Vorzeitige Einschulung mit seltsamen Bedingungen

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Duna
Beiträge: 29
Registriert: Fr 5. Jan 2007, 23:23

Vorzeitige Einschulung mit seltsamen Bedingungen

Beitrag von Duna »

Hallo,
vor einem Vierteljahr hat uns der Kindergarten mitgeteilt, dass sie unseren Sohn gerne vormittags oder tageweise in die angegliederte Grundschule schicken wollen, um seinen Bedürfnissen gerecht zu werden. Die Erzieher haben es ihn auch gesagt und er freut sich schon sehr darauf ab Januar in die Schule zu gehen (er ist jetzt 5). Dann kam die Mitteilung von der Schule, dass sie ihn nur ganz nehmen würden, da es keinen Sinn mache ihn hin und her zu schicken. Ok, dachte ich, macht Sinn.

Inzwischen hat sich die Situation im Kindergarten derart zugespitzt, dass er einen "Strafstuhl" hat, zu Ausflügen nicht mitgenommen wird und den ganzen Tag nur am stänkern ist.

Dann haben wir alles im Detail besprochen (Abschied im Kiga, Kitagutschein bleibt beim Wechsel in die "Vorklasse" erhalten usw.) und im Tenor "by-the-way" zwischen Tür und Schneetreiben kommt das Entscheidende: das Angebot gilt nur, wenn wir einen Vertrag unterschreiben, der uns verpflichtet ihn nach den Sommerferien dort auch richtig einzuschulen.

Ich bin fassungslos! Kann mir jemand eine Argumentation geben um mit der Leitung darüber zu sprechen? Mir ist schon klar, dass es ein "nettes Angebot" war ihn vorzeitig in die Schule zu schicken. Die Bedingung mit dem Schulvertrag sehe ich aber als Erpressung. Wir haben nicht vor ihn dort einzuschulen und dafür gibt es einige Gründe. Unabhängig davon wäre er dort sicher besser aufgehoben als im Kindergarten bis er regulär eingeschult wird, um ihn angemessen zu fordern und ihn auf die Schule vorzubereiten.
Hinzu kommt, dass der Kindergarten mit ihn überfordert ist und jeder Tag ein Kampf aufs Neue ist.

Ist es eine Aufgabe des Kindergartens ein Kind auf die Schule vorzubereiten oder "betreut" sie nur?

Vielen Dank für Eure Antworten und viele Grüße
Duna
alibaba

Re: Vorzeitige Einschulung mit seltsamen Bedingungen

Beitrag von alibaba »

Hallo Duna,

als ich meinen Großer damals mit 2 3/4 in dem Kiga angemeldet habe (der erste Kiga der da mit 2 3/4 annahm und freie Plätze hatte), zur sofortigen Aufnahme, lehnte man erst einmal ab. Da der Kiga nicht unser Einzugsgebiet ist und sie somit die Befürchtungen hatten, das ich Söhnchen nach einem viertel Jahr wieder heraus nehme. Sie erklärten es mir einleuchtender Weise so, das die Kinder sich gerade an die Situation, Regeln, Gemeinsamkeiten, gewöhnt haben undd ann nimmt man sie weider raus, sie müssen von vorne beginnen. Unnötiger Stress. Zum anderen, bekommt eine Schule Geld für jedes Kind, auch ein Kiga. Es geht hier also auch um eine gewisse Geldsicherheit, was ich habe, hab ich. Man will quasi damit verhinden, das solche Aktionen a) nicht auf dem Rücken der Kinder augetragen werden (um deren Wohl geht es), b) man mit einer gewissen Sicherheit den Platz sicher vergeben hat und c) die Bröchten nicht vorbacken will. Das anstrengenste ist nämlich immer die erste Zeit, bis sich alle an alles gewöhnt haben. Ich musste damals mich auch verpflichten, den Großen alle Jahre bis Schulanfang im Kiga zu belassen, Umzug etc. natürlich ausgenommen.

