Frage an die Eltern von "aufgeweckten" Erstklässlern

ja oder nein? Erfahrungen und Ratschläge
paulina74
Beiträge: 18
Registriert: Mi 30. Jun 2010, 10:15

Frage an die Eltern von "aufgeweckten" Erstklässlern

Beitrag von paulina74 »

Hallo mal wieder,
ich hatte vor einiger Zeit schon mal von uns erzählt. Benedikt wird nächstes Jahr mit 5,9 eingeschult, die Erzieherinnen wehren sich zwar noch, aber es wird schon besser. Die Schule wird wohl mitmachen, es ist ja auch nicht besonders früh.
Auch ich selbst bin mittlerweile vollkommen sicher, dass es die richtige Entscheidung ist, ihn nicht erst mit 7 einzuschulen.

So, nun aber zu meiner eigentlichen Frage: Wie geht es Kindern, die schon recht viel wissen, in der ersten Klasse? Ist es nicht sehr langweilig für sie? Wie kann man die Motivation hoch halten?

Benedikt wird nächste Woche 5, heute abend durfte er selbst vorlesen (sein großer Bruder muss jeden Abend 5 bis 10 Minuten lesen und der kleine ist dann meist beleidigt, weil er nicht lesen darf, denn dann bin normal ich dran ;-)). Er hat zwei Seiten aus einem Leseanfängerbuch mit diesen Bildchen drin vorgelesen, er buchstabiert und beginnt zu verschleifen. Er versteht auch, was er liest. Er rechnet recht sicher bis 20, bei minus tut er sich noch etwas schwer, heute nachmittag haben wir einen Teil von Kilians Hausaufgaben (2.KLasse) zusammen gemacht. Wenn ich ihn frage, warum er so gerne in die Schule gehen will, dann beginnt er übers ganze Gesicht zu strahlen und meint, "ich bin ja schon so gespannt, was für Aufgaben ich da bekomme..."

Wie kann ich ihm diese Motivation nur erhalten?

Liebe Grüße!
Liebe Grüße, Paulina
alibaba

Re: Frage an die Eltern von "aufgeweckten" Erstklässlern

Beitrag von alibaba »

paulina74 hat geschrieben: Wie kann ich ihm diese Motivation nur erhalten?
Na, das ist eigentlich ganz einfach. Auf das, was er will, eingehen. Will er lesen, gib ihm ein Buch. Will er rechnen, gib ihm ein Rechenheft. Eigentlich sind Kinder noch selbstmotivierend, wenn sie etwas wollen. Wenn sie es mal nicht mehr wollen, heißt, das ja nicht zwangsläufig, das sie nicht mehr motiviert sind, es interessiert sie eben nur jetzt etwas anderes. Meine Erfahung ist, das meine Kinder immer so Zeiten hatten, da wollten sie immer nur rechnen, oder schreiben, oder malen, oder lesen........ und dann verging diese intensive Phase und etwas anders war "angesagt". Beim großen schwankte es, bei der Kleinen kann ich das auch beobachten. Aber, das was sie wollten, das war immer geprägt von Motivation, einem inneren Antrieb. So lange, wie du nicht bremst und es verbietest, solange wird wohl auch immer die natürliche Motivation (Wissensdrang) im Kind vorhanden bleiben.

Neulich sagte ein Gymnasiallehrer mal zu mir, ihm ist noch kein 1.Klässler untergekommen, der nicht motiviert war.
Lass Dich also vom Kind leiten, auch wenn es mal keine "Schule" mehr sein sollte.

VLG
alibaba

Re: Frage an die Eltern von "aufgeweckten" Erstklässlern

Beitrag von alibaba »

Hallo loewe,

wie erkennst Du denn eine geeignete Schule? Und man beachte, wir haben hier Sprengelpflicht. Wer kann denn schon tricksen oder ganz realistisch eine Betreuungsperson angeben. Wer wohnt denn da, wo es Auswahl gibt und wer hat das nötige Kleingeld sich einzukaufen? Und woher weiß man, ob das Kind/Lehtrer-Verhältniss passend ist? Da mag die Schule ja einen tollen Eindruck machen, auf uns Eltern, aber die reale Situation vor Ort, das sieht man doch vorher nicht, oder....? Ich habe bei der Schulwahl auch gedacht, alles super, alles passend, machte alles einen guten Eindruck...aber das die Schule sich so anstellt.....woher kann ich das denn im Vorfeld erkennen?

