jetzt auf einmal doch...

ja oder nein? Erfahrungen und Ratschläge
Koschka

Re: jetzt auf einmal doch...

Beitrag von Koschka »

"NEIN?"

"legal" ist man hochbegabt ab iq 130. Also mit 129 überdurchschnittlich, mit 131 - hochbegabt. Lustig, oder?

ich bin ein naturwissenschaftler. in der naturwissenschaft braucht man -zig messungen um einen wert einigermaßen richtig zu bestimmen. was macht man mit einem iq test? das system ist lernfähig. jeder test beeinflusst die weiteren ergebnisse. also machen wir eine einzige messung, und hoffen, dass das ergebnis richtig liegt. und aufgrund dieser einziger messung will man dann über die zukunft des kindes entscheiden. dann quetschen wir alle in eine normalverteilung rein. alles sortiert, jeder hat seinen platz.

Jedes Kind ist ein Universum. mit eigener Persönlichkeit. Mit eigener Lerngeschwindigkeit, die nicht immer mit der Begabung 1:1 korreliert. Am einfachsten ist zu sagen - mein Kind ist hochbegabt, jetzt müsst ihr mir alle helfen. die anderen, die "(über)durchschnittlichen, die schaffen es selber.

Ein Proffesor, der sich mit HB beschäftigt, hat mir gesagt, dass seiner Meinung nach mindestens 10% der Kinder hochbegabt sind. Die meisten fallen aber nicht auf. innerlich sind sie vielleicht anders. außerlich haben sie sich angepasst. sie haben gelernt, wie man mit langeweile umgeht, wie man einen guten freund zum austausch findet und wie man sich zurück ziehen kann.

LG
Koschka
PippiL.
Dauergast
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Re: jetzt auf einmal doch...

Beitrag von PippiL. »

Mehr habe ich da eigentlich gar nicht groß zu dem Thema beizutragen.

Aber natürlich spielt auch mal ein 9-Jähriger mit einer 3-Jährigen. Meine Tochter spielt z.B. gern mit einem 10 Jährigen. Und vielleicht war das mit dem "Ticken" falsch ausgedrückt! Mir fiel in dem Moment keine bessere Beschreibung ein. Und ich habe auch schon beschrieben, was dort gemacht wird.

Ich wollte nur dazu raten, es einfach mal auszuprobieren, bevor man sich eine Meinung darüber bildet... :schwitz:


Und es geht dort sehr entspannt zu und es ist eine sehr angenehme Stimmung. Die Eltern können sich ungestört austauschen, die Kinder können Spiele etc. ausprobieren.

Aber mehr schreibe ich zu diesem Thema wirklich nicht! Vielleicht solltet ihr mal schauen, ob es bei Euch auch so eine Einrichtung gibt (was nicht heißt, dass es dort genauso zu geht).

PippiL.
alibaba

Re: jetzt auf einmal doch...

Beitrag von alibaba »

@ankaki

Austausch? Mit keinem! Da gleichen deine Erfahrungen den Meinigen. ;) Doch, ich habe eine befreundete Mama, ein Kind ist auch sehr klug. Da liegt wohl eine Teil-Hb vor und oftmals sind deren Probleme oder das Verhalten des Kindes auch wie meine. ABER! auch hier kann man nicht vergelichen oder runter brechen. Denn die Kinder sind in ihrem Wesen, in ihrem Verhalten so unterschiedlich, das es auch hier oftmals keine Antworten auf Probleme gibt, weil eben alles sehr individuelle ist. Ich glaube ihn einer Austauschgruppe wäre das genauso, nur das da dann eben mehr Mütter hocken.

@heiner

Mein Sohn wurde nur auf überdurchschnittlich begabt getestet und wir haben so wunderbar typische hb-Probleme, das es fast zum Himmel stinkt. Soviel mal zu deinem NEIN. Was also zu beweisen wäre, das Hochbegabte andere Probleme haben als überdurchschnittliche Begabte. In einem gebe ich Dir aber Recht. Da das Feld der Hb ja auch selber sehr weit gestreut ist und jedes Individuum eine andere Persönlichkeit hat, kann es hier, wie bei den "Normalen" auch, ständig individuelle Probleme geben. Einfach aber ein pauschales Nein, hört sich so an, wie: Das ist doch alles Scheiße. Eben eine Verallgemeinerung.

