Einschulung - ja oder nein
Verfasst: Mo 5. Jul 2010, 21:53
Hallo ihr Lieben,
ich hatte vor einer Weile schon mal hier ein wenig gelesen, aber nun "belastet" mich das Thema Einschulung ein wenig.
Meine Tochter ist momentan knapp 4 1/2 und kommt offiziell im September 2012, also in 2 Jahren, in die Schule. Nun ist es so, dass sie kognitiv schon immer ihren Altersgenossen voraus war. Sie hat recht früh sehr gut geredet, konnte mit 1J10M über 70 Lieder auswendig singen, hat mit kurz über 2 schon erste Menschen gemalt und war schon immer von Buchstaben und Zahlen fasziniert. Sie ist sowieso ein totaler Bücherwurm. Wie auch immer, seit ca. 3 Monaten kann sie Wörter lesen, buchstabieren und schreiben...lesen inzwischen auch schon mit Kleinbuchstaben. Sie ist jetzt nicht so, dass sie schon ganze Texte liest, aber kleine Sätze kriegt sie hin. Allerdings ist sie nicht allzu ausdauernd und macht es eben nur, wenn sie Lust dazu hat.
Momentan geht sie in einen kleinen Kinderladen mit 20 Kindern - altersgemischt von 1,5 Jahren bis Schuleintritt. Sie geht dahin seit sie 1 Jahr und 8 Monate alt ist und hat seit jeher vorwiegend mit den älteren Kindern gespielt bzw. sich an sie drangehangen. Anfang dieses Jahres hatten wir eine große KiLa-Krise. Sie hat sich permanent geweigert in den KiLa zu gehen und da ich mit meiner kleinen Tochter (jetzt 1,5 jahre alt) eh noch daheim bin hab ich sie einfach ein paar Woche zu Hause gelassen, was ihr sehr gut getan hat. Ihre Verweigerungsgründe waren v.a. Langeweile, Angst vor einem bestimmten Jungen im KiLa (der ihr selbst zwar noch nie was getan hat, aber dafür anderen Kindern im KiLa) und auch dass sie nie bestimmen darf, was gespielt wird, bzw. ihre Freundinnen nie das mit ihr spielen wollen, was sie spielen will (Schule, Geburtstag und Baby). Nach einem Gespräch mit den Erzieherinnen wurde uns mitgeteilt, dass Jasmin im Spiel tatsächlich oft eine passive Rolle hat, also nicht wirklich was zum Spielverlauf beitragen darf. Sie wussten noch nichts davon, dass sie lesen und schreiben kann und fanden es auch nicht nötig, sie dahingehend weiter zu fördern...O-Ton: "Das kann sie ja schon, wir sollten lieber auf ihre Defizite eingehen!"
Defizite hat sie wohl im sozial-emotionalen Bereich, wobei ich finde, dass es da zwar eine Diskrepanz zwischen kognitiv und sozial-emotionalem gibt, aber der letztere Bereich zumindest altersgerecht ist. Sie ist allerdings schon noch ziemlich anhänglich und verspielt, lässt sich auch gern bei Dingen helfen, die sie eigentlich schon allein kann, kann aber auch sehr selbstständig sein. Sucht sich z.B. jeden Tag ihre eigenen Klamotten raus, die dann auch immer super zusammen passen und auch witterungsentsprechend sind, kümmert sich rührend um ihre kleine Schwester etc. Aber sie traut sich zum Beispiel nicht ihren Freunden auch mal zu sagen, wenn ihr was nicht gefällt und ordnet sich ihnen immer unter (sie ist ja die Jüngste).
Ach so, das Konzept des KiLas sieht im übrigen vor, dass die Kinder weitestgehend sie selbst sein dürfen, d.h. vorwiegend freies Spiel und nur sehr wenig andere (angeleitete) Angebote oder Ausflüge.
