Vorzeitige Einschulung?!

ja oder nein? Erfahrungen und Ratschläge
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Julia1985
Dauergast
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Vorzeitige Einschulung?!

Beitrag von Julia1985 »

Als ich mit meinem Sohn im November zur U8 war gab mir unsere Kinderärztin den Hinweis wir sollten doch mal drüber nachdenken ob wir j. ein Jahr eher einschulen lassen wollen. Prinzipiell wäre sie wohl dagegen aber er zeigt jetzt schon das er zum Kasper wird wenn ihn was langweilt. Er war da schon in der Lage die Kriterien für die U9 zu erfüllen und da hat er sich mühe gegeben.

Tja wir waren uns da sehr unschlüssig und haben erst einmal das Gespräch mit seiner Kita Erzieherin gesucht. Diese meinte auch das er geistig wirklich schon sehr weit ist, sie aber jetzt noch nicht abschätzen kann ob er bis dahin emotional auch so weit ist in die schule zu gehen. Da wir ihn aber gerne auf eine bestimmte Schule haben wollten (mit Musischen-Profil) und wir ihn JETZT schon für das Schuljahr 2013/2014 anmelden müssen haben wir gemeinsam beschlossen erstmal anzumelden und kurz bevor wir einen Vertrag unterschreiben müssen nochmal darüber sprächen ob er die schule besuchen sollte oder lieber doch noch nicht.

das Problem ist nun folgendes er ist ein Dezemberkind und somit kein Kann-Kind. Um auf Nummer sicher zu gehen das wir alles für die Anmeldung mitgeben, haben wir in der Schule angerufen und alles geschildert. Da kam gleich sie haben immer sehr viele Anmeldungen und wenn er noch nicht mal kann-Kind ist nehmen sie ihn nur auf wenn der Prof. aus der Begabtenförderung sich für ihn ausspricht. Für uns hörte sich das auch vernünftig an und wir hätten dann endlich eine Entscheidung ob er soll oder nicht.

Also haben wir mit dem Prof. gesprochen, welcher sehr unfreundlich am Telefon war. er meinte er würde sich ein 4 jähriges Kind mit Sicherheit nicht ansehen er macht das nur mit 5 jährigen und er ist absolut gegen eher einschulen von Kann-Kindern und da er ja noch später geboren ist wird das so wie so nix. j. wäre dann das jüngste Kind in der Klasse und er würde eh Mobing Opfer werden. Er soll besser ein Jahr später kommen und dann dafür im Halbjahr in die 2 Klasse wechseln. Nun gut an sich ja auch eine gute Idee aber

1. ist es nicht Aufgabe der Lehrer zu schauen das es kein Mobing in der Klasse gibt?!
2. Ist ein Wechsel nach dem Halbjahr in eine Gemeinschaft (welche ja dann schon1 1/2 Jahre besteht) rein nicht viel schwieriger, vor allem ist er dann ja auch der Kleinste und hat sogar erst recht einen Sonderstatus den man durch eher einschulen sogar vermeidet?!
3. wir sind nun garnicht mehr sicher das er auf diese Schule soll wo wir angst haben müssen das unser Kind schon in der 1. Klasse Mobing Opfer wird.

Normalerweise haben wir auch kein Problem ihn auf eine staatliche Schule zu schicken, doch die die in unserem Einzugsgebiet liegt geht garnicht! Ganz schlimme Zustände dort und desinteressierte Lehrer.

Wenn ich nur eine Glaskugel hätte wo ich sehen könnte ob wir weiter dafür kämpfen sollen oder er dann eh mit 6 regulär in die schule gehen sollte. :(

Uns ging es ja nur um Hilfestellung bei einer Entscheidungsfindung und schon da wird man alleine gelassen, ich bin mir sicher das ein Test auch garnicht nötig gewesen wäre wenn er sich eine Einschätzung der Erzieherin hätte geben lassen und sich mal 30min mit ihm beschäftigt hätte dann hätte er sich auch eine Entscheidung treffen könne aber gleich so unfreundlich zu sein, ne.

ich wollte mir das einfach mal von der Seele reden. Ich finde es eh schlimm das ich mir um mein gerade mal 4 jahre altes Kind Gedanken um Schule machen muss. Warum muss man da 1 Jahr vorher anmelden. In diesem Jahr passiert noch so viel oder eben auch nicht, doch woher soll ich das alles wissen. :?: :?:
shariB
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Re: Vorzeitige Einschulung?!

