Vorschule mit 3,5 und weiter?

ja oder nein? Erfahrungen und Ratschläge
Koschka

Vorschule mit 3,5 und weiter?

Beitrag von Koschka »

Mein Sohn will nicht in seinen KG. Jeden Morgen entwickelt sich ein Drama. Diagnose von einem Kinderpsychologen "Unterforderung". Empfehlung für den KG - "mit der Vorschulgruppe mitmachen lassen". Nun ist er ein Novemberkind, und wird in diesem November 4. Wenn in diesem KG jahr die Möglichkeiten von der Vorschule erschöpft werden, was soll mein Sohn dann im nächsten Jahr machen? Wenn ich das richtig verstehe, ist die vorzeitige Einschulung mit 4,10 nicht mal theoretisch möglich. Bin völlig orientierungslos, ob ich der Empfehlung vom Psychologen zustimmen soll und wenn nicht, wie man die "Verträglichkeit" von KG auf einem anderen Weg verbessern könnte?
Neckri
Moderator
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Registriert: Di 14. Feb 2006, 11:51

Re: Vorschule mit 3,5 und weiter?

Beitrag von Neckri »

Hallo Koschka,

prinzipiell können verschiedene Faktoren zusammenkommen, wenn ein Kind nicht mehr in den Kiga will. Ich musste einem ähnlichen Drama zusehen. Dabei führte neben einem Mangel an adequaten Beschäftigungsmöglichkeiten auch die Geräuschkulisse und die chaotische Atmosphäre zu der Verweigerungshaltung, die du beschreibst. Vielleicht wäre auch ein Kiga-Wechsel eine denkbare Möglichkeit, um die Zeit zu überbrücken. Immerhin wäre dann die Umgebung neu und vielleicht interessant zu entdecken.

Die Einschulung mit 4,10 ist im übrigen prinzipiell möglich. Ich würde dies aber bei einem Jungen kritischer sehen als bei einem Mädchen, bedingt durch die soziale Interaktion typischer Verhaltensmuster.

Viele Grüße von Neckri
Gast

Re: Vorschule mit 3,5 und weiter?

Beitrag von Gast »

Hallo Neckri, vielen Dank für die Antwort. Zum Thema "Kindergartenwechsel" mache ich mir auch Gedanken. Mein Sohn ist jetzt im Waldkindergarten; wir haben gedacht, es hätte ihm gefallen sollen, weil er so aktiv und unternehmungslustig ist. Als Alternative habe ich nur einen Waldorfkindergarten. Ich habe meinen Sohn gefragt, ob er dorthin wechseln möchte, da war er sofort einverstanden, noch bevor er den überhaupt besichtigt hat. Zum Thema Waldorfspädagogik und begabte Kinder habe ich zu wenig Information, um beurteilen zu könnnen, ob es eine bessere Lösung ist, als eine Vorschulgruppe im alten kg oder eben nicht. Die Leitering vom Waldorf kG ist der Meinung, dass man so ein Kind nicht zusätzlich kognitiv fördern soll, sondern emotional entspannen, damit das kind ausgeglichener wird und wieder zu sich selbst und zu seinen gleichaltrigen findet. Mein Sohn hat kein Problem mit den Älteren zurecht zu kommen. Macht Sport mit 5-8-jährigen zusammen. Schlägt sich im Fussballgedränge durch. Kriegt zwar 2 mal im Spiel den Ball und wird ab und zu umgeworfen, gibt aber nicht auf, und möchte weiter lernen. Der Psychologe will ihn in einem Monat testen, gibt aber von anfang an zu, dass die Testergebnisse in diesem Alter sehr wackelig sind und auch davon abhängig ob er gut mitmacht oder nicht. Die Situation wird noch dadurch verkomplieziert dass es sich hier eigentlich um Zwillinge handelt. Wenn ein Kind vor dem anderen eingeschult wird, ist das für das zweite Kind vermutlich ein lebenlanges Drama. Die Zwillingsschwester ist kognitiv fast genauso weit, feinmotorisch noch viel weiter, hat im Gegensatz zu ihrem Bruder viel Sitzfleisch, hat aber aktuell eine Menge Spass im Kindergarten.
Koschka

Re: Vorschule mit 3,5 und weiter?

