Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

ja oder nein? Erfahrungen und Ratschläge
Edainwen
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Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von Edainwen »

Koschka hat geschrieben:@Edainwen

du widersprichst mir gar nicht. Ich habe meine Kinder auch ohne Nachweis von HB eingeschult. Es war auch nicht notwendig. ABER die Tatsache, dass sie so früh eingeschult worden sind, brachte die Lehrer automatisch auf die Idee, dass sie begabt sind. Dann erlaubte ihnen die forndendere Atmosphäre zu zeigen, dass sie genauso viel oder mehr können, als die anderen. Was wiederum dann die Meinung der Lehrer weiter beeinflusste. Wären sie ihrem Alter entsprechend eingeschult gewesen, wäre die fordendere Umgebung komplett weggefallen und sie hätten keine Möglichkeit zu zeigen was sie drauf haben und ohne Test hätte man mich nur komisch angeguckt, falls ich was zusätzliches gewollt hätte.
:idea: Ja, so war es bei uns ja auch, alles klar :idea:
Maca
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Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von Maca »

sinus hat geschrieben:...

Schlechtester Wert (109) waren die Matrizen (visuell-räumliche Verarbeitung), was mich ein bisschen wundert, denn an sich kann sie sowas wie puzzeln und Muster legen gut. Arbeitsgedächtnis und Verarbeitungsgesschwindigkeit waren im oberen Normbereich (116/112)
Da meinte die Testerin, sie habe den Eindruck gehabt, zumindest bei der VA wäre mehr drin gewesen, das Kind sei aber sehr gründlich gewesen und habe sich offensichtlich bewusst Zeit genommen, um keine Fehler zu machen. (Obwohl die Anweisung war, möglichst schnell zu sein. Sie meinte, für die Schule sei dieser Art Gründlichkeit aber an sich eine ganz gute Voraussetzung)
Sprachverständnis (126) und fluides Schlussfolgern waren die höchsten Werte (130).

Hallo sinus,

Meinst du wirklich den Matrizentest?
Der gehört im neuen HAWIK in die Kategorie fluides Schlussfolgern
Der Mosaiktest (MT abgekürzt) gehört in den Index Visuell-Räumliche Verarbeitung und ist immer zeitbegrenzt.

Wenn der Mosaiktest und die VG den Gesamtwertwert leicht nach unten ziehen, könnte das an einer minimal schwächer ausgeprägten Hand-Augen-Koordination liegen, die deine Tochter im Laufe ihrer Entwicklung noch gut aufholen kann.

Vielleicht mag deine Tochter aber auch einfach offensichtlichen Zeitdruck nicht und bleibt dann etwas unter ihren Möglichkeiten.

Augen absolut ok? ;)
sinus
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Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von sinus »

Sorry,, Mosaik meinte ich. Also wo sie Muster nachlegen und Figuren nachbauen muss.

Ich finde das etwas seltsam, da sie gut puzzelt und da auch sehr geduldig ist und weil sie sehr früh sehr gut dreidimensionale Sachen umsetzen konnte.
(Sie hat recht früh und sehr gern mit Knete Sachen hergestellt, die gut als das zu erkennen waren, die sie sein sollten...)
Der Zeitdruck könnte ein Problem gewesen sein, sie lässt sich bei sowas gern Zeit. Auch beim puzzeln ist sie nicht unbedingt schnell, sie überlegt immer gründlich.
Die Testerin sagte, wenn da drei Aufgeben hintereinander nicht in der passenden Zeit (60-90 Sekunden) gelöst werden, wird da abgebrochen.
Vielleicht kam sie da gar nicht so weit, wie sie ohne Zeitdruck gekommen wäre.
Ach so, Augen sind gut.

Ich glaube auch, dass sie letzten Endes näher an der Großen dran ist, als das Gesamtergebnis jetzt glauben lässt.
Aber ist ja auch egal, entscheidend für die Grundschule finde ich die Ergebnisse im Bereich Sprache und Logik.
Damit werde ich dann auch an die Schule treten und bitten, dass sie in Deutsch und Mathe gefordert wird.