LG
heinerprahm
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Re: jetzt auf einmal doch...

Beitrag von heinerprahm »

alibaba hat geschrieben: Mein Sohn wurde nur auf überdurchschnittlich begabt getestet und wir haben so wunderbar typische hb-Probleme, das es fast zum Himmel stinkt.
LG
Hallo alibaba

Soviel zum Thema IQ Tests und deren Verlässlichkeit und fast schon stigmatischen Auswirkungen auf das Kind und das Denken der Eltern.

Liebe Grüße
Heiner
alibaba

Re: jetzt auf einmal doch...

Beitrag von alibaba »

Hallo Heiner,

das unterscheidet mich eben von den Anderen. Ich behaupte eben nicht mein Kind ist hb, solange es nicht tatsächlich bewiesen ist. Und nur weil mein Kind vielleicht hb-typische Probleme hat, ist nicht erwiesen, ob das nun so ist, oder nicht. Genausowenig wie man sagen kann, alle Hb kinder schlafen kurz oder können schon mit 4 lesen. Und selbst in dem jetzt geführten Gespräch mit den Psychologen ist nicht einmal dass Wort Hochbegabung gefallen. Weil man nicht darüber spricht, oder weil es das Kind nicht ist? Oder weil es doch so logisch ist und nur das sein kann? :gruebel: Ja, was denn nun? Darf ich mich selber vom Tablett bedienen und das nehmen, was ich meine zu denken, was so wäre?

VG
heinerprahm
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Re: jetzt auf einmal doch...

Beitrag von heinerprahm »

alibaba hat geschrieben:Hallo Heiner,

das unterscheidet mich eben von den Anderen. Ich behaupte eben nicht mein Kind ist hb, solange es nicht tatsächlich bewiesen ist. Und nur weil mein Kind vielleicht hb-typische Probleme hat, ist nicht erwiesen, ob das nun so ist, oder nicht. Genausowenig wie man sagen kann, alle Hb kinder schlafen kurz oder können schon mit 4 lesen. Und selbst in dem jetzt geführten Gespräch mit den Psychologen ist nicht einmal dass Wort Hochbegabung gefallen. Weil man nicht darüber spricht, oder weil es das Kind nicht ist? Oder weil es doch so logisch ist und nur das sein kann? :gruebel: Ja, was denn nun? Darf ich mich selber vom Tablett bedienen und das nehmen, was ich meine zu denken, was so wäre?

VG
Hallo alibaba,

die Besten im Erkennen einer Hochbegabung sind die Eltern und das engere Umfeld, danach kommen erst die IQ-Tests, die aber auf Grund ihrer hohen Ansprüche an die Tester oft fehlerhaft durchgeführt werden und daher falsche Werte liefern, ganz am Ende stehen Lehrkräfte, die diesbezüglich genauso gut würfeln könnten.

Letztlich stellt sich bei der ganzen Thematik jedoch immer die Frage nach der Definition, die Frage also, ob es so etwas wie Hochbegabung gibt und wenn ja, wer dieses auf welcher Basis definiert, mit welcher Methodik und ausgehend von welchem Datenmaterial und wie diese dann in Bezug auf ein Individuum festgestellt werden kann.

Sicherlich sind IQ Tests hilfreich in der Diagnostik, aber sie werden leider aus meiner Sicht in den meisten Fällen missbraucht, da sie nicht als ein Mittel unter vielen genutzt werden, sondern oft das einzige Mittel sind und am Ende eine Zahl ausgeben, die alleine den Zweck hat Menschen zu kategorisieren, Ihnen Wege zu öffnen oder zu versperren, was Auswirkungen auf das ganze spätere Leben hat und dieses halte ich bei einer solch fehleranfälligen Methodik für fahrlässig.

