@Karen
Das Spielen und Interagieren mit Gleichaltrigen war auch für meinen Sohn lange Zeit ein großes Problem. Sie konnten nicht so spielen, wie er es brauchte. Vor allem im Kindergarten lagen wohl Welten zw ihm und den anderen Kindern. Sie konnten seinen komplexen Rollenspielideen nicht folgen. Also hielt er sich an deutlich ältere Kinder, die mit ihm umgingen, als sei auch er 3 Jahre älter. Er verstand wohl auch nicht, wie die Gleichaltrigen tickten, egal wieviel Beobachtungsarbeit er leistete. Sämtliche Anpassungsversuche scheiterten und machten ihn unglücklich. Bei ihm konnte man am nächtlichen Einnässen sehr gut sehen wie es ihm ging, dies fand nämlich nur zu Kiga bzw Schulzeiten statt, nicht aber Wochenends oder in den Ferien.
Dann kam es bei ihm zur vorzeitigen Einschulung mit 5.5 Jahren in der Hoffnung, dass es besser werden würde. Aber auch hier gab es nur wenig Kontakt mit den Klassenkameraden. Als er mitten in der 1 in die 2. sprang, hatte er noch immer keinen sozialen Bezug zu seinen ehemaligen Klassenkameraden gefunden. Wenn er konnte, redete er vor allem mit den Erwachsenen.
In der neuen 2. Klasse freundete er sich mit den ältesten Kindern (meist Mädchen) an - Altersabstand 3 Jahre!
Erst seid Klasse 5 im Gymnasium konnte er mit den Klassenkameraden seines HB-Zuges etwas anfangen, und zwar vom 1. Tage an. Zwar sind auch hier die meisten 1 Jahr älter, aber es funktioniert. Die Kinder dort spielen anders, komplexer und spinnen sich in mehrwöchigen aufeinander aufbauenden Rollenspielen ganze Welten zusammen und dies genießt mein Sohn. Er ist ein Teil der Gruppe. Jeder führt die Geschichte weiter und trägt seinen Teil zum Spiel bei.
Bei Spielkontakten in der Nachbarschaft versucht er solche Spiele in reduzierter Form, aber da gibt er wohl die ganze Geschichte vor und die anderen Kids hören auf ihn und folgen seinen Ideen...
Ich denke mal, es könnte auch bei Deiner Tochter hilfreich sein, andere hochbegabte Kinder zu treffen, vielleicht nachmittags in Kursen. Das hilt ungemein, die Situation in der Schule durchzustehen. Ich glaube langsam, dass Treffen von anderen ähnlich tickenden Kindern ist das wirklich "heilsame" an Hb-Klsssen, mehr noch als der anspruchsvollere Stoff. Das Spielen und Interagieren mit ähnlichen Kindern, nicht mehr Außenseiter sein... denn es stimmt, beim Kontakt mit 3-4 Jahre älteren Kindern stimmt es dann zwar auf der intellektuellen Schiene, nicht aber auf der entwicklungsbedingten (v.a. mit Pubertätsbeginn).
Update: Quereinschulung
Re: Update: Quereinschulung
Vielen Dank für die Buch emphelungen. Das Buch mit doppeldiagnosen interessiert mich besonders. Ich habe ein Buch über hochsensibilität bereits gelesen (das hochsensible Kind von Eliane Aaron) und vieles passt zu meiner Tochter (und mir), auch wenn nicht alles. Auch die Psychologin hat ziemlich klar die Hochsensibilität vermutet. Aber ich werde auch über Autismus mehr lesen - ich finde das Thema sehr interessant, unahängig ob meine Tochter betroffen ist oder nicht.
Re: Update: Quereinschulung
Liebe Koschka
Das andere Mädchen aus Quartir ist sehr dominant. Sie bestimmt viel, und meine akzeptiert es auch meistens für gewisse zeit. Bis sie nicht mehr will nur das machen was die andere will. Sie kann sich aber bei ihr nicht durchsetzen ohne dass es in Streit ausartet. Das meine ich mit "zu viel". Da sie früher zusammen in Kiga waren, war es auch der Eindruch der Kiga lehrerin dort - aus diesem Grund haben sie beide in verschiedene Klasse zuwgewiesen.