Grundsätzlich ist uns die Schule der Großen zugetan und die Direktorin sehr entgegenkommend.
Sie hat auch gesagt, man hätte ja ganz anders reagieren könne, wenn man das bei der Großen früher gewusst hätte.
Also vielleicht klappt es ja bei Nummer zwei doch besser, wenn von Beginn an drauf geschaut wird.
Sie würde in der heimeligen Wunschschule bei Einschulung nächstes Jahr auch erstmal eine andere Lehrerin bekommen, als die Große.
Hoffentlich - und das wäre mir das Wichtigste - auch in Mathe, das ist das Hauptfrustfach der Großen.
In Deutsch/Sachkunde hatte sie das Pech, dass sie genau nach dem Test ihre neue und an sich engagierte Klassenlehrerin da gar nicht mehr hatte, weil eine Referendarin die Klasse in diesen Fächern übernahm.

Gerade heute früh habe ich auch noch mal mit der Kindergartenleiterin gesprochen und ihr die Ergebnisse erläutert. Sie fand unsere Entscheidung erstmal gut, weil das Kind "so ruhig und schüchtern sei". (ICH kenne sie nicht übermäßig schüchtern... sie ist jedenfalls viel taffer als die große Schwester.)
Aber die Kigaleiterin sagte, sie behalten das im Auge und überlegen, was sie mit und für sie tun können.
Immerhin wusste sie, dass "mathematische Begabung" nicht direkt gleichzusetzen mit gut rechnen ist, sondern dass es eher auch eine Vorliebe fürs Problemlösen sein kann.
(Ihre Erzieherin hatte ja mal bezweifelt, dass das Kind da irgendwie überdurchschnittlich begabt sei, weil sie die Finger zu Hilfe nimmt beim Rechnen)
Und wie gesagt - das Vorschulprogramm ist ganz gut in unserer Einrichtung.
Und die Kinder gehen sehr viel raus. Das war die "Glücksoase" der Großen und die Kleine ist auch sehr gern draußen.
Zuletzt geändert von sinus am Mi 29. Mai 2019, 12:33, insgesamt 1-mal geändert.
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sinus
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Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von sinus »

Ih habe hier auch die Auflistung der Punkte für den jeweiligen Aufgabenbereich.
Ist spannend, die Testergebnisse der Kinder zu vergleichen. :D
Zuletzt geändert von sinus am Mi 29. Mai 2019, 12:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von sinus »

Naja, es ist müßig, über die Werte zu diskutieren. Ich brauche nicht auf Krampf ein Kind mit einer 130.
Es ging mir vor allem darum, über eine Früheinschulung zu entscheiden und gewappnet zu sein für das, was nach der Einschulung, egal ob nun dieses oder nächstes Jahr, zu erwarten ist.

Fakt ist, dass sie insgesamt den PR 92 hat und das heißt, dass es statistisch gesehen in ihrer Altersgruppe, wenn sie normal eingeschult wird, in der Klasse nur 2-3 Kinder gibt, die ähnlich fit sind.
Um die 2-3 Kinder sollte man sich auf jeden Fall kümmern.
Und mit dem "Mathewert" von PR 98 ist in Mathe ganz sicher mit einer Unterforderung zu rechnen.

Und natürlich wollte ich sichergehen, dass wir sie weder unter- noch überschätzen.
Da habe ich die Bestätigung, dass ich sie insgesamt ganz gut eingeschätzt habe.
Ist doch prima. :fahne:
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Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von sinus »

Naja, die Fragestellung an die Teststelle war explizit auch, wo sie sich befindet im Vergleich zu der Altersgruppe, in der sie sich bei Einschulung dieses Jahr bewegen würde.
Ihr IQ-Wert allein hätte mir eigentlich so aus dem Bauch heraus eigentlich gereicht.

Was mich dann abgeschreckt hat, ist der Wert von nur knapp um die 100, der rauskäme, hätte ein 6/6einhalbjähriger dieselben Antworten gegeben wie sie jetzt.
Allerdings käme sicher was anderes raus, wenn man nur die 126/130 von Sprachverständnis und Fluidem Schlussfolgern nähme, die, wie ich vermute, für die (Grund)-schule am entscheidensten sind.

Aber das ist mir grad alles zu viel Vermutung und Spekulation, darum mag ich das Risiko schlicht nicht auf mich (bzw das Kind) nehmen...
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Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von sinus »

Ja, ich bin ja auch nach wie vor nicht überzeugt - von keiner der beiden Möglichkeiten.
Ich schwanke nach wie vor in meiner Überzeugung, was besser fürs Kind ist.