Ich habe vor einer Weile mit einer Schulpsychologin geredet (am Telefon) und sie meinte, für sie hört sich das stark nach verfrühter Einschulung an. Sie will mit uns im Dezember nochmal einen Termin machen und sich unsere Tochter auch mal anschauen. Sie meinte auch, dass der KiLa wohl eher nichts für meine Große sei und sie sie sofort rausnehmen würde. Allerdings mangelt es an anderen KiTa-Plätzen und außerdem will ich sie nicht aus ihrem Freundeskreis reißen, wobei ihre beiden besten Freundinnen eh nächstes Jahr in die Schule kommen.
So richtig glücklich wäre ich im Moment mit einer verfrühten Einschulung nicht (ich war immer froh, dass sie den Stichtag so knapp verpasst hat)...ich meine, Schule ist ja auch Pflicht, da kann ich sie nicht einfach mal ein paar Wochen rausnehmen, wenn sie nicht mehr gehen will. Außerdem nimmt dann keiner mehr Rücksicht darauf, ob sie was machen will oder nicht. Zusätzlich kommt dazu, dass sie sehr klein ist (unter der 3%-Perzentile), daher immer für 3 gehalten wird und sie mit einer verfrühten EInschulung nie die Chance hätte irgendwo mal die Älteste zu sein (außer zu Hause, worüber ich auch sehr froh bin).
Allerdings glaube ich, dass ich vom KiLa keine Förderung erwarten kann und ich weiß auch nicht, ob ich ihr zu Hause immer wieder neue Herausforderungen bieten kann. Ich habe auch viel zu wenig Exklusivzeit mit ihr und oft fehlen mir auch die Ideen. Allerdings versuche ich oft mit ihr Schule zu spielen, was sie auch immer dankbar annimmt.
So, was will ich jetzt von euch...so richtig weiß ich es auch nicht...vermutlich ein paar Erfahrungsberichte, Tipps, an wen man sich noch wenden kann (ich glaube unser KiA ist die falsche Adresse), evtl. Gedanken, was ihr in meiner Situation tun würdet...
Ich freu mich jetzt schon über euern Input.
GLG Sapori
ich hatte vor einer Weile schon mal hier ein wenig gelesen, aber nun "belastet" mich das Thema Einschulung ein wenig.
Meine Tochter ist momentan knapp 4 1/2 und kommt offiziell im September 2012, also in 2 Jahren, in die Schule. Nun ist es so, dass sie kognitiv schon immer ihren Altersgenossen voraus war. Sie hat recht früh sehr gut geredet, konnte mit 1J10M über 70 Lieder auswendig singen, hat mit kurz über 2 schon erste Menschen gemalt und war schon immer von Buchstaben und Zahlen fasziniert. Sie ist sowieso ein totaler Bücherwurm. Wie auch immer, seit ca. 3 Monaten kann sie Wörter lesen, buchstabieren und schreiben...lesen inzwischen auch schon mit Kleinbuchstaben. Sie ist jetzt nicht so, dass sie schon ganze Texte liest, aber kleine Sätze kriegt sie hin. Allerdings ist sie nicht allzu ausdauernd und macht es eben nur, wenn sie Lust dazu hat.
Momentan geht sie in einen kleinen Kinderladen mit 20 Kindern - altersgemischt von 1,5 Jahren bis Schuleintritt. Sie geht dahin seit sie 1 Jahr und 8 Monate alt ist und hat seit jeher vorwiegend mit den älteren Kindern gespielt bzw. sich an sie drangehangen. Anfang dieses Jahres hatten wir eine große KiLa-Krise. Sie hat sich permanent geweigert in den KiLa zu gehen und da ich mit meiner kleinen Tochter (jetzt 1,5 jahre alt) eh noch daheim bin hab ich sie einfach ein paar Woche zu Hause gelassen, was ihr sehr gut getan hat. Ihre Verweigerungsgründe waren v.a. Langeweile, Angst vor einem bestimmten Jungen im KiLa (der ihr selbst zwar noch nie was getan hat, aber dafür anderen Kindern im KiLa) und auch dass sie nie bestimmen darf, was gespielt wird, bzw. ihre Freundinnen nie das mit ihr spielen wollen, was sie spielen will (Schule, Geburtstag und Baby). Nach einem Gespräch mit den Erzieherinnen wurde uns mitgeteilt, dass Jasmin im Spiel tatsächlich oft eine passive Rolle hat, also nicht wirklich was zum Spielverlauf beitragen darf. Sie wussten noch nichts davon, dass sie lesen und schreiben kann und fanden es auch nicht nötig, sie dahingehend weiter zu fördern...O-Ton: "Das kann sie ja schon, wir sollten lieber auf ihre Defizite eingehen!"