Wenn euer Kind schulreif ist, dann würde ich es dort einschulen, wo ihr es auch einschulen wollt. Geht jetzt, quer zum Halbjahr im Februar. Mal eben ein halbes Jahr da und dann aber dort, Nein, ich kann die Reaktion der Schule durchaus nachvollziehen.

Und natürlich bereitet der Kiga ein Kind auf die Schule vor. Aber er stößt jetzt bei Deinem Kind halt an seine Grenzen und ich finde es gut, das er Euch unterstützt und es zugibt, an die Grenzen zu kommen.

Viel Erfolg.
phantasieelli
Dauergast
Beiträge: 213
Registriert: Mo 15. Sep 2008, 23:05

Re: Vorzeitige Einschulung mit seltsamen Bedingungen

Beitrag von phantasieelli »

Duna hat geschrieben:kommt das Entscheidende: das Angebot gilt nur, wenn wir einen Vertrag unterschreiben, der uns verpflichtet ihn nach den Sommerferien dort auch richtig einzuschulen.
Hallo Duna

So ganz verstehe ich die Schule auch nicht. Ich denke , dass sie vlt. wirklich daran denken, dass Dein Sohn sonst zuviel neue Wurzeln fassen müsste.
Oder dass die Schule vlt. nur vom Gesetz her, so handeln kann. Ein Kind zur Förderung bereits mitmachen lassen unter der Bedingung, dass dieses Kind weiterhin diese Schule besucht?
Aber ich weiss auch, dass ein Kind , welches nicht schulpflichtig ist, erst mal in die Grundschule kann und falls es doch noch nicht das Richtige ist , kann das Kind wieder zurück in den Kiga.(Ist das ein Satz :oops: )
Ohne die Bedingung, dass es später in dieser Schule eingeschult wird.
Und für die Schule wäre es doch eine sehr gute Referenz, wenn sie bereit ist, Kinder zu fördern ohne irgendwelche Bedingungen.
Einfach des Kindes wegen.
Oder aber , wenn Dein Sohn , bei der regulären Einschulung die Schule wechselt, dass sie nicht den Eindruck machen möchte, nicht geeignet zu sein.
Denn die andere Schule, bzw. Leiter wird erst mal denken, komisch warum nicht da geblieben.
Ich hoffe, Ihr findet noch eine gute Lösung und die Schule kommt Euch noch ein Stück näher.
LG Elli
Man braucht nicht geistreich zu sein, um zu beweisen, dass man begabt ist. Aber man braucht viel Geist, um zu verbergen, dass man keine Begabung hat.
"Marcel Achard"
phantasieelli
Dauergast
Beiträge: 213
Registriert: Mo 15. Sep 2008, 23:05

Re: Vorzeitige Einschulung mit seltsamen Bedingungen

Beitrag von phantasieelli »

Duna hat geschrieben: Ist es eine Aufgabe des Kindergartens ein Kind auf die Schule vorzubereiten oder "betreut" sie nur?
So habe mal gekramt, zwar nur NDS. Aber vlt hilft es.
http://cdl.niedersachsen.de/blob/images ... 37_L20.pdf
Auf der 2.Seite wird erläutert:
Aufgabe der Kita und Grundschule.
heikew hat geschrieben: Ich finde die ganze Situation nur schade. Wenn er nicht in diese Schule gehen soll und es jetzt in der Kita wegen Unterforderung Probleme gibt, würde ich Dir raten doch Dich mal an die Schule zu wenden, wo er dann auch hingehen soll, ob sie ihn recht bald schon nehmen würden.
ja da stimme ich zu. Denn somit würde er zumindest nur einen Wechsel haben.
LG
Elli
Man braucht nicht geistreich zu sein, um zu beweisen, dass man begabt ist. Aber man braucht viel Geist, um zu verbergen, dass man keine Begabung hat.
"Marcel Achard"
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