Entscheidung für vorzeitige Einschulung

ja oder nein? Erfahrungen und Ratschläge
alibaba

Re: Entscheidung für vorzeitige Einschulung

Beitrag von alibaba »

JOJO hat geschrieben: der Einschulungstest ist mit 4 Jahren? Oder ist das nur ein Vortest?
Nein, ein Einschulungstest. Wird ab 2009 ein Jahr vorgezogen. Alos, das was man eigentlich bei den Vorschülern gemacht hat (5-jährige) wurde jetzt um ein Jahr vorverlegt. Um Defizite rechtzeitig zu erkennen. Man hat jetzt mehr Geld da weniger Kinder. :gruebel:

Wenn der Test positiv war wird nichts mehr gemacht. Bei einigen Kindern wurde jetzt ein Sprachentwicklungstest gemacht. Auffällige Tests - da kommen die Kinder in einem halben Jahr zur Kontrolle nochmals dran.

Da ich beim Test dabei war kann ich sagen, es war keine Herausforderung und nichts dabei was man nicht locker als normal Entwickelter schaffen kann. Männchen zeichnen, Formen nachzeichnen, Sätze sprechen, Mengen erkennen, Hörtest, Sehtest, Zahlen nachsprechen - so ähnlich wie beim K-ABC - nur viel kürzer eben. :lol:

LG
HeikeR
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Re: Entscheidung für vorzeitige Einschulung

Beitrag von HeikeR »

Hallo zusammen,

jetzt rollt der Ball und mein Mann und ich haben uns für die Einschulung im Herbst entschieden. Tatsache ist, dass unsere Tochter nicht noch ein Jahr im KiGa "rum-eiern" kann/darf und es hier auf dem platten Land keine echten Alternativen gibt.Wenn diese Entscheidung jetzt steht, erhoffen wir uns etwas mehr Ruhe in Sachen "gut gemeinter Feedbacks" wie z.B.: Ihr spinnt wohl, was tut ihr eurem Kind an!!! :roll:

Ich hatte meinen Beitrag am 5.Mai geschrieben. Am darauffolgenden Tag war die Schuleingangsuntersuchung mit der Amtsärztin. Schon beim Hör- und Sehtest hat Riona souverän alles gemeistert. Einziges Manko: Ungeduld und ständige Zappelei, wenn mann sich nicht gerade mit ihr direkt beschäftigt hat.
Die Ärztin hat Riona zum Glück gleich richtig eingeschätzt und ihr gleich richtig "Futter" gegeben, sprich denTest für die Schulkindergartenkinder, die schon 7 sind. Ich habe im Hintergrund gesessen und über meine Kleine gestaunt. Mit Leichtigkeit, großem Interesse und sehr selbstbewusst hat Riona alle Aufgaben wirklich flott erledigt. Es fiel richtig auf, dass sie viel Spass daran hatte mal zeigen zu könne, was sie kann. Sie war fast etwas enttäuscht, als der Test beendet war.
Aussage der Ärztin: Auf gar keinen Fall noch ein Jahr im KiGa.
Hatten wir uns ja auch schon gedacht. Aber wenn es dann bestätigt wird, ist es erst mal ein Hammer. Ich war NIE für vorzeitige Einschulung generell -aber mit gesundem Menschenverstand kann ich in unserem Fall nicht anders entscheiden. :!:

Hatte ja auch die U9 vor 10 Tagen, wobei der KiArzt nichts von selbst über besondere Begabung gesagt hat. Nachdem ich die uneingeschränkte Schulempfehlung raugerückt hatte, meinte er aber, er sehe keine Probleme. Ausser der Schwierigkeit, dass Riona später und eigentlich durchweg immer die Jüngste sein wird.

Kann-Kinder Test und Schnupperstunde seitens der Schule findet erst in 2 Wochen statt - ganz schön spät, denn bei uns gibt es schon am 26. Juni Ferien. Aber es gab schon ein mündliches Signal der Rektorin, dass wenn die Amtsärztin den Schulbesuch empfohlen hat, die Schule nichts gegen die Einschulung hätte.

