vorzeitige Einschulung - ja, nein, vielleicht...
Re: vorzeitige Einschulung - ja, nein, vielleicht...
Nun, wenn es keine Vorteile der Akzeleration gäbe, gäbe es sie sicherlich nicht.
Ich sehe die Vorteile im Grundschulalter ganz klar: Das Kind bewegt sich in einem Umfeld, was sozial und kognitiv besser zu ihm passt, es kann seiner Entwicklung gemäß beschult werden und muss nicht 1-2 oder gar 3 Jahre später Sachen lernen, die längst "durch" sind, was sicherlich äußerst frustrierend ist und auf Kosten von Motivation und Lernfreude geht.
Es muss sich im Idealfall nicht immerzu anpassen, was Energie kostet und ggf. auch das Selbstwertgefühl torpediert. (das Thema hatten wir ja in letzter Zeit mehrfach)
Ab Pubertät allerdings habe ich auch so meine Bedenken...
Dann ist das junge Kind womöglich in doppelter und dreifacher Hinsicht "Alien". Weil es neben einem kognitiven Vorsprung und evtl. anderen Interessen/Denken dann auch noch körperlich hinterherhinkt.
Die anderen von dir, alibaba, genannten Nachteile kann ich aus momentaner Sicht und mit Blick auf unseren Lebensstil und den, den bspw meine jugendlichen Nichten pflegen, eigentlich nicht als so problematisch betrachten. (Wir wohnen in Sachsen und da machen durch G8 sowieso so einige Jugendliche noch vor dem 18. Geburtstag Abitur.)
Ich kann das Drama daran nicht so ganz erkennen, zumal die von dir aufgezählten Sachen ja nicht täglich einschränken, wohingegen man im Schulalltag täglich und viele Stunden in der Peergroup unterwegs ist und die halt wünschenswerterweise eben möglichst gut passen sollte.
Was im Grundschulalter bei Kindern mit großem Entwicklungsvorsprung halt bei regulärer Einschulung nicht der Fall ist. Bei sehr akzelerierten, sehr viel jüngeren Kindern in der Pubertät dann aber eben womöglich auch wieder nicht.
Leider kann keiner vorhersagen, in welcher Richtung der Leidensdruck und die unschönen Auswirkungen größer sein werden - ob eher das jüngere Alter negativ zum Tragen kommt oder das sich immerzu nach unten anpassen müssen.
Das ist wohl sehr indivduell.
Bei meinem Kind sehe ich aktuell vor allem - neben dem Vorsprung - den starken Lernwillen und fände es schlicht schade, sie jetzt noch so lange "in der Warteschleife" verharren zu lassen.
Zumal unser Kindergarten leider nicht allzu viel bietet. (bei 19 Kindern mit einer Erzieherin ist da auch nicht so viel machbar)
Rein nach aktueller Lage würde die Entscheidung darum deutlich pro Einschulung ausfallen. Aber ich versuche eben auch weiter zu denken und habe da dann so meine Zweifel.
Ich sehe die Vorteile im Grundschulalter ganz klar: Das Kind bewegt sich in einem Umfeld, was sozial und kognitiv besser zu ihm passt, es kann seiner Entwicklung gemäß beschult werden und muss nicht 1-2 oder gar 3 Jahre später Sachen lernen, die längst "durch" sind, was sicherlich äußerst frustrierend ist und auf Kosten von Motivation und Lernfreude geht.
Es muss sich im Idealfall nicht immerzu anpassen, was Energie kostet und ggf. auch das Selbstwertgefühl torpediert. (das Thema hatten wir ja in letzter Zeit mehrfach)
Ab Pubertät allerdings habe ich auch so meine Bedenken...
Dann ist das junge Kind womöglich in doppelter und dreifacher Hinsicht "Alien". Weil es neben einem kognitiven Vorsprung und evtl. anderen Interessen/Denken dann auch noch körperlich hinterherhinkt.
Die anderen von dir, alibaba, genannten Nachteile kann ich aus momentaner Sicht und mit Blick auf unseren Lebensstil und den, den bspw meine jugendlichen Nichten pflegen, eigentlich nicht als so problematisch betrachten. (Wir wohnen in Sachsen und da machen durch G8 sowieso so einige Jugendliche noch vor dem 18. Geburtstag Abitur.)
Ich kann das Drama daran nicht so ganz erkennen, zumal die von dir aufgezählten Sachen ja nicht täglich einschränken, wohingegen man im Schulalltag täglich und viele Stunden in der Peergroup unterwegs ist und die halt wünschenswerterweise eben möglichst gut passen sollte.