LG ;)
sunnytree
Beiträge: 40
Registriert: Di 21. Sep 2010, 18:14

Re: Frage an die Eltern von "aufgeweckten" Erstklässlern

Beitrag von sunnytree »

Hi,

wie man die Motivation erhalten hätte können, hätte ich auch gern gewußt.

Meine Kinder konnten auch alles vorher. Von der Sache her hätte ich sie lieber ein Jahr eher eingeschult. Nur dachte ich, daß sie psychisch dafür noch nicht reif genug waren (aus Beruflichen Gründen, mußten meine Kinder oft von mir getrennt sein und hingen dementsprechend an mir). Und wir können uns auch keine Schule aussuchen, weil es hier nur eine gibt, die die Mädels alleine erreichen können.

Die Sache ist ja so. Dein Kind ist schon sooooo weit. Andere können noch nicht mal einen graden Strich ziehen, geschweige eine Schere benutzen. Und da setzen die meißten Lehrer an. Beim Urschleim. Das dauert, meiner Erfahrung nach, schonmal so 6 Wochen, bis das die normal Entwickelten Kinder endlich was lernen. In dieser Zeit hat dein Kind warscheinlich die Fiebel schon vorwärts und rückwärts gelesen. Ich habe meine Kinder wirklich rückwärts lesen lassen.
Das war der Zeitpunkt, wo meine Große gelernt hat sich anzupassen und die kleine mit Zerstörung ihrer Materialien begonnen hat.

Meine große ihre Lehrerin ist zufällig auch die Beratungslehrerin und weiß ihre starken Schüler zu Fordern und zu Fördern. Das ist gut gegen langeweile im Unterricht, aber gelernt hat sie bis heute nicht viel. Sie ist jetzt 3. Klasse und wir erwarten mit Sehnsucht das 5. Schuljahr, wo sie endlich auf´s Gymnasium kann. Sie weiß auch schon welche Frisur sie dann möchte :D

Bei der kleinen taten sich abgründe auf. Sie ist sehr still und unscheinbar in der Schule (daheim natürlich nicht). Ein Kind, das nicht bemerkt wird. Die könnte nackt auf dem Tisch tanzen und keiner würde es bemerken :(
Sie verweigerte den Unterricht, zerstörrte ihre Sachen, hatte nur noch schlechte Laune, Kopfschmerzen und begann mit Schlafwandeln. Ihre Klassenlehrerin erkennt das Potenzial bis heute nicht. Erst nach meinem besuch bei der Begabtenförderstelle hat sie mir geglaub und in Mathe wurde es besser. In Deutsch kommt sie nicht mehr drann, weil sie es ja kann, das weiß die Lehrerin. Aber mein Kind meldet sich tapfer weiter :D .

Ich habe meinen Kindern immer gesagt, sie sollen das "langweilige" Zeug als Übung sehen. Z.B. das Schreiben für die Motorik. Meine kleine ist beidhändig, aber schön schreiben kann sie mit keiner Hand :roll:

Du siehst, es steht und fällt alles mit dem Lehrer.

Ich fördere meine Kinder bis heute noch daheim zusätzlich. Natürlich immer nur soviel wie sie wollen. Aber meißtens spielen sie gemeinsam Schule.

Ich hoffe, ihr bekommt eine kompetente Lehrkraft. Denn leider ist es so, daß sich die Lehrer fast überhaubtnicht mit HB auskennen und diese Kinder eher als störenfriede abgestempelt werden.
sunnytree
seilchen
Beiträge: 7
Registriert: Do 4. Aug 2011, 12:02

Re: Frage an die Eltern von "aufgeweckten" Erstklässlern

Beitrag von seilchen »

Das klingt alles auch sehr bekannt in meinen Ohren... nur wie findet man die richtige Schule und die richtige Lehrerin, das geht doch eigentlich gar nicht, das weiß man doch erst wirklich hinterher...