Die Erzieherinnen im Kiga hatten den Schulausgangsbogen für Riona ausgefüllt und fast überall den Bereich ." kann das Kind besonders gut" angekreuzt. Bis auf eben sozial/ emotionale Punkte: Bedürfnisse anderer wahrnehmen und angemessen reagieren, eigene Bedürfnisse zurückstellen können, u.s.w.. Wobei ich der Meinung bin, dass diese Punkte gründsätzlich altersmäsig entwickelt sind und auch durchaus etwas mit dem Charakter zu tun haben.
Nach dem Erzieher Gespräch (Lassen sie sie besser noch bei uns) hatte ich allerdings das Gefühl, dass die beiden ihre Meinung etwas gelockert hätten und auch meine Argumente genauer betrachten werden.
(Heikew: habe deine Info über das Beiblatt zum Buch von Monika Reinsch gleich angewendet und ein paar kopierte Seiten an den Kiga weitergeleitet, damit denen die Augen etwas geöffnet werden. :idea: )

Ein wichtiges Argument ist auch das der " Entwicklungsgerechten Einschulung " und das Grundrecht auf angemessene Förderung.
Wenn mein Kind anfängt, Worte zu schreiben, zu lesen und zu rechnen, dann kann ich ihr das nicht noch ein Jahr lang verbieten. Im nächsten Schuljahr würde sie sich zu Tode Langweilen und das Lernen nicht lernen können. :!:
Die Entscheidung ist gefallen und wir dürfen uns jetzt gemeinsam auf die Schule freuen!!!
Und ALLE mussen es zumindest akzeptieren, dass sie ein Schulkind ist!!! Vor allem Riona selbst darf sich jetzt uneingeschränkt auf die Schule freuen.

Dank an Heikew, Neckri, Urmelis und JOJO, die mir aus der Seele sprechen und viele Denkanstöße gegeben haben. :D

Bis bald
HeikeR
HeikeR
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Re: Entscheidung für vorzeitige Einschulung

Beitrag von HeikeR »

Hallo ,

mittlerweile war auch die Kann-Kinder-Testung in der Schule, die von der Rektorin und einer anderen Lehrerin durchgeführt wurde.
Riona war ganz aufgeregt und wollte natürlich gleich wissen, ob sie jetzt wirkich auf unsere Grundschule gehen darf. Offiziell sollten wir einen Brief abwarten, aber da Riona eher noch "gebremst" werden musste (Sie wollte eben ihr GANZES Können zeigen), sah ich keinen Grund für eine Absage.
Die Zusage kam dann auch nach 4 Tagen und Riona war ganz hibbelig vor Freude - hatte sie doch jeden Tag gefragt, ob der Brief schon da sei?!

Ihr macht es auch gar nichts aus, dass ihre beste Freundin nicht mit ihr geht. Sie findet es zwar schade, aber ok. Sie kennt ja die anderen Schulkinder auch schon seit drei Jahren!!!
Jetzt geht es an die Organisation der Einschulung mit Paten, Omas/Opa , und Geschwistern.

Nun haben sich fast alle an den Gedanken gewöhnt, dass die kleine Maus eingeschult wird und ich höre schon überwiegend positive Meinungen zu unserer Entscheidung - tut mal ganz gut! :D

Für meine eigene Zufriedenheit war ich mit Riona am letzten Montag nochmal eben bei einem Entwicklungsneurologen in Lüneburg. Riona hatte wirklich Spass bei ihm und er ist auch toll auf sie und ihr neugieriges Wesen eingegangen. :) Sie hat noch alleine einen CPM Test gemacht und von den 36 Teilen 28 richtig gelöst. Soll für ihr Alter (5.3) wohl sehr gut sein, ich kenn mich damit aber nicht aus.
Umfangreicher testen lassen werden wir Riona ersteinmal nicht, denn es ändert ja nichts an der Entscheidung, sie zur Schule zu schicken. Vielleicht später mal.

