interesse und Freude an Sprache, Buchstaben, Mengen, Zahlen, logischem Denken. Ich würde sagen, sie hat bezüglich Lesen, Schreiben, Rechnen einen "Entwicklungsvorsprung". Ob sie HB ist oder nicht weiß ich nicht und ist mir auch egal.
Heuer im Frühling, als mein Kind 3,5 Jahre alt war, gab es ein Entwicklungsgespräch mit der Elementarpädagogin. Dort war ich etwas überrascht, dass die Pädagogin meinte, dass meine Tochter mit Ausnahme von (Grob)motorik und Musik in allen Entwicklungsbereichen weiter wäre als ihrem Lebensalter entsprechend. (Bezüglich Grobmotorik und Musik sei sie altersentsprechend entwickelt. Kein Wunder: Es ist meinem Kind schnell zu wild und zu laut und zu gefährlich. Dadurch schaut sie lieber mal zu, wodurch ihr aber auch die Übung in einigen Dingen fehlt.) Mir war das nicht bewusst. Ich habe sie für vollkommen durchschnittlich gehalten, bis auf Lesen, Schreiben, Rechnen. Nachdem die Pädagogin aber die Entwicklung auch nur 1 bis 1,5 Jahre weitergeschätzt hat (und mir das nicht so viel vorkommt), habe ich das einfach nur zu Kenntnis genommen und nicht überbewertet.
Letzte Woche habe ich mit dem anderen Pädagogen im Kindergarten über meine Tochter gesprochen. Der Pädagoge war bis vor ein paar Monaten Hortpädagoge und wird demnächst den KiGa verlassen. Ich habe ihn gefragt, ob er mir, bevor er geht, bezüglich Schulwahl noch etwas mit auf unseren weiteren Weg mitgeben kann (weil er als ehem. Hortpädagoge wohl viel Ahnung hat und weil ich ihn sehr schätze). Er hat kurz überlegt und meinte dann, mein Kind werde wohl nächstes Jahr schulreif sein. (Anm.: Sie ist erst über-über-nächstes Jahr schulpflichtig.) Er wisse, dass sie lesen, schreiben und rechnen kann. (Anm.: Die Pädagogin im Frühling wusste das nicht. Mittlerweile zeigt mein Kind das also wohl im KiGa. Ich habe es ihm nicht gesagt.) Ich habe ihn auf das Soziale, Emotionale angesprochen, und er meinte, das sei ebenfalls kein Thema. Mein Kind spricht vor der ganzen Gruppe (Anm.: Ich kenne mein Kind vor anderen nur als schüchterne graue Maus!?). Erklärt anderen Dinge. Bittet um Hilfe und nimmt diese an. Bietet Hilfe an und gibt diese. Kann sehr geduldig warten (Anm.: Ja, das stimmt definitiv!), sich aber auch gut durchsetzen, behaupten. (Anm.: Ahaa?) Frustrationstoleranz sei absolut gegeben. Sie macht grundsätzlich seit dem Sommer mit den Vorschulkindern mit, und zwar keine vereinfachten Blätter, sondern die gleichen Aufgaben. Bleibt konzentriert lange an einer Sache, wenn sie sie interessiert. (Anm.: Warum macht sie das zu Hause nie?! Da kann sie sich gar nicht alleine beschäftigen! Wobei: Stimmt nicht. Wenn sie so Übungen für die 1. oder 2. Klasse bekommt, macht sie diese alleine. Aber Perlenstecken oder etwas malen oder so geht gar nicht alleine.) Er sieht Unterforderung kommen.
Bumm.
