Früheinschulung - wann und warum wusstet ihr es?

ja oder nein? Erfahrungen und Ratschläge
Momo
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Re: Früheinschulung - wann und warum wusstet ihr es?

Beitrag von Momo »

Sehr interessant, wie Du das siehst, Alibaba. Meine Tochter könnte mit fünf Jahren eingeschult werden, ich habe aber auch das Gefühl, dass es nicht unbedingt nur gut ist, so früh einzuschulen. Gerade in Bezug auf die innere Stabilität und Eigenständigkeit eines Kindes mit erst 4 oder 5 Jahren. Obwohl sie mir schon jetzt in den Ohren liegt, dass sie lieber zur Schule als in den Kindergarten gehen möchte, weil sie doch so viel lernen will. "Erst in die Schule! In den Kindergarten kann ich ja später gehen". O- Ton meiner dreijährigen Tochter.
Zum Glück haben wir ja noch etwas Zeit für die Entscheidung.
LG Momo
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Rabaukenmama
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Re: Früheinschulung - wann und warum wusstet ihr es?

Beitrag von Rabaukenmama »

alibaba hat geschrieben:
Rabaukenmama hat geschrieben:Koschkas Argument, im Falle einer vorzeitigen Einschulung auf eine entsprechend einfühlsame Lehrerin zu achten, finde ich sehr gut.
Weiß man das vorher? Kann man das beurteilen? Wer beurteilt das denn?

Die Lehrerin kann ich mir doch nicht aussuchen. Die Lehrerin meines Sohnes hatte auch zwei Gesichter. Eins für die Eltern und eins für den Unterricht. Sieht man das am Tag der offenen Tür? Sehen das die Kinder die 1xMonat mit dem Kiga die Schule besuchen?

Hier gibt es Sprengel. In die Schule hat man zu gehen. Egal ob die Lehrerin nett ist oder hinkt. Ende. Wahlmöglichkeit - keine? Wo sollen die denn sein? Soweit also mal zur Realität. Das nette Gesicht der Lehrerin meines Sohnes sah ich täglich, ich konnte die Argumente meines Kindes, nach 4 Wochen Schule, so nun überhaupt nicht nachvollziehen. Ich habe ihn nicht verstanden, ich sah das ja nicht. Es hat Monate!!!! gedauert bis ich das verstand.

Ich ziehe ein Fazit: Nie mehr nur nach den intelektuellen Möglichkeiten des Kindes eine Einschulung planen. Auch psychisch muss das Kind stabil genug sein. Und das muss man erst mal können mit 4 oder 5 Jahren. Ich würde, jetzt natürlich im Nachhinein betrachtet, nur noch so spät wie möglich einschulen. Jetzt, nach 4 Jahren GS, kann ich auch das nachvollziehen, denn hier in unserer Gegend, schulen die meisten Eltern so spät wie möglich ein. Vor 4 Jahren habe ich darüber den Kopf geschüttelt. Jetzt schäme ich mich für meine arrogante Denkweise. :schwitz:

VG
Natürlich kann man nicht im vorhinein wissen ob sich eine Betreuungs- oder Lehrperson bei den Kindern so verhält wie sie das die Eltern glauben lässt. Aber wie soll man sonst nach einer geeigneten Schule für das eigene Kind suchen (vorzeitige Einschulung hin oder her!) wenn nicht so, dass man sich zumindest ein Bild von der Schule und den dort unterrichtenden Lehrern zu machen VERSUCHT?

Ich habe bei der Kindergartenwahl auch nach meinen Kriterien gesucht und konnte nicht wissen, ob die Betreuer den Kindern gegenüber so sind, wie sie es im auf der Homepage schön abgedruckten "Erziehungskonzept" behaupten. Ich habe sie mir selbst angesehen und war mit dem, was ich sah, zufrieden. Die Tatsache, dass mein Sohn nach wie vor gerne in den Kindergarten geht, beweist mir, dass mein Instinkt mich nicht getäuscht hat. Wäre ich aber draufgekommen, dass da ganz was anderes abläuft, hätte ich anders agieren müssen (bis hin zum Wechsel in einen anderen Kindergarten).

