Herpes durch psychosozialen Stress bei dreijährigem

Probleme und Lösungen für den Kindergartenalltag
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Bienchen
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Registriert: Di 26. Feb 2008, 13:56

Herpes durch psychosozialen Stress bei dreijährigem

Beitrag von Bienchen »

Liebe Leute,

heute muss ich mich mal ein bisschen ausheulen. Mein Kleiner ist im August 2005 geboren und seit August 07, also seit er 2 ist, im Kiga. Er ist gut integriert dort und hat Freunde, und das erste Jahr war auch total problemlos. Der Kiga ist eigentlich auch toll, mit Waldorf- und Waldkindergarten-Elementen. Aber seit September d. J. ist alles anders. Er sagt jeden Morgen, meistens weinend, er will nicht in den Kiga. Ich bringe ihn aber trotzdem immer hin, da ich täglich zur Arbeit muss und es mir nicht erlauben kann, auszusetzen (und auch nicht will). Außerdem haben die Erzieher ihn auf meine Bitte hin 1 Woche beobachtet und mir dann versichert, dass er glücklich und ausgeglichen ist, wenn er da ist.

Nun hat er aber Lippenherpes, und zwar seit September (!) immer mal wieder. Mal ist es eine Woche weg, dann kommt ein neues Bläschen. Es ist ein Dauerzustand. Er geht damit aber in den Kiga, bisher hat sich niemand beschwert. Wir behandeln das mit Lomoherpan-Creme und verschiedenen Globuli (Mezereum wenns akut ist, ansonsten Ignatia). Unsere Kinderärztin, zu der wir alle 2 Wochen gehen, vermutet nun, dass er, weil er HB und HS (?) ist, psycho-soz. Stress dort hat, und sie sagt, es wäre gut, wenn er dort gefördert würde oder Sonderaufgaben bekäme. Leider sind die Erzieher aber total überlastet (das neue KiBiz lässt grüßen), so dass ich kaum Möglichkeit sehe, dass sie ihn irgendwie besonders fördern. Es klappt ja schon nicht, wenn er mal ein besonderes Buch vorgelesen haben möchte, dass sich einer Zeit nimmt... Ich muss also dringend einen Termin mit dem Gruppenleiter machen, aber ich fürchte, das wird frühestens Mitte Januar, bis es soweit ist.

Mein Sohn tut mir so leid, aber ich kann kaum etwas für ihn tun. Und für mich ist es auch hart, ich weine oft morgens, wenn ich ihn abgegeben habe. Zuhause versuchen wir Stress zu vermeiden, aber da er auch einen sehr starken Willen hat und gerade mitten in der "Autonomiephase" steckt, gibt es mindestens einmal am Tag Geheul und Gebrüll. Manchmal kann man dann zusehen, wie die Herpesblasen wachsen!

Kennt jemand so etwas? Wer hat ein paar Tipps für uns?

Danke schonmal.
alibaba

Re: Herpes durch psychosozialen Stress bei dreijährigem

Beitrag von alibaba »

Hallo,

sicherlich können Herpesbläschen wenn Sie öfter auftreten ein Grund für solche psychosomatischen Beschwerden sein. Allerdings ist das ein Virus, soweit ich das kenne, und manche sind anfälliger, andere nicht.

Nun, ich kenne Eure persönliche Situation ja nicht, aber ich unterstelle mal, das ein 3-jähriger, egal ob nun hb oder nicht, sich unterfordert im Kiga fühlt und/oder ist. Die meisten Probleme fangen im Vorschulalter an, Ausnahmen bestätigen da die Regel. Sonderaufgaben im Kiga, das so galube ich geht an der Realität weit vorbei, wobei, sei mir nicht böse, es ist auch gut so. Wenn jeder eine Extrawurst bekommt - das funktioniert nunmal nicht. Und es gibt bestimmt jede Menge fitte Kids, die mit etwas mehr Förder- und Forderung sich auch im Kiga wohler fühlen würden. Ich denke, es ist auch nicht die Aufgabe eines Kigas, deinen Sohn mit Vorschulheften abzuspeisen. Er ist 3, da heist es erst einmal sich in der Gemeinschaft zu intergrieren.

