Kluge Kinder Forum

Habe ja nun schon öfter gepostet, deshalb nur nochmal in Kürze. Unsere Tochter (4,5 Jahre) wurde vor 3 Monaten hochbegabt getestet. Uns wurde eine vorzeitige Einschulung 2012 im Alter von 5,1 Jahren empfohlen. WIr haben sie daraufhin erstmal im KiGa im Schulprojekt mitmachen lassen. Mittlerweile wurde sie in der Schule angemeldet, sie hatte mit anderen Kann-Kindern einen Probetag, an dem die soziale und emotionale Reife der Kinder in Augenschein genommen wurde. Auch unsere KiA ist informiert und hat sich mit ihr unterhalten. Sie hat alle überzeugt und einer Einschulung steht somit nichts im Wege. Nun hat sie sich im KiGa gerade mit einem Mädchen sehr nahe angefreundet welches nächstes Jahr in die Schule kommt, prompt möchte meine Tochter auch erst nächstes Jahr in die Schule und hat im KiGa wieder ihren Spaß. Ich hätte nichts dagegen, finde sie doch mit 5 Jahren sehr jung. Sie spielt gerne, am liebsten Rollenspiele, auch im KiGa. Wie würdet ihr nun entscheiden?? Kann ich sie Zuhause soweit fördern und bei Laune halten, dass wir sie noch 1 Jahr "ziehen" können?? Ich bin 2x die Woche nachmittags bis abends arbeiten, wo sie in den KiGa geht. Sie kann Addition und Subtraktion bis 10 bzw. 20. Sie beginnt nun kleine Multiplikationen und Divisionen zu verstehen. Sie kann Groß - und Kleinbuchstaben in Druckschrift. Behauptet sie kann lesen, zumindest einzelne Wörter habe ich schon gehört, allerdings sitzt sie bis zu 1 Stunde in ihrem Zimmer mit einem Buch in der Hand (Erst-lese- Bücher), keine Ahnung ob sie wirklich liest. Seit neuestem schreibt sie ihr Schreibschriftbuch ab. Sie hat ein sehr großes Wissen in vielen Gebieten, die gerade mal aktuell sind. Von Dinosaurier, Tieren im allgemeinen, menschlicher Körper, Krankheiten usw. Wir kaufen Bücher ohne Ende, leihen in der Bücherei. Haben Unmengen Bastelmaterialien, sie geht turnen und reiten und und und. Trotzdem hat sie öfter mal Langeweile, in der sie ihren Bruder ärgert, daher merke ich ihre Langeweile immer sofort. Ach ja, Englisch lernt sie auch. Ich weiß eine Prognose abzugeben ist schwer, trotzdem wäre es schön wenn möglichst viele ihre Meinungen abgeben würden.
Vielen Dank

Wenn dein Kind schon sagt, es möchte noch im Kindergarten bleiben, und dein Bauchgefühl sagt es dir auch, dann heißt es, dein Kind KANN in die Schule, muss aber nicht unbedingt. Dann solltest du das auch nach Gefühl entscheiden. Ich denke, die vorzeitige Einschulung macht nur dann Sinn, wenn der normale Weg für das Kind eine Belastung ist. Du musst immer bedenken, dass mit der Einschulung auch die Schulpflicht beginnt. Es ist was anderes, ob man lernen (und damit meine ich auch Routine- und Fleißaufgaben) möchte oder muss. Nicht alles, was das Kind in der Schule an Aufgaben bekommt, findet es dann auch interessant.

Meine Tochter war auch grundsätzlich interessiert an allem möglichen, hat früher auch gerne Bücher aus der Bücherei angesehen usw. Und dann kam sie in der Schule an und hatte dann Sachunterricht und war furchtbar enttäuscht, weil der hauptsächliche Inhalt der Stunde daraus bestand, dass Bilder an die Tafel gemalt wurden, einzelne Begriffe benannt wurden und dann ein Arbeitsblatt ausgegeben wurde, dass man einfach nur anmalen sollte. 98% der Kinder sind darüber superhappy. Meine Tochter nicht. Wir haben das ganze erste Schuljahr damit zu tun gehabt, dass sie sich nicht am Unterricht beteiligen wollte, weil sie mit der Art der Wissensvermittlung einfach nicht klarkommt. Ein einziges Mal ist sie richtig aus sich herausgekommen, und zwar als die Klasse den botanischen Garten besucht hat.

Es kann also sein, dass du für die gute Laune auch weiterhin noch zuhause sorgen musst, auch nach der Einschulung, auch wenn sie mit 6 in die Schule geht. Grundsätzlich ist es immer eine Entlastung für ein Kind, wenn es nicht ganz allein in der Klasse neu anfängt.

Zum Thema Langeweile: Meine Tochter langweilt sich zuhause nie, die kann sich rund um die Uhr beschäftigen und schläft nur, wenn es gar nicht anders geht. Sie langweilt sich eben nur in der Schule, weil sie da nichts anderes machen darf (obwohl sie es auch versucht, zwischendurch mal auszubrechen). Ich frage mich, wer eigentlich dieses Gerücht in die Welt gesetzt hat, dass es den Kindern besser geht, weil sie duch die Schule endlich mal gefordert werden?! Beim ersten Mal ist es noch spannend und dann wird jede neue Sache bis zum Erbrechen wiederholt. Und da braucht das Kind dann die nötige Ausdauer, die Zähigkeit, um sich nicht in der Tischkante zu verbeißen.

Dass deine Tochter noch im Kiga bleiben möchte ist doch eine tolle und ziemlich eindeutige Aussage.
Sie fühlt sich dort wohl, dein Bauchgefühl spricht auch gegen eine vorzeitige Einschulung, so what?
Wir sind damals aus unserem Kiga "geflüchtet", Töchterchen war es grausig langweilig, sie wollte einfach nicht mehr. Wäre es anders gewesen, hätten wir nicht vorzeitig eingeschult.
LG. Paulina

Hallo !
Wenn sich deine Tochter im Kindergarten wohlfühlt lass sie doch noch ein Jahr dort. Langeweile kann überall auftreten, im Kindergarten und in der Schule. Weil sie schon so viel kann, wird Langeweile in der Schule sicherlich auch auftreten. Sie sucht sich ja was sie interessiert, das kannst du ihr auch das nächste Jahr noch bieten.
Sprich doch mal mit der Schule, ob ggf. eine Quereinschulung zum Halbjahr möglich wäre, falls es doch im Kindergarten nicht klappt. Bei uns geht so etwas.
viel Erfolg, Rosi