So und nun? lang

ja oder nein? Erfahrungen und Ratschläge
phantasieelli
Dauergast
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So und nun? lang

Beitrag von phantasieelli »

Hallo
Unsere Maus wie berichtet, Schuluntersuchung, Direktor alle geben ok für Einschulung mit 4,11 . Also für 2010.

Schulärztin drängte darauf, dass unsere Maus sofort in den Vorschulunterricht soll, da sie sehr sehr weit sei....................

Gemacht ,getan, erst wollte unsere Maus, dann doch nicht, dann lief alles wunderbar.

Sie fand es total Klasse ein Vorschulkind zu sein.
Träumte öfter, dass sie schon zur Schule geht etc.........

Am Dienstag sollte sie im Kiga , beim Sportunterricht auch bei den Vorschulkids mitmachen, was auch immerohne Probleme klappte.

Aber sie sage, sie möchte kein Sport mitmachen, da sie erkältet sei.

War auch in Ordnung. Aber als die "Kleinen" Sport hatten, nach den Grossen, wollte sie doch mitmachen und weinte.

Die Erzieherin erzählte mir den Vorfall vor unserem Kind!

Sie hat sich sehr geschämt.

Ich fragte sie zu Hause, und sagte, dass es ok sei, wenn sie nicht mitmachen möchte, auch wenn sie weint.

Versuchte ihr aber klar zu machen, dass sie auch mehr reden müsste und man muss nicht immer total nett sein, man muss auch seine Meinung sagen.

Auch mit schimpfen, dass darf man.

Dann brauch man nicht weinen, sondern sagt was total doof ist.
Habe mit ihr am Abend ein Gefühlsspiel gespielt, ich zeige Gefühle, sie ratet, welches Gefühl es ist.

Und umgekehrt.

Als ich wütend vormachte und auch dabei sagte, dass ich was doof finde, etc fing sie an zu lachen.

Ich forderte sie auf, dass sie jetzt dran ist.

Sie hat sich so sehr geschämt, sauer zu sein , oder auch wüttend.

Dann beim Rollenspiel hat sie mir nicht getraut die Meinung zu sagen.

Sie war eine Freundin, ich war sie.

Kurzum: Ich finde sie ist einfach viel zu lieb und nett.

Sie möchte auch kein Vorschulkind mehr sein, ist angeblich langweillig und doof.

Was sie wiederum auch wieder nett sagte.

Was kann ich noch machen um sie zu ermuntern mal etwas mehr ihre meinung zu äussern?

Ihrer Schwester gegenüber , kann sie es sehr gut und beim einkaufen, wenn sie ihren Willen nicht bekommt, diskutiert sie auch stundenlang.

Ist unfair, fies, gemein etc.........

So in der Öffentlichkeit, ist sie auch sehr selbstbewust, mittlerweile.
Aber warum so eine Reaktion im Kiga?

Mir ist das echt zu hoch, und bin unsicher, wegen der Einschulung.
Wie seht Ihr das?
LG
Elli
Man braucht nicht geistreich zu sein, um zu beweisen, dass man begabt ist. Aber man braucht viel Geist, um zu verbergen, dass man keine Begabung hat.
"Marcel Achard"
phantasieelli
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Re: So und nun? lang

Beitrag von phantasieelli »

was vergessen.

Sie setzt sich draussen, bei den älteren Kindern auch durch.

Mit einem Jungen, der ist 10, hat sie es besonders. Die beiden mögen sich Gegenseitig nicht, akzeptieren aber die Gegenwart des anderen, wenn alle Kids zusammenspielen.

Wenn es dann stress gibt, sagt sie auch was los ist und schimpft mit ihm.

Auch in der neuen Judogruppe, ein Junge hat sie voll gequatscht, dort hat sie ihm auch deutlich zu verstehen gegeben, er solle jetzt zur Seite rutschen nd sie in Ruhe lassen.

Im Kiga wurde sie von der Erzieherin bereits gefragt, ob sie überhaupt in die Schule möchte.

Kann es daran liegen, dass sie merkt, wie unsicher die Erzieherin ist und meint, dass man ihr die schule gar nicht zutraut?