Forder- und Förderung braucht er erst einmal von Dir. Einen richtigen Weg gehst du ja schon, du schaffst ihn regelmäßig hin. Alles andere wäre falsch. Grundsätzlich ist sicherlich für Dich zu prüfen, in wie weit Sohni sich grundsätzlich wohl fühlt. Wenn Du da das ok von den Erzieherinnen hast, dann ist es doch erst einmal gut so.

Sei selber zu Dir stark. Du musst ein positives Gefühl haben, dann geht es auch deinem Kind besser. Schau, ob du ihn nicht zu einer nachmittäglichen Aktivität geben kannst. Mein Großer (Jahrgang 08.2004), also genau ein Jahr älter sals Deiner, fing hier mit der musikalischen Früherziehung an.

Liebe Grüße
Susann
Dauergast
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Registriert: Mo 28. Jul 2008, 14:53

Re: Herpes durch psychosozialen Stress bei dreijährigem

Beitrag von Susann »

Waldorf ist ja eher nicht so toll bei HB, dass wäre für meine motte der Untergang. Wir haben Montessori genommen und das ist klasse.
Alles Gute für euren zwergi

Susann
Susann
Dauergast
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Registriert: Mo 28. Jul 2008, 14:53

Re: Herpes durch psychosozialen Stress bei dreijährigem

Beitrag von Susann »

Waldorfpädagogen sind oftmals gegen frühere Einschulung und schulen oft erst mit sieben Jahren ein. Außerdem ist es dort nicht gern gesehen, wenn die Kinder vor der Schule mit Buchstaben und Zahlen bzw. lesend und schreiben din die Schule kommen.
Hab hier mal was kopiert zum Thema Waldorf:
. Wie läuft das eigentlich ab mit der Einschulung in die Waldorfschule?

Der ideale Zeitpunkt für den Schuleintritt fällt zusammen mit dem beginnenden Zahnwechsel. Mit der Ausbildung der bleibenden Zähne ist eine wichtige Phase der kindlichen Entwicklung abgeschlossen: der Aufbau des Körpers und seiner Organe. Nun werden innere Entwicklungskräfte frei, die als Lernkräfte genutzt werden können. Eine zu frühe Einschulung kann da nur schädlich sein.

auch Aiga Stapf schreibt in ihrem Buch "Hochbegabte Kinder. Persönlichkeit Entwicklung Förderung", dass hochbegabte Kinder in einem Waldorf-Kindergarten in der Regel nicht gut aufgehoben sind.

Das Erlernen von Buchstaben und Zahlen vor der schule wird dort auch nicht so gern gesehen.

susann
Susann
Dauergast
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Re: Re: Herpes durch psychosozialen Stress bei dreijährigem

Beitrag von Susann »

[quote=Susann,16.12.2008 , 21:53]
Waldorfpädagogen sind oftmals gegen frühere Einschulung und schulen oft erst mit sieben Jahren ein. Außerdem ist es dort nicht gern gesehen, wenn die Kinder vor der Schule mit Buchstaben und Zahlen bzw. lesend und schreiben din die Schule kommen.
Hab hier mal was kopiert zum Thema Waldorf:
Wie läuft das eigentlich ab mit der Einschulung in die Waldorfschule?

Der ideale Zeitpunkt für den Schuleintritt fällt zusammen mit dem beginnenden Zahnwechsel. Mit der Ausbildung der bleibenden Zähne ist eine wichtige Phase der kindlichen Entwicklung abgeschlossen: der Aufbau des Körpers und seiner Organe. Nun werden innere Entwicklungskräfte frei, die als Lernkräfte genutzt werden können. Eine zu frühe Einschulung kann da nur schädlich sein.

auch Aiga Stapf schreibt in ihrem Buch "Hochbegabte Kinder. Persönlichkeit Entwicklung Förderung", dass hochbegabte Kinder in einem Waldorf-Kindergarten in der Regel nicht gut aufgehoben sind.

