Kann-Kind mit 5,10?

ja oder nein? Erfahrungen und Ratschläge
heinerprahm
Dauergast
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Registriert: Di 17. Mär 2009, 23:19

Re: Kann-Kind mit 5,10?

Beitrag von heinerprahm »

Koschka hat geschrieben:unser Kindergarten hat mich beim Einschulen vom Sohn offen ausgelacht, der Tochter haben sie den schnellsten untergang prophezeit. So viel zur Kompetenzen.
Koschka hat da völlig Recht, die Kompetenzen Anderer realistisch einschätzen zu können, ist eine Schlüsselkompetenz. Daran schließt sich die Kompetenz an, sich gegen solche Menschen maximal effektiv und SCHNELL (Kinder werde sehr schnell groß und nehmen ALLES auf) wehren zu können.

Liebe Grüße
Heiner
Antonia
Beiträge: 35
Registriert: Do 14. Mär 2013, 17:22

Re: Kann-Kind mit 5,10?

Beitrag von Antonia »

Liebe Kindergarten-KritikerInnen,

da schlackert man ja nur mit den Ohren, was Ihr so für Geschichten erlebt habt... aber ich glaube, es lässt sich nicht über einen Kamm scheren. Wir haben großes Glück mit unserem Kindergarten, sie haben einen Begabtenförderschwerpunkt und unsere Gruppenleiterin scheint eine Tochter zu haben, die unserer ähnelt - und ich vertraue ihr sehr. Am Mittwoch haben wir nochmal ein Gespräch, das letzte Mal, das wir übers Einschulen sprachen, war letztes Jahr im Spätsommer, und es hat sich viel getan.

Es ist ganz wunderbar, hier in diesem Forum so viele kluge Gedanken zu lesen, ich merke, wie ich das Thema immer differenzierter sehe. Das tut sehr gut, vielen Dank Euch allen! Ich picke mir aus all den Beiträgen die Argumente raus, die zu uns passen, und auch bei denen, die nicht zutreffen, ist immer was dabei, was das Nachdenken und Hinspüren ankurbelt.

Heute hat meine Tochter auf ein Muffinblech mit kleinen Quiche Lorraines geschaut, das 12 Vertiefungen in vier Dreierreihen hat und das wir bisher noch nie in Betrieb hatten. Sie erklärte mir, dass sie sich gern die Quiches auf heute und morgen aufteilen würde, "also für jeden Tag sechs." Ich schau sie verblüfft an und frage sie, wie sie denn jetzt auf die sechs gekommen ist und da sagt sie "das sieht man doch, hier die Reihen, schau, ist doch klar, mensch, Mama!"

Muss sowas dann ausgerechnet passieren, wenn ich um die Lampe fliege, weil ich nicht weiß, was ich tun soll...? :lol:
alibaba

Re: Kann-Kind mit 5,10?

Beitrag von alibaba »

Koschka hat geschrieben: Heiner hat eigentlich Recht.
Heiner hat definitiv kein Recht. Er schickt sein Kind nicht mal in einen Kindergarten und grundsätzlich weiß er es immer besser als Andere. Da Heiner sein Kind auch nicht auf eine normal doofe GS geben will, hoffe ich für ihn, das es alles so einfach werden wird, wie er sich das vorstellt. Vielleicht lebt er ja da und hat die Geldmittel dazu, wo das alles so einfach funktioniert.
Koschka hat geschrieben: Du als Mutter kannst das eher als alle andere spüren, was dein Kind tatsächlich braucht.
Nein, das ist so pauschal nicht haltbar. Es passiert allzuoft, das man sein Kind nur allzugerne durch die rosarote Brille betrachtet. Da kann es durchaus hilfreich sein sich mit den Dingen die von Dritten beobachtet werden, zu beschäftigen. Dabei sollte ein Dritter allerdings schon genug Kontakt zum Kind gehabt haben.

Alle Menschen die meine Kinder über einen längeren Zeitraum kennen gelernt haben, haben auch bisher die meisten Übereinstimmungen in ihren Einschätzungen, ohne das sie sich untereinander je begegnet wären. Voraussetzung dafür, Unbefangenheit und keine Vorurteile. In unserem Kiga war nicht immer alles toll, aber auf jeden Fall immer kooperativ, hinweisend aber nie aufdrückend.