Am Dienstag nach dem Vorfall hate sie total miese Laune .

Und wollte auch nicht mehr im Kiga. Durch Erkältung ist sie auch zu Hause und ich finde viel ruhiger und redet mehr einfach lebendiger und offener.

Und kaum noch Bauchschmerzen.
Ich möchte gern wissen, was die Erzieherin gesagt hätte, wenn ein 6 Jähriges Kind so reagiert hätte wie unsere.
Ich verstehe es echt nicht.
Manchmal meine ich, sie reden von einem anderen Kind, als ich.
Beim Zahnarzt heute, war sie auch total locker, hat die Ärztin gelöchert mit Fragen usw.
Hat sich einfach wohl gefühlt.
Und den Vorfall vor dem Kind zu klären, finde ich auch etwas komisch als Erzieherin.
Unsere maus dachte es sei schlimm, was sie getan hat.
Man bin ich sauer.
Habe gesagt, dass ich am Freitag mal nach einen Termin gefragt hätte, wollte noch abwarten.
Natürlich sieht es so aus, als wenn mein Kind zur Schule muss , weil ich es möchte.
Aber können die mir das nicht einfach sagen, wenn sie im Kiga so denken?
Anstatt mit solchen Methoden?
Es nervt einfach, und vor Allem, dass die meinen, unsere würde nichts mitbekommen.
Sie bekommt alles mit!
Man steht da echt als ehrgeizige Mutter, die ihr Kind trimmt und zu Schule zwingt.
Aber habe ja noch ein Gespräch, musste es einfach mal los werden, da es mich wahnsinnig aufregt.
Danke im Vorraus fürs Lesen !
Elli
Man braucht nicht geistreich zu sein, um zu beweisen, dass man begabt ist. Aber man braucht viel Geist, um zu verbergen, dass man keine Begabung hat.
"Marcel Achard"
Neckri
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Re: So und nun? lang

Beitrag von Neckri »

Phantasieelli hat geschrieben:Sie hat sich so sehr geschämt, sauer zu sein , oder auch wüttend.
Hallo Elli,

für ein Kind in diesem Alter ist es eine echte Herausforderung, die Gefühle mit dem Verstand zu kontrollieren, um sie "vernünftig" als Mittel der Kommunikation einzusetzen. Gefühle prägen bei kleinen Kindern ansonsten unmittelbar das Verhalten. Das ist derselbe Unterschied wie zwischen Pipi kontrollieren können und in die Windel machen. Es ist eine Frage der Entwicklung, die du durch die Rollenspiele fördern kannst.

Aber gegenüber einer hierarchisch höher gestellten Erwachsenen ist die entsprechende Souveränität zum dosierten Bedienen des Gefühls-Wasserhahns noch nicht vorhanden. Darum ist gerade dir gegenüber oder gegenüber der Kindergärtnerin das Kontrollieren erst recht noch schwer. Entweder der Hahn ist zu oder die Gefühle kommen im Schwall. Ein Kind bemerkt natürlich, dass die Kompetenz zum Kontrollieren der Gefühle noch nicht vorhanden ist. Schämen braucht sich ein Kind dafür natürlich nicht. Es sei denn, die Kiga-Betreuerin tut so, als sei dieses Defizit verwerflich. Aber ein Kind darf weinen oder jauchzen, wenn die Gefühle überlaufen. Das ist altersgerecht. Das hat auch nicht unmittelbar etwas mit dem Verfolgen-Können des Unterrichts zu tun. Wenn ein junges HB-Kind auch mal in der Schule weinen muss, weil die Gefühle noch nicht komplett kontrolliert werden können, dann heißt das auch nicht, dass es zu unreif für die Schule wäre, sondern dass die emotionale Kompetenz noch etwas Übung oder Zeit braucht. Wichtig ist letztlich nur, dass die Lehrperson die altersgerechte Entwicklung dem Kind nicht zum Vorwurf macht, sondern mit Empathie auffangen kann. Das ist schon alles.

Viele Grüße von Neckri
alibaba

Re: So und nun? lang

Beitrag von alibaba »

Hallo Elli,

das was Du so schreibst, bestärkt mich in meiner Meinung.