Was im Grundschulalter bei Kindern mit großem Entwicklungsvorsprung halt bei regulärer Einschulung nicht der Fall ist. Bei sehr akzelerierten, sehr viel jüngeren Kindern in der Pubertät dann aber eben womöglich auch wieder nicht.
Leider kann keiner vorhersagen, in welcher Richtung der Leidensdruck und die unschönen Auswirkungen größer sein werden - ob eher das jüngere Alter negativ zum Tragen kommt oder das sich immerzu nach unten anpassen müssen.
Das ist wohl sehr indivduell.
Bei meinem Kind sehe ich aktuell vor allem - neben dem Vorsprung - den starken Lernwillen und fände es schlicht schade, sie jetzt noch so lange "in der Warteschleife" verharren zu lassen.
Zumal unser Kindergarten leider nicht allzu viel bietet. (bei 19 Kindern mit einer Erzieherin ist da auch nicht so viel machbar)
Rein nach aktueller Lage würde die Entscheidung darum deutlich pro Einschulung ausfallen. Aber ich versuche eben auch weiter zu denken und habe da dann so meine Zweifel.
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.
(Herbstgedicht der 6jährigen)
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.
(Herbstgedicht der 6jährigen)
Re: vorzeitige Einschulung - ja, nein, vielleicht...
g
Zuletzt geändert von alibaba am Fr 26. Apr 2019, 08:55, insgesamt 1-mal geändert.
Re: vorzeitige Einschulung - ja, nein, vielleicht...
Ich denke, dieses Streben nach Unabhängigkeit hat eher mit der persönlichen Reife zu tun und nicht mit der Klasse, in der das Kind sitzt. Bei früher Pubertät ist es für das Kind wohl eher von Vorteil, wenn es akzeleriert ist. Einer meiner Zwillinge (auch sehr junges Stichtagskind) würde lieber heute als morgen in ein unabhängiges selbstbestimmtes Leben starten und freut sich, nun endlich in die J1 zu kommen. Er wäre gern sogar schon fertig, um endlich das zu tun und zu lernen, was er möchte. Wenn ich das vorher gewusst hätte, wäre ein Sprung in der Grundschule sicher sinnvoll gewesen, zumal er dann auch mit der von ihm erstrebten Peergruppe in einer Klasse gewesen wäre, so sind seine Freunde leider alle bald fertig und haben Abi, ich schätze mal, das wird bitter für meinen Sohn.
Mein Jüngster hingegen ist mit 9 Jahren in Kl 6 und ist dort sowohl vom Kognitiven als auch Sozialem genau richtig. Er profitiert davon jeden Tag, versteht sich sehr gut mit den anderen Kindern, was mit den Gleichaltrigen leider nie so war. Bin mal gespannt, wie das bei ihm weitergeht...
Mein Jüngster hingegen ist mit 9 Jahren in Kl 6 und ist dort sowohl vom Kognitiven als auch Sozialem genau richtig. Er profitiert davon jeden Tag, versteht sich sehr gut mit den anderen Kindern, was mit den Gleichaltrigen leider nie so war. Bin mal gespannt, wie das bei ihm weitergeht...
Re: vorzeitige Einschulung - ja, nein, vielleicht...
g
Zuletzt geändert von alibaba am Fr 26. Apr 2019, 08:55, insgesamt 1-mal geändert.
-
- Dauergast
- Beiträge: 2973
- Registriert: So 8. Dez 2013, 21:24
Re: vorzeitige Einschulung - ja, nein, vielleicht...
Naja, WISSEN kann man es nicht, aber wenn die Eltern ziemlich spät pupertiert haben ist das bei den Kindern oft ähnlich - bei früh pupertierenden Kindern übrigens auch. Wenn es nach dem Beginn der Pupertät gegangen wäre, hätte ich als Kind (regulär eingeschult, nie gesprungen oder wiederholt) drei Jahre zurückversetzt werden müssen. Der Durchschnitt der Mädels damals war bei der ersten Mens 12-13 Jahre alt. Ich war knapp 16! Meine Mutter hatte ihre erste Mens übrigens auch erst mit 15.alibaba hat geschrieben:Nun, leider weiß man nicht, wann das Kind in die Pubertät kommt und wie die dann selbst aufs Kind wirkt.Twins123 hat geschrieben: Bei früher Pubertät ist es für das Kind wohl eher von Vorteil, wenn es akzeleriert ist.![]()
Kapier ich jetzt nicht? Warum muss er am Händchen des Lehrers laufenalibaba hat geschrieben:Ich denke jetzt mal laut. Wenn mein 14-jähriger jetzt statt Kl.9 in Klasse J1 säße, dann hätte er ja ein noch viel längeres Problem der Gängelei. Er müsste dann nämlich noch beim Endausflug des Jahrgangs am Händchen des Lehrers laufen.Andere fahren da schon mit dem eigenen Auto zum Event.