*seufz*
Winnie
Dauergast
Beiträge: 337
Registriert: So 10. Jan 2010, 03:31

Re: Frage an die Eltern von "aufgeweckten" Erstklässlern

Beitrag von Winnie »

Ich glaube, dass man sich das wie die meisten Sachen im Leben nicht aussuchen kann. Die Kinder sollen ja auch nicht in einem Paralleluniversum aufwachsen, sondern lernen, aus den gegebenen Möglichkeiten das Beste zu machen. Das bedeutet zum Beispiel: Wenn sie denn schon schreiben können, dann sollen sie doch schreiben.

Als ich in der Grundschule war, da hatte ich eine Freundin, die war ungefähr so gut in der Schule wie ich (sie hat dann später in der 11. Klasse ein Austauschjahr in Japan gemacht und später Japanologie studiert). Wir beiden waren immer viel schneller fertig als die anderen in der Klasse und haben uns die Zeit damit vertrieben, uns gegenseitig Briefe zu schreiben oder lustige Bilder zu malen. Wir haben damit ja niemanden gestört. Später ab dem Gymnasium hatten wir eine sogenannte Kladde, das war meistens ein gebundenes Hausaufgabenheft. Manchmal sollten wir da auch Sachen reinschreiben, die wir dann später in Reinschrift in unsere Hefte bzw. Mappen übertragen sollten. Diese Kladden enthielten zu 1/3 schulische Informationen und zu 2/3 war es eine Art Tagebuch über all das, was vormittags so alles in der Schule passiert ist. Ich habe alle noch aufbewahrt und es ist heute immer noch urkomisch.

Mittlerweile habe ich über die sozialen Netzwerke wieder viele Kontakte zu meinen ehemaligen Mitschülern und die haben ihre Kladden auch alle noch. Man vergisst das leider viel zu schnell, wie kreativ man damals war. Wir haben Gedichte und Kurzgeschichten geschrieben, ganze Comics gezeichnet (unser Lehrerkollegium auf dem Raumschiff Enterprise). Manchmal stand da: 12.4.1990 "Ich glaube, ich habe mich verliebt. blablabla 13.4.1990 -------> Nee, doch nicht! :lol: Eine Lehrerin war Clarence, der schielende Löwe, und das hat sich über 2 Jahre gehalten. Sie hat in dieser Zeit viele tierische Abenteuer erlebt. :mrgreen:

Natürlich war das Schulleben manchmal zäh wie Kaugummi, aber wie mein Lateinlehrer immer sagte:"Schule muss nicht Spaß machen, Schule SOLL AUCH Spaß machen!" Er war ein sehr weiser Mann.

Oder wie mein Klassenlehrer der 11. es zu sagen pflegte: Das Leben ist kein Ponyhof!

Wenn ein Kind anfängt, seine Sachen zu zerstören, dann ist das insgesamt sehr destruktiv und hat wahrscheinlich seine Ursache woanders.

Was die schulischen Inhalte angeht von wegen einen geraden Strich ziehen: Meine Tochter ist jetzt seit 2 Wochen in der Schule und hat schon die Buchstaben "F" "f" "U" "u" "A" "a" "R" "r" "T" "t" und die Zahlen 1, 2. 3. 4 sowie die Mengenlehre von 1 bis 10 durch. (Die Klassenlehrerin hat gesagt, sie möchte auf jeden Fall im zweiten Halbjahr mit der Schreibschrift beginnen.)

Heute mittag hat sie beim Mittagessen das Wort "Fruchtsaft" durch selbstständiges Zusammenziehen der Buchstaben gelesen. So hat es die Schulpsychologin ja auch gesagt: Sie wird in der Schule ziemlich schnell lesen lernen. Wahrscheinlich musste sie erst mit der Einschulung die offizielle Erlaubnis bekommen, dass sie es jetzt darf.
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)
paulina 74

Re: Frage an die Eltern von "aufgeweckten" Erstklässlern

Beitrag von paulina 74 »

Hallo mal wieder,

Benedikt ist nun seit 2 Tagen in der Schule. Ich glaube, er ist immer noch stolz und ein bisschen aufgeregt.
Seine Hausaufgaben hat er an diesen Tagen mit viel Konzentration und Fleiss erledigt, aber das ist normal. Interessant finde ich, dass ihn die Schule schon fertig macht, ich dachte heute mittag kurz darüber nach, ob ich ihn irgendwie zu einem Nickerchen überreden kann, kleine Pause reichte aber dann schon.