Dein Kind mag geistig fit für die Schule sein, aber eindeutig nicht fit im sozial, emotionalen Gebiet.
Mein Buchgefühl sagt mir, sie ist mit der ganzen Situation einfach überfordert. Sie merkt, Mama sagt ich gehe in die Schule, Kiga sagt Naja und eigentlich bin ich ja noch ein kleines Kind. Mal will ich, mal nicht, je nach Lust, Laune und Situation. Alles finde ich total langweilig, bin mir aber gar nicht sicher, ob ich Langeweile meine oder ob ich bloß nicht so genau weiß was ich will. Was ja kein Problem ist, denn ich bin 4 1/2 Jahre alt und vertraue auf meine Eltern.

Wenn mein Großer sich so verhalten würde, dann würde ich nicht ein Einzigstes Mal zweifeln, ihn nicht zu schicken. Schule kannst du nicht zurück nehmen, eine Quereinschulung mit 5 1/2 aber immer starten. Wenn ich meinen Großen der ja jetzt auch eingeschult wird und auch erst 5 1/2 ist, mit Deiner vergleiche, liegen Welten dazwischen. Hier meine ich das sozial/emotionale Verhalten, den Rest kann ich nicht beurteilen, darüber schreibst du zu wenig.

Die geistige Reife da kann man nachhelfen, im sozial, emotionalen Bereich müssen Kinder einfach wachsen. Das Gehirn muss eine bestimmte Station erreicht haben um bestimmte Botenstoffe auzuschütten, die die Reifung in Gang setzen. Daher riet mir auch unser Hb-Schul-Beauftragter unseren mit 5 1/2 quer einzuschulen. Zwar haben wir uns persönlich dagegen entschieden, aber jetzt hat unser Großen den idealen Zeitpunkt erreicht. Er ist im sozialen wie im emotionalen Verhalten sehr stabil. Typisch und entwicklungshormonbedingt für diese Kinder im 6.LJ.

Es ist eure Entscheidung. Ein Zurück gibt es nicht. Aber ein, ich probiere es später sehr wohl.

VG
phantasieelli
Dauergast
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Re: So und nun? lang

Beitrag von phantasieelli »

Neckri hat geschrieben:Das ist altersgerecht. Das hat auch nicht unmittelbar etwas mit dem Verfolgen-Können des Unterrichts zu tun. Wenn ein junges HB-Kind auch mal in der Schule weinen muss, weil die Gefühle noch nicht komplett kontrolliert werden können, dann heißt das auch nicht, dass es zu unreif für die Schule wäre, sondern dass die emotionale Kompetenz noch etwas Übung oder Zeit braucht. Wichtig ist letztlich nur, dass die Lehrperson die altersgerechte Entwicklung dem Kind nicht zum Vorwurf macht, sondern mit Empathie auffangen kann. Das ist schon alles.
Hallo Neckri,
das habe ich bereits auch schon versucht zu vermitteln, dass sie trotzdem noch 4 Jahre ist.

Aber immer wieder wird darauf humgehackt, sie weint, als sei es etwas schlimmes.