Natürlich gibt es Kindergärten da läuft es nicht. Aber es gibt auch viele Kindergärten da läuft es prima und Einschätzungen sind durchaus hilfreich und kompetent.

Schule ist für alle, auch für Mädchen, körperlich. Kommt dann noch Verzagtheit hinzu, werden Andere diese Zurückhaltung schnell ausnutzen. Für Schule muss man stark sein, vor allem seelisch und mental.

Deine Unsicherheit Antonia kann ich verstehen. Eine Entscheidung ist nie leicht, wenn sie nicht klar ist. Ihr müsst für Euch und für das Gesamtpaket eine adäquate Lösung finden und ich kann euch nur empfehlen so viel wie möglich Informationen dabei zu sammeln und am Schluß für euch auszuwerten.

VG
Rosi
Dauergast
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Registriert: Sa 14. Jan 2012, 20:45

Re: Kann-Kind mit 5,10?

Beitrag von Rosi »

Hallo !
Ich stimme Koschka zu, dass die Kindergärten nicht immer objektiv sind, auch wenn ich lange dachte sie sollten sich besonders gut auskennen. Wir erhalten vor dort gar keine Aussage, außer der: ich möchte nicht in ihrer Haut stecken das entscheiden zu müssen. Kindergärten scheinen generell dagegen zu sein Kinder früh einzuschulen. Doch ich denke das kann man so generell nicht sagen. Jedes Kind ist eben anders. Dein Kind hat keinen so großen Altersabstand zu den anderen. Wir werden unseren wahrscheinlich mit 5,10 Jahren in das dann laufende erste Schuljahr einschulen. Er ist also mit Abstand der JÜngste, denn ein Junge aus seiner Gruppe z.B. ist dann schon 1,6 jahre älter. Das macht uns auch Kopfzerbrechen, doch ich denke man muss einen Weg finden. Wenn sie mit den anderen gehen will, lasst sie doch gehen.
Viel Erfolg.
Rosi
Bliss
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Registriert: Fr 21. Okt 2011, 23:43

Re: Kann-Kind mit 5,10?

Beitrag von Bliss »

Ich hatte das Glück bei meinen Kindern sehr kompetente Erzieherinnen zu haben. Das Feedback und die Einschätzung der Erzieherinnen deckte sich zu 100% mit dem der Erstklasslehrerin. Ich hingegen wurde von meinen Erzieherinnen völlig falsch eingeschätzt. Ich denke das liegt vor allem daran, dass ich zu den Kindern gehörte, die sich im KiGa absolut unwohl gefühlt haben und ich auch nicht annähernd ich selbst sein konnte. In der Schule waren die Rahmenbedingungen völlig anders und die Probleme, die die Erzieherinnen erwartet haben sind nicht eingetreten. Meine Kinder hingegen waren eben so, wie sie wirklich sind und dann können Erzieherinnen da schon gut die Stärken und Schwächen einschätzen.

Und egal wie ihr euch entscheidet, jede Entscheidung hat Vor- und Nachteile. Ich wurde früheingeschult und die Vorteile haben bei weitem überwogen. Aber in Fächern wie Sport und Kunst hätte ich ein Jahr später sicher bessere Leistungen bringen können.
Antonia
Beiträge: 35
Registriert: Do 14. Mär 2013, 17:22

Re: Kann-Kind mit 5,10?

Beitrag von Antonia »

Heute hatte ich ein Gespräch mit unserer Gruppenleiterin im Kindergarten. Obwohl uns im letzten Sommer alle Erzieherinnen sehr entschieden von einer frühen Einschulung abgeraten hatten, meinte sie heute, sie würde das nicht mehr so sehen. Im Großen und Ganzen würde sie sicher sein, dass unsere Tochter eine Einschulung packen würde. Natürlich gibt es ein paar Dinge, die nicht so recht zum Umfeld Schule passen würden, aber bei welchem Kind gibt es die nicht?

