Kind nach Stichtag geboren

ja oder nein? Erfahrungen und Ratschläge
Auguste
Dauergast
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Re: Kind nach Stichtag geboren

Beitrag von Auguste »

kleiner_gremlin hat geschrieben:
... Ich bin vom Charakter her eher so, dass ich zuwarten würde. Hier sagen mir die Pädagogen, dass die Tatsache, dass das Kind den Kindergarten verweigert und nach dem Kindergartenbesuch unrund ist, ein Zeichen dafür ist, dass sie sozial noch viel lernen muss, wenn der Kindergartenbesuch für sie so anstrengend ist... aber wenn es wegen der fehlenden Passung so anstrengend ist, was soll sie denn tun? Sich so stark anpassen, die ganze Zeit, bis dass sie sich mühelos verstellen kann? Verliert sie sich dann nicht?
Sie sagt, im Kindergarten ist mir langweilig, dort bin ich immer todmüde...Mein Kind, das zu Hause nie müde ist und nie schlafen gehen will...

Eine kleine Hoffnung habe ich...Sie ist ja ein kleiner Wildfang und will die ganze Zeit laufen, hüpfen, klettern und irgendwo runterspringen. Als "Mittlere" im Kindergarten hat sie ab Herbst die Möglichkeit der freien Gartenbenützung. Die Kinder dürfen selbst bestimmt in den Garten und draußen spielen, sie müssen nur mindestens zu zweit sein...Wenn sie da ihren Bewegungsdrang ausleben kann, beim Herumtollen mit anderen Kindern ist die kognitive Entwicklung kein Problem. Und motorisch ist sie ganz normal entwickelt!

Ansonsten Tagesmutter, ja, da warte ich und hoffe auf einen Platz mit älteren Kindern. Homeoffice-Möglichkeit steht leider in den Sternen...bei Baby-sitter bin ich unsicher.

Danke dir und liebe Grüße!
Wenn Deine Tochter "aufmüpfig" wäre, andere Kinder ärgern würde, die Einrichtung beschädigen würde, weil ihr langweilig ist, dann würden die "Pädagogen" sie bestimmt gern los werden wollen ;) Nur macht sie das nicht. Sie leidet still, artig und angepasst. Das ist jetzt schon so.

Ich stimme Katze voll und ganz zu. Worauf willst du warten? Das wird nix mehr in dem Kindergarten. Die "Pädagogen" erwarten, dass Dein Kind sich ändert. Dein Kind wird sich nicht ändern. Dein Kind ist so wie es ist. Und wenn die "Pädagogen" es nicht schaffen, dieses Kind so "an die Hand zu nehmen", dass es im Kindergarten glücklich wird, dann musst du das Kind da rausholen.

Dein Kind kann in diesem Kindergarten sozial nichts lernen, da es an passenden Partnern fehlt. Da helfen auch ein paar Freispiele im Garten nichts.

Ich war auch immer eher fürs abwarten. Auch als die Probleme mit meinem Sohn anfingen. Durch meinen Sohn habe ich gemerkt, dass Abwarten gar nichts bringt, wenn die Umgebung nicht passt. Die Umgebung wird sich nicht ändern. Da bleibt nur, das Kind rauszuholen und in eine passende Umgebung zu bringen. Und das möglichst schnell. Jeder Tag, an dem das Kind sich weiter "verbiegen" muss, ist einer zu viel.
kleiner_gremlin
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Re: Kind nach Stichtag geboren

Beitrag von kleiner_gremlin »

Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:@kleine_gremlin

Gerade diese Ausdauer ist ein Zeichen dafür, dass ihre kognitive Prozesse auf einem ganz anderen Niveau ablaufen. Sie klingt nicht nach 4, sondern mindestens nach 6 Jahren. Zwei Jahre Vorsprung in diesem Alter sind sehr viel. Aber wenn selbst ein sehr hohe Test keine Türe öffnen kann, dann ist er jetzt nutzlos.

Das Interesse an Klavier ist beeidruckend. Wenn sie bleibt, kommt sie bei gutem Lehrer sehr schnell forwärts. Das kann ihr eine Perspektive geben und die Langeweile in anderen Bereichen deutlich kompensieren. Damit habt ihr Glück gehabt.
Danke Katze-keine-Ahnung, von diesem Standpunkt habe ich es noch nie gesehen. Es ist wohl die Frage danach, was früher da ist, Henne oder Ei. Ich habe den Entwicklungsvorsprung immer innerlich damit begründet, dass sie ja seit der Geburt immer mindestens 2 Stunden weniger schläft, als andere Kinder (4 Stunden weniger als die zeitgleich geborene Tochter einer Freundin, hier ist der Unterschied wirklich krass) und dass sie so ausdauernd ist...

