Vorzeitige Einschulung nicht geplant aber Grummeln im Bauch.

ja oder nein? Erfahrungen und Ratschläge
dreamweaver
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Registriert: Mo 5. Mär 2007, 01:39

Vorzeitige Einschulung nicht geplant aber Grummeln im Bauch.

Beitrag von dreamweaver »

Hallo Ihr Lieben,

ich habe leider absolut niemanden, um mal darüber zu sprechen...

Mein Sohn wird offiziell im August 2011 mit 6,6 eingeschult. Er ist jetzt 5,4. Er kann Wörter schreiben und Wörter sinnverstehend lesen, er rechnet so langsam im 100er Raum, beherrscht drei verschiedene Rechenarten, stellt Regeln auf wie "gerade zahl + ungerade zahl = ungerade zahl" u+u=g, g+g=g etc., sprachlich sehr weit, sozial auch, gute Konzentration etc, malt sehr detailiert, sehr viel Fantasie. Als wir zur U9 zur Kinderärztin sind (die uns allerdings wenig kennt) meinte die gleich, den können wir nicht zurückstellen, da hatte sie aber nicht aufgepasst, da er noch nicht schulpflichtig wird im August. Sie meinte, er wäre schulreif. Der einzige Grund ihn nicht einschulen zu lassen, wäre seine Größe. Er ist wirklich sehr klein und auch nicht besonders kräftig. Und ebenso wenig stark in seinem Auftreten (das entwickelt sich aber gerade rasant).

Ich kenne das Thema ja eigentlich seit dem er 1 3/4 - 2 war und Autokennzeichen vorgelesen hat. Ich meine, es hat ihn nie wirklich interessiert, er war nie besessen von diesen Dingen, nur phasenweise, nach Entwicklungsschüben, teilte er mal seine neuen Erkenntnisse mit, wollte dann oft über lange Perioden nichts davon hören. Lesen und Schreiben mit 4. Er ist ein glückliches Kind, es gibt keinerlei Probleme, in allem sehr gut entwickelt und vor allem weil er so zufrieden erscheint (auch im Kindergarten), habe ich immer meinem Bauchgefühl vertraut, ihn nicht eher einschulen zu lassen.

Aber nun, wenn ich so sehe, was er kann und weiß, es ist noch über ein Jahr zur Einschulung... Ich tröste mich damit, dass hier 1. und 2. Klasse gemeinsam unterrrichtet werden, dass die offiziell zweijährige Schulanfangsphase in 1, 2 oder 3 Jahren genommen werden kann. Kann ich mich darauf ausruhen? Mal denke ich, alles ist gut so, mal mache ich mir Sorgen, dass er am Ende unterfordert ist und sich in der Schule langweilen wird. Dass er mehr Herausforderung bräuchte (durch mich erhält er sie). Im Kindergarten zeigt er nicht was er alles kann, weil er nicht will, dass sie "staunen".... Ich hoffe nur, er wird sich dort mit den Dingen beschäftigen, die ihn interessieren und es nicht aus Scham zurückstellen. Theoretisch steht ihm in der Kita (Montessori) alles zur Verfügung. Er nutzt es aber nicht. Er spielt und bastelt und ist bis jetzt immer glücklich gewesen... Allerdings ist er eben auch jemand, der sich gut anpasst. Ist das nun gut, ist das nicht gut?

Vielleicht hat jemand hierzu Erfahrungen.

LG,
Ellen
alibaba

Re: Vorzeitige Einschulung nicht geplant aber Grummeln im Bauch.

Beitrag von alibaba »

Hallo,

nein, keine Erfahrungen aber das selbe Grummeln im Bauch.