Beitrag von shariB »

Hallo,

ich kann mich der Aussage von Koschka nur anschließen. Ein Klassenverbund, der schon 1,5 Jahre besteht ist sehr gefestigt. Da haben sich bereits Freunde gefunden. Ich persönlich bin Springen gegenüber sehr skeptisch. Ein Kind wird eingeschult, kommt also in eine völlig neue Umgebung mit neuen Kindern, Lehrern usw und dann nach 6 Monaten soll das alles - geplant - noch mal von vorn losgehen? Was soll daran besser sein als vorzeitig einzuschulen? In der 2. Klasse wäre er ja dann auch, wenn er ein Jahr eher eingeschult worden wäre. Aber mit dem großen Unterschied, dass die Grundlagen des Lernens (die eben über Rechnen und Lesen hinausgehen) genau in dem ersten Schuljahr vermittelt werden. Das wird in der 2. Klasse dann natürlich vorausgesetzt. Also in meinen Augen ist das Springen für Kinder und Eltern viel schwieriger und ich weiß nicht warum dies trotzdem immer wieder von Ärzten (und Professoren) als die leichtere Variante und Alternative angesprochen wird.

Wir haben unsere Tochter vor 3 Jahren mit 5 Jahren eingeschult. Sie ist (von Natur aus) sehr klein und zierlich, auch im Vergleich zu Gleichaltrigen. Trotzdem hat sie aufgrund ihres Durchsetzungsvermögens und ihres starken Selbstbewustseins keine Probleme mit den teilweise 40 cm größeren Kindern in ihrer Klasse. Gemobbt werden Kinder unabhängig von Größe oder Alter. Das wählen die Klassenkameraden nicht nach diesen Kriterien. Und in ihrer Klasse wird nun gerade ein Mädchen ausgegrenzt, das - durch Umzug - erst jetzt in der 3.Klasse dazukam, aber normal eingeschult wurde.

Wir stehen nun dieses Jahr auch wieder vor der Frage, sollen wir unseren Sohn mit 5 Jahren einschulen. Dabei hören wir aber auf unser Bauchgefühl, denn eines habe ich mitlerweile gelernt, irgendwie weiß man selbst am besten, was den eigenen Kindern gut tut. Und ein Springen kommt für uns da einfach nicht in Frage.

LG

ShariB
alibaba

Re: Vorzeitige Einschulung?!

Beitrag von alibaba »

Hallo Julia,

ob man es gerne hört oder nicht, aber der Prof. gehört zu denen, die ich hier auch alle kenne, alle sagen hier NEIN! Und er hat nicht ganz Unrecht, wenn man jetzt das Kind testet kann das viel bedeuten oder nichts. Ihr steckt sozugaen in einer Zwickmühle. Da hilft eigentlich nur eins, das Kind testen lassen, zur Not gibt man eben diese 300 € aus. Dann wisst ihr ob es überhaupt einen Sinn hat nochmals dort aufzuschlagen. Ich würde mein Kind nämlich nur mit einem eindeutigen Ergebnis mit 4 oder knappen 5 einschulen.

Bei uns wäre ein Dez.kind übrigens ein klassisches Kann-Kind für das Schuljahr 09.2013. Da würde kein Mensch drüber reden, wenn der erst im Dez.6 würde und schon im September eingschult wird. Es gibt bei uns jede Mnege Kinder die sind so alt wie mein Sohn und gehen erst in die 1.klasse, alleine nur wegen dem Stichtag.

Warum versucht Ihr es nicht als Kann-Kind an einer normalen Schule? Wie ist denn bei euch die Stichtagsregelung bezw. die Kann-Kind-Regelung und weißt du das genau? Ich war nämlich baff als die Lehrerin mir erklärte das bei uns in BW Kann-Kinder alle die Kinder sind die ab dem 01.10.-30.06. 6 Jahre alt werden! Ich dachte das gehe nur bis zum 31.Dezember. ;)

Muss denn aber eine so zeitige Anmeldung schon sein? Unter Druck würde ich mich nicht setzen lassen, dann doch lieber die staatliche Grundschule. :gruebel:

VLG
Julia1985
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Re: Vorzeitige Einschulung?!