Schade finde ich, dass es in unserer kleinen Grundschule jetzt doch nur eine Klasse mit 25 Kindern geben wird - 9 Kann- Kinder sollen/ wollen/ dürfen doch nicht zur Schule und getrennt wird erst ab 29. ( Wir sind durch unseren Sohn verwöhnt, der nur mit 15 Kindern in einer Klasse ist)
Ausserdem steht schon fest, dass die Lehrerin, die jetzt die erste Klasse übernmmt, im nächsten Jahr in Rente geht und definitiv nur ein Jahr zur Verfügung steht. Finde ich persönlich ja richtig blöd, aber kann man wohl nichts dran ändern. :|
Interessant fand ich die Aussage der neuen Lehrerin, die ich zufällig getroffen hatte. Sie hatte Riona bei der Kann-Kinder -Testung erlebt und durch und durch positiv in Erinnerung. Ihrer Meinung nach sollte Riona keine Probleme haben.
Dann die Frage : "Wann wird sie denn 6?"
Ich." Ende März, nächstes Jahr"
Sie:" Oh.... das ist ja wirklich jung. :o ----- Aber trotzdem sehe ich keine Schwierigkeiten."

NA dann mal los. Riona fragt schon, wieviel mal sie noch schlafen muss, bis die Ferien vorbei sind. Einschulung ist bei uns am 8. August.

Liebe Grüße an alle, die mich hier während meiner " Unsicheren Phase" mit guten Tipps unterstützt haben. :)

Heike
tonimum

Re: Entscheidung für vorzeitige Einschulung

Beitrag von tonimum »

Liebe Urmelis,

habe beim Lesen gerade gedacht, Ihr erzählt "unsere" Geschichte, nur ein Jahr zeitversetzt (Tochter jetzt vier, wird Anfang Februar 5). MÖchten sie auch einschulen lassen und kämpfen an allen Fronten. Auch sie ist sehr sehr klein und zierlich (aber das wird sie wohl auch immer bleiben, von daher bringt ein weiteres Jahr im Kiga gar nix) und das macht die Sache nicht einfacher. Sie ist jetzt vierdreiviertel und geht seit viereinhalb Jahren in die Krippe bzw. in den Kiga, lange Zeit auch ganztags. Meine Tochter hat einfach keinen Bock mehr auf Kindergarten. Dort kann man ihr schon lange nichts mehr bieten (hat sich zB selbst das Lesen beigebracht). Inzwischen verweigert sie auch jegliche Mitarbeit, was ihr von Erzieherseite als mangelnde Leistungsbereitschaft ausgelegt wird und dass sie eben noch ein Jahr bräuchte. Fakt ist, dass sie lange genug darum gebettelt hat in die Vorschule zu dürfen und immer abgewiesen wurde. Jetzt mag sie nicht mehr und blockt.

Wir leben hier in der niederbayrischen Provinz, Ausnahmen sind nicht vorgesehen und so gestaltet sich dieses hoffentlich letzte Kigajahr als einziger Kampf (ja, wir möchten einen Termin zur Schuleingangsuntersuchung, ja, das Kind besucht die Vorschule, ja, das Kind besucht nicht nur heute ausnahmsweise die Vorschule, sondern auch morgen und nächste Woche, ja wir möchten bitte informiert werden, wenn es um Dinge geht, die die nächsten Schulanfänger betreffen...)

natürlich stellen wir unsere Entscheidungen selbst ständig in Frage. Von daher wäre ich dankbar für eine kurze Nachricht, wie sich denn der schulalltag inzwischen bei Ihnen darstellt. Vielleicht können Sie kurz berichten, wie schwer oder leicht sich ihre kleine zierliche wissbegierige Tochter in der schule eingefunden hat. Denn Sorge macht mir einzig und allein die Schüchternheit von meinem Kind, das "Hintermichverstecken", Sie wissen was ich meine. Wenn es denn dann wirklich so weit sein sollte, können wir nicht jeden Morgen vor der Schule stehen und weinen und da nicht rein gehen wollen, weil man vielleicht an ein paar großen Jungs vorbei laufen muss.