Beim Kleinen habe ich keine Wahl. Es gibt 2 bilinguale Kindergärten, wo neben deutsch auch Gebärdensprache angeboten wird. Einer davon hat in allen Schulferien geschlossen und fällt daher bei zwei beruftstätigen Elternteilen schon komplett weg. Der andere ist am anderen Ende der Stadt und mein Kind muss täglich 1,5 Stunden im Shuttlebus sitzen, um überhaupt hin- und heimzukommen. Es ist kein Garten dabei, es wird nicht täglich frisch gekocht sondern das Essen wird fertig geliefert und bei Ausflügen dürfen die "Kleinen" auch nicht mit - alles komplett anders als im Kindergarten des grossen Bruders! Und wie die Betreuerinnen sein werden habe ich auch keine Ahnung. Der Grosse hätte die Möglichkeit gehabt, bis zum fixen Eintritt etliche Tage zu "schnuppern" während ich heute erfahren habe dass für den Kleinen nur ein einziger "Schnuppertag" vorgesehen ist...

...soviel zum "keine Wahl haben". Alternative wäre nur Einzelintegrierung in einen "normalen" Integrationskindergarten. Dort könnte aber niemand mit meinem Kind kommunizieren, weil es nur die Gebärdensprache beherrscht (und da auch den Grossteil nur passiv) und allgemeine Sonderpädagoginnen dazu keine Ausbildung haben. Bleibt also nichts über als abwarten was da kommt.

Bei der Schule des Grossen HABE ich die Wahl. Ich kann ihn theoretisch auch in eine Schule am anderen Ende der Stadt schicken falls ich das Gefühl haben sollte, dass genau DIESE Schule für ihn am passendsten ist. Aber reinschauen in die Köpfe der Lehrer kann ich nirgends, das ist mir klar.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
alibaba

Re: Früheinschulung - wann und warum wusstet ihr es?

Beitrag von alibaba »

Ich ziehe halt jetzt nach 4 Jahren GS ein Fazit und komme zu einer nüchternen Aussage. :schwitz:

Ich kann die Gedanken für eine frühzeitige Einschulung vollkommen nachvollziehen, stand ich ja selber vor 5 Jahren vor dieser quälenden Frage. Man sieht was das Kind kann, es möchte gerne und wäre bereit. Ja, in der Theorie. Oft haben wir Mütter und auch die Kinder gar keine Ahnung was Schule ist. Es ist eben nur ein Bruchteil intelektuelles Wissen. ;)

Was man immer so schön soziale Reife nennt, ist ja ein großer Komplex. Manche Kinderkönnen das, manche aber nicht. Gerade bei Buben kommt dann, wenn sie sehr sensibel sind, Verständnislosigkiet der Lehrerinnen hinzu. So erwähnte die Lehrerin jetzt beim Übergangsgespräch, ob denn das Gym etwas für meinen Sohn wäre, er würde immer so schnell weinen. :shock: Da hatte sie wohl vergessen, was sie mir vorher über 3 Seiten vorlas, eine perfekte Übertrittsempfehlung. Auch das lieber alleine arbeiten wurde dem Sohn "angekreidet", erst als mein Sohn sich erklärte, akzeptierte die Lehrerin. Jetzt! nach 4 Jahren .... ich habe da nur noch Spot und Hohn übrig. :cry: Ok, die Lehrerin kann nichts dafür, sie ist Nr.5.

Also Schule, nein, so spät wie möglich, egal wie schlau. Dann lieber, wenn man die Möglichkeit hat, gezieltes aussuchen, für alle die, die eine private Schule vor der Nase haben.

VG
Momo
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Re: Früheinschulung - wann und warum wusstet ihr es?

Beitrag von Momo »

Letztendlich sollte man sich als Eltern auch die Frage stellen, welche Vorteile das Kind durch eine frühe Einschulung wirklich hätte und welche Gründe es dafür gibt. Wenn sich das Kind im Kindergarten langweilt, könnte es ja z.B. auch nachmittags besonderen Input bekommen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich ein Kind mit anderen Kindern wirklich nur langweilt und geistigen Input kann ein Kind trotzdem erhalten, oder?
Momo
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alibaba

Re: Früheinschulung - wann und warum wusstet ihr es?

Beitrag von alibaba »

Man sollte vielleicht auch bedenken, das schlau oder klug oder begabt perse ja keine Einschränkung ist oder gar bedeutet, ich langweile mich fürchterlich, komme nicht klar, störe oder wer weiß was noch. Die meisten klugen Köpfe fallen ja gar nicht auf, sondern laufen einfach toll mit. Das sollte man sich mal viel öfter vergegenwärtigen.