Defizite hat sie wohl im sozial-emotionalen Bereich, wobei ich finde, dass es da zwar eine Diskrepanz zwischen kognitiv und sozial-emotionalem gibt, aber der letztere Bereich zumindest altersgerecht ist. Sie ist allerdings schon noch ziemlich anhänglich und verspielt, lässt sich auch gern bei Dingen helfen, die sie eigentlich schon allein kann, kann aber auch sehr selbstständig sein. Sucht sich z.B. jeden Tag ihre eigenen Klamotten raus, die dann auch immer super zusammen passen und auch witterungsentsprechend sind, kümmert sich rührend um ihre kleine Schwester etc. Aber sie traut sich zum Beispiel nicht ihren Freunden auch mal zu sagen, wenn ihr was nicht gefällt und ordnet sich ihnen immer unter (sie ist ja die Jüngste).
Ach so, das Konzept des KiLas sieht im übrigen vor, dass die Kinder weitestgehend sie selbst sein dürfen, d.h. vorwiegend freies Spiel und nur sehr wenig andere (angeleitete) Angebote oder Ausflüge.
Ich habe vor einer Weile mit einer Schulpsychologin geredet (am Telefon) und sie meinte, für sie hört sich das stark nach verfrühter Einschulung an. Sie will mit uns im Dezember nochmal einen Termin machen und sich unsere Tochter auch mal anschauen. Sie meinte auch, dass der KiLa wohl eher nichts für meine Große sei und sie sie sofort rausnehmen würde. Allerdings mangelt es an anderen KiTa-Plätzen und außerdem will ich sie nicht aus ihrem Freundeskreis reißen, wobei ihre beiden besten Freundinnen eh nächstes Jahr in die Schule kommen.
So richtig glücklich wäre ich im Moment mit einer verfrühten Einschulung nicht (ich war immer froh, dass sie den Stichtag so knapp verpasst hat)...ich meine, Schule ist ja auch Pflicht, da kann ich sie nicht einfach mal ein paar Wochen rausnehmen, wenn sie nicht mehr gehen will. Außerdem nimmt dann keiner mehr Rücksicht darauf, ob sie was machen will oder nicht. Zusätzlich kommt dazu, dass sie sehr klein ist (unter der 3%-Perzentile), daher immer für 3 gehalten wird und sie mit einer verfrühten EInschulung nie die Chance hätte irgendwo mal die Älteste zu sein (außer zu Hause, worüber ich auch sehr froh bin).
Allerdings glaube ich, dass ich vom KiLa keine Förderung erwarten kann und ich weiß auch nicht, ob ich ihr zu Hause immer wieder neue Herausforderungen bieten kann. Ich habe auch viel zu wenig Exklusivzeit mit ihr und oft fehlen mir auch die Ideen. Allerdings versuche ich oft mit ihr Schule zu spielen, was sie auch immer dankbar annimmt.
So, was will ich jetzt von euch...so richtig weiß ich es auch nicht...vermutlich ein paar Erfahrungsberichte, Tipps, an wen man sich noch wenden kann (ich glaube unser KiA ist die falsche Adresse), evtl. Gedanken, was ihr in meiner Situation tun würdet...
Ich freu mich jetzt schon über euern Input.
GLG Sapori