Verweigerung beim Einschulungstest

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Winnie
Dauergast
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Registriert: So 10. Jan 2010, 03:31

Verweigerung beim Einschulungstest

Beitrag von Winnie »

Schade, es wäre auch zu schön gewesen, wenn es einfach alles glatt gegangen wäre. Der Einschulungstest war mit Verlaub gesagt eine Katastrophe. Objektiv betrachtet hat Amelie sich verhalten wie mit vier Jahren, mit allen Problemen, die sich beim interdisziplinären Team gezeigt haben. Sie hat nicht oder nur in Babysprache gesprochen, ansonsten nur Gesten benutzt. Es wurde aber wohl etwas besser, als sie dann ohne mich getestet wurde. Als ich dann dazu geholt wurde, sagte sie dann "Amelie Schuhe haben". Ich muss dazu sagen, dass ich ihr gesagt hatte, dass ich für den Test nur eine Bitte habe, nämlich dass sie nicht in Babysprache sprechen soll. Nur, als sie zum Wiegen ihre Hose ausziehen sollte, sagte sie klar und deutlich:"Nein, ich möchte meine Hose nicht ausziehen, ich möchte sie anbehalten." Bin hin- und hergerissen zwischen Genervtheit, weil sie mal wieder verweigert hat, aber auch, weil ich es auf der anderen Seite völlig verständlich finde, dass sie sich vor fremden Leuten nicht einfach so die Hose ausziehen möchte. :!:

Sie sollte dann noch einen Schlusssprung mit geschlossenen Füßen zur Seite machen, aber sie hat dann die Füße nicht geschlossen und ganz theatralisch das Gleichgewicht verloren und wird mit den Armen gerudert. Kann passieren, wäre an sich auch kein Weltuntergang. Aber sie ist seit drei Monaten beim Ballett und ich weiß, wie elegant sie mit geschlossenen Füßen hüpfen kann. Ich habe dann zu der Testerin gesagt:"Ich weiß, das sagen wahrscheinlich alle, aber sie kann das besser!" :roll: Und ich hatte recht - das sagen alle.

Sie hat mich dann gefragt, wie ich überhaupt auf die Idee gekommen bin, sie vorzeitig einzuschulen. Ich kam mir vor wie beim Verhör. Zum Glück hatte ich dann einige Empfehlungen in der Hinterhand von Leuten, die sie nun über mehrere Monate beobachten konnten und ihre Einschätzung dazu etwas langfristiger bilden konnten. Es gibt ja nun auch verschiedene Gutachten, die dem Kinderarzt auch alle vorliegen und mit denen er wiederum seinen Eindruck untermauern konnte. Seine Meinung dazu war:"Wenn sie das will, kann sie das locker schaffen."

Die mündliche Einschätzung der Testerin war:"Nach dem, was ich gesehen habe, kann ich die vorzeitige Einschulung nicht unbedingt unterstützen." ich habe dann gesagt, dass ich das absolut verstehen kann, aber dass wir schon 1 1/2 Jahren damit zu kämpfen haben, dass sie nicht zeigt, was sie kann. Die Frage ist, ob sich das nach einem weiteren Jahr Kindergarten relativieren wird. Und dann sagte die gute Dame auch, dass ihr wohl bewusst ist, dass man ein Kind nicht in so kurzer Zeit richtig einschätzen kann.

Heute wollte sie ganz offensichtlich nicht, meine Große. Achso, sie hat auch noch eine Aufgabe zur kognitiven Entwicklung bekommen, da musste man irgendwelche Formen und Figuren und Muster zuordnen. Sie hats mir dann gezeigt und gesagt, dass Amelie diese Aufgabe auch nicht lösen konnte. Sie hat es wohl versucht und aufgegeben und gesagt, dass sie das nicht können würde, und sie wollte das auch nicht mehr probieren. (Überflüssig, noch zu erwähnen, dass sie diese Art von Aufgaben schon mit vier lösen konnte, das sagen wahrscheinlich auch alle.)

Ich habe dann gedacht, vielleicht sollte ich das einfach als Zeichen nehmen. Vielleicht könnte sie, aber sie hat einfach zu viel Angst. Als wir draußen waren, habe ich Amelie nochmal gefragt, was denn da los war. :gruebel: Und sie sagte dann einfach nur:"Ich mochte die Frau nicht, die sah so alt aus." :oops:

In dem Gutachten/der Empfehlung für die Schule steht nun: "Kind nur bedingt kooperativ, eine pädagogische Einschätzung der Schule ist notwendig." Achso, unter Verhalten steht noch "introvertiert". :lol: Wenn ich das im Kindergarten erzähle, lachen die sich kaputt. Wenn Amelie sich wohlfühlt, kann sie allerbestens den Alleinunterhalter geben. Es ist festzuhalten, dass sie auf den ersten Blick immer noch manchmal wirkt wie eine Autistin. Ich glaube, das ist einfach ihr Naturell. Früher hätte man einfach gesagt, sie ist am Anfang schüchtern.

Jetzt warten wir auf einen Termin zu Probeunterricht und dann schauen wir mal wie, wie es da so läuft.
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)
Winnie
Dauergast
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Registriert: So 10. Jan 2010, 03:31

Re: Verweigerung beim Einschulungstest

Beitrag von Winnie »

Oh, Doppelpost, kann gelöscht werden. :fahne:
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)
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