Das ist ja das Problem - sie würde ganz gerne mit 3 Mädchen (die einzige Mädchen) der 2 Klasse spielen - was sie auch ende letztes Jahr gemacht hat, und eine der drei ist Nachbarsmädchen, mit der sie auch sehr viel Privat gespielt hat früher. Und die alle 3 lehnen sie ab, und schliessen sie aus. Wir wissen nicht genau warum, ausser das meine Tochter meint,das sie sie plötzlich klein finden (Köperlich ist sie auch klein, ein Kopf kleiner als der kleinste Kind der 2 Klasse) und dass sie nicht wirklich zu der 2 Klasse gehört, weil sie nur 2 Monate in der erste war.Koschka hat geschrieben:@Karen
Die gleichaltrigen Kinder scheinen deine Tochter zu mögen. Warum lehnt sie sie ab? Was heißt, es wird ihr schnell zu viel? Was genau stört sie an den Versuchen der anderen Kinder mit ihr zu spielen? Was spielt deine Tochter gern? Gibt es in ihrer 2. Klasse kein Kind, ob Junge oder Mädchen, mit dem sie das gemeinsam spielen könnte?
Das andere Mädchen aus Quartir ist sehr dominant. Sie bestimmt viel, und meine akzeptiert es auch meistens für gewisse zeit. Bis sie nicht mehr will nur das machen was die andere will. Sie kann sich aber bei ihr nicht durchsetzen ohne dass es in Streit ausartet. Das meine ich mit "zu viel". Da sie früher zusammen in Kiga waren, war es auch der Eindruch der Kiga lehrerin dort - aus diesem Grund haben sie beide in verschiedene Klasse zuwgewiesen.
Bei ihr ist nur bei der Körperkontakt wichtig, dass sie es zulässt. Bei anderen Sachen - sie muss nicht alles selber entscheiden können, aber gerne immer mal wieder mitentscheiden. Sie kann gut mitmachen und anderen folgen, aber sie möchte gehört werden wenn sie sich einbringen will. Da sie sehr kreativ ist, und selber mal wieder schnell mit vorschlägen kommt wie sie die Spielregeln ändern können (oder mit neuen Rollen in Rollenspielen), kann es sein dass sie die andere damit überfordert. Also ich kann mich schon vorstellen dass sie ein Kommunikationsproblem mit anderen hat, - anderes kann ich ja auch nicht erklkären warum sie manchmal Freunde hat, und dann wieder nicht mehr, aber ich weiss nicht an was genau es liegt. Ich habe noch nie beobachtet dass sie abwesend wirkte - eher umgekehrt. Aber Ich höre und sehe ja auch nicht alles, speziell das was in der Schule oder draussen lauft, und finde es schwierig einzuschätzen, was falsch lauft. Auf jeden Fall - Danke für deine Ideen und anregungen!Koschka hat geschrieben:@Karen
Das andere Thema ist Kontrollverlust. Auf mehrere meiner Fragen hast du geantwortet, dass deine Tochter das mitmacht, wenn sie entscheiden darf. Es klingt so, als ob sie die Kontrolle gerne dauerhaft bei sich behalten würde. Das kann auch in den Beziehungen zu den anderen Kindern ein Thema sein. Damit ich mich auf jemanden in der Beziehung einlasse, muss ich erstmal im Reinen mit mir selber sein. Dann habe ich Augen und Ohren für mein Gegenüber. Wenn ich mich ständig mit meinen Problemen und Gedanken beschäftige, wirke ich schnell abwesend bis abweisend.
Re: Update: Quereinschulung
Twins123 - was ich beobachte scheint ähnlich zu sein wie es mit deinem Sohn war. Schön dass jetzt er sich freunde an der HB Gymnasium gefunden hat. Eventuell darf meine Tochter ein Pull-out Kurs ab Februar besuchen und dann die andere HB Kinder treffen. Das wäre sicher spannend auch aus der soziallen Sicht.