ABER: nicht einschulen ist aus meiner Sicht das geringere Risiko bzw der Weg, bei dem ich zu den verschiedenen Zeitpunkten mit mehr Möglichkeiten eingreifen kann.
Ist das Kind jetzt einmal in der uns eher unbekannten Schule, sehe ich kaum noch einen Weg, zurückzurudern.
Ich kann ja auch die Leistungsanforderungen und das Klima geschweige denn die Lehrer dort so gar nicht einschätzen.
Bei der Großen war alles sehr heimelig und gemütlich, es gab und gibt wenig Hausaufgaben, es geht viel um den "Wohlfühlfaktor" der Kinder, der Zusammenhalt innerhalb der Klasse wird stark gefördert, die Lehrer sind zum Großteil sehr herzlich und zugewandt, das Schülerklientel ziemlich "ausgewählt". (Sehr Akademikerlastig)
Bei der anderen Schule hört man zumindest öfters von vielen, zeitaufwändige Hausaufgaben und weniger "Lieblichkeit".
Auch der große Hort für mehr als die doppelte Anzahl von Kindern, als in dem, wo die Große war, schreckt mich ab. (Der Großen war selbst ihr Hort schon zu viel...)
Ich gehe ja aktuell immer von den Schulerfahrungen aus, die die Große gemacht hat und diese Schule ist hier bekannt dafür, eher "heimelig" zu sein.
Für die Schule der Großen hätte ich aktuell sehr viel weniger Zweifel, jetzt einzuschulen, grad bei der sehr empathischen Lehrerin der Großen, die hier quasi bei uns gegenüber wohnt und die Kleine kennt und nur zu gern genommen hätte! Damit hätte ich ein richtig gutes Gefühl gehabt.
Aber die Variante ist passe.
Was nun, wenn es in der anderen Schule so anders zugeht, dass ich die Kleine dort jetzt wirklich "ins kalte Messer" laufen lasse, weil ich eben von ganz anderen Schulerfahrungen ausgehe...?!

Für ein weiteres Kindergartenjahr dagegen sehe ich noch zahlreiche Möglichkeiten des "Enrichments" und wir hätten bis nächstes Jahr noch genug Zeit, zu entscheiden, welche Schule es werden soll. Die Kleine will ja in die gleiche wie die Große. :roll: (Obwohl zwei ihrer engeren Freunde jetzt in die andere kommen)
In der Schule der Großen wäre das Kind halt auch nicht eine von 100, sondern eine von 50 Erstklässlern und könnte von der "Vorarbeit" der großen Schwester profitieren: Die Große ist bei den Lehrern bekannt und beliebt wegen ihrer Reife und guter Leistungen; wir kennen die meisten Lehrer gut; nach unserem Früheinschulungsgespräch kann die Direktorin die Kleine jetzt schon ein bisschen "einschätzen". Sie sagte damals ja, dass nach unserer Beschreibung das "Entwicklungszeitfenster" fürs Lesen- und Rechnenlernen ganz offensichtlich offen ist und sie darum denkt, dass sie aus dem Gesichtspunkt heraus evtl wirklich schon in die Schule gehöre. Da es bei ihr in der Schule nicht ginge, würde sie uns, wenn wir das wirklich wollen, gern unterstützen, wenn wir an die andere Schule herantreten. Sie würde sich aber freuen, wenn sie die Kleine nächstes Jahr in ihrer Schule hätte... und man könnte dann ggf mit einem Sprung reagieren, sollte sie sehr unterfordert sein.

Ich würde mir aber auch gern in Ruhe noch mal die andere Schule trotzdem anschauen, wegen des Förderprogramms und dem Lehrer mit HB-Zusatzqualifikation und dann entscheiden.
Die Zeit hätte ich jetzt ja noch zur Genüge, wenn wir nächstes Jahr erst einschulen.

Es ist grad wirklich eher eine Risiken/Kosten/Nutzen"Rechnung", nichts anderes. Mein Bauch grummelt bei allen Varianten.
(jetzt einschulen, jetzt nicht einschulen, nächstes Jahr einschulen in die kleine Schule, nächstes Jahr einschulen in die unbekannte Schule...)
Wirklich überzeugt bin ich von keiner der Möglichkeiten.
Überzeugt wäre ich gewesen, wenn die Kleine dieses Jahr in die Klasse hätte gehen können, wo sie die Klassenlehrerin der Großen bekommen hätte.
Aber diese Möglichkeit gibts ja nunmal leider jetzt nicht. :cry:
Da hätte ich spätestens vor einem halben Jahr aktiv werden müssen. :oops:
Aber womöglich könnte sie bei Einschulung nächste Jahr dort, entsprechendem Bedarf im Lauf der Zeit und natürlich der Bereitschaft des Kindes - und falls es die neue Klassenlehrerin nicht mit Förderprogramm sogar besser macht - ja dann nach Klasse eins in die dritte Klasse zur Wunschlehrerin springen...
Diese Möglichkeit ist für mich grad auch noch so ein bisschen ein Pluspunkt.
Aber das ist alles aktuell noch ganz weit weg und bis dahin passiert noch viel...

