Erste Erfahrungen nach Einschulung

[Luciema04]

Hallo! Nachdem ich ja mit meinen Sorgen rund um eine vorzeitige Einschulung in diesem Forum aktiv war, dachte ich mir, daß ich mit kurzem Erfahrungsbericht vielleicht anderen weiterhelfen kann, die nun für das nächste Schuljahr vor so einem Weg stehen. Alle Bedenken und Sorgen lösen sich nach der Einschulung (zumindest bislang) in Luft auf! Unsere Tochter kommt sehr gut zurecht in der Schule. In ihrer Klasse sind 18 Kinder, sie ist die Jüngste (*03/2004), die ältesten (Zwillinge) sind 8 (!) Jahre alt. In der ersten Zeit war sie übereifrig, immer mit Abstand die schnellste, so daß sie schon Sonderaufgaben am Computer machen durfte, bis die anderen fertig waren. Inzwischen hat sich das Tempo normalisiert, entweder, weil sie sich anpaßt (ich sag auch immer, daß sie sich Zeit lassen soll), oder weil es schwerer wird. Aber sie gehört immer noch zum oberen Drittel. Buchstaben kann sie ja auch alle schon seit sie 3 J. ist, lesen fängt aber jetzt erst an und das, wie ich finde, sehr gut. Ich habe immer den direkten Vergleich zum Bruder, der normal eingeschult wurde und sich in vielen Dingen schwer tat/tut. Meine Tochter mag am liebsten Rechnen, Worträtsel lösen etc.. Das stubide Schreiben von zig gleichen Buchstaben, Formen o.ä. haßt sie, malen ist auch nicht ihr Ding. Aber sie murrt nicht, ist sehr fleißig und erinnert mich immer daran, mit ihr auch am Wochenende zu lernen. Das hätte sie gar nicht nötig, aber ich bin ja froh, wenn sich diese Selbständigkeit einspielt (und sie ihren Bruder damit vielleicht mitreißt ). Die erste Elternsprechstunde war sehr positiv, im Grunde gab es keine Überraschungen. Alles läuft bestens. Unsere Tochter muß sich nichts erkämpfen und klagt auch nicht über Langeweile. Sie sucht sich selber neue Aufgaben, wenn es ihr zu leicht ist. Wenn alles so weiterläuft, bin ich rundum zufrieden.

[JOJO]

Hallo Urmelis,

muß mal wieder die anderen 3 Mütter treffen. Drei Kinder aus der weiteren Umgebung (alter Sportverein/Nachbarschaft/Musikschule) wurden auch früh eingeschult.

Unsere Maus ist vom Mai. Daher haben wir uns auch sehr sehr schwehr getan.

Aber dank diesem Forum doch oft bestätigt gefühlt. Und nicht als Volldeppen.

Nach dem Elternsprechtag alles so gut, daß es nur schlechter werden kann.

Sie erzählte von einer Bildergeschichte, die sie nicht ordnen konnte. Da denke ich schon mal, daß ihr etwas fehlt.
Dazu kam sie gestern mit einem unfertigen Arbeitsblatt als Hausaufgabe an. Ich dachte schon, oje, jetzt geht es los. Aber sie sagte, sie habe als einzige noch ein fünftes Blatt genommen. PUH. Man wartet irgendwie auf das unvermeidliche (?) versagen.

Sie hat meiner Meinung nach mehr Bewegung als im KIGA. Durch die geregelten draußen Pausen. Und dadurch auch viele soziale Kontakte.

Die Kozentration ist bei vielen, vielen Kindern wesentlich geringer. Manche können keine 10 min zuhören. Ebenso ist es beim Arbeitstempo. Da sind viele, viele langsamer.

Ich finde es schön, daß es auch bei Euch so gut klappt.

JOJO

[mattis]

Hallo Ihr drei,

ich freue mich mit Euch für den guten Start!
Da schleicht sich bei mir die Frage ein: Ist es Zufall, dass es alles Mädels sind???

Man liest ja immer wieder, dass Jungs in dem Alter ein Jahr hinterherhinken, Biddulph (austr. Kinderpsychologe) rät dazu, sie eher später einzuschulen...
Auf der anderen Seite sehe ich meinen Sohn, der in ein, zwei Bereichen mit seinen noch nicht ganz vier so manchen Sechs- oder Siebenjährigen in die Tasche steckt. Zugegeben, in anderen ist er voll und ganz alterentsprechend, aber ich fände das auch schade, wenn er das nicht wäre.

Haben wir da auch Mütter (oder Väter), die Positives von früh eingeschulten Jungen berichten können? Oder brauchen Jungen generell länger "Nestschutz"?

Ich bin gespannt auf Meinungen und Erfahrungen
Liebe Grüße
mattis

[Eichhörnchen]

Hallo Mattis,

wir haben unseren Sohn nicht eher eingeschult. Er geht jetzt normal in die 3. Klasse. Er ist im März geboren und von daher eh zeitig gegangen. Aber er fing mit kaum 5 an zu fragen, wann er in die Schule kann.
Aus heutiger Sicht bin ich der Überzeugung, das wir besser gekommen wären, wenn wir ihn eher eingeschult hätten. Denn heute ist er frustriert, weil er in der Schule nichts Neues lernt.
Damals waren für uns unerfahrenen Eltern die Punkte 1. eh schon zeitige Einschulung, 2. er ist sehr zierlich und 3. hat er nur wenige Freunde, dafür ausschlaggebend, uns dagegen zu entscheiden. Aber man lernt aus Fehlern. Und auch heute sag ich mir: Welcher 3.Klässler interessiert sich schon für schwarze Löcher im Weltall. Die Interessen lagen wohl schon immer bei anderen Themen als bei seinen Altersgenossen.

lG Eichhörnchen

[face-off]

Nein,
ich kenne keinen Fall, bei dem die Eltern Unrecht hatten, ihr Kind frühzeitig einzuschulen.