Herzlichst tonimum
alibaba

Re: Entscheidung für vorzeitige Einschulung

Beitrag von alibaba »

Hallo tonimum,

wie hat hier mal laomi gepostet, man kann nicht Rückschlüsse von seinem Kind auf andere ziehen. Da hat sie Recht. Was hier gepostet wird, egal ob positiv oder negativ, muss nicht im Ergebnis heißen, ja, genau so mache ich das auch.

Ob man sein Kind frühzeitig einschult hängt von so viele Faktoren ab, auch ob es gut läuft oder eben nicht.

Dein Kind wird Anfang Feb. 5 Jahre. Also ein klassisches Einschulungskind für 2011. Was für Euch die beste Variante ist, müsst Ihr entscheiden, alleine oder aber unter Einbeziehung von Dritten. Ihr braucht die Unterstützung der Schule, sowieso ein dickes Fell, müsst bereit für Test sein, denn diese kommen auf Euch zu. Euer Kind sollte nicht nur kognitiv mithalten können, sondern auch sozial, emotional. Es muss in der Lage sein, still zu sitzen, Dinge zu akzeptieren, Ordnung sollte sie halten können, sich im Unterricht einbringen können, selbständig sein, sich alleine Dinge getrauen -mutig sein....... also Dinge die rein gar nichts mit dem kognitiven Wissen gemein haben.

Und ihr solltet schauen, ob eventuell eine Quereinschulung in Frage kommt. Wie arbeitet denn die Schule. Vielleicht haben sie klassenübergreifenden Unterricht, so das ihr noch warten könnt. Vielleicht könnt Ihr mit Nachmittagsaktivitäten kompensieren.

Du siehst, ich bin eher gegen eine frühzeitige Einschulung, wobei man das so pauschal nicht sagen kann. Ein generelles Nein - so ist es denn auch nicht. Ein Kind was den Klassenstoff der 4.Klasse beherrscht, sollte man schleunigst einschulen.

Im übrigen haben wir uns gegen eine frühzeitige Einschulung entschieden. Das hängt mit vielen Faktoren zusammen. Unser Junior hat einen guten Bewegungsdrang. Die Schule bietet fächerübregreifenden Unterricht an und überlegt jahrgangsübergreifende Klassen anzubieten. Sprich 1.Klasse, dann eventuell 3. wer es schafft, wer nicht weiter in 2. Oder von 2. in 4. innerhalb der Grundschule. Er kommt mit seinen Kumpels zusammen. Und er darf jetzt ein Großer im Kiga sein, und alle Vorteile dessen genießen, auch nicht zu verachten. Und er wäre im Schuljahr nie 6 geworden. Wir denken an die Pupertät mit all seinen negativen Auswirkungen, etc.......

Es gibt Studien über Früheinschulungen da bleiben im Schnitt mehr Jüngere sitzen - muss nicht immer am kognitiven liegen, sondern die soziale Intergration funktioniert nicht.

Du siehst, es gibt viele Gründe für eine frühzeitige Einschulung,a ber auch jede Menge dagegen. Prüft genau und holt Euch fachmännischen Rat.

Viel Erfolg und liebe Grüße.
Neckri
Moderator
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Registriert: Di 14. Feb 2006, 11:51

Re: Entscheidung für vorzeitige Einschulung

Beitrag von Neckri »

Hallo Tonimum,

man muss immer im Hinterkopf haben, dass Kinder eher vor einer Vorstellung im Kopf Angst haben als vor realen Umständen. Wenn ein Kind Angst hat vor größeren Jungs, dann liegt das an der Horrorvorstellung, dass diese Jungs Gewalt anwenden würden. Wenn dieselben Jungs bekannt sind, sogar bereitwillig auf Anfrage über die Schule Auskunft geben, dann ist die Angst einflößende Vorstellung verpufft. Wenn ein Kind Angst hat vor dem Schulweg, dann sind es ähnliche Gespenster, die im Gemüt umherspuken, aber nicht die konkrete Ampel oder der bekannte Gehweg.

Es ist allerdings so, dass Kinder nicht über ihren Gefühlen stehen können. Darum sind unbekannte Rahmenbedinungen erst mal Angst einflößend, weil die konkreten Kenntnisse fehlen, die den Gespenstern entgegen stehen könnten.