Ich persönlich bin kein Freund von zu zeitigem einschulen, aber mit 6,6 Jahren finde ich zu spät. Wenn nur die Größe dagegen spricht....vielleicht wendet ihr Euch mal an einen erfahren Schulpsychologen oder an die einzuschulende Schule. Ein Anruf kostet doch nichts. Was sagt denn der Kiga? Wir haben Abstand von der Einschulung mit 5,1 genommen, da ich das für zu zeitig halte, aber auch das Sozialverhalten unseres Großen zum damaligen Zeitpunkt nicht schulreif war. Jetzt ist er überreif - ja, wie man es macht, macht man es falsch. Auch wir haben 1+2 zusammen, ob es hilft. Die Rektorin sieht unseren in der 2. Klasse, mal sehen, er bekommt die Chance nach Anlaufphase.

Holt Euch noch mehr Meinungen ein. Mehr als einen roten Kopf kann man nicht bekommen. Gehts an. Viel Erfolg. VLG
Neckri
Moderator
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Re: Vorzeitige Einschulung nicht geplant aber Grummeln im Bauch.

Beitrag von Neckri »

Hallo Ellen,

wenn Jungs früher eingeschult werden, KANN dies aufgrund der zu Mädchen ganz anderen Sozialdynamik problematischer sein, weil unbewusste Rivalitäten um den sozialen Rang vordergründiger sind als bei Mädchen. Es sollte dieser möglichen Problematik daher ein Benefit gegenüberstehen, das eine frühere Einschulung rechtfertigt. Im Falls deines Schlaubergers würde ich das Benefit darin sehen, dass er von der Entwicklung her besser mit 5,6 Jahren her in die Gruppe der ABC-Schützen passen würde. Das Buchstabieren oder Lesen vor der Schule ist mittlerweile nicht mehr so selten, so dass er dadurch noch nicht Außenseiter wäre. Aber die Extrapolation auf noch ein Jahr später würde mir auch Bauchgrummeln verursachen. Unsere Schulen sind nicht auf extrem stark inhomogene Leistungsniveaus ausgerichtet. Und genau dies wäre aber bei deinem Burschen abzusehen. Unsere Tochter hatte bei der Einschulung schon Jugendromane gelesen. Die kleine Madame hatte logischerweise im Kiga und auch während der GS-Zeit so ihre (psychosomatischen) Probleme mit der Unterforderung, die sicherlich viel größer waren als bei eurem geduldigen Jungen. Wir hatten jeden Tag drei Kreuze gemacht, weil die Lehrerin eine spezielle Zusatzausbildung für das Differenzieren des Unterrichts zugunsten von Schnelldenkern hinter sich gebracht hatte. Ich würde an deiner Stelle also mal vorsichtig abklopfen, ob Sohni trotz seinem Langmut gegenüber den Anforderungen im Kiga eine frühere Einschulung als gute Idee empfände, um eben zu vermeiden, dass es zu Unterforderungsproblemen kommt. Wenn er selbst aber keine Ambitionen zur früheren Einschulung entwickelt, würde ich diese Idee aber ebenso rasch wieder verwerfen. Zur Schule drängen würde ich ihn garantiert nicht.

Viele Grüße von Neckri
Neckri
Moderator
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Re: Vorzeitige Einschulung nicht geplant aber Grummeln im Bauch.

Beitrag von Neckri »

urmelis hat geschrieben:darf ich mal fragen, wie alt deine Tochter war, als sie aufs Gymnasium kam?
Sie war 7 Jahre alt.
Und in welcher Form hat sich der Altersunterschied bemerkbar gemacht?
Sie war kürzer als die anderen und hatte ein paar kindlichere Vorstellungen über die gemeinsamen Spiele während der Pausen. Dennoch reichten ihre beiden Füße ebenso bis zum Boden, auf dem sie resolut und selbssicher auftreten konnte.
Mein Mann redet schon vom Springen
Sorry, nichts gegen deinen Göga, aber seine Vorstellungen sind völlig unerheblich. Ein Sprung ist meines Erachtens nur dann wirklich nötig, wenn das Kind sagt, dass ansonsten das große Unglück auf das kleine Köpfchen herniederbricht. Bei unserer Maus war sie selbst die treibende Kraft hinter dem Klassensprung, nachdem es in der Schule eine weitergehende Differenzierung nicht mehr geben konnte und der Unterricht allmählich zur Qual wurde. Wegen ein bisschen Langeweile würde ich an eurer Stelle aber noch nicht so drastische Konsequenzen einleiten, die ja auch das Herausreißen aus dem sozialen Gefüge bedeuten würden. Da muss eine besonders große, fortdauernde seelische Schieflage wegen Unterforderung schmerzen, wenn ein Sprung trotz sehr guter Integration nötig sein sollte. Das kann ich so aus deinen Sätzen (noch?) nicht wirklich erschließen.