Beitrag von Julia1985 »

Also ich muss euch erst einmal danken für euren Zuspruch.

bei uns ist es so bis zum 31.Juni sind es Muss-Kinder und bis 30. September sind es Kann-Kinder. Mein Kleiner wird aber erst am 9.Dezember 2013 6 Jahre alt.
Wir hatten die Schule ja extra ausgesucht wegen ihrem Profil (dem engen Kontakt zum Gewandhaus, wegen des Profils) und weil sie ein „Zentrum für Potentialanalyse und Begabungforderung“ haben. Auf der HP wird damit geworben das man dort Hilfe bekommt :evil: Dazu käme das wir die kurzen Wege hätten, es wäre also perfekt gewesen.....naja wie man sich das immer so wünscht halt.

Vielleicht suche ich mir nochmal Hilfe beim DGhK. Da hatte ich mich schon einmal beraten lassen und die waren sehr nett und hilfsbereit.

Wir haben mittlerweile noch weiter geschaut und haben noch eine Montessori Schule und eine weitere mit ähnlichen Konzept, nur weniger Katholisch gefunden. Bei denen finde ich toll das sie einen Probetag/Probewoche machen dürfen, wo man ja sehen könnte ob es das richtige ist. Die beiden wären aber weiter weg. Ich muss erstmal schauen wies nun weiter geht.
alibaba

Re: Vorzeitige Einschulung?!

Beitrag von alibaba »

Hallo Julia,

das Internet sagt aber etwas anderes aus!

Ich habe einfach mal das erste Google-Ergebnis genommen. Hier: http://amt24.sachsen.de/ZFinder/verfahr ... id=35371!0

Oder hier: http://www.schulrecht.pro/vorzeitige-ei ... -2018.html

Es wäre echt sinnvoll mal näher an den in Frage kommenden Schulen konkret nachzufragen.

Und die Hinweise von koschka sind berechtigt. Das solltet ihr vermeiden!

VLG
Julia1985
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Re: Vorzeitige Einschulung?!

Beitrag von Julia1985 »

@alibaba Vielen Dank für den Link das wusste ich wirklich nicht. Super!

@koschka Die Schule ist eine ganz normale private Schule die halt dieses Zentrum hat, welches begabte Kinder fördern wollen und das in allen Bereichen aber vorallem im musischen. Es ist aber vorallem eine Beratungsstelle.

Vielen lieben Dank für eure Tipps das macht neuen Mut.
Winnie
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Re: Vorzeitige Einschulung?!

Beitrag von Winnie »

? Ich verstehe das Problem jetzt überhaupt nicht: Wenn der Professor das letzte Wort hat und nichts davon hält, dann hat sich die Sache doch erledigt, oder nicht?! Und selbstverständlich ist in jeder Schule das Risiko da, dass ein früheingeschultes Kind zu Mobbing-Opfer wird. Und nein, das kann dir keiner garantieren, dass man das verhindern kann. Es hängt zum großen Teil auch von der Persönlichkeit des Kindes ab.

Meine Tochter konnte bei der U 8 noch nicht die Kriterien der U 9 erfüllen und ist aber trotzdem bei der U 9 sehr viel weiter als normal gewesen. Die U 9 ist kein Begabungstest, sondern soll nur Entwicklungsverzögerungen ausschließen. Evtl. kann dann noch vor der Einschulung mit einer entsprechenden Therapie begonnen werden. Mehr ist das nicht.

Natürlich kann ich den Professor verstehen, weil es letztlich nur Sinn macht, das Kind im zeitlichen Zusammenhang mit dem Entwicklungsstand kurz vor der Einschulung zu betrachten. Das wäre dann mit 5, wenn das Kind bald 6 wird. Die Einschätzung, ob das Kind vorzeitig eingeschult werden sollte, würde ich AUF KEINEN FALL einer Erzieherin überlassen, weil die dafür nicht ausgebildet ist. Dafür gibt es andere Experten (Schulpsychologe, Schularzt, Kinder- und Jugendpsychologen, Lehrer, Schulleiter usw.). Die arbeiten mit Schulkindern und wissen, ob die Kinder dem Vergleich mit regulär eingeschulten Kindern standhalten können.