Nun frage ich mich: Übersehe ich etwas? Bin ich blind? Verkenne ich mein Kind? Ich habe bis jetzt keinerlei Handlungsbedarf gesehen - gibt es vielleicht doch einen? Vielleicht nicht unmittelbar jetzt, aber in ein, zwei Jahren? Soll ich es einfach weiter laufen lassen? Aber würde ich es merken, wenn mein Kind nicht mehr so gute Bedingungen im KiGa vorfindet wie jetzt? Jetzt wird sie recht gut dort abgeholt, wo sie steht. Ob sie wirklich aktiv gefördert wird, weiß ich nicht. Ich glaube nicht, dass sie jemand dazu einladet, etwas vorzulesen oder so. Aber sie wird vom Personal auch nicht ausgebremst. Es war zum Beispiel ganz klar, dass sie eine Vorschulmappe bekommt, als sie von sich aus darum gebeten hat. Sie darf alle Blätter machen, die sie will. Aber die Kinder bremsen sie schon ein bißchen aus, so mein Eindruck. Eines Tages kam mein Kind nach Hause und meinte, sie könne nicht lesen. Ich habe gefragt, wie sie auf diese Idee kommt. Ein älteres Kind habe gemeint, sie könne noch nicht lesen, weil sie erst 3 sei, und 3-Jährige können noch nicht lesen. (Wir haben eine Woche dafür gebraucht, das wieder aus ihr rauszubekommen!) Sie hat auch, als sie angefangen hat zu rechnen, nie die Finger oder sonst etwas verwendet. Seit kurzem verwendet sie selbst für die simpelsten Rechnungen Finger! Sie hat nie Kopffüßler gezeichnet, sondern lange gar keine Personen, und dann sehr differenzierte (wenn auch schwer erkenntliche ) Personen. Ein paar Wochen später gab es auf einmal doch Kopffüßler. Etc.
Mein größte Sorge ist, dass mein Kind überangepasst mitschwimmt und dabei sich selbst mit ihren Schwächen, aber auch ihren Stärken, nicht ausleben darf. Dass ihre Persönlichkeit samt Potential nicht zur Geltung kommt. Dass sie Underachieverin wird. Dass sie gebremst wird. Dass sie das nicht einmal merkt bzw. nicht merkt, dass das nicht okay ist und dass sie mir deshalb nicht davon erzählt und ich dann nichts ändern kann. Dass sie nicht den Platz zum Wachsen bekommt, der ihr (wie jedem Kind!) zusteht. Dass über ihr eine Decke ist (vor allem, wenn ich an die Schule denke), die ihr eine Grenze setzt - und sie wird "kleingedrückt", in die Norm gepresst. Versteht Ihr, was ich meine?
Darf ich Euch um Eure Gedanken bitten? Worauf soll ich achten? Wie würde ich merken, wenn der KiGa nicht mehr passt? Was soll ich punkto Schule machen? (Der Plan bis zum Gespräch mit dem Pädagogen war eigentlich eine regelrechte Einschulung mit fast 7 Jahren in entweder eine bilinguale Klasse oder eine Mehrstufenklasse, wobei ich nur Wünsche äußern, aber die konkrete Klasse nicht bestimmen kann. Es könnte also auch eine Regelklasse werden. Jetzt kommen mir Zweifel am Plan.) Und: Eine befreundete Kinderpsychologin, die viel Diagnostik macht (aber nicht im HB-Bereich) und eine HB-Tochter hat, rät zur Diagnostik. Ich wüsste aber nicht wozu. Übersehe ich hier etwas?
Tausend Dank für Eure Ideen!
Goldfisch
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- Dauergast
- Beiträge: 1499
- Registriert: Do 23. Jan 2020, 09:33
Re: Wahrnehmung Familie - Wahrnehmung KiGa: Übersehe ich etwas?
Hallo,
ich habe drei hochbegabte Kinder. Die älteste ist jetzt mit frischen 15 in der 11. Klasse der G8. Ihr Zwillingsbruder ist in der 10. Mein Jungste ist aus der 3. Klasse Grundschule in die 5. Klasse G13 mit frischen 8 Jahren gesprungen.
Der Vorsprung von 1,5 Jahren mit 3,5 Jahren bedeutet dass das Kind etwa 40% Entwicklungsvorsprung hat, was dem IQ Bereich von 140 entspricht. Alles das was du über deine Tochter schreibst bestätigt diese Vermutung.
Dein Kind orientiert sich deutlich an den Vorschulkindern. Wenn sie ab dem Sommer nicht mehr da sind, wird sie ihr Protest äußern. Ab dann habt ihr ein Problem. Was macht sie dann im Kindergarten, wenn alle Spielpartner gegangen sind?
Ich habe verschiedenes durchgemacht. Ich habe meine Zwillinge noch vor dem 5. Geburtstag eingeschult. Mit Abstand die Jungste zu sein, ist nicht einfach. Aber das Leben in gebückter Haltung ist viel schlimmer. Meine Großen kamen selbst mit dieser Früheinschulung an den Deckel und fanden ihre Rettung nur in den Klassen für hochbegabten.