Viele Grüße von Neckri
dreamweaver
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Re: Vorzeitige Einschulung nicht geplant aber Grummeln im Bauch.

Beitrag von dreamweaver »

Vielen Dank schon einmal für Eure differenzierten Antworten!

Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass mein kleiner Mann nicht allzu große Probleme empfindet. Weil er das eben hinnimmt. Zudem ist er aber auch sehr stolz nun endlich Vorschulkind, Ältester im Kindergarten zu werden, vor allem da er immer sehr zurückhaltend war, nun endlich auch mal was zu sagen hat. Ich kann ihm das irgendwie nicht nehmen. Es würde fehlen, es wäre ein Bruch. das hätte ich ein Jahr eher anleiern müssen, doch da war mir die Entwicklung noch nicht ganz absehbar, hoffte immer, wir könnten den "normalen" Weg gehen. Ich denke zudem nicht, dass der Kindergarten hier unbedingt dafür wäre. Zumal er dort benanntes Können auch nicht vorführt. Er schreibt dort z.B. brav seinen Namen und "Mama", so wie man das in seinem Alter eben tut. Natürlich erkennen Sie, dass er viel kann und weiß und er fällt schon etwas auf, aber eben einfach positiv. Ihr wisst ja selbst, wie unangenehm es bisweilen sein kann, Erzieherinnen auf soetwas hinzuweisen.

Langeweile glaube ich, kommt vielleicht eher in der Schule auf, als in der Kita, denke ich. Es stehen ihm in der Kita aber dann leider auch nicht mehr wirklich ebenbürtige Kinder entgegen, als eben auch kaum Gleichaltrige. Die Vorschulkinder waren jetzt seine Spielgefährten. Es mag sein, dass etwas fehlen wird könnte, davon aber jetzt noch keine Spur. Der Weggang der Spielgefährten in diesem Sommer war auch der einzige Grund, warum er schon auch mal fragte wegen der Schule, weil sie alle gehen. Ich habe ihm erklärt, warum das so ist, es war dann ok. Er ist ledigleich traurig wegen seiner Freunde, die aber ohnehin überall verstreut in Schulen gehen.

Er ist so ein Mensch, der nicht unzufrieden ist. Er kann mich ja immer fragen. Allerdings arbeite ich, und kann ihn erst am späten Nachmittag abholen.(Alleinerziehend um das genau zu sagen). Abends darf ich dann Rechenaufgaben stellen. Es ist ein Spaß. Lesen oder Schreiben interessiert ihn nicht, er kann es eben. Vielleicht auch ein Grund, warum es jetzt nicht langweilig wird, aber in der Schule vielleicht. Natürlich kommt es dann ganz enorm auf die Lehrerin an... Und danützt vorher fragen kaum, es gibt 6 Klassen, da ist nicht abzusehen, wen man bekommt.