Klar, meinen die im Kiga wegen emotionale Reife keine Einschulung.
Aber ist der Vorschulunterricht nicht auch um etwas mehr auf das Emotionale einzugehen, sei es bei der Frustrationsgrenze von Aufgaben?!
Ich weiss sogar noch bei einer Einschulung, dass ein Kind geweint hat, da es mit den Lehrern mit gehen sollte, damals bei der Grossen.
Warum dürfen Kinder nicht mehr sehr emotionel sein, warum dieser Standard??
Und unsere Maus war an diesem Tag erkältet, da sind alle Kinder etwas weinerlich, wenn sie krank sind.
Es nervt einfach, wenn sofort Jemand kommt, aha ihr Kind weint also nicht genug entwickelt.
Wenn es in der Schule auch so geht, nur weil man darauf wartet, eben wegen dem Alter, stehe ich wieder da.
urmelis hat geschrieben:Unsicher zu sein ist ok - aber lass deine Kleine nicht deine Unsicherheit spüren und setz sie nicht unter Druck. Versuch lieber, das Thema Schule in der nächsten Zeit etwas auszuklammern - und verwahre dich dir selber gegenüber und anderen gegenüber dagegen, jedes Verhalten Deiner Tochter gleich auf eine eventuelle Schulunreife hin zu analysieren.
Hallo Urmelis,
ich traue ihr die Schule schon zu, aber wie oben geschrieben, es weint aha nicht gut entwickelt.
Ich hoffe einfach, dadurch dass es eine Altersübergreifende Klasse ist, dass die Lehrein sich auskennt und auch 6-7 Jährige Kinder dabei sind, die auch weinen dürfen.Und sie reifen dürfen.
urmelis hat geschrieben:ich würde das jetzt echt nicht überbewerten, sondern einfach (ich weiß, das ist am schwersten ...) die Tendenz abwarten. Klar befindet sich deine Tochter im Gefühlschaos, und das wird auch noch eine Weile so bleiben. War bei meiner auch so - das zog sich bis in die ersten Schulwochen hinein.
Das habe ich mir auch gedacht, denn es ist ein grosser Schritt, gemischte Gefühle fallen aufeinander.
Ich danke Euch für die Antworten. Es stärkt meine Meinung.
Und ich weiss, ich mache nichts falsch.
Wovor ich etwas Angst hatte.
Denn es ist echt schwierig, sich gegen die Meinung der Erzieherinnen zu setzen, wenn das Kind dort den Vormittag verbringen muss.
Wäre schöner Hand in Hand.
Es klappte ja eigentlich auch wunderbar, Vorschule aufgenommen etc, man gibt sich Mühe im Kiga, aber dann das rumpochern auf emotional.
LG
Elli
Man braucht nicht geistreich zu sein, um zu beweisen, dass man begabt ist. Aber man braucht viel Geist, um zu verbergen, dass man keine Begabung hat.
"Marcel Achard"
Neckri
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Re: So und nun? lang

Beitrag von Neckri »

alibaba hat geschrieben:Dein Kind mag geistig fit für die Schule sein, aber eindeutig nicht fit im sozial, emotionalen Gebiet.
Hallo Alibaba,

wenn ein Kind die Schule als täglichen sozialen Stress empfindet, dann wird die Einschulung zum Fiasko. Sozialer Stress kann aber viele Ursachen haben. Eine davon ist die fehlende Reife, mit der sozialen Dynamik der Klasse zurecht zu kommen. Eine andere ist fehlende Akzeptanz des jungen Alters durch die Lehrperson. Beides kann Elli im Moment noch nicht abschätzen, weswegen die Vorbereitungen einer potentiellen Einschulung wichtig sind, um sich überhaupt ein Bild machen zu können. Woher nun bei Ellis Mädchen der Stress bezüglich Turnen herrührt, kann im Moment noch keiner sagen. Manchmal ist es ein dahin geworfenes Wort einer Erwachsenen, das einem Kind quer steckt, ohne dass es dies so richtig benennen kann.

Deine Sorge, die ausgehend vom altersgerechten emotionalen Verhalten den Schulerfolg in Frage stellt, finde ich nur bedingt berechtigt. Das wäre so ähnlich, als wolle man die Stuhlkontrolle als Maß für die Sprachfertigkeit hernehmen: "Wenn du unten rum nicht kontrollieren kann, was rauskommt, dann kannst du es oben rum auch nicht! Also sei still!" So einfach liegen die Dinge aber nicht. Gerade bei einer extrem großen Diskrepanz zwischen der körperlichen (inklusive deiner "Botenstoffe") und geistigen Entwicklung wird man einem Kind vielleicht eher durch die schulische Umgebung gerecht. Ob das bei Ellis Kind letztlich so sein wird, muss die Zeit noch zeigen.

Viele Grüße von

Neckri
betty-

Re: So und nun? lang

Beitrag von betty- »

Hallo, phantasieelli!