Das Erlernen von Buchstaben und Zahlen vor der schule wird dort auch nicht so gern gesehen.

susann
[/quote]
Bienchen
Beiträge: 7
Registriert: Di 26. Feb 2008, 13:56

Re: Herpes durch psychosozialen Stress bei dreijährigem

Beitrag von Bienchen »

Hallo zusammen,
dass Waldorf-Kingergärten alle so sind, halte ich für übertrieben. Unsere Kita ist auch nicht "100 % Waldorf", sondern hat Elemente davon übernommen. Es arbeiten dort aber Erzieher aller Richtungen. Bei meinem Sohn in der Gruppe ist nur der Leiter (ja, richtig gelesen, ein Mann!!) Waldorferzieher, die anderen sind "normal". Wie gesagt, mein Sohn findet eigentlich das Programm dort toll. Er hat in der Kita auch Musikstunden, Turnen, und sogar Englisch. Alle 3 Sachen findet er toll. Weil er den ganzen Tag dort ist und dort seine "Kurse" hat, besuchen wir nachmittags keine anderen Veranstaltungen mehr, sondern machen, wozu wir Lust haben, bleiben oft auch alleine zuhause. Oder treffen uns mit Nachbarskindern. Aber ich überlege nun auch, ob ich ihn in eine "richtige" musikalische Früherziehung geben soll.
Ich glaube, ich muss einfach dahinterkommen, was ihn in der Kita stört. Eventuell mal einen Tag hospitieren...
Übrigens wurde ich von den ErzieherInnen selbst schon darauf angesprochen, dass es sein kann, dass er hb ist (ich selbst hätte das noch nicht ausgesprochen). Die haben das also schon irgendwie im Blick. Eine von ihnen hat im Freundeskreis ein HB-Kind und weiß daher etwas darüber. Das finde ich schon mal sehr beruhigent. Es ist also wahrscheinlich keine böse Absicht, dass er noch nicht gefördert wird, sondern Zeitmangel und Stress im Team.

So, werde nun mal bei der Musikschule anrufen....:-)

liebe Grüße
alibaba

Re: Herpes durch psychosozialen Stress bei dreijährigem

Beitrag von alibaba »

Hallo biene,

ja, so sehe ich das auch. Böse Absicht, eh schau mal, das Kind ist schlauer, das fördern wir nicht mehr, das ist es in der Regel nicht. Im Kiga ist eben jedes Kind eins unter vielen, Extrawürste (das meine ich jetzt nicht negativ) können da eben nicht gebraten werden. Sicherlich würde es dem einen oder anderen Kind gut tun, wenn es separat Aufmerksamkeit bekommen würde, nur in der Schule hat es das auch nicht.

Was in deinem Kiga geboten wird - da staune ich nicht schlecht. Ich denke daher auch nicht, das, sofern dein Sohn Theater macht, er dort unterfordert ist. Bei uns gibtes nur jede Menge Stuhlkreise, Vorschulprogramm nur für Vorschüler. Ende, Aus.

Alle Eltern kennen das Problem. Jeder will mal nicht gerne in den Kiga. Meiner auch nicht, seit dem die Großen in der Schule sind.

Num, da muss er wohl durch, egal ob begabt oder hochbegabt oder nur ganz normal.

Unser Großer ging mit gerade 3 geworden in die musikalische Früherziehung. Ich kann nur Positives berichten. Wenn sich Dein Kind lösen kann, dann ist das eine gute Alternative, um am Nachmittag noch ein bisschen Input zu bekommen. Es wäre daher einen Versuch wert.

Liebe Grüße
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