Ich beobachte das alles sehr genau, wusste ja schon früh, was hier möglicherweise ansteht. Von mir bekam und bekommt er immer anspruchsvollen Input, unsere Gespräche allein geben ihm viel Futter, ich hatte nie das Gefühl, dass ihm da etwas fehlt. Habe soweit immer das Gefühl gehabt, es geht den richtigen Weg, nur die Vorstellung, was dann in einem Jahr sein wird.... Ihr habt Recht, ich sollte mal versuchen mit der Schule zu sprechen. An dieser Stelle vielleicht gar nicht falsch. Dann mal hören, was sie zu bieten hätten, wenn wir diesen Weg (also normale Einschulung) gehen würden oder dem entgegenzusetzen. Vielelicht muss ich auch mal eine Beratungsstelle aufsuchen. Hier muss ich vielleicht einmal anfangen. Ich hatte nur immer Bedenken, irgendwohin zu gehen und zu sagen, der kann viel, ich habe es nichtmal der Kinderärztin wirklich gesagt, weil ich mir einfach nichts davon versprochen habe. Habe noch den blöden Spruch einer Arzthelferin im Ohr als er als Kleinkind die Buchstaben auf der Sehtesttafel vorlaß... "Du weißt aber auch mehr als Du sollst...". pfff. Im Kindergarten gab es so ein Buch in dem man schreiben sollte, was sie gut können. Als er mit 2 in die Kita kam schrieb ich dass er schon früh Buchstaben und Zahlen kannte. Da musste mir eine Erzieherin auch mal nahelegen, dass sie zwar glaubt er hat sowas schon mal gesehen, aber kennen würde er es nicht. Man sieht, was man kennt und was man eigentlich immer gern vermeiden möchte: als "Möchtegern" hingestellt zu werden. Viele von Euch kennen soetwas ja... Aber hier in diesem Fall möchte-ich-ja-nicht... ;-))

Liebe Grüße,
Ellen
alibaba

Re: Vorzeitige Einschulung nicht geplant aber Grummeln im Bauch.

Beitrag von alibaba »

Hallo Ellen,

wie urmelis schon schrieb, ihr solltet euch mal in der Schule erkundigen, was wie wo laufen kann.

"Schief" angesehen wird man immer, da muss man sich einfach ein etwas dickeres Fell zulegen. ich will nicht wissen, was über mich geredet wird. Hilfreich ist immer ein PartnerGespräch, auch im Kiga. Von oben herab, das wird immer schwierig.

Obwohl wir uns gegen eine Quereinschulung entschieden haben, hätten wir wohl diesen Schritt gehen sollen. Meinem Kind ist das Prozedere darum auch vollkommen Wurscht. Damit ich nicht gerechnet. Ich habe jetzt schlicht weg und einfach Probleme, Kigagehverweigerung, alles doof - eine Quereinschulung mit 5,6 wäre genau der richtige Zeitpunkt gewesen. Wie bei Euch.

Auch meine Kinder zeigen im Kiga nicht das, was sie können. Der Große denkt gar nicht daran, die Kleine ist zu introvertiert - aber das wird sich sicherlich noch entwickeln. Die Kleine "leidet" ein wenig still im Kiga, wird unterschätzt, sie hat ihren Platz noch nicht gefunden. 'Auf keine Fall zu den 3-jährigen, zu den 5/6-jährigen aber auch nicht. Ich ziehe hier auf jeden Fall eine frühzeitige Einschulung in Sichtweite, da auch die soziale Komponente stimmt. Der Kiga war hier nicht abgeneigt.

Es ist immer schwierig. Aber eine leichte Entscheidung gibt es nicht. Ich kann mich daher nur noch mal wiederholen, holt Euch Rat an der Schule. Keiner reißt Euch einen Kopf ab, erst Recht nicht, wenn man um Hilfe bittet.

Vile Erfolg.
alibaba

Re: Vorzeitige Einschulung nicht geplant aber Grummeln im Bauch.

Beitrag von alibaba »

urmelis hat geschrieben: Wobei ich mir das System 1+2. Klasse in 1,2 oder 3 Jahren zu absolvieren echt als große Herausforderung für den Lehrer vorstelle - das sind ja insgesamt 6 Geschwindigkeiten - drei bei den Neueinsteigern, zwei bei den Zweitklässlern und eine für die, die das dritte Jahr dabei sind ... Hut ab vor Lehrern, die so gut differenzieren können!
(
Ja, das steht und fällt mit den Lehrern (innen). Ein harter Sparbrocken, welcher bei uns nur mit einem Lehrkörper geschultert wird. Lehrer will ich nicht sein, obwohl ich das mal lange Zeit werden wollte. ;)
dreamweaver
Beiträge: 16
Registriert: Mo 5. Mär 2007, 01:39

Re: Vorzeitige Einschulung nicht geplant aber Grummeln im Bauch.