Ja, das Klavier hilft uns im Moment wirklich, das könnte ihr wirklich die Förderung bieten, die sie braucht, ohne weiter der Schule vorzuarbeiten...momentan ist sie bei einem Bekannten von Freunden, der gut Klavier spielt, aber keinerlei Ausbildung hat. Wenn das Interesse anhält, suche ich ihr im Laufe des kommenden Jahres einen guten Lehrer.

lg
kleiner_gremlin
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Re: Kind nach Stichtag geboren

Beitrag von kleiner_gremlin »

Auguste hat geschrieben:
kleiner_gremlin hat geschrieben:
Wenn Deine Tochter "aufmüpfig" wäre, andere Kinder ärgern würde, die Einrichtung beschädigen würde, weil ihr langweilig ist, dann würden die "Pädagogen" sie bestimmt gern los werden wollen ;) Nur macht sie das nicht. Sie leidet still, artig und angepasst. Das ist jetzt schon so.

Ich stimme Katze voll und ganz zu. Worauf willst du warten? Das wird nix mehr in dem Kindergarten. Die "Pädagogen" erwarten, dass Dein Kind sich ändert. Dein Kind wird sich nicht ändern. Dein Kind ist so wie es ist. Und wenn die "Pädagogen" es nicht schaffen, dieses Kind so "an die Hand zu nehmen", dass es im Kindergarten glücklich wird, dann musst du das Kind da rausholen.

Dein Kind kann in diesem Kindergarten sozial nichts lernen, da es an passenden Partnern fehlt. Da helfen auch ein paar Freispiele im Garten nichts.

Ich war auch immer eher fürs abwarten. Auch als die Probleme mit meinem Sohn anfingen. Durch meinen Sohn habe ich gemerkt, dass Abwarten gar nichts bringt, wenn die Umgebung nicht passt. Die Umgebung wird sich nicht ändern. Da bleibt nur, das Kind rauszuholen und in eine passende Umgebung zu bringen. Und das möglichst schnell. Jeder Tag, an dem das Kind sich weiter "verbiegen" muss, ist einer zu viel.
Hallo Auguste,

ui, das sind klare Worte. Ich will sie eigentlich nicht hören, da Alternativen so schwer zu finden sind. Aber sie ist jetzt für den Sommerkindergarten abgemeldet und die Kleine ist darüber sehr glücklich... Bis zum Herbst hoffe ich darauf, dass ich eine andere Möglichkeit finde...

danke und lg
kleiner_gremlin
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Re: Kind nach Stichtag geboren

Beitrag von kleiner_gremlin »

koala27 hat geschrieben:Hallo
bezüglich Testalter...

wir wohnen in NDS/D.
Unser Sohn wurde mit 5 Jahren und 3 Monaten getestet--unter anderem auf Anraten der Deutschen Gesellschaft für das hochbegabte Kind und einen anderem IQ Verein, der sich daraus entwickelt hat---und zwar haben das beide Ansprechpartner unabhängig voneinander empfohlen...

von daher würde ich einfach einen Test in Erwägung ziehen-- egal was der Verein bei Euch sagt-- denn es kann ja auch gut sein, dasss Euch das Ergebnis dann die Türen öffnet bezüglich früher Einschulung bspw.....

warum sollte das ausgerechnet in Österreich nicht gehen ein Kind mit 4 einzuschulen-- in Deutschland und in der Schweiz aber schon? Da würden mich ja mal die Argument interessieren, warum es bei Euch so anders ist?....und zwar von den "Fachleuten"...
Hallo Koala,

;) es stimmt schon, dass wir in Österreich oft unsere deutschen Nachbarn nachahmen, aber das ist anscheinend ein Bereich, in dem Österreich einen Sonderweg geht. Ich bin selbst überrascht, dass hier so kategorisch geblockt wird, Zum Kämpfen fehlt mir die Zeit, Energie und vor allem die Überzeugung, dass die Früheinschulung der richtige Weg für die Kleine ist Ist dein Sohn dann früher in die Schule gegangen? Wart ihr mit der Entscheidung glücklich?

lg
kleiner_gremlin
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Re: Kind nach Stichtag geboren

Beitrag von kleiner_gremlin »