Ich kann dir nur raten deine Tochter zusammen mit ihren Vorschulfreunden einzuschulen. Dazu brauchst du allerdings ein psychologisches Gutachten (falls du in Deutschland bist, in Ö. wird das vermuttlich gar nicht gehen). Mehrstufenklasse ist prima, da kann sie dort abgeholt werden, wo sie gerade steht. Selbst im kommenden Jahr wird die 1. Klasse für sie ziemlich langweilig.
Solltest du sie mit 7 Jahren einschulen, wird das Thema Sprung euch von Anfang an verfolgen, mit der Antwort "Jain" gehen dann Kinder durch die ganze Grundschule. Je später die Entscheidung über Akzeleration getroffen wird, desto schwieriger die Umsetzung. Es ist immer leichter gemeinsam anzufangen als sich neu einbringen und aufholen zu müssen.
ich habe drei hochbegabte Kinder. Die älteste ist jetzt mit frischen 15 in der 11. Klasse der G8. Ihr Zwillingsbruder ist in der 10. Mein Jungste ist aus der 3. Klasse Grundschule in die 5. Klasse G13 mit frischen 8 Jahren gesprungen.
Der Vorsprung von 1,5 Jahren mit 3,5 Jahren bedeutet dass das Kind etwa 40% Entwicklungsvorsprung hat, was dem IQ Bereich von 140 entspricht. Alles das was du über deine Tochter schreibst bestätigt diese Vermutung.
Dein Kind orientiert sich deutlich an den Vorschulkindern. Wenn sie ab dem Sommer nicht mehr da sind, wird sie ihr Protest äußern. Ab dann habt ihr ein Problem. Was macht sie dann im Kindergarten, wenn alle Spielpartner gegangen sind?
Ich habe verschiedenes durchgemacht. Ich habe meine Zwillinge noch vor dem 5. Geburtstag eingeschult. Mit Abstand die Jungste zu sein, ist nicht einfach. Aber das Leben in gebückter Haltung ist viel schlimmer. Meine Großen kamen selbst mit dieser Früheinschulung an den Deckel und fanden ihre Rettung nur in den Klassen für hochbegabten.
Ich kann dir nur raten deine Tochter zusammen mit ihren Vorschulfreunden einzuschulen. Dazu brauchst du allerdings ein psychologisches Gutachten (falls du in Deutschland bist, in Ö. wird das vermuttlich gar nicht gehen). Mehrstufenklasse ist prima, da kann sie dort abgeholt werden, wo sie gerade steht. Selbst im kommenden Jahr wird die 1. Klasse für sie ziemlich langweilig.
Solltest du sie mit 7 Jahren einschulen, wird das Thema Sprung euch von Anfang an verfolgen, mit der Antwort "Jain" gehen dann Kinder durch die ganze Grundschule. Je später die Entscheidung über Akzeleration getroffen wird, desto schwieriger die Umsetzung. Es ist immer leichter gemeinsam anzufangen als sich neu einbringen und aufholen zu müssen.
Re: Wahrnehmung Familie - Wahrnehmung KiGa: Übersehe ich etwas?
Liebe Katze_keine_Ahnung,
vielen, vielen Dank für Deine Sichtweise!
Ich lebe in Ö, und eine Einschulung ist frühestens 2023 möglich. Mit ihren FreundInnen, die jetzt Vorschulkinder sind, kann sie nicht eingeschult werden. Mit den Kindern, die nächstes Jahr Vorschulkinder sein werden, spielt sie schon auch (vor allem, wenn die VorschulkinderfreundInnen nicht da sind), aber es ist viel anstrengender für sie, weil diese Kinder, so mein und auch ihr Eindruck, viel impulsiver sind, laut meiner Tochter öfters weinen, sich selbst nicht so gut regulieren können, nicht gut warten können, noch keine Kompromisse eingehen können, Konflikte mitunter noch mit Schubsen oder Anschreien angehen etc. Die Kinder aus ihrem Jahrgang (also jene, die im gleichen Jahr wie sie schulpflichtig werden) erwähnt sich gar nicht. Da scheint es keine Anknüpfungspunkte zu geben, wobei das auch daran liegen kann, dass meine Tochter als Herbstkind bereits früher in die aktuelle Gruppe gekommen ist als die anderen Kinder. (Eigentlich trauert meine Tochter noch immer den Kindern nach, die letztes Jahr Vorschulkinder waren und jetzt in die erste Klasse gehen.)