Beitrag von dreamweaver »

Hallo,

Urmelis, es ist nicht so, dass er keine Spielgefährten unter den Kleineren im Kindergarten hat, bevorzugt im Moment aber die Vorschulkinder. Die anderen mögen ihn alle sehr gern, er sie schon auch, und er hat darunter zumindest einen engeren Freund, aber es ist schon ein wenig anders, wenn die Großen ganz weg sind. Weil sie ihm mehr Herausforderung bieten. Dann wird er der Leader. Aber ist ist ja wie gesagt auch einmal eine Position, die er auch anstrebt und stolz darauf ist.

Vorschulprogramm heißt in unserer Kita, Experimente (auf die er sich sehr freut), Aufgaben/Projekte an denen langerfristig gearbeitet wird, Schreiben lernen, Rechnen, andere Länder etc. und vieles mehr und das zumindest jeden Tag. Allerdings müsste hier bei einigen Punkten schon etwas höher angesetzt werden, da werde ich ein Gespräch führen müssen... Letztlich ist es das Prinzip der Kita, die Kinder auf ihrem Stand "abzuholen". Am Ende ist es aber eine altersgemischte Gruppe.

Ja, eine Quereinschulung ist schon eine Möglichkeit, jedoch auch mit Belastung für das Kind (fehlende Einschulung, erstmal ausgeschlossen aus der Klassengemeinschaft, Anders-Sein, etc. etc) ich stelle mir das nicht besonders gut vor. Sicherlich nur in Erwägung zu ziehen, wenn er wirklich unglücklich wäre. Ich glaube nur, er wird es erstmal nicht sein. Das Problem sehe ich, wenn, dann in der Schule. Ich werde mich irgendwie zu einem Gespräch durchringen müssen. Ich würde allerdings deutlich beunruhigter sein, wenn er nicht mit Zweitklässlern in eine Klasse käme. Sollte er wirklich den erste-Klasse-Stoff beherrschen, geht er mit in die Dritte, gemeinsam mit seinen (etwas älteren) Klassenkameraden aus dem ersten Jahr. Das ist eine akzeptable Lösung, wenn die Kita nicht zum Problem wird. Ich glaube es eben nicht wirklich. Genau so würde es eine Direktorin unter diesen Umständen wahrscheinlich sehen. Je mehr ich darüber nachdenke, je klarer und richtiger scheint mir der aktuelle Weg. Weil er weniger "gefährlich" scheint. Alles offen lässt.

Liebe Grüße,
Ellen
Gast

Re: Vorzeitige Einschulung nicht geplant aber Grummeln im Bauch.

Beitrag von Gast »

Hallo Ellen,

wir machen uns momentan exakt die gleichen Gedanken. Ich möchte dir unseren Stand der Überlegungen einfach mal vorstellen. Zum den Rahmen: Tochter wird diesen Monat 5 Jahre, ist also Pflichtkind für 2011/2012. Liest sinnverstehend kurze Sätze in Groß- und Kleinschrift, schreibt lautetreu in Großschrift, rechnet mäßig und unsicher mit Zahlen, allerdings sehr sicher im abstrakten Denken (9-2 ist schwerer als die Überlegung, wie alt x ist, wenn er 2 Jahre jünger als y ist und y 9 Jahre wäre - solche "Denk-Rechenaufgaben löst sie augenblicklich und ohne nachzudenken, das Zahlengefühl ist also vorhanden).
Sie durfte meinen Sohn mit ihren 4 Jahren öfter in der 1. Klasse besuchen, hat dort konzentriert und organisiert gearbeitet und vor allem gezeigt, was sie kann. Der Bruder ist übrigens auch in einer gemischten Eingangsklasse 1. und 2.