Ich bin der Meinung, dass sich die Erstdiagnostik unabhängig machen sollte von persönlichen Beurteilungen von z.B. Lehrern oder guten und schlechten Tagen eines Testers, dafür gibt es verlässliche kostengünstige und schnelle Messmethoden z.B. den KAI (der sich meiner Meinung nach sehr gut ausbauen ließe) und erst davon ausgehend (falls überhaupt Bedarf besteht) eine weitergehende und breit gefächerte Diagnostik stattfindet, die der Würde des Einzelnen gerecht wird.

Liebe Grüße
Heiner
alibaba

Re: jetzt auf einmal doch...

Beitrag von alibaba »

heinerprahm hat geschrieben: die Besten im Erkennen einer Hochbegabung sind die Eltern und das engere Umfeld, danach kommen erst die IQ-Tests, die aber auf Grund ihrer hohen Ansprüche an die Tester oft fehlerhaft durchgeführt werden und daher falsche Werte liefern, ganz am Ende stehen Lehrkräfte, die diesbezüglich genauso gut würfeln könnten.
Hallo Heiner,

ich gebe Dir, bei Deiner Aufzählung Recht, die Lehrer wissen am wenigsten. Und ich gebe Dir auch Recht, das die Eltern eine Art "Experten" bei ihren Kindern sind. ABER! ich unterstelle, das wir Eltern dem eigenen Kind bescheinigen können, ob es nun hb ist oder nicht. Erst einmal steht mir da nämlich die normale Mama/Papasicht im Wege, die immer alles toll findet, was ein Kind macht. Und im Wege steht die häusliche Förderung. Ab wann und wieviel bekommt ein Kind. Ist es schon so weit, weil ich es mit 1 Jahr mit Buchstaben konfrontiert habe, da Euer Beispiel mit den Buchstaben vorlegen aus Keksen, oder ist es soweit, weil ich es früh gefördert habe (und das meine ich nicht negativ) weil ich ein bildungsnahes Elternhaus bin, wie es ja immer so schön heißt? Oder kann das Kind das tatsächlich alleine, hört man ja auch oft. Keiner hat es je erklärt, es flog dem Kind förmlich zu?. Wie oft lese ich, Ich habe das nie erklärt! Und plötzlich konnte das Kind ganze Bücherreihen lesen ohne das es je jemand erklärt hat.
Was ist denn nun? Kann ich mir darüber also ein Urteil erlauben, diesen Anspruch für mich in die Hand zu nehmen und zu sagen, Mein Kind ist ja hb.? Nein, das glaube ich nicht.

Das meine Kinder voraus sind und fit, das weiß ich. Aber weißt du, wiecviel Kinder ich kenne, die schreiben ihren Namen und ganze Blätter voll? Die können oder behaupten es schon mit 3 bis 100 zählen zu können und interessieren sich für Dinosaurier? Was denkst du wieviel Mütter sagen würden, Ja, mein Kind ist hb, wenn man es ihnen zugstehen würde, das selber beurteilen zu dürfen.

Weiß Du, wie ich hier rudern muss, wenn ich angesprochen werde, das man gehört hätte, Junior käme in die 2.Klasse? Da rudere ich nämlich ganz schnell zurück. Einige Kinder können auch schon rechnen, vielleicht schreiben oder lesen? Keine Ahnung, das kann ich nicht beurteilen, sehe aber die Blicke die dann sehr wohl einiges aussagen. Angenehm ist mir das nicht. Woher soll ich mir also das Recht herausnehmen zu beurteilen, mein Kind sei hb? Oh Heiner, ich wäre da sehr vorsichtig.

VG
heinerprahm
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Registriert: Di 17. Mär 2009, 23:19

Re: jetzt auf einmal doch...

Beitrag von heinerprahm »