Unser Großer war bei der Einschulung fast 7 und kurz vorher am Rande eines Nervenzusammenbruchs (fairerweise muß ich auf sein ADHS hinweisen, da steigert man sich schon mal in etwas rein...), da haben nur viele Gespräche geholfen und Besuche auf dem Schulhof (Ach, guck mal, den kennst du doch, und den auch....hier ist das Klettergerüst und da deine zukünftige Klasse) und Bücher (wenn der Gong klingelt, was gibt es in einer Klasse, wie geht man mit der Lehrerin um,etc.).

Am 1. Schultag ist er dann (zwar ganz aufgeregt), aber ohne Probleme mitmarschiert und war hinterher ganz stolz.

Unsere Kleine (10/2005) pflügt jetzt schon auf dem Schulhof durch die Massen, grüßt lässig links und rechts, redet auf Veranstaltungen mit Lehrern, bleibt in einer Klasse sitzen, während ich Kuchen besorge, kann sich selber super organisieren, etc..
Klar, sie kennt auch schon mehr als er damals....

Andererseits ist sie noch sehr wechselhaft, z. B. bei Hunger unausstehlich, kann es aber dann nicht immer benennen; dreht sich weg, auch wenn Kinder sie nett begrüßen und will nichts mit ihnen zu tun haben; ist sehr dominant und kann nur wenig einstecken (feilscht bei Oma (mit der kann man´s ja machen) ewig um die Regeln beim Mensch-ärgere-dich-nicht), weint schnell...

kurzum meiner Meinung nach einfach in diesen Dingen noch zu unreif für die Schule! Kognitiv fit zu sein ist eben doch nicht alles....

Da ich DEINE Tochter nicht kenne, würde ich es an eurer Stelle gut abwägen. Kann sein, sie ist mit dem "Nebenkram" am Anfang der Schule überfordert, kann sein, daß sie total aufblüht....

Viele Grüße, betty
alibaba

Re: So und nun? lang

Beitrag von alibaba »

Hallo Neckri,

richtig, ich gebe Dir in vollem Umfang Recht. ;)

Elli ist aber eine Mutter die die Entscheidung für ihr Kind treffen muss. Wenn sie sich nicht sicher ist, was sie ja nicht ist, dann würde ich immer zum Wohle des Kindes entscheiden. Entweder diese Dinge nochmals mit einem Schulpsychologen besprechen oder mit dem Kiga. Kiga der sagt genau was gefordert wird - soziale emotionale Reife. Da hat er Recht.
Ganz klare Worte hat unsere Direktorin zu unserem ersten Elterabend dazu gefunden. Es kann nicht mehr in dem Maße wie im Kiga in der Schule auf ein weinerliches Kind eingegangen werden. Und emotionale Reife kann man ja nun auch nicht unbedingt herbeiziehen, das muss von alleine kommen - entwicklungsbedingt. Und was sagen die Bücher - im 6.LJ +/-.

Alle Postings von Elli mal zusammengenommen zeigen deutlich ein überfordertes Kind. Nicht im kognitivem. Und Elli hat immer eine Ausrede parat. Kind war krank, Kind hatte heute eben mal keine Lust, etc....... Das ist ja auch vollkommen in Ordnung. Das Kind ist 4. Nur schulreif finde ich das nicht. Heute früh sagte mein Großer zu einem weinerlichen Kind (auch 5) im Kiga: "Das weiß noch nicht was es will!" Diesen Satz hat er 100% nicht von mir.

In den ersten 4-6 Wochen Schule werden alle Kinder emotionale Spannungen mit Schule durchmachen. Da muss man sich neu orientieren, es gelten andere Regeln, es wird strenger sein - wir wurden gleich beim ersten Elternabend mal aufgeklärt. Ich kann nur für mich sagen, die Einschulung im kognitiven Sinne wird für unseren Großen nicht herausforderend sein, aber in allen anderen Dingen. Und dabei habe ich ein Kind, was man sozial, emotional gefestigt beschreiben würde. Ganz klarer Gegensatz zu Ellis Kind. Neckri, wir reden hier nicht von einem 5 1/2 -jährigem Kind, sondern von einem 4-jährigen. Bei allem Respekt, das ist viel zu früh.

Ich kann Elli nur raten, sich nochmals Hilfe von einem Profi zu holen.