Aber die Tochter meiner besten Freundin ist damals im April 6 geworden und dann regulär eingeschult worden. Und DAS war ein Fehler.
Es reichte von der Grundschule an von Langeweile bis zur völligen Schulverweigerung....
Das Mädel ist letztendlich deswegen mit 13 völlig den Bach runtergegangen.
IQ-Test von 163 hat die Lehrer nicht beeindruckt.
Leider ist sie immer an die konservativen Lehrkörper geraten......alles hatte seine festen Strukturen und ausbrechen galt nicht...
Letztendlich stand ein Erziehungsheim an, indem sie sich gefangen hat. Sie ist jetzt auf der Realschule, schreibt nur noch 1 und 2 und es steht ein Wechsel zum Gymnasium an.

Ich kann Eltern nur raten, auf ihr Bauchgefühl zu hören und ihren Kindern den Weg frei zu machen;
natürlich immer mit dem Gedanken im Kopf, dass die Kinder sich eventuell(!) dieses zu früh eingeschulte Jahr mal wiederholen. DAvon geht die Welt dann auch nicht unter.
Aber ich finde es wichtig, die Kinder da abzuholen, wo sie stehen, und nicht zu warten, bis das Raster passt

Ich mag gar nicht drüber nachdenken, was wäre, wenn Colleen im Kiga geblieben wäre.......

[Neckri]

Ich kann drei Erfolgsgeschichten über zwei Jahre frührere Einschulungen (also jeweils mit 4 Jahren) beitragen, wobei aber alle (mir persönlich bekannte) Mädchen sind. Die älteste von den dreien hatte 2001 ihr Abi mit 1,0 erledigt, dann Medizin studiert, promoviert und ist in Rekordzeit Fachärztin geworden. Sie arbeitet und forscht gerade in den USA. Die beiden anderen schlagen in dieselbe Richtung... Sie sind alle drei fröhliche Naturen ohne Spur von Verbissenheit und bringen ihren Hobbys ebenso viel Freude entgegen wie ihrer Ausbildung.

Auf der anderen Seite kenne ich einen Jungen, der sich ein Jahr vorzeitige Einschulung nachher wieder geholt hatte, weil er durch intensive Bühnenarbeit für die entzückten Zuschauerinnen seiner Klasse zu wenig Zeit für's Lernen erübrigen konnte... Unglücklich ist er aber garantiert nicht...

Hier noch eine Statistik, aus der hervorgeht, dass die Mädchen bei den vorzeitigen Einschulungen prozentual die Nase vorn haben, wohingehen die absoluten Zahlen darauf hindeuten, dass es in den Jahren 2005/06 die meisten KlugenKinder unter den ABC-Schützen gab (Seite 6):
http://www.it.nrw.de/statistik/analysen ... 200959.pdf

Viele Grüße von Neckri

[JOJO]

Hallo,

versuche zur Zeit Infos über die Jungs zu bekommen, kenne sie aber nur ferner.

Aber bei uns ist ein Kerlchen, welches kognitiv weit vor unserer ist. Lebenspraktisch noch nicht so. Aber die Beiden sind den anderen locker 1- 2 Jahre im Schulstoff vorraus. Da bleibt genug Zeit für die anderen Sachen.

Wenn ich dann so Heikew höre. Deine arme Maus. Ich denke dabei an meinen Großen. Der leidet z. Zt. sehr in der 2. Klasse. Und Extrastoff gibt es nicht. Die Lehrerin muß sich um die anderen KInder kümmern. Sie nennt mir seine wenigen Defizite/Bereiche, welche er nicht auf "Mädchenniveau" beherrscht und nie beherrschen wird (meiner Meinung nach). Der arme Kerl.

Schönen Abend noch

JOJO

[Alia]

Hallo,

ich kann von einem Jungen berichten, vorzeitig mit 5,5 eingeschult, nach den Weihnachtsferien der 1. Klasse gesprungen, noch immer Top Zensuren und dabei auch noch beliebt in der Klasse.
Das ist aber vermutlich die absolute Ausnahme!!!

LG

[Erik-Mami]

Huhu ihr Lieben,

wenn ich das so lese, das die meisten kids in diesem Thread im März/april 2004 geboren sind und schon in die Schule gehen.... Mein Kleiner ist 03/2004 geboren und ich bereue es, dass wir diesen Schritt nicht gemacht haben...
Naja mal sehen, vielleiht wirds doch ne Quereinschulung, haben im Januar nochmal einen Termin beim Schulamt, und die Testung steht ja auch an. Wir werden sehen...

LG Tanja

[mattis1]

Hallo, Erik-Mama,

ist Dein Sohn in der Silvesternacht geboren? Ist er ein 2003er oder 2004er-Jahrgang?
Reine Neugier!

Unser Sohn ist ein Dezember-Kind und wird in Bayern (erst in knapp zwei Jahren) eh mit fünfdreiviertel eingeschult - vorzeitiger wird wahrscheinlich bei uns nicht nötig sein...
Liebe Grüße
mattis