Ja, mein Kind wird sich wohl in der ersten Klasse Volksschule langweilen. Deswegen dachte ich, dass es eigentlich egal ist, ob ich sie mit fast 7 regulär oder mit fast 6 vorzeitig einschule - sie wird sich sowieso langweilen. Ich dachte, dass sie dann mit fast 6 im KiGa wohl besser aufgehoben sein wird als in der Schule, weil dort eher individuell auf sie eingegangen werden kann, sie ihren Interessen nachgehen kann und auch wir flexibler agieren können. (Anstatt 5x die Woche um 8 Uhr in der Schule sein zu müssen, müsste sie nur 4x pro Woche irgendwann gemütlich im KiGa eintrudeln. Sie einen Tag rausnehmen, irgendetwas unternehmen etc. geht in der KiGa-Zeit leichter als zur Schulzeit.)
Ich glaube, ich muss meinen Plan gründlich überdenken.
Es steht im Jänner ein Pädagogen- und Assistentenwechsel an. Ich warte den mal ab und schau, wie es sich entwickelt. Vielleicht ergibt sich dadurch auch etwas Neues.
vielen, vielen Dank für Deine Sichtweise!
Ich lebe in Ö, und eine Einschulung ist frühestens 2023 möglich. Mit ihren FreundInnen, die jetzt Vorschulkinder sind, kann sie nicht eingeschult werden. Mit den Kindern, die nächstes Jahr Vorschulkinder sein werden, spielt sie schon auch (vor allem, wenn die VorschulkinderfreundInnen nicht da sind), aber es ist viel anstrengender für sie, weil diese Kinder, so mein und auch ihr Eindruck, viel impulsiver sind, laut meiner Tochter öfters weinen, sich selbst nicht so gut regulieren können, nicht gut warten können, noch keine Kompromisse eingehen können, Konflikte mitunter noch mit Schubsen oder Anschreien angehen etc. Die Kinder aus ihrem Jahrgang (also jene, die im gleichen Jahr wie sie schulpflichtig werden) erwähnt sich gar nicht. Da scheint es keine Anknüpfungspunkte zu geben, wobei das auch daran liegen kann, dass meine Tochter als Herbstkind bereits früher in die aktuelle Gruppe gekommen ist als die anderen Kinder. (Eigentlich trauert meine Tochter noch immer den Kindern nach, die letztes Jahr Vorschulkinder waren und jetzt in die erste Klasse gehen.)
Ja, mein Kind wird sich wohl in der ersten Klasse Volksschule langweilen. Deswegen dachte ich, dass es eigentlich egal ist, ob ich sie mit fast 7 regulär oder mit fast 6 vorzeitig einschule - sie wird sich sowieso langweilen. Ich dachte, dass sie dann mit fast 6 im KiGa wohl besser aufgehoben sein wird als in der Schule, weil dort eher individuell auf sie eingegangen werden kann, sie ihren Interessen nachgehen kann und auch wir flexibler agieren können. (Anstatt 5x die Woche um 8 Uhr in der Schule sein zu müssen, müsste sie nur 4x pro Woche irgendwann gemütlich im KiGa eintrudeln. Sie einen Tag rausnehmen, irgendetwas unternehmen etc. geht in der KiGa-Zeit leichter als zur Schulzeit.)
Ich glaube, ich muss meinen Plan gründlich überdenken.
Es steht im Jänner ein Pädagogen- und Assistentenwechsel an. Ich warte den mal ab und schau, wie es sich entwickelt. Vielleicht ergibt sich dadurch auch etwas Neues.
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- Dauergast
- Beiträge: 1499
- Registriert: Do 23. Jan 2020, 09:33
Re: Wahrnehmung Familie - Wahrnehmung KiGa: Übersehe ich etwas?
unter solchen Umständen geht es nur das capre diem Konzept auf. Genieß die Zeit, die Sorgen machst du dir erst dann, wenn ein Grund dazu kommt. Solange deine Tochter selbstbewusst auftritt und offfen auf die Kinder und Erzieher zugeht, ist alles gut. Eine Veränderung würdest du merken.