Beitrag von Koschka »

Hallo Urmelis,

beide KG, sowohl unser Waldkindergarten als auch Waldorf sind mit jeweils 15 Kindern recht klein und haben nur eine gemischte Gruppe von 3 bis 6. Ich selbst war für Waldorf nicht leicht zu haben, bis ich da einen Tag verbracht habe. Das ist auf keinen Fall ein klasischer, strenger Waldorf, wo es dir von Anfang an gesagt wird, dass du dein Fernseh und deine Barby gleich wegschmeissen muss und stattdessen ein Bild von Rudolf Steiner aufhängen muss. Ihre Spielsachen habe ich mir auch angeguckt - eine Puppenecke mit Strickpuppen und ganzem Puppenzubehör inklusive Silberpuppengeschirr, Holzautos, Holzbausteine, bunte, kuschelige Decken, Naturmaterialen. Ein mal die Woche kneten sie aus Bienenwachs. Ein mal die Woche formen sie selber ihre Brötchen und backen sie anschleißend in der Küche. Jeden Tag gibt es ein gemeinsames warmes Frühstück an einem großen Tisch mit Stoffservetten, Porzellantellern und Gläser, auch die kleinsten kriegen kein Plastikzeug. Vor dem Essen wird gedankt und alle warten bis der letzte seine Portion bekommen hat. jedes Kind wird gefragt, ob es viel oder wenig haben möchte. Dazu noch ein großer Garten mit echten Betten und echter Gartenarbeit, bei der die Kinder helfen können. Meinem EIndruck nach helfen die auch sehr gerne. Es geht auch nicht nur um Kinderarbeit, Klettergerüst ist auch da. Insgesamt wirkt alles sehr harmonisch... und eine kleine Bücherecke haben sie auch :-) eine andere Alternative habe ich bis jetzt nicht gefunden.

Sowohl mein Sohn als auch meine Tochter haben kein interesse für schreiben oder selber lesen. Eher im Gegenteil. Mein Sohn sagt, wenn er selber lesen kann, dann lese ich nicht mehr vor. deswegen möchte er nicht lesen lernen. Ich mache auch immer ein spagat zwischen deutsch und russisch. eigentlich wollte ich ermal das lesen auf russisch beibringen. Bin wegen dem kleinsten Kind in der Familie, das Russisch nicht versteht, unkonsequent und spreche mit allen Kindern deutsch. Lese aber für die großen nur auf russisch vor.

Geschwiesterrivalitäten gibt es bei uns keine. Die Zwillinge sind unzertrennlich. Wenn der Sohn zum Fussball geht, dann muss die Tochter unbedingt auch mitmachen. und tanzen gehen sie auch zu zweit ;-)
alibaba

Re: Vorschule mit 3,5 und weiter?

Beitrag von alibaba »

Neckri hat geschrieben: Die Einschulung mit 4,10 ist im übrigen prinzipiell möglich. Ich würde dies aber bei einem Jungen kritischer sehen als bei einem Mädchen, bedingt durch die soziale Interaktion typischer Verhaltensmuster.
Hallo Koschka, dieses obige Zitat würde ich ganz dick unterstreichen wollen. Aber erst einmal, Herzlich willkommen.

Wer war den der Arzt der Unterforderung feststellte? Wurde ein Entwicklungstest gemacht? Wo liegen den die Interessen deines Sohnes? Was darf er denn nicht im Waldkiga oder besser wo wird er denn ausgebremst? Was stört ihn denn?