Vielleicht soltest du das bei deinen Überlegungen im Hinterkopf haben.

Viele Grüße, Neckri
anderer Name, bin aber JOJO

Re: Entscheidung für vorzeitige Einschulung

Beitrag von anderer Name, bin aber JOJO »

Liebe Tonimum,

ich möchte Dir ganz viel Mut und Kraft zusprechen für Euer nächstes Jahr.

Wir haben soeben ein ganz hartes, kräfteraubendes Jahr hinter uns.

Unsere Maus geht sei 5 Wochen zur Schule. Sie ist viel ausgeglichener, glücklicher und zufriedener. Ein wirklich perfektes Schulkind.

In Ihrem letzten KIGA Jahr lief sie seit 'Okt als Schulkind. Sie wurde von den Erzieherinnen und Kindern auch so behandelt. Bis auf 1 KInd waren ihre Freunde alles Schulanfänger.

Ihrem Bewegungsdrang kommt die Schule mehr nach. Sie ist zeitlich kürzer und hat geregelte Pausen, welche zum austoben sind. Während der KIGA Raum für 24 Kleinkinder doch sehr eng war.

Durch den Stoff der 1. KLasse hätte sie auch später gemußt und so erfreut sie sich an dem einfachen sehr verspielten Unterricht. Den Inhalt beherrscht sie weitgehend.

Bei uns wurden auch die Aug 03 Kinder eingeschult. Diese sind oft längst nicht so reif wie unsere Maus vom 5/04. Sie ist zwar die Jüngste, aber das fällt vom Verhalten überhaupt nicht auf. Die Lehrerin war ganz verwundert, daß sie auch mit den anderen Kindern spielt. Ich kann mir schon denken, was der KIGA vorher erzählt hat. Wir haben gegen den Willen der Lehrer und des Direktors eingeschult (Die haben sehr auf den KIGA gehört). Erst im Mai bekamen wir die Zusage des Rektors - auf seine persönliche Verantwortung.

Früher war ich auch gegen eine vorzeitige Einschulung. Vor allem, weil die JULI-OKT KINDer öfter aufs Gymnasium geschickt wurden, als die Kleinen. Aber darunter lasse ich unser Kind nicht leiden. Gerne schreibe ich von den Chaoten in der kleinen Klasse, die Weinen, vom Schulhof laufen, andere KInder schlagen oder einfach Ihr Etui nicht auspacken, andere Sachen kaputt machen ---- in der 1. Klasse !!!! Da würde unsere sich im nächsten Jahr sehr vera.... vorkommen.

Viel Spaß beim Stöbern und beim Suchen weiterer Infos.

JOJO
Neckri
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Re: Entscheidung für vorzeitige Einschulung

Beitrag von Neckri »

Heikew hat geschrieben:Zum Glück bekommt man doch langsam was mit von den Entwicklungen in deutschen Schulen und wie es um die klügeren Schüler so bestellt ist und zähflüssig reagiert man dann auch drauf.
Hallo Heike,

ich kann ebenfalls bestätigen, dass die Informiertheit, die Fortbildung und die positive Motivation der Lehrkraft in Sachen HB den entscheidenden Ausschlag zu einem positiven Gelingen einer frühzeitigen Einschulung ausmachen. Neben der positiven Einstellung des Kindes und seiner Eltern ist die Einstellung der Lehrkraft das wichtigste Element, denn es müssen schulseits das geringere Lebensalter des Kindes und dessen Folgeerscheinungen akzeptiert werden. Ich kenne durchaus Fälle, in denen dies nicht so war, und die Lehrkraft das "falsche Alter" an und für sich dem Kind ankreidete. Wenn sich das Kind "falsch" oder "nicht akzeptiert" fühlt, dann nimmt das Unglück seinen Lauf, denn ein Kind unterhalb der Pubertät kann da nicht drüber stehen. Das Heranreifen einer losgelösten Meinungsbildung und das Hinterfragen der Lehreransichten sind erst später möglich, so dass sich die Grundschüler ganz fest an der Zuwendung der Lehrperson festklammern.