Re: Update: Quereinschulung
@karen
Ich kann nichts erkennen, was bei deinem Kind auch nur ansatzweise in Richtung Autismus geht. Ich glaube, da bist du auf dem Holzweg. Du hättest gerne eine Antwort auf das was Du siehst, würdest gerne eine Lösung deinem Kind anbieten können, damit es wieder perfekt läuft, aber das wird es nicht geben.
Die Schule ist ein eigener Kosmos, mit ihren eigenen Gesetzen. Es ist immer das, wovor ich Angst hatte, das Nichtpassen. Auf der sozialen Ebene. Das sich das Kind auf der kognitiven Ebene behaupten kann ist das eine, das andere eben die soziale Dominanz. Und da haben eben, naturbedingt, die älteren Kinder einen Vorteil. Das war und ist immer mein Haupthinderungsgrund etwas zu tun, was ausbricht. Meine Kinder waren nie reif genug dafür. Wenn dann noch die persönliche Sensibilität sehr stark in die persönliche Interaktion eingreift, umso schwerer ist es für das früh eingeschulte (also andere) Kind.
Hier an der Grundschule hat das keinen gejuckt. Soziale Probleme gibt es ja überall, bereits im normalen Schulalltag. Man war bemüht - sagte das auch großblumig - sprach auch innerhalb des Klassenverbandes, richtig geändert hat es nichts. Noch weniger passiert dann auf der weiterführenden Schule. Hier ist der soziale Druck noch größer. Die Sozialarbeiter kann man da gerade in der Pfeife rauchen. Individuelle Passungsprobleme scheren die nicht wirklich. Wie auch bei 1000 Kindern.
Ich würde mit der Lehrerin reden. Reden sollte man auf jeden Fall. Vielleicht hilft es ja.
Ich kann nichts erkennen, was bei deinem Kind auch nur ansatzweise in Richtung Autismus geht. Ich glaube, da bist du auf dem Holzweg. Du hättest gerne eine Antwort auf das was Du siehst, würdest gerne eine Lösung deinem Kind anbieten können, damit es wieder perfekt läuft, aber das wird es nicht geben.
Die Schule ist ein eigener Kosmos, mit ihren eigenen Gesetzen. Es ist immer das, wovor ich Angst hatte, das Nichtpassen. Auf der sozialen Ebene. Das sich das Kind auf der kognitiven Ebene behaupten kann ist das eine, das andere eben die soziale Dominanz. Und da haben eben, naturbedingt, die älteren Kinder einen Vorteil. Das war und ist immer mein Haupthinderungsgrund etwas zu tun, was ausbricht. Meine Kinder waren nie reif genug dafür. Wenn dann noch die persönliche Sensibilität sehr stark in die persönliche Interaktion eingreift, umso schwerer ist es für das früh eingeschulte (also andere) Kind.
Hier an der Grundschule hat das keinen gejuckt. Soziale Probleme gibt es ja überall, bereits im normalen Schulalltag. Man war bemüht - sagte das auch großblumig - sprach auch innerhalb des Klassenverbandes, richtig geändert hat es nichts. Noch weniger passiert dann auf der weiterführenden Schule. Hier ist der soziale Druck noch größer. Die Sozialarbeiter kann man da gerade in der Pfeife rauchen. Individuelle Passungsprobleme scheren die nicht wirklich. Wie auch bei 1000 Kindern.
Ich würde mit der Lehrerin reden. Reden sollte man auf jeden Fall. Vielleicht hilft es ja.
Re: Update: Quereinschulung
Danke euch. Ich werde mit der Lehrerin reden. Mit Integrationslehrerin habe ich schon, ich weiss von der Tochter dass sie versucht hat ausschliessen zu thematisieren. Aber bis jetzt hat es nicht gross was gebracht. Grundsätzlich sind die Lehrerinenne meiner Tochter gegenüber sehr postiv gestellt, was ich toll finde. der Tip mit einer der Mädchen abzumachen muss ich auch probieren. Ich hoffe es klappt. In Fall einer der 3 Mädchen weiss ich das der Vater vom Kind mühe hat mit übersprnigen von meiner Tochter (die Mutter aber nicht).