alibaba hat geschrieben:
Hallo Heiner,

ich gebe Dir, bei Deiner Aufzählung Recht, die Lehrer wissen am wenigsten. Und ich gebe Dir auch Recht, das die Eltern eine Art "Experten" bei ihren Kindern sind. ABER! ich unterstelle, das wir Eltern dem eigenen Kind bescheinigen können, ob es nun hb ist oder nicht. Erst einmal steht mir da nämlich die normale Mama/Papasicht im Wege, die immer alles toll findet, was ein Kind macht. Und im Wege steht die häusliche Förderung. Ab wann und wieviel bekommt ein Kind. Ist es schon so weit, weil ich es mit 1 Jahr mit Buchstaben konfrontiert habe, da Euer Beispiel mit den Buchstaben vorlegen aus Keksen, oder ist es soweit, weil ich es früh gefördert habe (und das meine ich nicht negativ) weil ich ein bildungsnahes Elternhaus bin, wie es ja immer so schön heißt? Oder kann das Kind das tatsächlich alleine, hört man ja auch oft. Keiner hat es je erklärt, es flog dem Kind förmlich zu?. Wie oft lese ich, Ich habe das nie erklärt! Und plötzlich konnte das Kind ganze Bücherreihen lesen ohne das es je jemand erklärt hat.
Was ist denn nun? Kann ich mir darüber also ein Urteil erlauben, diesen Anspruch für mich in die Hand zu nehmen und zu sagen, Mein Kind ist ja hb.? Nein, das glaube ich nicht.

Das meine Kinder voraus sind und fit, das weiß ich. Aber weißt du, wiecviel Kinder ich kenne, die schreiben ihren Namen und ganze Blätter voll? Die können oder behaupten es schon mit 3 bis 100 zählen zu können und interessieren sich für Dinosaurier? Was denkst du wieviel Mütter sagen würden, Ja, mein Kind ist hb, wenn man es ihnen zugstehen würde, das selber beurteilen zu dürfen.

Weiß Du, wie ich hier rudern muss, wenn ich angesprochen werde, das man gehört hätte, Junior käme in die 2.Klasse? Da rudere ich nämlich ganz schnell zurück. Einige Kinder können auch schon rechnen, vielleicht schreiben oder lesen? Keine Ahnung, das kann ich nicht beurteilen, sehe aber die Blicke die dann sehr wohl einiges aussagen. Angenehm ist mir das nicht. Woher soll ich mir also das Recht herausnehmen zu beurteilen, mein Kind sei hb? Oh Heiner, ich wäre da sehr vorsichtig.

VG
Hallo Alibaba,

ja das ist so eine Sache mit dem "Fördern" und der Außenwirkung. Also ich kann hier nur sagen, dass die Initiative bei dem was unsere Tochter macht nicht von uns ausgeht, sondern alleine von ihr selbst, wir stellen nur die Umgebung bereit und zwar so, dass sie uns nicht fragen braucht, ob und wann sie etwas machen will oder nicht, sie geht einfach hin und macht, meistens will sie das wir zwar dabei stehen, aber sie protestiert lautstark "Alleine, Alleine, Alleine", wenn wir hand anlegen wollen um zu "helfen", dass geht soweit das sie bitterlich weint, wenn wir sie dann nicht alleine machen lassen.

Als ein Beispiel von vielen sei mein Keyboard genannt (es ist ein KORG PA-800 Keyboard mit 61 anschlagdynamischen Tasten), das steht hier rum, ich spiele darauf gelegentlich (den eigentlich spiele ich Gitarre). Aber seit sie krabbeln kann ist sie von diesem Gerät fasziniert und sie konnte mit 11 Monaten bereits das Gerät an und ausschalten … heute ist sie soweit, das sie das Gerät einschaltet, die Lautstärke herunter regelt (leider ist beim Einschalten immer eine Standardlautstärke, die viel zu laut ist, aktiv), dann steht sie davor, macht erstmal das Metronom an, haut dann minutenlang mit ihren Fingern in die Tasten (so als ob sie spielt), um dann die tiefste Basstaste zu drücken und dann auf der anderen Seite den höchsten Ton zu "spielen" … danach macht sie das Keyboard aus und grinst mich glücklich an. Sie kann das aber nur deshalb, weil ich das Keyboard vom Ständer heruntergenommen habe und es nun quer auf dem Sessel liegt, so dass sie es jederzeit alleine erreichen und bedienen kann… ist das nun Förderung?

