Große Schwierigkeiten im Umgang mit Kindern-hochbegabt?

[Donnalouisa]

Hallo! Ich bin neu hier im Forum und Mutter eines 3,5-jährigen Jungen.Er ist wahrscheinlich hochbegabt(habe Kontakt zu einigen Experten aufgenommen,er besucht einmal wöchentl. eine "Spielgruppe" für Hochbegabte) und hat massive Probleme im Kindergarten:Nach kurzer Eingewöhnungszeit gefiel es ihm für ein paar Wochen, dann fing er an, mit tgl zu erklären, er wolle nicht gehen-es sei ihm dort zu langweilig.Gleichzeitig sprachen mich die Erzieherinnen an:Seine soziale "Schiene" passe nicht zu seiner intellektuellen,er würde sich ausgrenzen und nicht mit anderen Kindern spielen. Er hat überhaupt keine Probleme,sich mit wildfremden Erwachsenen zu unterhalten, aber mit Kindern spricht und spielt er nicht.Er verhält sich immer aggressiver und attackiert die anderen Kinder,sobald die Erzieherin nich aufpaßt, so daß ich mir ständig Vorwürfe anhören muß.
Ich überlege,ihn in einen anderen Kindergarten gehen zu lassen,bin mir aber nicht sicher,ob ich das Problem damit lösen kann.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und einen Rat,wie ich ihm die soziale Integration erleichtern kann und wie ich auf seine Attacken reagieren soll?Vielen Dank im Voraus-ich bin wirklich ein bißchen verzweifelt!

[Gela]

Also, jetzt im ersten Moment nichts überstürzen. Einfach den Kiga zu wechseln, bringt wahrscheinlich auch nicht die Lösung. Da müsste schon ein deutlich besseres Angebot vorhanden sein....
Ich würde mal kurz den schwarzen Peter der Kindergartenpädagogin zuschieben und sie bitten, dein Kind bei der sozialen Integration etwas mehr zu unterstützen. Sie ist schließlich die "Fachkraft", und damit auch zuständig, dass sich alle Kinder im Kiga wohlfühlen. Ich meine, was sollst du schon von zu Hause aus tun ...? Aber bitte diplomatisch...
Ansonsten hast du ja schon Kontakte geknüpft, und viele im Forum können dir sicher Tips und Anregungen geben.

Liebe Grüße
Gela

[Mimi]

Nachdem die Erzieherin ja selber erkannt hat, dass Dein Kleiner intellektuell sehr weit ist, ist sie ja vielleicht auch bereit, ihn da ein wenig zu fordern und zu fördern? Sie wird sehen, welch "braves" Kind sie dadurch bekommen würde.
Bei uns ist es ähnlich. Mein Kleiner (4,2) langweilt sich ebenfalls zu Tode im Kiga. Leider sind seine Erzieherinnen der Meinung, dass man ihn "anpassen" müsse, damit er den Kontakt zu den Gleichaltrigen nicht verliert. Daher haben wir ebenfalls jeden Morgen ein riesen Theater und im Kiga haben sie Probleme mit ihm. Von daher wird er wohl nächstes Jahr in die Schule kommen.
Aber dafür ist Deiner ja noch ein wenig zu jung. Von daher würde ich ersteinmal das Gespräch suchen und bitten, ob sie ihm den Kiga nicht "versüßen" können, indem sie ihn fordern. (Vielleicht bringst Du gleich Ideen mit ein, was ihm Spaß macht) Sollte das nicht fruchten solltest Du vielleicht wirklich über einen Wechsel nachdenken. Da solltest Du die mögliche HB Deines Sohnes dann zum Thema machen. Und achte darauf, dass nicht nur die Kigaleitung hinter Dir und Deinem Sohn stehen muss, sondern ebenfalls die Erzieherin. Viele haben gute Erfahrungen mit Montessori gemacht. (Ich kann da nicht mitreden, überlege mir aber, ob ich meinen Sohn auf eine Montessori-Schule gebe)
Bzgl. der sozialen "Schiene" habe ich die Erfahrung gemacht, dass mein Sohn das wunderbar hinbekommt, wenn er sich wohl fühlt. Wenn er sich langweilt ist das nichts zu machen. Von daher mach Dir weniger Sorgen um die soziale Integration - das kommt von alleine, wenn er sich im Kiga angenommen fühlt, so sein darf, wie er ist und gefordert wird. Dann wird auch die Aggressivität schwinden....

[Donnalouisa]

Erstmal danke!Ich hätte evtl einen Kindergarten, in dem die Erzieherin eine Spezialausbildung für HB-Kinder hat-dort wird in kleinen Gruppen gearbeitet-mein Sohn kann ganz schlecht Lärm vertragen. Das einzige Pproblem ist,daß er selber sagt, er würde gerne in seinem KiGa bleiben und nicht wechseln- wobei ich nicht sicher bin, inwieweit ein 3-jähriger so eine Entscheidung schon mittragen kann?!Hätte tägl. eine halbe Stunde Anfahrt und ziemlichen Aufwand, bin mir nicht sicher,ob ich so einen Schritt wagen soll.

[Gela]

Ich würde mir das sehr genau überlegen, schließlich hättest du den Aufwand möglicherweise noch für ein paar Jahre. Ich hab´s erlebt, wie das so ist, wenn man im Stau steht und der Kindergarten gleich schließt, das Kind zu holen ist, weil es Fieber bekommen hat, man selbst krank ist und trotzdem täglich fahren muss, die Handwerker im Haus sind und man mal kurz ne Stunde weg muss,...