Rabaukenmama hat geschrieben:Bezüglich vozeitiger Einschulung in Österreich: das ist mit 4 Jahren wirklich praktisch unmöglich. Gesetzeslage ist: bis 6 Monate nach dem Stichtag geboren reicht ein einfacher Antrag auf Früheinschulung und das OK vom Schularzt. Mehr als 6 Monate und weniger als 12 Monate nach dem Stichtag geboren müssen der Schulinspektor, der Schuldirektor und der Klassenlehrer die vorzeitige Einschulung gemeinsam beantragen. Das kommt in der Praxis seeehr selten vor. Hie und da umgeht man diese Regelung mit dem Drehtürmodell. Soll heißen: wenn die Schule auch mindestens eine Vorschulklasse hat, wird das 5-6jährige Kind offiziell als Vorschulkind geführt, darf aber komplett oder teilweise am Unterricht der 1.Klasse teilnehmen. Dann "springt" es offiziell in die zweite Klasse.

Einschulung mit 4 Jahren gibt es hier definitiv nicht. Ich habe echt viele Kontakte, war jahrelang Mensa Mitglied, und habe mich damals, bei meinem älteren Sohn (der 6 Monate und 3 Tage nach Stichtag geboren wurde), wirklich genauestens nach allen Möglichkeiten erkundugt.
Hallo Rabaukenmama,

danke für die nochmalige und genaue Erklärung. Auf die Möglichkeit des Antrags von Schulinspektor, Direktorin und Klassenlehrer wurde ich von der Hochbegabtenförderung ja gar nicht hingewiesen. Wahrscheinlich ist sie in Oberösterreich nicht Usus...

lg!
Katze_keine_Ahnung
Dauergast
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Re: Kind nach Stichtag geboren

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Hallo Kleiner Gremlin,

bei dem Interesse deiner Tochter würde ich dir empfehen gleich nach den Ferien die Unterrichtsstunden bei einem qualifizierten Lehrer zu organisieren. Wenn man Klavierspielen ernst nimmt, und das tut deine Tochter definitiv, ist das ein sehr komplexer technischer Vorgang. Wenn sie bei deinem Bekannten ohne Ausbildung falsche Technik lernt, kostet es danach ewig viel Zeit und Geduld, die eingeübten Fehler wieder wegzuräumen. Für junge Kinder kann auch Singen am Klavier sehr viel Spaß machen. Du nimmt ein sehr einfaches Buch mit Kinderliedern, wo man jeden Ton nur mit einem Finger spielt (zum Beispiel Geigennoten für Anfänger) und ihr singt zusammen dazu. So lernen Kinder Töne vorauszuhören und vor allem die Notenlängen auszuhalten.
kleiner_gremlin
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Re: Kind nach Stichtag geboren

Beitrag von kleiner_gremlin »

Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:Hallo Kleiner Gremlin,

bei dem Interesse deiner Tochter würde ich dir empfehen gleich nach den Ferien die Unterrichtsstunden bei einem qualifizierten Lehrer zu organisieren. Wenn man Klavierspielen ernst nimmt, und das tut deine Tochter definitiv, ist das ein sehr komplexer technischer Vorgang. Wenn sie bei deinem Bekannten ohne Ausbildung falsche Technik lernt, kostet es danach ewig viel Zeit und Geduld, die eingeübten Fehler wieder wegzuräumen. Für junge Kinder kann auch Singen am Klavier sehr viel Spaß machen. Du nimmt ein sehr einfaches Buch mit Kinderliedern, wo man jeden Ton nur mit einem Finger spielt (zum Beispiel Geigennoten für Anfänger) und ihr singt zusammen dazu. So lernen Kinder Töne vorauszuhören und vor allem die Notenlängen auszuhalten.

Hallo Katze,

du hast natürlich völlig recht. Ein guter Lehrer wäre wichtig. Wenn die Technik von Anfang an sauber gelernt wird, erspart man sich später viel Mühe und Frustration.

Nur bekommt man schwer einen guten Lehrer. Von den 3 Musikschulen im Umkreis ist sie abgelehnt worden. Selbst musikalische Früherziehung wird momentan erst ab 5 (Stau wegen Corona, früher war das ab 4) angeboten. Um einen Instrumentalplatz zu bekommen, müsste sie erst 2 Jahre musikalische Früherziehung besuchen. Und 5 wird sie erst nächsten Frühling...deshalb frühester Beginn Herbst des Folgejahres und Klavierplatz frühestens in 3! Jahren.