Die KL sprach mich schon darauf an, dass Tochter, wäre sie nicht erst 4, hätte eingeschult werden müsse. Sie wäre auf dem Stand eines Erstklässlers nach den Herbstferien. Gemeinsam müßten wir uns Gedanken über das kommende Jahr machen...
Tochter langweilt sich im KiGa, freut sich allerdings täglich darauf, dass das Vorschulporgramm endlich losgeht - ich habe mich noch nicht getraut ihr zu sagen, dass es schon begonnen hat und auf diesem "wir-malen-ein-Bild-von-uns-und-machen-Ausflüge"-Niveau weitergeht.

Und nun - endlich - zu unseren Gedanken und Möglichkeiten:

1. Regeleinschulung 2011 und durchlaufen der Eingangsstufe in 1 Jahr (das sieht die KL ziemlich sicher)
Gefahr: Langeweile, Frust und ein weiteres Jahr mit angezogener Handbremse im KiGa

2. Regeleinschulung 2011 mit vorherigen regelmäßigen "Besuchstagen" in der zukünftigen Klasse. Sie würde ab den Herbst- oder Weihnachtsferien einen Tag pro Woche am Unterricht teilnehmen, ihr eigenes Programm machen (Kleinbuchstaben schreiben, ORDENTLICH schreiben - hierauf wird viel Wert gelegt - etc)
und Hausaufgaben mitbekommen.
Gefahr: Unlust, an den anderen Tagen den KiGa zu besuchen, ein Platz "zwischen den Stühlen", da noch nicht richtig Schulkind aber auch nicht mehr richtig KiGa-Kind
Vorteile: Langeweile reduziert sich, Defizite, die beim Durchlaufen der Eingangsphase in nur einem Jahr zu Hause aufgefangen werden müßten (ordentlich und zügig schreiben, rechnen mit Geld, Uhrzeiten) verringerten sich, sie kennt bei der offiziellen Einschulung 2011 schon die dann-Zweitklässler, mit denen sie ein Jahr später gemeinsam in die dritte Klasse wechseln soll, KL ist sehr engagiert und läd Tochter sowoeso schon häufig zum "Besuchen" der Klasse ein und stellt ihr Material zusammen.

3. Quereinschulung zum Halbjahr in die laufende 1. Klasse
Problem: keine "richtige" Einschulungsfeier, kein KiGa-Abschied mir Übernachtung und Co. (wobei das eher von und Erwachsenen als vo Kind als "Problem" betrachtet wird)
Vorteil: Durchlaufen der Eingangsphase nicht in einem, sondern in ein-einhalb Jahren und damit verbunden weniger Aufarbeitung in der Freizeit, Verkürzung der Langeweile im KiGa bei gleichzeitigem Überspringen der Buchstaben-lern-und-mal-Phase im 1. Schulhalbjahr, etwas Zeit, um sich im KiGa als "Vorschulkind" zu fühlen, was das (absolut gut entwickelte) Selbstbewußtsein weiter stärkt. Zudem müssen die großen KiGa-Kinder verstärkt Rücksicht und Verantwortung für die Jüngeren übernehmen und ihre eigenen Bedürfnisse auch mal zurückstellen - alles gute Voraussetzungen für die Schule.

SO, wir haben uns noch nicht entschieden, werden aber in den nächsten 5 Wochen (bis zu den Ferien) das Gespräch mit der Schule suchen.

LG,
Chrissi
Gast

Re: Vorzeitige Einschulung nicht geplant aber Grummeln im Bauch.

Beitrag von Gast »

Ja, wir sind auch froh über diese engagierte Lehrerin/Schule. Die Rektorin hat selber einen HB-Sohn und ist bezgl. individueller Förder- bzw. Forderung sehr offen, die KL meines Sohnes und zukünftige KL meiner Tochter ist erst 28 Jahre, bekleidet jetzt schon den Posten der stellvertretenden Rektorin und ist mindestens hoch-motiviert... Da finde ich es fast schon schade, dass Tochter nur drei Jahre in förderwilligen Umfeld erlebt.

Warum stehe ich eigentlich als "Gast" hier, obwohl ich mich doch ordnungsgemäß angemeldet habe??
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