In einen Waldorfkiga zu wechslen halte ich für ganz schlecht. Für kleine fitte, lebhafte Kinder nicht geeignet. Und noch schlechter halte ich den Vorschlag ihn in die Vorschulgruppe zu geben. Im schlimmsten Fall werden dem Sohn seine emotional/sozialen Defizite im Weg stehen und er wird zwei Mal das selbe wiederholen dürfen, im noch schlimmeren Fall 3 x, als November- und damit Kannkind in erst 3 Jahren. Wenn ich mich nicht irre :D . Ich würde nie einen Buben mit 4,10 Jahren einschulen. Die soziale Dazugehörigkiet ist bei Buben so extremst ausgeprägt, das diese eine Stellung als Ausenseiter viel schlechter vertragen können. Wenn Du ein Kind mit 4 einschulst, liegen im schlimmsten Fall 3 Jahre zwischen deinem Kind und dem Altesten in der 1.Klasse. egal wie hoch der IQ ist, nie würde ich das so machen.

Was kann man machen. Abklären bei den Erzieherinnen ob denen etwas auffällt, ob sie helfen können. Einen anderen Kiga suchen, aber bitte nicht Waldorf. Und eine eventuelle Einschulung mit 5,10 in Erwägung ziehen, aber nur wenn dann tatsächlich das Interesse für lesen und schreiben gestiegen ist. Ein Kind was daran noch kein Interesse zeigt, muss nicht zwangsläufig früher eingeschult werden, oder? Vielleicht am Nachmittag für einen Ausgleich sorgen. Turnen, Fußball, Fahrrad fahren lernen....Spielplatz, Malschule, Herbstbastelkurse an den Volkshochschulen, Bibliothek..........Spielkammeraden einladen....... Da gibt es ab 4 Jahren schon ganz nette Möglichkeiten.

VLG
Melpa
Dauergast
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Registriert: Mi 22. Sep 2010, 12:09

Re: Vorschule mit 3,5 und weiter?

Beitrag von Melpa »

Hallo Koschka,

meine Tochter ist im Waldorfkiga. Ich gehe auch von HB bei ihr aus. Wir hatten bzw. haben Probleme dort, aber sie geht zu 90% gerne hin. Erst jetzt zum Ende des letzten Kigajahres und jetzt im letzten Kigajahr sagt sie hin und wieder, sie mag nicht mehr, es ist langweilig. Ich gehe davon aus, dass unsere Probleme daher rühren, dass meine Tochter zusätzlich hochsensibel ist. Dennoch bin ich froh, es ist ein eingruppiger Kindergarten mit 21 Kindern, altersgemischt. Das finde ich z.B. wichtig für so schlaue Kinder. Dass sie sich innerhalb der Gruppe ältere Kinder als Gegenüber suchen können.
Ich bin froh, dass ihre Kigazeit so "gut" verlief (mal von den vorhandenen Auffälligkeiten abgesehen - was aber nicht am Waldorfkonzept liegt). Natürlich frage ich mich hin und wieder, ob es für mein Kind besser gewesen wäre, wenn sie in einen städtischen Kiga gegangen wäre. Ja vielleicht schon. Einerseits darf sie im Waldorfkiga ausgesprochen kreativ sein (Aquarellmalen, Werken, Backen, Filzen, Weben usw.), was ihr sehr zugute kommt, da sie das total gern macht. Sie lernen auch viel über die Natur, wo das Essen herkommt (vom Korn bis zum fertigen Brötchen z.B.) usw. Andererseits werden intellektuelle Dinge ausgeblendet. Es gibt hier kein richtiges Vorschulprogramm. Sie dürfen hin und wieder einen Ausflug machen (nur die Vorschulkinder) und sie können Dinge kreieren, die die Kleinen noch nicht machen dürfen. Einerseits entsteht da ein gewisser Stolz - wir sind jetzt die Großen - andererseits hätte meine Tochter das alles schon letztes Jahr machen können - vom Kopf her und motorisch. Sie durfte aber nicht. Da ist zumindest unsere Erzieherin streng und weicht kein bisschen vom Plan ab. Das war wenig förderlich für meine Tochter. Ich denke auch, das letzte Jahr war das was am schlechtesten lief.
Es gibt auch keine Bücherecke. Ich denke, da würde sie sich doch gern einmal zurückziehen. Und Eurythmie hasst sie - da kommt sie sich einfach dämlich vor. Es wird halt viel über Lieder, Reime und Reigen gemacht. Wenn ein Kind das mag, ist es da bestens aufgehoben (z.B. mein Kleinster). Es gibt aber auch Kinder, die das völlig doof finden und rumkaspern. Schön ist, dass jedes Kind individuell betrachtet wird, jedes Kind integriert wird, auch als Eltern ist es ein anderer Zusammenhalt, weil alle Feste zusammen zelebriert werden und auch immer etwas Besonderes daraus gemacht wird.