Re: Wahrnehmung Familie - Wahrnehmung KiGa: Übersehe ich etwas?
Ich hoffe sehr, ich würde es merken! Ich habe Angst davor, dass dem nicht so ist. Dass ich nicht gut genug hinhöre, was mir mein Kind wie erzählt. Dass ich es nicht checke, wenn wo anders die Situation besser wäre. Hach.
Ich werde mich mal erkundigen, wie die Direktorinnen unserer beiden Wunschschulen zum Thema vorzeitige Einschulung stehen. Die eine Direktorin, jene, bei der mich die Mehrstufenklasse (MSK) interessiert, steht einem Überspringen (und auch einem Wiederholen) offen gegenüber. Insbesondere in den MSK. Das klingt zumindest schon ganz gut. Allerdings werden dort (oder generell?) Kinder, die bereits schulpflichtig sind, bei der Aufnahme bevorzugt. Sprich, nur wenn es noch Platz gibt, wird dieser an ein vorzeitiges Kind vergeben. Sowohl die MSK als auch die bilinguale Klasse (in der anderen Schule) sind jedes Jahr voll. Ob wir da überhaupt eine Chance hätten? Ich werde mich erkundigen.
Ich werde mich mal erkundigen, wie die Direktorinnen unserer beiden Wunschschulen zum Thema vorzeitige Einschulung stehen. Die eine Direktorin, jene, bei der mich die Mehrstufenklasse (MSK) interessiert, steht einem Überspringen (und auch einem Wiederholen) offen gegenüber. Insbesondere in den MSK. Das klingt zumindest schon ganz gut. Allerdings werden dort (oder generell?) Kinder, die bereits schulpflichtig sind, bei der Aufnahme bevorzugt. Sprich, nur wenn es noch Platz gibt, wird dieser an ein vorzeitiges Kind vergeben. Sowohl die MSK als auch die bilinguale Klasse (in der anderen Schule) sind jedes Jahr voll. Ob wir da überhaupt eine Chance hätten? Ich werde mich erkundigen.
Re: Wahrnehmung Familie - Wahrnehmung KiGa: Übersehe ich etwas?
Ich würde unter diesen Umständen sicher 1 Jahr früher einschulen und nicht bis zu 7 Jahren warten. Mit 7 Jahren hat meine Tochter schon Mathe 4 Klasse gemacht. Ich kann mir gar nicht vorstellen wie es wäre wenn sie dann erst 7+2 rechnen lernen musste. Ich kenne mich in Österreich nicht aus. Aber ich finde deine Frage seltsam wegen wozu Diagnostik? Genau damit ihr klare Werte und auch Empfehlung der Psychologin habt. Das hilft enorm bei den ganzen Diskussionen über frühere Einschulung. Egal in welchen Land - es macht unterschied ob die Eltern kommen und meinen dass ihres Kind so schlau ist, oder ob es ein Bericht vorliegt wo klar steht dass ein Kind hohes Potential hat und deshalb eingeschult werden muss. Ich würde aber eine spezialisierte Stelle suchen die mit HB Kinder Erfahrungen haben.
Re: Wahrnehmung Familie - Wahrnehmung KiGa: Übersehe ich etwas?
Hallo Goldfisch,
in Österreich ist eine Früheinschulung nur mit knapp 6 Jahren möglich, sofern ihr für ein noch nicht schulpflichtiges Kind überhaupt einen Platz bekommt (an unserer Volksschule wäre das beispielsweise nicht möglich gewesen). Es gab aber hier im Forum vor einigen Jahren ein Beispiel wie es über das Drehtürmodell für ein Kind (knapp) außerhalb der Frist für Früheinschulung doch mit der vorzeitigen Einschulung geklappt hat.
viewtopic.php?p=26374#p26374
Vielleicht wäre das eine Möglichkeit für euch.
LG Belana
in Österreich ist eine Früheinschulung nur mit knapp 6 Jahren möglich, sofern ihr für ein noch nicht schulpflichtiges Kind überhaupt einen Platz bekommt (an unserer Volksschule wäre das beispielsweise nicht möglich gewesen). Es gab aber hier im Forum vor einigen Jahren ein Beispiel wie es über das Drehtürmodell für ein Kind (knapp) außerhalb der Frist für Früheinschulung doch mit der vorzeitigen Einschulung geklappt hat.
viewtopic.php?p=26374#p26374
Vielleicht wäre das eine Möglichkeit für euch.