Somit sehe ich es auch so, dass das Attribut "zähflüssig" an denjenigen Köpfen hängt, die den Schulunterricht mit Leben füllen sollen. Das Etikett, das über dem Schultor prangt, sollte darüber nicht hinwegtäuschen. Ich bin ein Befürworter eines tiefgründigen Gesprächs mit eben jenen Köpfen, um die positive Motivation bezüglich einer früherer Einschulung von allen Richtungen her zu hinterfragen. Ich würde keinesfalls ein Glücksspiel auf dem Rücken des Kindes daraus machen wollen. Weder in Richtung pro, noch in Richtung contra frühere Einschulung. Aber ich denke, in diesem Punkt hegen wir ohnehin eine ähnlich Auffassung, oder?

Im übrigen freut es mich um jedes Kind - also auch um deines -, das seine Eigenarten so ausleben darf, wie es seinem Charakter entspricht, ohne sich irgendwelchen gesellschaftlichen Konventionen beugen zu müssen.

Viele Grüße von Neckri
JOJO

Re: Entscheidung für vorzeitige Einschulung

Beitrag von JOJO »

Hallo Heike,

ich meine nur, daß das Verhalten der Kinder nicht nur vom Alter abhängig ist.

Und ich denke, meine Tochter ist noch so mit den Sachen in der Schule (Organisation und auch Unterrichtsstoff) beschäftigt, daß sie von dem anderen noch nicht soviel mitbekommt.

Die Chaoten sind normal eingeschulte Kinder. Diese waren bei der Einschulungsuntersuchung. Diese sind also auch Schulfähig und Schulreif. Diese waren bis zu 3 Jahren in einem Kindergarten. Diese besuchen eine normale Grundschule. Trotzdem können sich diese Kinder noch nicht wie Schulkinder benehmen. Ist mir bei unserem Sohn im letzten Jahr sooo extrem nicht aufgefallen.

Bei vorzeitig Eingeschulten Kindern wird verlangt, daß sie nahezu perfekt sind. Aber wenn ein Kind schon schulisch viel kann und nun doch öfter noch mal weint? Oder dies oder das noch nicht kann? Oder noch nen Sprachfehler hat oder nicht so schnell laufen kann....

Gruß JOJO
schneeflocke

Re: Entscheidung für vorzeitige Einschulung

Beitrag von schneeflocke »

Hallo Urmelis,

wie anscheinend so viele andere befinden wir uns auch derzeit auf dem Entscheidungsweg, ob eine frühzeitige Einschulung gut für unser Kind ist oder nicht.

- Kindergarten sagt nein: Ihre Frusttoleranz ist zu niedrig
- Schule sagt aufgrund eines Gespräches und Schulspiel ja
- Schulpsychologisches Gutachten sagt eindeutig ja - Auch Ihr haben diese Tests einen Heidenspaß bereitet

In den Kindergarten kam sie eher spät, weil ich damals den typisch dreistufigen Modell des Kigas folgen wollte. Sie hat sich perfekt in das Modell eingefügt, bis der Kinderarzt bei der U9 meinte, ich sollte mir Gedanken über eine frühzeitige Einschulung machen. Seitdem ist sie von dem Gedanken zur Schule zu gehen "besessen".

Papa meinte ja, warum nicht? Nur ich habe meine Bedenken:
Unsere Kleine ist sehr zierlich und klein.Wird sie nicht langfristig unter der körperlichen Unterlegenheit leiden?
Außerdem fühlt sie sich sehr schnell von anderen ausgeschlossen und kann damit sehr schlecht umgehen. Sie weint und bockt dann sehr intensiv. Meine Hoffnung ist, daß sie nach einem weiteren Kindergartenjahr eine höhere emotionale Stabiltät aufweist.

Dein Link finde ich sehr hilfreich. Vielen, vielen Dank dafür!

Wie geht es eurer Kleinen denn jetzt in der Schule?

Liebe Grüße
Schneeflocke
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