Es ist schon wichtig und richtig, dass er auf einer ganz normalen Schule bei einer ganz normalen Lehrerin ist - that´s life. Aber ich finde es extrem angenehm, dass sowohl er, als auch ich schon einiges über die Schule wissen, einfach dadurch, dass er der zweite ist. Ich kann seine Lehrerin grob einschätzen und weiß, mit welchen Fragen und Problemen ich kommen kann und was ich besser anders kläre.

Leider bringt diese Erkenntnis allen Erstgeborenen (auch meinem eigenen) sehr wenig. Ich bin froh, dass auch er eine neue Lehrerin hat und versuche ihm viel Selbstvertrauen zu geben.

Ob er nun hb ist oder nicht, keine Ahnung. Aber eine besonders große Portion Wissensdurst und Ehrgeiz hilft ihm im Leben bestimmt 8-)
Homunkulus
Dauergast
Beiträge: 58
Registriert: Mo 24. Okt 2011, 11:31
Wohnort: NRW

Re: Frage an die Eltern von "aufgeweckten" Erstklässlern

Beitrag von Homunkulus »

Hallo paulina74,
paulina74 hat geschrieben: Wie geht es Kindern, die schon recht viel wissen, in der ersten Klasse? Ist es nicht sehr langweilig für sie? Wie kann man die Motivation hoch halten?

Das frage ich mich auch gerade und wir sind dabei es herauszufinden.
Meine Tochter wurde dieses Jahr mit 5 J & 5 M eingeschult.

Meine Vorstellungen waren, dass sie sich vom Zauber der Schule und des Lernens so einfangen läßt, dass sie zumindest nicht im ersten Halbjahr merkt, dass sie eigentlich unterfordert ist.
Nach 6 Wochen ist es auch noch so. Sie geht sehr sehr gern zur Schule und fällt nicht auf.

Nach 3 Wochen allerdings gab es Probleme bei den Hausaufgaben. Sie sollte 1 1/2 A4 Blätter 1en, 2en und 3en schreiben. Sie quälte sich über eine Stunde damit, bat mich darunter zu schreiben, dass sie sich langweile, rechnen wolle und Noten wolle sie auch endlich haben. Das hat mich veranlaßt, in einem vorzeitigen Elterngespräch zusammenzukommen. In dem stellte sich dann auch heraus, dass sie wirklich noch nicht aufgefallen war.

Die Lehrerin sagt, dass sie die "Schreibübungen" verkürzen dürfe. Spannend ist, dass sie das dann gar nicht mehr wollte. Das verstehe einer wer will. Sie will auf Biegen und Brechen nicht auffallen und dazu gehört in ihren Augen auch, die gleichen HA zu machen, wie alle anderen.
Die Lehrerin bot ihr auch extra Matheaufgaben an. Sie würdigte der Aufgabe nicht mal einen Blick und sagte, sie wolle und könne das auch nicht. Hm. Und so muschelt sie sich quasi freiwillig auf dem Niveau der anderen Schüler glücklich durch die Schule.

Für mich ist alles ok, was von ihr ausgeht.
Die Lehrer wissen Bescheid und behalten sie im Auge ( was für mich sehr wichtig ist ) und versuchen ihre Förderung unauffälig an das Kind zu bringen. So nach den Motto; diese Aufgabe könnte auch jedes andere Kind treffen. Nur auf diesem Weg scheint sie im Moment diese Extraförderung zu akzeptieren.

Ich bin selbst jeden Tag gespannt, was es Neues gibt, wie sie sich entwickelt und wie es weiter geht.