Ich denke, noch einmal würde ich die Entscheidung für Waldorf nicht treffen, weil mir dort auch vieles fehlt. Dennoch bin ich froh, dass es verhältnismässig gut lief. Ich kann auch schlecht einschätzen, ob es in einem anderen Kiga besser oder schlechter gelaufen wäre.

Den Ausgleich schaffe ich nun zu Hause. Englisch, Turnen, Bibliothek, Sachbücher, Sach-CD´s, Spiele, die sie fordern. Mal sehen wie wir den Rest des Jahres noch rumkriegen.

Noch kurz zu Deinem Thema. Für mich ist es unvorstellbar, ein Kind mit 4,1 in die Schule zu geben. Mein Kleinster ist auch sehr fit, ebenfalls 3,5 Jahre alt. Allerdings ist er auch einfach noch klein, auch wenn er tolle Sachen erzählt und seit er 2 3/4 ist 100er Puzzle macht und jetzt die Zahlen erkennt. Ein bisschen sollen sie noch Kind sein dürfen. In der Schule wird es einfach sehr ernst. Einen ausgeprägten Spieltrieb hat er ja mit 4 immer noch. Auch wenn sie intellektuell vielleicht schon so weit sind, kann ich mir nicht vorstellen, dass sie den harten Alltag in der Schule schon schaffen. Stillsitzen usw. Und wie jemand noch schrieb, der Altersunterschied zw. Deinem und dem ältesten Kind ist wahnsinnig groß. Ich würde einen guten Kiga suchen, vielleicht gefällt es ihm ja auch total gut, und dann in einem Jahr nochmal darüber nachdenken. Du kannst wirklich gut einen Ausgleich schaffen, in dem Du zu Hause ganz viel anbietest. Und wichtig ist einfach, dass sie erstmal lernen mit anderen Kindern klar zukommen. Er wird nicht glücklicher sein, wenn er mit 4 Jahren in der Schule sitzt und ausgegrenzt wird, weil niemand etwas mit ihm anfangen kann.
Koschka

Re: Vorschule mit 3,5 und weiter?

Beitrag von Koschka »