Ganz ehrlich - wie gut, dass ich das nur laut gedacht habe. Küsschen.![]()
VG

Mag sein, dass es sich für BESTIMMTE Kinder sinnbildlich so anfühlt. Aber deswegen in einer anderen Klasse beschulen käme für mich trotzdem nicht in Frage, wenn die Vorteile in der höheren Klasse überwiegen.
Ich war auch mal auf einem Feriencamp mit 19 Jahren und 1 Monat (VOLLJÄHRIG!) als Anstandswauwau mit einem gerade mal 5 Monate jüngerem Jungendlichen und dessen Freundin in der Disco mit. Aber ich glaube, dass niemand davon schweren Schaden genommen hat.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Re: vorzeitige Einschulung - ja, nein, vielleicht...
g
Zuletzt geändert von alibaba am Fr 26. Apr 2019, 08:55, insgesamt 1-mal geändert.
-
- Dauergast
- Beiträge: 2973
- Registriert: So 8. Dez 2013, 21:24
Re: vorzeitige Einschulung - ja, nein, vielleicht...
Stimmt, wir haben sehr unterschiedlich Ansichten zu "realen Beeinträchtigungen". Das liegt vielleicht daran, meine Kinder durch ihre realen Beeinträchtigungen in vielen Bereichen lebenslang benachteiligt sein werden.alibaba hat geschrieben:Rabaukenmama hat geschrieben:
Kapier ich jetzt nicht?
Warum muss er am Händchen des Lehrers laufen? Das muss nicht mal mein 6jähriger, schwer behinderter Sohn!
.Ich schlage vor, dass Du etwas weiter oben im Thread nochmal nachliest. Ich hatte dazu viele aktuelle Situationen erklärt.
Und ganz klar, schweren Schaden nimmt dadurch keiner. Dass passiert, wenn mich ein Auto umfährt oder ich mit dem Fahrrad über den Bordstein katapultiert werde.Aber es ist eine uns hier umgebende Problematik, die viele Vorstellungen durchkreuzt und behindert. Ganz aktuell sind das reale Beeinträchtigungen. Die mögen für den Einen oder Anderen, Nichtbetroffenen, ganz banal klingen, hier werden sie so nicht empfunden.
VG
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Re: vorzeitige Einschulung - ja, nein, vielleicht...
g
Zuletzt geändert von alibaba am Fr 26. Apr 2019, 08:55, insgesamt 1-mal geändert.
-
- Dauergast
- Beiträge: 2973
- Registriert: So 8. Dez 2013, 21:24
Re: vorzeitige Einschulung - ja, nein, vielleicht...
Die "realen Beeinträchtigungen" waren dein Wortlaut, nicht meiner! Ja, ehrlich gestanden kling es für mich banal! Aber für dich klingen auch viele Dinge banal, die anderen Eltern hier oder deren Kindern Probleme machen. Das darf auch so sein, wir sind Gott sei Dank verschieden!alibaba hat geschrieben:Und da sind wir wieder, unfähig im Kontext uns auszutauschen. Da kommt das k.o.-Argument das es ja immer noch schlimmer geht. Ja, da hast Du Recht @rabaukenmama, aber hier spricht keiner von Kindern die beeinträchtigt sind.
Ich habe koschkas Vergleich so verstanden, dass man halt mal was "unangenehmes" in Kauf nimmt, weil man sich bewusst ist, dass langfristig die Vorteile überwiegen. Abgesehen davon - warum haben bei euch 90% der Kinder ein Zahnspange? Bei uns bekommen die nur Kinder mit Gebissfehlstellungen und das sind maximal 25%.alibaba hat geschrieben:Und auch das @koschka Argument des Zahnspangenträgers ist für mich überhaupt nicht übertragbar auf die hier existierenden „Probleme“, da hier z.B. 90% der Kinder eine Zahnspange tragen und das auch keine Beeinträchtigung im Sinne der Problematik junges Kind-was für Probleme können kommen sind.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Re: vorzeitige Einschulung - ja, nein, vielleicht...
g
Zuletzt geändert von alibaba am Fr 26. Apr 2019, 08:56, insgesamt 1-mal geändert.