LG
heinerprahm
Dauergast
Beiträge: 536
Registriert: Di 17. Mär 2009, 23:19

Re: Frage an die Eltern von "aufgeweckten" Erstklässlern

Beitrag von heinerprahm »

Homunkulus hat geschrieben: Die Lehrerin sagt, dass sie die "Schreibübungen" verkürzen dürfe. Spannend ist, dass sie das dann gar nicht mehr wollte. Das verstehe einer wer will. Sie will auf Biegen und Brechen nicht auffallen und dazu gehört in ihren Augen auch, die gleichen HA zu machen, wie alle anderen.
Die Lehrerin bot ihr auch extra Matheaufgaben an. Sie würdigte der Aufgabe nicht mal einen Blick und sagte, sie wolle und könne das auch nicht. Hm. Und so muschelt sie sich quasi freiwillig auf dem Niveau der anderen Schüler glücklich durch die Schule.

Für mich ist alles ok, was von ihr ausgeht.
Hallo,

Das ist aus meiner Sicht ganz schlecht !

Dein Kind lernt nicht zu lernen, sondern lernt lediglich sich anzupassen, wenn Lernstrategien später (z.B. in der Oberstufe) nötig sind hat, es diese nicht parat. Wenn Dein Kind dann auch noch hochbegabt ist, braucht es auch noch einen anderen Lernstil als durchschnittliche Kinder, aber es bekommt von beiden nichts.

http://www.google.de/search?sourceid=na ... 20&bih=900

Liebe Grüße
Heiner
Homunkulus
Dauergast
Beiträge: 58
Registriert: Mo 24. Okt 2011, 11:31
Wohnort: NRW

Re: Frage an die Eltern von "aufgeweckten" Erstklässlern

Beitrag von Homunkulus »

Hallo Heiner,

danke für deine Antwort und die Zeit, die du dir genommen hast.

In Elterngespräch haben wir eindeutig festgestellt, dass meine Tochter das Lernen lernen muß. Uns ist das durchaus bewußt und wir haben das als übergeordnetes Ziel gesteckt.
Wir haben das "Problem" also schon erkannt ( und ich habe mir diesbezüglich schon einige Literatur zu Gemüte geführt :) ).

Nun geht sie aber erst ein paar Wochen in die Schule. Ganz frisch ist die Phase des Organisatorischen, des Kennenlernens und des Zurechtfindens beendet. In wenigen Wochen sind die eigentlichen Gespräche und dann wollen wir das Thema und das weitere Vorgehen tiefergründig besprechen.

Offtopic: Sie war schon immer so, dass sie nie lernen mußte. Sie sieht die Notwendigkeit nicht. Bis jetzt konnte sie immer einfach alles, was sie wollte ( kognitiv ). Praktisch angewandt funktioniert das natürlich nicht und es fließen dicke Tränen, wenn z.B. das Springseilspringen nicht beim allerersten Versuch klappt.
Ein weiteres Alltagsbeispiel: Sie hat von der Schule eine Mathe-Lern-CD-Rom, die sie von hinten nach vorne durchspielt. Ich sagte ihr, sie solle doch mal den Schwierigkeitsgrad verändern. Das tat sie und nach zwei Aufgaben kam sie zu mir und sagte sie hätte keine Lust mehr. Sie hat nicht nur die CD ausgemacht, sie hat den kompletten Computer runtergefahren, als würde sie damit vergessen, dass da was ist, was sie nicht kann. Sie ist nicht bereit, Dinge zu lernen, die nicht auf Anhieb klappen.

Das Fazit aus den Ereignissen kann nur sein, dass sie unbedingt das Lernen lernen muß.
Es ist schwierig, wenn man ihren Willen nicht übergehen will. Für sie ist jetzt übergeordnet wichtig, dass sie in der Gruppe nicht auffällt. Sie fragt mich zum Beispiel auf dem 10 minütigen Schulweg im Minutentakt, wie viele Minuten und Sekunden wir noch Zeit haben, weil sie ein Zuspätkommen nicht akzeptieren könnte, weil sie dann zumindest kurz ( und auch noch negativ ) im Fokus stehen würde. :schwitz:

LG
Antworten