VG
Neckri
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Re: So und nun? lang

Beitrag von Neckri »

alibaba hat geschrieben:Es kann nicht mehr in dem Maße wie im Kiga in der Schule auf ein weinerliches Kind eingegangen werden.
Hallo Alibaba,

nun, nehmen wir mal unser Töchterlein. Sie war im Kindergarten weinerlich und zurückhaltend, aber in der Schule legte sie ein Selbstbewusstsein in XXL an den Tag, weil die Umgebung auf ihre Bedürfnisse nach Ordnung, nach festen Regeln und nach einer gewissen Gehirngymnastik ausgelegt war. Das gab es alles viel zu wenig im Kindergarten, um so richtig aufblühen zu können. Wir hatten mit dem frühen Wechsel (mit 4 Jahren) auf die Schule plötzlich ein sehr zufriedenes Kind. Aber woher sollten Eltern denn eine Glaskugel hernehmen, um diese Wendung vorhersagen zu können? Gar nicht, natürlich! Die einzige "Glaskugel" ist das betreffende Kind selbst. Dazu muss sich das Kind mit dem Gedanken an die Schule auseinandersetzen dürfen, wenn es dies selbst möchte. Wenn der Schuh dann noch nicht passt, ist das keine Katastrophe. Allerdings gehört zum Plan "Einschulung" auch ein "Plan B", der wahrscheinlich auch einen Wechsel woanders hin vorsehen sollte, weil die aktuelle Umgebung des Kindergartens offensichtlich nicht passt, denn sonst würde ja ein Kind nicht über die Flucht nach vorne nachdenken...

Deine Einschätzung, dass bei der Einschulung eines vierjährigen Kindes wenigstens ein erfahrener Fachmann mitreden sollte, halte ich ebenfalls für zwingend. Bei unserer Entscheidung damals waren zwei Experten involviert, die beide pro Einschulung votiert hatten. Der Kiga war allerdings in extremster Weise dagegen, weil die Betreuerinnen ja nur ein weinerliches Kleinkind mit Rückzugsverhalten kannten. Nachdem über Nacht aus dem "armen Würmchen" eine selbstbewusste Schülerin geworden war, verstanden sie die Welt nicht mehr... Die Welt ist halt gerade bei Hochbegabten ziemlich kompliziert. Da braucht es ein gutes Maß an Erfahrung, die wir als Eltern in der Regel nicht haben. So manche gestandene Kindergärtnerin aber offenbar auch nicht.

Viele Grüße von

Neckri
phantasieelli
Dauergast
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Re: So und nun? lang

Beitrag von phantasieelli »

Neckri hat geschrieben:nun, nehmen wir mal unser Töchterlein. Sie war im Kindergarten weinerlich und zurückhaltend, aber in der Schule legte sie ein Selbstbewusstsein in XXL an den Tag, weil die Umgebung auf ihre Bedürfnisse nach Ordnung, nach festen Regeln und nach einer gewissen Gehirngymnastik ausgelegt war. Das gab es alles viel zu wenig im Kindergarten, um so richtig aufblühen zu können.
Hallo
Genauso haben wir es beim Judo erlebt, vor 3 Wochen.
Unsere wollte unbedingt mal ausprobiern, da ihre Grosse Schwester bereits zum Judo geht.
Einfach mal zum Training hin, ich dachte schon, da nur 7 Kinder an dem Tag, zwischen 9-11 Jahre, oh man das geht nicht gut.

Unsere Maus kannte keinen.
Sie geht in die Halle, nimmt sofort Kontakt mit Jedem auf, meldet sich sofort bei den Spielen etc.

Unter anderem Löwenspiel: 1 Kind Löwe, die anderen die Beute, müssen vom Löwen an den Beinen zu Boden gebracht werden, der Löwe krabbelt.