Hallo alibaba, hallo Melpa

Die Vorgeschichte. Mein Sohn hat ein ausgeprägtes Protestverhalten, mehr und konsequenter als eine normale Trotzphase. Ausserdem kann er meiner meinung nach sich nicht richtig konzentrieren (vielleicht ist es aber auch ein unfair Vergleich mit seiner Zwilligsschwester, die mit 3 schon Bügelperlenbilder mit etwa 500 perlen machte) Ich kamm zu einem Kinderpsychologen mit der Frage, was der junge Mann hat - eine HB, ADS oder ist er einfach ein Lümmel. Der Psychologe hat mich ein bisschen was zu seiner Entwicklung gefragt. Besonders aufgefallen ist ihm dass er mit 2 jahren schon gramatikalisch richtig in kompletten sätzen gesprochen hat. dass er motorisch seinem alter nicht entspricht - fahrrad fahren mit 2,8. alpine ski mit 3,2 unsw. in fast jeder sportart hat er von anfang an perferte bewegung - man muss ihm in sport nichts beibringen. er setzt sich zum ersten mal auf ein pferd und reitet so als ob er da immer gesessen hätte. was mich am meisten beindruck ist nicht seine bewegung, sondern seine logik und seine phantasie. Die Logik ist knallhart und er versteht selber, wenn er mit seiner logik in einer sackgasse landet. und man kann im keine vereinfachten Kinderantwort geben, er muss alles genau wissen, damit die ganze geschichte stimmt. in der letzten Zeit hat er sich aktiv mit dem Tod beschaftigt. Als Beispiel: S.- ist Gott lebendig oder tot? - ich: - der Gott ist immer lebendig. S. - ist der Gott im Himmel? ich: - ja S. - dann muss er tot sein, in den Himmel kommen nur die Toten. oder Beispiel 2. die Zwillinge wollen kein Gemüse essen. Ich stehe im Spielwarenladen und sage - wenn ihr heute gemüse probiert, dann kaufe ich das und dies. Die Tochter willigt sofort ein, ihr traum wird gekauft, beim Mittagessen heult sie trotzdem, dass sie es nicht essen kann, das spielzeug wird weggeräumt. Der Sohn sagt gleich im Laden - ich will nicht, dass du das kaufst, ich weiß, dass ich kein gemüse essen kann... und außerdem kriege ich es trotzdem zu meinem Geburtstag. Was die Phantasie betrifft - er denkt immer wieder neue spiele aus, die die anderen Kinder gern übernehmen. Neulich in einem indoor spielplazt. alle kinder rutschen konform in einer Wanne die Rutsche runter. S. rutsch ein mal - langweilig. Beim zweiten mal nimmt er eine zweite Wanne mit und spielt ein Zug. Dannach spielen allle Kinder 1 Stunde lang Zug. er hat einen Freigeist, setzt bekannte Gegenstände auf eine unbekannte Weise ein. Baut aus dem Lego nie nach der Vorlage, sondern nach Gefühl.

Ob er ausgegrenzt wird, wenn alle 2 Jahre junger sind - dass weiß ich nicht so sicher. Er macht jetzt Sport genau in so einer Gruppe, das älteste Kind da ist 4 jahre älter. Ich möchte es einfach beobachten.

Ich habe auch kein Problem ihm zusause was anzubieten, was ihn rictig interessiert und glücklich macht. er kann stundenlang beim Vorlesen zuhören. Die Geschichten von Findus und Mama Muh waren schon mit 3,5 ausgelesen. Olchis und Briefe von Felix und urlaubsbeding griechische Sagen sind jetzt aktuell. Jeden Monat leihe ich aus der Bücherei 20 bücher aus - das ist das Limit von der Bücherei, er würde am liebsten alle mitnehmen. :-) Nach 2-3 mal Vorlesen kennt er das Buch fast auswendig. Er macht gerne Sport - Fußball, Leichtathletik, Tanzen. ... nur stehen wir vor 2 Problemen. Was ist mit dem KG, und was mache ich mit ihm in der Schule... ich weiß nicht, was mit dem IQ ist, aber er lernt definitiv schnelle als ein Musterkind und hat eine niedriege Toleranzschwelle für Langeweile... ihm fällt schnell was aktives ein, wie er die überbrücken und die Aufmerksamkeit an sich ziehen kann.
Koschka

Re: Vorschule mit 3,5 und weiter?