Private Klavierlehrer, die mir empfohlen wurden, haben keinen Platz und trauen sich auch keinen Unterricht für eine Vierjährige zu....

Deshalb momentan diese Übergangslösung. Nachdem sie gute Fortschritte macht und jetzt den Violinschlüssel und teilweise den Bassschlüssel beherrscht...habe ich natürlich in ein paar Monaten sicher bessere Argumente für einen früheren Einstieg in die Musikschule. Hoffe ich zumindest.

Ich wusste ja auch nicht, dass bei ihr so eine Begeisterung kommen würde. Ich komme aus einer musikalischen Familie, bin aber hier eher die Minderbegabte gewesen...Also hatte ich Musik und Instrument für die Kleine nicht so früh am Radar. Allerdings habe ich in den ersten Jahren täglich stundenlang für sie gesungen (auf dem Hüpfball im verzweifelten Versuch, das Kind zum Schlafen zu bringen). Und sie selbst sang auch sehr früh viel und rein (erinnere mich, mit 2 Jahren, die kleine fieberte bei 40 Grad herum, natürlich trotzdem wach und sang immer noch mit mir Bruder Jakob und die Vogelhochzeit :shock: Bruder Jakob auf deutsch italienisch englisch französisch und spanisch). Mit dem Kindergarten sang sie dann plötzlich laut und oft auch falsch. Meine Schwester (absolutes Gehör und Elementarpädagogin) meinte, sie imitiert das Singen im Kindergarten. Seit dem Klavier singt sie wieder wunderschön rein..

Ich glaube in der musikalischen Frühförderung (große Gruppe, viel Chaos und Lärm) wäre sie sowohl unter- als auch überfordert.

Superguter und teurer Privatlehrer, der 50 km entfernt wohnt, ist noch keine Option. Ich will ja kein Wunderkind heranzüchten (noch dazu bei Klavier!!!), sie soll Freude am Musizieren haben und abseits von schulischen Themen gefördert werden.

Falls die Begeisterung anhält, und sich wirklich ein Talent zeigt, dann werde ich natürlich auch den entfernten Privatlehrer ins Auge fassen. (zuallererst werde ich wahrscheinlich versuchen, sie für ein anderes Instrument zu begeistern, bei Hackbrett oder Violine bekäme sie leichter und schneller einen Platz und auch der soziale Faktor des gemeinsamen Musizierens wäre ein Plus).

Also Fazit, werde ab Herbst sicher versuchen ihr irgendwie einen Weg Richtung professionellen Unterrichts zu bahnen.

Danke dir, es tut so gut, dass hier im Forum die Bedürfnisse meines Kindes ernstgenommen und gesehen werden. Nachdem das außerhalb niemand tut und ich selbst überfordert und eher fatalistisch bin, neige ich leider auch dazu, die Dinge eher laufen zu lassen als zu kämpfen.

glg
Katze_keine_Ahnung
Dauergast
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Re: Kind nach Stichtag geboren

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Hallo kleiner gremilin,

ich würde mir mit der Musikschule keine viel zu große Hoffnungen haben. Genau das Thema hatten wir auch und dann sind die Kinder doch bei den Privatlehrern gelandet. Vielleicht gibt es als Kompromiss eine Zwischenlösung, dass du deine Tochter fürs erste Jahr nur alle zwei Wochen zum weit entfernten Lehrer fährst. Ich würde auf jeden Fall zu ihm ein mal hinfahren für eine Probestunde und mir seine Meinung anhören. Unser Klavierlehrer (sehr ambitioniert) würde mit Kusshand ein begabtes UND motiviertes Kind jedes Alters nehmen. Nur weiß ich nicht, ob ich ihm meine 4-jährige anvertrauen würde. Er ist zwar ein herzensguter Mensch, aber sagt seine Meinung umverblumt und verlangt Gehormsam und Fleiß auf der ganzen Strecke. Bei den modernenen Kindern, die solch ein Umgang nicht gewohnt sind, führt es häufig zu Tränen und schnellem Abbruch. Die Kinder, die durchhalten, spielen toll. Die lokale Musikschule hatte eine tolle Klavierlehrerin. Sie konnte jeden ohne Druck unterrichten. Das Ergebnis: zwei Schüler spielen toll, bei drei muss man beim Vorspiel die Ohren zuhalten. Die restlichen irgendwo, iregendwie, aber doch keine schöne Musik. Dann kam die dritte Klavierlehrerin, die gleiche Musikschule, und ließ eine 2.-Klässlerin den Anfang von Beethovens für Elise sowohl im falschen Rythmus als auch gelegentlich auf den falschen Tasten vorspielen. Um Klavierwunderkind brauchst du keine Angst haben. Solange es dem Kind Spaß macht, ist alles gut. Wenn sie überfordert ist, wirst du es selbst merken. Ich habe mit dem Klavierlehrer meines Großen auch viele Gespräche geführt, dass er zwar eine Begabung hat, aber nie ein PIanist wird und daher Klavier auch nur als Hobby sieht. Der Lehrer wünscht, der Große würde mehr tun fürs Klavier, ich wünsche mir das auch, aber der Große hat seinen eigenen Kopf.
kleiner_gremlin
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Re: Kind nach Stichtag geboren

