Wir haben im Juni den Termin für die Schuleingangsuntersuchung, Gespräch mit der Schule und Sprachtest haben wir ja schon gehabt. Ich versuche mir schon immer verschiedene Rückmeldungen zu holen, aber wahrscheinlich muss ich mich mit der Tatsache abfinden, dass man mir schon sagen wird, wenn es Probleme gibt. Und bis jetzt läuft es eigentlich ganz gut, bis auf ein paar Grenzüberschreitungen hier und da. Amelie braucht ganz klar jemanden, der ihr sagt: Hier bestimme ich und du musst dich hier an die Regeln halten, sonst kannst du hier nicht mitmachen. (Bei meiner Schwiegermutter funktioniert das übrigens nicht.)
Sie ist jetzt auch öfter mal nachmittags mit anderen Kindern verabredet und ich hatte erst Bedenken. Aber sie konnte sich soweit ganz gut anpassen, soweit eben, wie das andere Kind. Natürlich, wenn das andere Kind sagt:"Komm, wir erschrecken jetzt meinen Bruder!", macht Amelie das natürlich auch mit. Sie hat sich dann auch ihren Anpfiff abgeholt. Ich finde, das ist ganz gut für sie, dass sie auch merkt, dass in anderen Familien auch andere Regeln gelten.
Man merkt, dass sich da auch im Sozialverhalten nochmal einiges tut. Gerade solche Dinge wie warten oder nicht dazwischen reden, was ja für die Schule ganz wichtig ist, das wird jetzt immer besser. Das hat natürlich auch damit zu tun, dass ihre Schwester jetzt kein kleines Baby mehr ist, sondern auch ihre Rolle z. B. im Tischgespräch hat. Sie kann zwar noch nicht richtig erzählen. Aber trotzdem muss Amelie dann halt mal warten, bis die Kleine ausgesprochen hat.
Solche Sachen wie beim Bäcker bestellen oder auch mal bezahlen lassen, das mache ich im Moment auch oft mit ihr. Manchmal gibt es so ganz ätzende Rückfälle in die Babysprache.

Ich könnte jedesmal platzen, aber ich reiße mich dann zusammen und erkläre ihr dann: "Wenn die Frau dich nicht versteht, dann kann sie dir auch nichts geben. Woher soll sie wissen, was du haben möchtest?" Und so wird dann aus "Brötchen haben" auf einmal "Ich hätte gerne ein weiches Milchbrötchen zum Mitnehmen."
Auf der anderen Seit spricht sie wildefremde Leute an und fragt die so Sachen wie "Warum hast du so einen komischen Hut auf?"

Da ist sie dann wieder Dreikäsehoch!
Übers Trockensein muss ich mir zum Glück keine Gedanken machen, das läuft ja zumindest tagsüber schon seit bald 3 Jahren ganz gut. Nachts sieht die Sache ja etwas anders aus, aber das will ich auch nicht heraufbeschwören. Bin froh, dass es jetzt gerade gut läuft.
Ich bin kein Experte für Schule, ich bin total darauf angewiesen, was die Leute sagen, die sie später mal unterrichten sollen. Ich frage Amelie einmal die Woche, ob sie immer noch im Sommer zur Schule möchte oder doch lieber im Kindergarten bleiben. An ihrer Meinung hat sich nichts geändert.