Ach, es wird sich schon alles richten... Die Kleine ist ja eigentlich auch wirklich unkompliziert. Siehe die Äußerung mit dem "Nö, überhaupt nicht schlimm, wenn ich noch nicht jetzt in die Schule komme, dann kann ich jetzt wenigstens noch beim Kochkurs der Vorschulkinder mitmachen..." und "da will ich aber dann doch in die Schule der Schwester".
Wahrscheinlich wird sie am Ende noch selbst den für sie richtigsten Weg finden/einfordern. :roll:
Wie die Große, die gegen meine eigentlichen Pläne und Vorstellungen sich dann selbst für die weiterführende Schule entschieden hat...

Ich hab der Kleinen übrigens gesagt, dass sie laut Test im Kopf schon 6 ist, aber die Kinder in der Klasse eben tw schon fast sieben. Und dass sie darum vielleicht immer nur mittelgut wäre. Und nächstes Jahr würde sie sicher zu den Besten der Klasse gehören. Das fand sie natürlich gut.
Ich hab sie auch gefragt, ob sie Lust habe, mit Erstklässlern zusammen Schach zu lernen und ab nächstes Jahr nicht nur gelegentlich, sondern dann regelmäßig mit den Schulkindern in meine Malkurse zu kommen.
Also ich glaube, wir haben ihr das alles schon ganz gut erklärt und sie glaubt nicht, dass wir ihr irgendwas jetzt plötzlich doch nicht zutrauen.
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charlotte12
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Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von charlotte12 »

Ich würde im Zweifel zur Variante "keine Extrawurst" tendieren, und nur dann den schwierigeren Weg der Früheinschulung wählen, wenn er ganz klare Vorteile zeigt. Und das ist aktuell offenbar ja nicht so. Das kann in einem Jahr anders aussehen, dann habt ihr ja viele Möglichkeiten. Bei uns war das damals viel eindeutiger gewesen - Kind hat flüssig gelesen, war getestet deutlich über der magischen HB-Grenze, wollte dringend in die Schule, testende Psychologin riet ebenfalls dringend dazu. Dazu war die Situation im Kindergarten komplett verfahren. Und mein Kind war relativ gesehen älter, nur einen Monat vom Stichtag entfernt, kein halbes Jahr. Trotz Früheinschulung hat mein Kind realistisch betrachtet die letzten drei Jahre in Deutsch in der Schule genau eine Sache gelernt, und das war die Schreibschrift. Die es genau deshalb hasst. Mein Kind lernt Dinge, die es interessieren, dann geht das fast von selbst. Was mein Kind interessiert, das wechselt, kommt vom Kind selbst und deckt sich fast nie mit dem Schulstoff. Daher komme ich mehr und mehr zu der Überzeugung, dass das Lernen sowieso außerhalb der Schule stattfindet, egal in welcher Klasse mein Kind ist.Rühmliche Ausnahme ist gerade Mathe, wir haben (endlich) einen Mathelehrer, der gefühlt zaubern kann und es schafft, bei meinem Kind Interesse für den Schulstoff zu wecken. War bisher genau andersrum - Kind zeigte genau so lange Interesse für ein Thema, bis es in der Schule drankam...
sinus
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Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von sinus »

@koschka: ja, deine Einschätzung meines Dilemmas passt ganz gut.