Oder Schere (sie wollte immer die richtige Schere haben und hat jetzt endlich ihre eigene Kinder-Schere) mit der hat sie z.B. vorhin mindestens 20 DIN A4 Blätter aus meinem Drucker zerschnitten und sie nimmt dabei die Schere selbst in die Hand (wehe wir greifen ein) schiebt den Daumen oben durch, Mittelfinger unten und Zeigefinger in der richtigen Position zum Greifen (während sie das macht, sagt sie immer "so…so….so..", wir haben ihr das nicht beigebracht, wir haben einfach nur die Schere benutzt.

So geht das mit allen "Dingen" hier, die Liste ist unendlich, wir fahren OBI vorbei und sie ruft "OBI", im Fernsehen wird das Perwoll Waschmittel gezeigt und sie stürzt ins Bad und schleppt freudig die Flasche an und ruft "DA, DA .." etc.ppppp … gut da kann man sagen, das machen Kinder nun mal so, aber machen das alle 22 Monate alten Kinder und vor allem mit dieser Intensität von 6-23 Uhr jeden Tag?

Ich habe ja selbst so einen Teststempel "hochbegabt", dass hat mir zum einen geholfen, zum anderen (weil es eben keine echten Angebote gibt die im Alltag greifen) auch mich sehr behindert … und wenn ich so nachdenke, trifft der Spruch, welche für geistig- und körperlich Behinderte gilt, auch für Hochbegabte zu …

"Ich bin nicht behindert, ich werde behindert!"

Soweit erstmal …

Liebe Grüße
Heiner
keshali
Dauergast
Beiträge: 417
Registriert: Do 12. Apr 2007, 21:41

Re: jetzt auf einmal doch...

Beitrag von keshali »

Mir gehen soviel Gedanken durch den Kopf,...und bei all deinen Anführungen Heiner blitzt es rot bei mir auf; weil ich werde nie vergessen als die Oma von meinen Kind (Lehrerin+später auch Direktorin) mir erklärte ich stopfe mein Kind mit Wissen voll.

Und als die direkte Situation war, (da war sie etwa 3 Jahre) und mein Kind fragt mich: "Was ist ein Anorak" (ein Kleinigkeit könnte man meinen), flüstert Oma mir zu "Pst, dass muß sie nicht Wissen"......???

Jetzt mit 6 Jahren war sie längere Zeit im Sommer bei der Oma (wir sind in Österreich, die Oma hinter Berlin), kurz nachdem mein Kind wieder zuhause war sagt sie zu mir: "Mama, die Oma hat gesagt du hättest mir nicht sagen dürfen das die Erde rund ist" (das erfuhr sie auch als sie etwa 3 Jahre war...wie schrecklich...).
Ich frage retour, ob Oma den auch gesagt hat, warum ich das nicht sagen dürfte?
Antwort von ihr: "Oma sagt das kann ich noch nicht verstehen"
Ich frage: "Und hast du es verstanden?"
Antwort: "Sicher, die Erde ist rund wie ein Ball (wir fallen nicht runter, weil es eine Anziehungkraft gibt, und wenn es bei uns Sommer ist, ist auf der anderen Seite Winter)"
Ich weiß nicht was ärgerlicher ist, seinen Kind so etwas absonderliches zu sagen, dass die Erde rund ist, oder dem Kind in einen Konflikt stürzen, indem die Mutter diskreditiert wird.
Und mit meiner Mutter ist das gleiche Theater (nein, da ist es noch schlimmer :) ), und Nachbarsmütter beobachte ich, die ihren Kindern keine Antwort geben, wenn diese Fragen: "Welche Farbe ist das?" (mir dann zuflüstern, der ist eh noch zu jung dafür).

Insofern erlaube ich mir einfach den Gedanken, ob es einfach nicht daran liegt, dass gewisse Kinder die eher einer verstaubten Wissensbildung unterliegen, nicht doch die gleichen Fähigkeiten zutage bringen würden, wenn sie Antworten auf ihre Fragen bekämen.

Und hier sind ja mehr oder weniger die Eltern versammelt, die eher auf die Bedürfnisse ihrer Kinder eingehen. Also wundert mich die Ballung des Könnens der Kinder nicht.