Wir haben auch viel über die Schule gesprochen, die unsere Gruppenleiterin gut kennt, weil sie selbst dort war und ihre beiden Töchter nun dort sind. Es ist eine ganz traditionelle Schule, bei der aber zwei Grusellehrerinnen gerade gegangen werden, und die Schulleiterin scheint Haltung zu zeigen, wenn Lehrer Mist bauen. Ich bin ganz beschwingt nach Hause gefahren und bekomme ein immer stärkeres Gefühl in Richtung Schule.

Hab dann nachmittags in Köln eine halbe Stunde Lehrlauf gehabt und mir im Karstadt die Schulranzen angesehen. Da wars dann gleich wieder dahin mit meiner Courage, meine Güte, sind das Klopper! Also, bin wir in drei Wochen bei der Schulleiterin sind, werde ich wohl meine innere Achterbahn ein bisschen zur Ruhe zwingen. Und dann melde ich mich wieder und berichte, wie es weitergehen wird.

1000 Dank Euch allen für die vielen klugen und differenzierten Gedanken!!

Antonia
alibaba

Re: Kann-Kind mit 5,10?

Beitrag von alibaba »

urmelis hat geschrieben: @alibaba
nur weil Heiner einen völlig anderen Weg geht (und zugegebenermaßen aufgrund seiner inneren Überzeugung manchmal ein wenig kompromisslos rüberkommt), heißt dass doch nicht, dass er nicht "Recht" haben könnte ...
Es geht nicht um Recht haben oder nicht. Es geht darum sich zu etwas zu äußern, von dem man überhaupt keine Ahnung hat, aber behauptet DAS sei schlecht, weil aus dem und dem Grund. Alle Anderen User hätten hier aber mit Sicherheit mehr "Recht" als Heiner. Denn diese sind schon durch die Schule Kindergarten mit ihren Kindern gelaufen, mit all ihren Höhen und Tiefen, Vorteilen und Nachteilen. Da kann jeder aus seinem erlebten Wissen etwas beisteuern, gute oder halt schlechte Erfahrungen. Und generell finde ich pauschale Angaben immer ungünstig, denn sie vermitteln nicht das Bild aus vielen Dingen.

VG
alibaba

Re: Kann-Kind mit 5,10?

Beitrag von alibaba »

Hallo Antoinia,

super, das du das Gespräch mit dem Kiga gesucht hast. siehst du, jetzt weißt du ein Stückchen mehr, was ihr zu eurer Entscheidung hinzunehmen könnt.

Wenn Ihr einschult, geht die Grobmotorik an. Im Klartext schwimmen und Radfahren üben. ;)

Schaut euch mal die Ergoback's an. Die sind auch für kleine Kinder geeignet. Meine kleine Tochter hat einen DerDieDas, den finde ich auch nicht schlecht. Klein, leicht, super.

Viel Erfolg.
alibaba

Re: Kann-Kind mit 5,10?

Beitrag von alibaba »

Rosi hat geschrieben:Hallo !
Kindergärten scheinen generell dagegen zu sein Kinder früh einzuschulen.
DAS stimmt so nicht. In unserem Kiga war keiner generell ;) dagegen oder dafür. Es wurden Gespräche geführt, Vorteile und Nachteile aufgezeigt, die Entscheidung mussten wir Eltern fällen.

Aber vielleicht liegt das am offenen Schulsystem hier in BW. Kinder die bis Juni des Folgejahres!! 6 werden, können hier ohne Bedenken einfach in der Schule angemeldet werden.

VG
amausle
Beiträge: 47
Registriert: Do 31. Jan 2013, 10:52

Re: Kann-Kind mit 5,10?

Beitrag von amausle »

@ alibaba: das kann net an BaWü liegen!
Wir wohnen auch in BaWü und hier hatten wir richtig Theater als wir auf die Idee kamen L früher einzuschulen!
Aber freu dich, das es in deinem Kiga anders war!
Ich denk pauschal sagen kann man das aber nicht über die Kigas, das die immer alle gegen eine frühere Einschulung sind!
Das ist mir zu albern, komm Teddy, wir gehen...
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