Beitrag von Koschka »

Hallo urmelis,

zwei mal vorschule ist ausgeschlossen, zumindest beim Jungen. Wenn wir jetzt für die Vorschule zustimmen, ist das eine einwilligung für die Einschulung mit 4, das ist mir auch klar. zu den logistischen möglichkeiten - ich kann die Zwillinge nicht trennen, ich schaffe es logistisch nicht. Wir haben noch ein 2-jähriges Kind, das mit weniger als 1,5 kg zur welt kam und revativ schwerwiegende Probleme mit der Gesundheit und Entwicklung hat und jeden Tag zur Therapie muss. Waldorf KG hat als Leiterin eine Heilpädagogin und ist bereit alle drei Kinder zu nehmen. Andere KG habe ich von außen angeguckt. Schlecht sind sie nicht, eher Standard. Ich kriege aber in keinem KG 3 Plätze auf einmal. Meine ältere Tochter hat sicherlich auch keine Standardentwicklung. Sie geht aber in eine andere, bis jetzt sehr konforme Richtung. Sie macht gerne alles mit - egal ob basteln oder fussballspielen. Hat eine extreme Frustrationstoleranz. Als Beispiel - Lotte Karotte. Mein Sohn setzt alles drauf, dass er gewinnt. Verliert er, können seine Hasen fliegen lernen. Die Tochter setzt sich zum Spielen hin und lacht dabei - "heute möchte ich verlieren", steckt ihren Hasen mit Lachen ins Loch rein, und kann oft nicht kapieren, in welche Richtung der Hase laufen muss. Dem außerlichen nach ist die Tochter schon jetzt schulreif. Eine Stunde sitzen und aufpassen - kein Problem. Feinmotorik, musterübertragen - auch kein Problem. Bin ich die Kleinste hier - macht auch nichts? Alle lachen, dass ich so klein bin? haha, dann lache ich auch mit.
Melpa
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Re: Vorschule mit 3,5 und weiter?

Beitrag von Melpa »

Koschka hat geschrieben:und hat eine niedriege Toleranzschwelle für Langeweile... ihm fällt schnell was aktives ein, wie er die überbrücken und die Aufmerksamkeit an sich ziehen kann.
Oh das ist doch schonmal genial gut! Er langweilt sich zwar schnell, aber er kann gut damit umgehen. Er ist kreativ und lässt sich schnell etwas einfallen. Schlimmer fände ich, wenn er sich der Langeweile hingibt und dann austickt oder anfängt zu kaspern. Oder ist das? Oder fällt er dann eher auf, dass er aus dem Nichts was Neues kreiert? Sowas kenne ich auch von meiner Tochter. Sie erfindet mit Vorliebe neue Spiele und versetzt sich liebendgern in neue Rollen. Die anderen Kinder provitieren davon. Ist ihr langweilig, dann kann sie oftmals selbst eine Beschäftigung finden, manchmal braucht sie einen kleinen Hinweis. Manchmal kann sie Langeweile gut aushalten, manchmal spielt sie den Kasper und stört. Je nach ihrer Verfassung - da sie hochsensibel ist, kann das schnell ins Negative umschwingen, wenn sie überreizt ist...

Aber dennoch, Langeweile muss auch mal sein. Kinder müssen das auch lernen. Meine Tochter hatte z.B. aufgehört daheim zu spielen. (Sie spielt eh nicht gern - sie hat noch nie mit Puppen gespielt oder anderen alterstypischem Spielzeug), allerdings hat sich das Ganze noch verschlimmert, weil hier immer jemand da war, der das mit ihr getan hat. Nun schrauben wir unseren elternlichen Ehrgeiz etwas zurück und sie spielt wieder vermehrt für sich. Du siehst, man kann es auch einfach zu gut meinen.

Auf jeden Fall freue ich mich, dass Du Ihre individuellen Bedürfnisse gut zu erfüllen vermagst. Das ist nicht leicht. Demnach sind Deine Kinder daheim gut ausgelastet und fühlen sich wohl mit dem vorhandenen Angebot.