Aber ich bin mir da einfach auch nicht so sicher, gibt es doch darüber auch Studien, die Aussagen das normal kognitiv entwickelte Kinder ebenso gut lernen können, dass Wasser aus einem hohen schmalen Gefäß (da ist für Kleinkinder ja bekanntlich mehr Wasser drinnen), ganz gut in ein breites, niedrigeres Gefäß passen kann. Normal kognitiv entwickelte Kinder merken sich das auch und können es korrekt wiedergeben.
Nur die Kinder mit einer höheren Intelligenz waren aber fähig, das gelernte auf eine "neue" Situation umzulegen (das breitere, niedrigere Gefäß war plötzlich rot).

Insofern reiner Piaget...Assimilieren und Akkomodieren (wobei ich die beiden immer verwechsle und mir ums verrecken nicht merken kann welches der Begriffe für was steht, darum:
http://wiki.studiumdigitale.uni-frankfu ... komodation

Wenn ich es mir recht überlege, finde ich darin auch die "ehrlichste" Erklärung, mit der ich sagen kann mein Kind ist etliche Jährchen ihrer kognitiven Entwicklung vorausgeschossen.

Den die Fähigkeit zu akkomodieren hatte sie teilweise mit 2 Jahren schon,...ganz fix und zuverlässig mit 4 Jahren.
Und sie ist auf den Weg zum formal operativen Denken (d.h. sie ist mit ihren 6 Jahren fähig abstrakt zu denken, Probleme auf einer hypothetischen Ebene zu lösen, das wird für 12jährige angegeben)

Sorry, ich habe es gerade getestet bei ihr, und jetzt löchert sie mich, dass sie noch mehr solcher Rätsel möchte :))
A > B; A < C; wer von A, B oder C ist der größte?....es kam innerhalb einer Sekunde von ihr C, ich frage nach und sie sagt: "C, C, C, noch eines Mama".


Und in dem Sinn wird sie wohl behindert wenn sie in der Schule sich mit der Zahl 4 gelangweilt wird.
Und trotzdem ist sie ein kleines liebes Mädchen, dass in rosaroten Träumen auf der Prinzessin Lilifeewolke schwebt.

Und ich kann mir halt auch nicht erklären, was in ihrer Hirnentwicklung abläuft, ...und ob ich was falschmache, wenn ich nicht kilometerweit nach Angeboten fahre,..wo sie sich doch weigert in der Schule in die Schachgruppe zu gehen (das kann mir Papa beibringen).

Naja, wieder lang und durcheinander...
heinerprahm
Dauergast
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Registriert: Di 17. Mär 2009, 23:19

Re: jetzt auf einmal doch...

Beitrag von heinerprahm »

Also das ist ja genau die Frage die alle Eltern umtreibt:“Ist mein Kind, wenn ich es so „erziehe“ und in genau das gleiche „Programm“ stecke, wie es bei diesen „Hochbegabten“ „üblich“ ist, nicht am Ende genauso „schlau“ wie das hochbegabte Kind ?“ … und diese Frage lässt sich einfach beantworten, mit einem klaren „Nein“. Sicher wird ein „maximal gefördertes“ Kind auch mit einem durchschnittlichen Intellekt beeindruckende Leistungen erbringen können (siehe dazu als ein Beispiel Glenn Doman), aber das ist etwas anderes als das was Eltern von hochbegabten Kindern jeden Tag erleben. Den dort bestimmen nicht die Eltern „das Programm“ sondern das Kind selbst ist der Programmmanager und oft ohne Pause und ohne Unterlass und zwar so das man am Ende froh ist, mal eben kurz Luft holen zu können (Eine Erfahrung, die man mit nur sehr wenigen Menschen teilen kann). Letztlich ist bei allen Möglichkeiten die es gibt, aber der entscheidende Faktor, der unglaubliche Antrieb den „diese Kinder“ haben und ich war ja wirklich auf alles vorbereitet, aber das was ich hier erlebe steht so einfach in keinem Buch und wenn, dann wird das mit einem Satz abgehandelt wie: „hochbegabte Kinder können anstrengend sein“ … das wird aber dem eigenem Erleben nicht gerecht, auch wenn man aus seiner eigenen Kindheit ebensolche "Berichte" von den eigenen Eltern hört, die man aber letztlich erst heute wirklich verstehen kann.

Liebe Grüße
Heiner
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