Die Kleine ist weder Typ 1, noch nicht dein "Typ 2". Sie ist eher ein "gleichmäßigerer" Typ, oft interessiert sie sich für was, verliert dann zwar scheinbar das Interesse, kommt dann aber nach einer Pause von Tagen oder Wochen wieder drauf zurück und hat es dann "heimlich still und leise" verstanden. (z.B. die Uhr, also so grob, volle und halbe Stunden zumindest hat sie verstanden, obwohl ich ihr das auf ihre Nachfrage hin nur mal so nebenbei erklärt hatte. Ich hab so biste was erklärt, aber dann wollte sie nichts mehr von wissen und ich dachte, sie ist noch nicht soweit weit. Wochen später überraschte sie mich, dass sie mir die Uhrzeit richtig sagte.)
Sie hat jetzt keinen unbändigen Wissensdurst, hatte die Große auch nie. Aber sie stellt oft in entsprechenden Situationen tiefergehende Fragen zum Thema, was eben grad diskutiert oder erlebt wird.
Sie findet es toll, was gut zu können und genießt das, freut sich aber eher für sich und zeigt es eher nicht so.
Sie würde z.B. im Kindergarten nicht vorlesen oder sagen, dass sie weiß, wie spät es ist.
Sie zeigt es nicht oder gibt gar damit an, es reicht ihr, es es zu können, beachtet werden muss es nicht.
(wie bei der Schleife, wo sie damals von sich aus kam, es unbedingt lernen wollte, weil eines (!) der Vorschulkinder es eben auch schon konnte. Sie hat es dann auch schnell gelernt. Rein für sich selbst, also nicht, um den anderen Kindern voraus zu sein oder so. Sie wollte e sdann dort auch gar nicht vormachen, als ich der Erzieherin am nächsten Tag schon ein bisschen stolz sagte, sie könne das jetzt. Das ist gut eineinhalb Jahre her. Kürzlich fragte ich, ob sie es eigentlich überhaupt noch kann - sie hat es ja nie wieder gemacht mangels Schuhen mit Schnürsenkeln. Konnte sie noch.)
Wie die Große steht die Kleine eher ungern im Mittelpunkt.
Ich schätze sie aber so ein, dass sie weniger als die Große leidet, wenn sie sich als "anders" erlebt, weil sie mehr in sich ruht und weiß, was sie kann.
Sie mag sich einfach selbst gut leiden. 8-)
(Sie antwortete ja mal auf meine Frage, wer ihre besten Freunde seien, nach kurzem Nachdenken: "Ich selbst!")
Aber sie hatte es auch immer leichter, sich "richtig" zu fühlen, da sie sich durch die große Schwester, ältere Nachbarskinder und Freunde sehr viel in Gruppen bewegt, die in denen sie sich passend erlebt. (Und wo mit ihr auch sozialkompetent umgegangen wird!)
Wie es im Kindergarten (also der Altersgruppe) ist, kann ich schlecht einschätzen, aber das Kind, was mir von dort beschrieben wird, ist mir zumindest ziemlich fremd. (zurückhaltend, sehr ruhig, spielt bevorzugt allein)
In dem beschriebenen Umfeld zu Hause/im Freundeskreis ist sie völlig anders. (sehr gesellig, immer aktiv dabei, bringt sich viel ein, setzt sich durch, sucht von sich aus Kontakt zu den anderen, macht Vorschläge und sucht selbst Lösungen für Konflikte)
Da habe ich schon Sorgen, was das weitere Kigajahr und dann die Schule betrifft, wenn sie dort so anders agiert.
Wobei sie im Hort zumindest ja dann wieder ältere Kinder um sich haben kann...

Wenn sie nächstes Jahr in der kleineren Schule eingeschult wird, kommt sie aber sehr wahrscheinlich mit einem Kind aus dem Kiga (ihrem Großcousin), mit dem sie ganz gut und ab und zu auch in der Freizeit spielt und dem einen Nachbarsjungen (ein halbes Jahr älter und auch sehr fit, die hatten auch über eine frühere Einschulung nachgedacht) in eine Klasse. Das wäre ja schonmal eine gute Vorraussetzung.
Die Große hat jetzt in Kasse 4 zwei richtig gute Freunde, einen Jungen und ein Mädchen. Beide sehr fit, das Mädchen insbesondere auch sehr weit und reif. Seitdem geht es ihr in der Klasse auch ein ganzes Stückle besser. (Sie hatte sich immer eine "richtige Freundin" gewünscht, kam aber mit den Mädchen und deren Themen gar nicht klar. Ist bis jetzt so, mit Ausnahme dieses Mädchens.)

Sie sagte mir übrigens neulich grad, dass die dritte Klasse die schlimmste gewesen sei.
(Das wird daran liegen, dass da viel aus Kasse 2 wiederholt und nur leicht vertieft wird, wie mir die Direktorin im Zusammenhang mit einem möglichen Klassensprung erklärte)
Klasse eins wäre die beste Zeit gewesen. Lesenlernen habe Spaß gemacht und es habe da immer für die, die schon besser lesen könnten, schwierigere Sätze im Buch gegeben, die sie sehr gern gelesen habe.
In Mathe habe sie sich öfter "veralbert" vorgekommen, weil ihr die Aufgaben viel zu leicht vorkamen. Oft habe sie auch gedacht, sie sei wohl zu blöd, weil sie offensichtlich nicht kapiert habe, wo die (vermutete versteckte) Schwierigkeit läge. :roll:

Inzwischen hat sie das "Um-die-Ecke-denken" in Mathe fast ein bisschen verlernt. Sprich: sie geht bei schulischen Aufgaben fast immer erstmal davon aus, dass es supersimpel zu lösen wäre. So hat sie schon einige Punkte bei Mathewettbewerben verschenkt, weil sie die kleine "Falle" darin schlicht übersehen hatte.
Bei richtiger Förderung des "aktiven Denkens" hätte sie gesichert da sehr viel besser abgeschnitten.
Beim Känguru bewegt sie sich immer so um den dritten Platz nahe der Punktzahl zum zweiten Platz herum. In ihrer Schule (pro Klassenstufe 50 Kinder) hat da letztes und dieses Jahr keiner einen besseren Platz als einen dritten belegt.
Aus der Grundschule mit Begabtenförderung hier gab es dieses Jahr mehrere (!) erste Plätze beim Känguru. Das kann eigentlich nicht nur daran liegen, dass es doppelt so viele Schüler dort gibt, denke ich.
Ich finde es verdammt schade, wenn den begabten Kindern das Denken im Schulalltag so "abgewöhnt" wird.
Zuletzt geändert von sinus am Do 30. Mai 2019, 15:20, insgesamt 12-mal geändert.
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Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von sinus »

@charlotte: Glückwunsch zum Matehleher. ich selbst hatte auch genau einmal in meiner Schulzeit so einen Lehrer. Der stellte ein Problem in den Raum (z.B. Volumen von bestimmten verrückten Formen berechnen) und wir sollten selbst Lösungen und Formeln entwickeln. Das hat mich damals richtig mitgerissen und ich saß damals sogar dann freiwillig zu Hause noch stundenlang dran, um da was auszuknobeln.
Ich hatte nie wieder so ein Spaß an Mathe, wie die 2 Jahre, die ich bei diesem Lehrer war...

Für die Große erhoffe ich mir jetzt ähnlich spannenden Unterricht - die weiterführende Schule, auf die sie gehen wird, ist bekannt für ihren Matheschwerpunkt & tiefergehenden naturwissenschaftlichen Unterricht und es heißt, sie hätten die engagiertesten und besten Lehrer in den MINT-Fächern. (die Schüler von dort sind auch immer ganz vornedran bei Wettbewerben, beteiligen sich immer sehr erfolgreich bei Jugend forscht, Programmierwettbewerben etc...)
Dafür scheint das Geisteswissenschaftliche und die Kunst nicht so intensiv bedient zu werden. Das finde ich schade.
(Ich hatte die Große ja lange im örtlichen Gymnasium mit Schwerpunkt Musik gesehen...)

Mathe war für mich abgesehen von den erwähnten 2 Jahren mit dem Lehrer siehe oben eigentlich immer eher ein "Pflichtfach".
Was mir nicht gerade Spaß machte, aber immerhin auch nicht schwer fiel. Wenn ich so nachdenke, scheint mathematische Begabung schon so ein wenig familiär angelegt - mein Vater und mein Bruder haben Mathematik studiert, meine Schwester und ich einen Ingenieurstudiengang besucht. (Auch wenn wir beiden Mädchen jetzt was anderes machen)
Mein Herz schlägt aber eher fürs Kreative und die Musik, bei der Großen zeigt sich das zumindest für Kunst (Musik weniger, Üben macht ja Arbeit...) auch... Aber sie ist auch ein unglaublich guter Naturkenner und -beobachter.
Das zeigte sich schon im Alter von 1-2 Jahren und auf die Frage hin, wo sie 2029 sein wird und was sie dort dann gerade macht (Fragestellung für eine Art "Freundebuch" der 4.Klasse als Abschlussgeschenk für die Klassenlehrerin jetzt zum Grundschulende) schrieb sie: "Im Garten, bei der Gartenarbeit." :)
Meine Mutter konnte sich als junges Mädchen nur schwer entscheiden, ob sie lieber Gärtnerin oder Ärztin werden will. :P (Letzteres ist es geworden, aber ohne ihren Garten geht bei meiner Mum bis heute gar nichts. Sie hat hier ein richtiges Paradies geschaffen!)
Meine Nichte hat eben mit einem Mathe/Kunst-Abitur ein Biotechnologiestudium angefangen...
Bin sehr gespannt, wohin es die beiden Mädchen mal zieht.
(Die Kleine will aktuell übrigens am Liebsten Naturschützerin werden)
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