Dort war ein Jung, ca. Anfang 11 ungefähr 140-150 cm gross, sehr kräftig.
Unsere Maus, 105, 18 Kg.
Der Junge hat unsere geschnappt und heftig zu Boden gerissen, wobei sie sich etwas an der Hand weh getan hat. Da sie in den Mometn gar nicht damit gerechnet hat, dachte ich, das wars mit Judo.
Aber: Sie stand auf, schaute leicht irritiert(ich geschockt weil es so heftig aussah) hielt sich kurz die Hand und machte weiter.
Ich habe sie noch nie so selbstbewust gesehen, ein völlig anderes Kind.
So offen und "gross" wirkend.
Hätte am liebsten ein Video für Kiga aufgenommen, die hätten mir das nie geglaubt.
Nach dem Training, war sie total stolz Judo machen zu dürfen und sagte immer wieder, das hat spass gemacht.
2 .Mal training: Andere Trainer und mehr Kinder auch 5 Jährige dabei.
Es wurden viele Spiele weniger Techniken gemacht und immer wurde gefragt, kannst Du das? Wenn es zu schwer ist, dann brauchst Du das nicht machen.
Sie war total genervt, weil sie einfach nur "traninieren " wollte, aber immer wieder gefragt wurde.
Das Training fand sie total doof und mochte die Trainerin nicht, weil die immer nur Spiele macht.
Und bei diesem Training war sie fast wie im Kiga, nichts gesagt.
Ich habe ihr gesagt, dass sie dann einfach sagen soll, was sie kann und Bescheid sagt, wenn sie Hilfe benötigt.
Was sie jetzt auch macht.
Aber das Training , welches Anfang der Woche ist und mehr Techniken gelernt werden, mag sie am liebsten.
Ich schreibe dieses, weil ich denke, dass die Situation auch entscheidend ist, wie ein Kind wirkt.
urmelis hat geschrieben:Aber das ist doch genau der Punkt: Was ist zum Wohle des Kindes? Aus deiner Sicht völlig klar - noch ein Jahr Kiga. Aus Sicht der allermeisten Kigas, von denen ich bisher gehört habe, auch: noch ein Jahr Kiga. Weil es nun mal so ist. Aber ist es wirklich so? Ich denke, du übersiehst konsequent alle Gegenbeispiele und lässt nur Argumente gelten, die gegen eine vorzeitige Einschulung sprechen. So wie du beharrlich von einem 4-jährigen Kind schreibst:
Da stimme ich zu.
Denn: 4,11.
6 Monate später fast 5,5 jahre. Dann in diesem Alter ein Kann_Kind. Ich denke es ist einfach die Zahl 4 die aufstösst.


Es wären genau 1,5 Jahre noch Kiga.
Evtl noch mehr Frust, noch weniger Selbstvertrauen, weil man ihr die Schule nicht zugetraut hat und und und.
Schulärztin wolte selbst im Kiga anrufen, damit unsere maus sofort in den Vorschulunterricht kommt, wenn wir nichts erreichen.
Aber 1,5 Jahre Vorschule?????
Und das wäre fataler.
Und ich schicke mein Kind nicht zur Schule, weil ich das möchte, sondern kam erst darauf, als sie es selber sagte, und vor Glück fast geweint hat, als sie erfahren hat, dass sie gehen darf.
Nach der Schuluntersuchung.
Klar, hat sie noch keine Vorstellung von der Schule, aber der Direktor, der zustimmt.
Und wenn es so krass wäre,dass ich mein Kind unbedingt in der Schule sehen möchte, würde ich hier nicht schreiben.
Aber alibaba hat da eine andere Meinung, die ich zb. nicht zum Wohle des Kindes sehen kann.
Und alibaba, zum Wohle des Kindes entscheiden????
Sag mal, was berechtigt Dich, mir zu unterstellen, dass ich nicht zum Wohle des Kindes entscheide????
Also es gibt Grenzen, die Du mehr als überschritten hast mit diesem Satz.
Deine Gegenmeinung ist halt Deine Meinung, aber lass die Beurteilung über Eltern , die ihre Kinder lieben und gerade deshalb kämpfen ,auch GEGEN die Meinung der "Fachleute".
LG
Elli
Man braucht nicht geistreich zu sein, um zu beweisen, dass man begabt ist. Aber man braucht viel Geist, um zu verbergen, dass man keine Begabung hat.
"Marcel Achard"
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