LG Belana
Re: Wahrnehmung Familie - Wahrnehmung KiGa: Übersehe ich etwas?
Liebe Belana,
danke für den Link! Ich habe mir die Beiträge dort durchgelesen und werde mich mal mit dem Drehtürmodell zwischen KiGa und VS beschäftigen. Ich kannte es bis jetzt nur innerhalb ein- und derselben Schule, also dass ein Kind in einer Schule phasenweise in eine höhere Klasse geht. Ich wusste nicht, dass es das auch zwischen KiGa und VS gibt.
Danke Dir!
danke für den Link! Ich habe mir die Beiträge dort durchgelesen und werde mich mal mit dem Drehtürmodell zwischen KiGa und VS beschäftigen. Ich kannte es bis jetzt nur innerhalb ein- und derselben Schule, also dass ein Kind in einer Schule phasenweise in eine höhere Klasse geht. Ich wusste nicht, dass es das auch zwischen KiGa und VS gibt.
Danke Dir!
Re: Wahrnehmung Familie - Wahrnehmung KiGa: Übersehe ich etwas?
Liebe Karen,
ich sehe Diagnostik als etwas, das hilft, eine Frage zu beantworten und/oder eine Entscheidung zu treffen. Jetzt im Moment steht keine Entscheidung an, daher wüsste ich nicht, wozu eine Diagnostik sinnvoll wäre. Im Zusammenhang mit der Einschulung ist mir klar, dass es - leider, aber auch verständlicherweise - hilfreich sein kann, Befunde vorzulegen, aber dort sind wir ja zeitlich gesehen noch nicht. Welchen weiteren Sinn siehst Du oder sieht sonst jemand in einer diagnostischen Abklärung?
ich sehe Diagnostik als etwas, das hilft, eine Frage zu beantworten und/oder eine Entscheidung zu treffen. Jetzt im Moment steht keine Entscheidung an, daher wüsste ich nicht, wozu eine Diagnostik sinnvoll wäre. Im Zusammenhang mit der Einschulung ist mir klar, dass es - leider, aber auch verständlicherweise - hilfreich sein kann, Befunde vorzulegen, aber dort sind wir ja zeitlich gesehen noch nicht. Welchen weiteren Sinn siehst Du oder sieht sonst jemand in einer diagnostischen Abklärung?
Re: Wahrnehmung Familie - Wahrnehmung KiGa: Übersehe ich etwas?
Ich werde selbst noch recherchieren, aber falls es jemand von Euch weiß:
In welchem Schuljahr käme das Drehtürmodell für mein Kind grundsätzlich in Frage: 2022/23 oder 2023/24? Es handelt sich um ein Herbstkind, das 2024/25 schulpflichtig wird.
2022/23 ist mein Kind zuerst noch 4 Jahre alt und wird während des Schuljahres 5 Jahre alt. Das kommt mir sehr jung vor.
2023/24 wäre das Jahr für eine vorzeitige Einschulung. Geht dann das Drehtürmodell überhaupt noch, wenn ohnehin eine vorzeitige Einschulung grundsätzlich beantragt werden kann?
Und: Weiß jemand zufällig, ob beim Drehtürmodell auch ein Start erst im 2. Semester möglich ist oder müsste im 1. Semester gestartet werden?
In welchem Schuljahr käme das Drehtürmodell für mein Kind grundsätzlich in Frage: 2022/23 oder 2023/24? Es handelt sich um ein Herbstkind, das 2024/25 schulpflichtig wird.
2022/23 ist mein Kind zuerst noch 4 Jahre alt und wird während des Schuljahres 5 Jahre alt. Das kommt mir sehr jung vor.
2023/24 wäre das Jahr für eine vorzeitige Einschulung. Geht dann das Drehtürmodell überhaupt noch, wenn ohnehin eine vorzeitige Einschulung grundsätzlich beantragt werden kann?
Und: Weiß jemand zufällig, ob beim Drehtürmodell auch ein Start erst im 2. Semester möglich ist oder müsste im 1. Semester gestartet werden?