Vielleicht probierst Du es mal mit einem Kigajahr und lässt Dir den Rest erstmal offen. Es ist doch eine Erfahrung, die die Kinder nicht missen sollten. Nicht vergleichbar mit der Zeit daheim oder der Zeit in der Schule. Sie lernen auch ein stückweit sich unterzuordnen, der Gruppe anzupassen, Freundschaften zu schließen (auch wenn der Intellekt nicht auf dem gleichen Niveau ist) ganz anders als daheim, wo sie doch größtenteils alle Aufmerksamkeit bekommen. Ich glaube, Alibaba hatte mal geschrieben, dass sie es toll fand, dass ihr Kind einfach mal nach herzenslust nur Kaufmannsladen spielen konnte. Und da ist es völlig egal, welchen IQ ein Kind hat. Es geht ja nicht nur um intellektuelle Förderung eines Kindes. Meine Tochter kann trotz, dass sie so weit ist, auch nach herzenslust wie verrückt rumrennen und rumkreischen, sich am Boden wälzen und im Matsch wühlen. Da ist sie wie ihre Altersgenossen. Und das ist auch gut so. :) Ich war auch bis vor kurzem völlig verrückt in meinen Gedanken, wie ich ihr nur gerecht werden kann und wie ich sie bestmöglichst fördern kann und und und. Und habe darüber ganz vergessen, dass sie auch einfach nur mal Kind sein sollte und nicht nur ein intellektueller Überflieger.

Dass Du alle 3 Kinder in einer Einrichtung unterbringen möchtest, kann ich gut verstehen. So wie es klingt benötigen die beiden Großen vielleicht sogar jeder einen anderen Platz. Deine Tochter könnte sich durchaus im Waldorfkiga wohlfühlen. Da sie dort ihre Kreativität ausleben kann. Dein Sohn benötigt vielleicht eine andere Einrichtung. Das ist von der Ferne schwer einzuschätzen. Allerdings gehen sie dort bei Wind und Wetter ausgiebig an die frische Luft was seinem Bewegungsdrang und Sportlichkeit entgegen kommt. Ich habe auch von Eltern gehört, deren Kinder HB sind, die in einer Waldorfschule z.B. endlich zur Ruhe kamen, weil sie sich ihren Begabungen nach entfalten konnten. ABER jede Waldorfschule und jeder Waldorfkiga ist anders. Auch da steht und fällt alles mit den Erziehern.

Meine Tochter z.B. hat eine sehr niedrige Frustrationstolleranz und ist sehr perfektionistisch. Sie tut nichts was sie nicht sofort kann. Das ist mehr als frustrierend und wenig angebracht in der Schule. Wir sind zusätzlich noch in einer heilpädagogischen Praxis, wo sie dahingehend unterstützt wird. Ich bin der Meinung, auch HB-Kinder müssen lernen Dinge zu tun, die weniger Spass machen. Unser HB-Test lief zum Beispiel auch nicht gut, weil sie Dinge von vornherein nur halbherzig angegangen ist und weil sie die Aufgaben chaotisch und ohne Nachzudenken löste. sie hat nicht gelernt sich selbst bei Aufgaben zu organisieren. Und das ist genau das was in der Schule wichtig ist. Du siehst, es geht nicht nur allein um intellektuelle Förderung.

Ich drücke Euch die Daumen für einen guten Weg.
alibaba

Re: Vorschule mit 3,5 und weiter?

Beitrag von alibaba »

urmelis hat geschrieben: ach so - und soooo unmöglich finde ich die Einschulung eines 4,10 Jahre alten kindes ehrlich gesagt nicht - 5,10 Jahre ist fast schon ein Muss - denn käme er erst mit 6,10 Jahren in die Schule, könnte eine Underachiever-Karriere schon vorprogrammiert sein ...
Du glaubst nicht urmelis, wieviele Oktober/November/Dezember-Kinder wir im Kiga haben -die jetzt 6 werden und welche erst 2011 eingeschult werden.

LG
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