Das Schöne ist, dass man das Kind ein Jahr vorher anmelden kann und dann drei Monate vor der Einschulung, also bevor man den Kindergartenplatz kündigt, die Anmeldung auch wieder zurückziehen kann.

Natürlich wird man dir nicht den roten Teppich ausrollen, freiwillig hilft dir keiner. Du musst dich schon kümmern und Hilfe einfordern. Solange du nicht nur Bestätigung suchst und du den Leuten freundlich gegenüber trittst, werden dir meisten Leute dir gerne ihre fachliche Meinung mitteilen. Ich habe unsere Schulärztin ganz konkret gefragt, wie sie selber zum Thema vorzeitige Einschulung steht und sie sagte, dass sie nichts davon hält. Damit muss man rechnen. Trotzdem hat sie der Einschulung zugestimmt, weil ich einfach die besseren Argumente hatte. ;)

Also, ich hätte dem Professor gesagt: "Gut, dann komme ich wieder, wenn mein Sohn 5 Jahre alt ist!" ;)
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)
Julia1985
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Re: Vorzeitige Einschulung?!

Beitrag von Julia1985 »

Winnie das Problem ist das er so garnicht erst die Chance bekommt dort einen Platz zu bekommen.
Wenn er gesagt hätte, geben sie ihre Anmeldung ab und wir treffen uns aber trotzdem erst wenn er 5 ist um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erzielen ich kläre das mit der Schuhleitung ab, dann hätte ich damit überhaupt kein Problem gehabt. So brauche ich die Bewerbung dort nicht abgeben da er im Sommer durch das Auswahlverfahren schon durchfällt ohne irgend eine Chance gehabt zu haben. Wir haben außerdem ja auch um Hilfe gebeten und er hat ja auch seine Meinung dazu gesagt (er ist prinzipiell gegen vorzeitige Einschulung) und wird ihn sich nicht bevor er 5 ist ansehen, da er ja im Kindergarten keine Probleme hat.

Ich hatte mir ehrlich von so einer Stelle irgend wie mehr erhofft. Er muss doch wenn er schon lange in diesem Beruf arbeitet, wissen das nicht alle Kinder über einen Kamm zu scheren sind.
Julia1985
Dauergast
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Re: Vorzeitige Einschulung?!

Beitrag von Julia1985 »

Ich wollt mal einen kleinen aktuellen Stand geben.
So im nachhinein ist es schon ganz gut , dass es so gelaufen ist.
Ich habe mich mit ein paar Muttis aus Janniks Geigengruppe unterhalten und da wurde mir von 2 Müttern von dieser Schule abgeraten.
Ich habe noch 3 andere Schulen ins Auge gefasst und da müssen wir uns im September erst entscheiden ob er nun eingeschult wird oder nicht.
Das entspannt mich erstmal ganz schön muss ich sagen. Im September wollen J.´s Erzieherin und ich eh noch mal sprächen ob er Schulreif ist oder nicht und ob er nun in die Vorschule mit darf.
Da wartet er schon sehnsüchtig drauf, weil die sehr schöne Projekte und Experimente machen die er toll findet (also von dem was ihm die Vorschüler erzählen).

Er hat auch gerade einen tollen Sprung im Umgang mit den anderen gemacht.
J. hat eine Leidenschaft für Rollenspiele und spielt gerne Märchen oder Szenen aus Yakarie (kleiner Indianer) nach.
Er hat aber das Problem das er sich eben sehr genau die Unterhaltungen merkt und den anderen vorschreibt/anweist was sie zu sagen haben, die wollen es aber frei spielen, doch für ihn ist es dann falsch und er zieht sich zurück.
Jetzt lässt er auch das der anderen zu und das tut ihm zum Anschluss der Gruppe wirklich gut.

Naja mal seh was dann im September raus kommt.
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