Was wäre die Alternative?

ja oder nein? Erfahrungen und Ratschläge
Winnie
Dauergast
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Registriert: So 10. Jan 2010, 03:31

Re: Was wäre die Alternative?

Beitrag von Winnie »

Edainwen hat geschrieben:@shari: Der September ist vorbei, wie sieht es denn jetzt bei Euch aus? - Was ich nicht verstehe ist, dass diese Amtsärztin
1.) diese Macht hat, über Schule, Vorschule oder nicht zu entscheiden
2.) Du nicht dabei sein durftest
3.) kein Wiederholungstest mit dem Amtsarzt - im folgenden Jahr - angestrebt wird.

Bei uns in BaWü ist es so, dass diese Untersuchungen von einer Hilfskraft (irgendeine ...TA) durchgeführt werden. Die Eltern dürfen da immer dabei sein, da von gerade mal 4 Jahre alt gewordenen Kindern nicht erwartet wird, dass sie sich alleine dieser fremden Person aussetzen. Aber selbst wenn ein Kind bei diesem Test vollkommen durchfällt, weil es z.B. Kopffüßler statt Menschen malt oder sich auch total verweigert, entscheiden letztendlich KiGa und Grundschule über die Aufnahme in die Schule, im Zweifelsfall wird der Test dann durch den richtigen Amtsarzt ein Jahr später wiederholt. Die Aufnahme ins Vorschulprogramm entscheidet ohnehin der KiGa alleine, da bei uns das Vorschulprogramm schon vor der Durchführung der "Schuleingangsuntersuchung" stattfindet.
Bist Du sicher, dass diese Person ihre Kompetenzen aufgrund rechtlicher Grundlagen ausübt, oder macht sie sich selber nicht vielleicht wichtiger als sie ist? Es kann ja nicht sein, dass sie innerhalb von 30 Minuten Aufzeichungen und Erfahrungen aus 3 Jahren zur Seite wischen kann!
Aufzeichnungen und Erfahrungen können aber auch nach 3 Jahren immer noch total daneben liegen. Bei unserer Tochter war es zum Beispiel die Schulpsychologin, die als einzige erkannt hat, wie hoch die Motivation meiner Tochter ist, in die Schule zu gehen. Sie hat gesagt, dass sie sich anders geäußert hat als andere Kinder im Vorschulalter, was ihre Erwartungen ans Lernen und den Schulalltag angeht. Sie konnte zum Beispiel konkret sagen, was sie mit dem Wissen anfangen möchte, das sie in der Schule erlernt. Und sie hat meine Tochter auch nur eine halbe Stunde gesehen. Und sie war es dann auch, die gesagt hat, dass wir auf jeden Fall einschulen sollen. Die anderen haben aber auch nie so konkret danach gefragt. Da ging es mehr so:"Na, und du möchtest also in die Schule...." und da lautete die Antwort meistens kurz und knapp:"Ja!" Da kann man dann auch nicht so viel dran ablesen. Im Übrigens ist sie auch eingeschult worden, obwohl sie niemals irgendwo einen Kopffüssler gemalt hat.

So richtig konkret kann ich es jetzt auch nicht sagen, aber ich glaube, die achten auf ganz andere Dinge. Viel weniger auf das Offensichtliche als auf das, was so zwischen den Zeilen geschrieben steht. Z. B. hat meine Tochter mal auf eine Frage von der Schulpsychologin geantwortet:"Da kann ich jetzt nicht so drauf antworten, da muss ich erstmal drüber nachdenken, bevor ich eine Antwort habe." Das fand die Psychologin dann z. B. ganz bemerkenswert. Sie fand das sehr mutig, dass sie nicht einfach irgendwas gesagt hat, nur um die Psychologin zufriedenzustellen. ;) jetzt hätten wohl viele eher gedacht, es wäre eine Frage der Reife, wenn ein Kind überlegt, was der Fragesteller wohl hören möchte. Das würde ein normales oder schlaues Kind tun. Aber den Anspruch zu haben, dass man nur eine Antwort rausgibt, die man für sich persönlich am besten finden, das ist dann schon selten. Die Psychologin sagte dann:"Sie ist sehr bei sich und das soll sie sich mal auch beibehalten."

Dafür ist eben aber auch kein Zirkuspferd, das auf Kommando durch einen brennenden Reifen springt.
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)
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