Beitrag von kleiner_gremlin »

Hallo Katze_keine_Ahnung,

ja, einen eigenen Kopf haben sie wirklich. Aber dein Großer hat schon recht, ich finde auch, dass das Spielen eines Instruments vor allem Freude machen sollte...Nur, je besser man es beherrscht, umso mehr Freude macht es auch!
Ja, der persönliche Faktor ist bei meiner Tochter sehr wichtig...Ich sehe die Klavierstunden bei dem Bekannten ja auch sehr als soziales Training. Mit Ende Corona und mit der tollen Therapie (Integration der frühkindlichen Reflexe) hat sich die Schüchternheit der Kleinen sehr gebessert (die Therapeutin meint sogar, sie sei gar nicht schüchtern :D ) . Aber sie bräuchte sicher noch einen empathischen und geduldigen Lehrer. Momentan läuft die Stunde so ab, dass wir kommen. Dann spielt die Kleine 20-25 Minuten ihre Stücke, die sie in der Woche geübt hat. Dann spielen die beiden ein bisschen mit den mitgebrachten Spielsachen...dann 5-10 Minuten, in denen er ihr etwas Neues zeigt. Dann sitzt sie am Küchentisch und macht ihre Notenschreibaufgaben, während der Lehrer mir erklärt, worauf ich sie bei Handhaltung, Fingersatz und ähnlichem hinweisen muss. Also sicher keine klassische Klavierstunde! Aber ich bin ihm dankbar, dass er mit ihr auch zwischendurch ein bisschen spielt und scherzt. Für ihn ist das völlig okay, für viele Lehrer wäre es das nicht!
Allerdings zieht er wahrscheinlich bald zurück nach Italien, wir werden sowieso über kurz oder lang einen neuen Klavierlehrer suchen müssen...dann wird die Kleine sich auch schon sozial und emotional ein bisschen weiterentwickelt haben...vielleicht hat es dann wirklich Sinn, sie zu einem professionellen Lehrer zu bringen!

Danke und lg!
AnnaMama
Beiträge: 8
Registriert: Di 10. Nov 2020, 20:45

Re: Kind nach Stichtag geboren

Beitrag von AnnaMama »

Unser Jüngster wollte mit 4 1/2 Jahre Geige spielen. Wir wollten eigentlich zuwarten bis er offiziell die Musikschule besuchen konnte. Das wäre ab der 2. Klasse möglich gewesen (heute kann bei unserer Musikschule ein Gesuch gestellt werden, dass schon Kindergartenkinder Unterricht nehmen können). Er liess nicht locker und als wir für unsere Tochter beim Geigenbauer ein Cello auswählten fragte er "und wo ist meine Geige?" Es war ihm sehr ernst und wir machten uns auf die Suche nach einer Lehrperson. Eine Kollegin empfahl mir eine Musikschullehrerin in unserer Gemeinde. Ihre Tochter begann auch frühzeitig mit Unterricht. Die Lehrerin unterrichtete die beiden Kinder privat (nicht zusammen), aber in den Räumlichkeiten der Musikschule. Ich organisierte den Unterricht nicht über die Musikschule sondern direkt über die Lehrerin.
Unser Sohn besuchte den Unterricht nur alle zwei Wochen. Erstens wäre uns wöchentlich zu teuer gewesen und zweitens reichte es auch ihm so. Er war genug gefordert. Nach zwei Jahren wechselte er offiziell an die Musikschule und spielte dann nochmals zwei Jahre Geige. Danach wollte er das Instrument wechseln und spielt nun seit vier Jahren Akkordeon.

Vielleicht gibt es auch bei euch die Möglichkeit Privatstunden bei einer Musikschullehrperson zu nehmen.
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