Oft haben Kinder, die negativ auffallen, noch ganz andere Probleme, als das sie nur begabt wären. :mrgreen: Die Studie, gerade von Rost, zeigt das auch auf. Im Umkehrschluß würde das bedeuten, man kann ganz normal einschulen, ohne das etwas passiert, man etwas verpasst, dem Kind Schaden zufügt oder das Kind sich nun schecklich langweilt. Mal unabhängig davon sind die Regeln bezüglich Einschulung oft ja sehr locker und die Grenzen mit bis zum Dezember oft schon sehr weit nach hinten gelegt. Ja nach Land und BL natürlich. ;)

Mein Sohn wird, normal eingeschult, mit 17 Jahren sein Abitur machen. Ich finde, jung genug. Unser Leben soll nämlich nicht nur aus Schule bestehen. Freunde, Freizeit, Zeit für viele Hobbys, ausprobieren, kein HA-Stress....all diese Dinge werden immer wichtiger, je älter das Kind wird. Viel zu schnell vergeht die Zeit. :o

VG
Bliss
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Re: Früheinschulung - wann und warum wusstet ihr es?

Beitrag von Bliss »

Wenn Früheinschulung das Problem der Langeweile und Unterforderung lösen würde, dann könnte man die Nachteile wohl locker in Kauf nehmen. Tut sie aber meistens nicht.
Rabaukenmama
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Re: Früheinschulung - wann und warum wusstet ihr es?

Beitrag von Rabaukenmama »

Momo hat geschrieben:Letztendlich sollte man sich als Eltern auch die Frage stellen, welche Vorteile das Kind durch eine frühe Einschulung wirklich hätte und welche Gründe es dafür gibt. Wenn sich das Kind im Kindergarten langweilt, könnte es ja z.B. auch nachmittags besonderen Input bekommen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich ein Kind mit anderen Kindern wirklich nur langweilt und geistigen Input kann ein Kind trotzdem erhalten, oder?
Momo
Wann und wie soll das mit den besonderen Inputs nachmittags aussehen? Fast alle Kinderkurse (egal ob Sport, Musik oder Kreatives) beginnen zwischen 15h und 17h. Da ich mit dem 2. Geburtstag des Kleinen wieder in den Beruf einsteige (Teilzeit) und mein Kleiner einen anderen Kindergarten besucht als der Grosse, ist es organisatorisch gerade mal machbar, dass beide Kinder VERSORGT werden. Zusätzliche Inputs wären ja nett, aber wenn ich bis 14h arbeite kann ich nicht ins Sohnemanns Kindergarten fliegen und ihn in einen Kurs abgeben, um dann um 16h30 wieder zu Hause zu sein und den Kleinen, der mir mit dem Shuttlebus gebracht wird, im Empfang zu nehmen.

Klar, wenn man ein Einzelkind, und/oder einen Beruf mit freier Zeiteinteilung bzw. für die Betreeung einspringende Verwandte hat, ist es einfach!

Ich spreche aus Erfahrung. Mein Grosser hat zwei Semester einen Kinder-Gebärdensprachkurs besucht. Im ersten Semester lief das so ab: ich habe den Kleinen vorzeitig aus dem Mittagsschlaf geweckt (gegen 14h15) um gegen 14h45 den Grossen aus dem Kindergarten abzuholen. Dann sind wir mit Fussweg und 3 verschiedenen öffentlichen Verkehrsmitteln in 45 Minuten Fahrzeit am Kursort gewesen. Während der Grosse am Kurs teilgenommen hat habe ich den Kleinen gewickelt und gefüttert und nebenbei versucht, seinen lebhaften Brunder irgendwie im Zaum zu halten. Denn der konnte die paar Kinder-Gebärden sehr schnell und hat die restliche Zeit für Lärm und Unsinn machen genutzt. Nach dem Kurs sind wir dann wieder mit den 3 Öffis und Fussweg ca. 1 Stunde heimgefahren. Da war der Grosse schon müde vom toben und wollte getragen werden, was natürlich mit Kinderwagen und Rucksack nicht ging und in lautem Gejammer geendet hat.

Im zweiten Kurssemester habe ich für den Kleinen während des Kursbesuchs von 14h15 bis 17h45 eine Babysitterin bezahlt. Das war zwar deutlich stressfreier für mich, aber die 10 Kurseinheiten haben mich rund 500 Euro gekostet (Euro 150,- Kursbeitrag plus 10x Euro 35,- Babysitterin). Daraufhin habe ich beschlossen, auf einen weiteren Kursbesuch zu verzichten. Damals war ich aber NOCH NICHT BERUFSTÄTIG!!!

Wie ich nachmittags neben Haushalt schupfen und Kleinsohn versorgen dem Grossen noch zusätzliche Inputs verschaffen soll, kann ich mir beim allerbesten Willen nicht vorstellen! Ich bin schon froh, wenn ich mich mal abends eine halbe Stunde ausschliesslich EINEM Kind widmen kann während mein Mann das zweite betreut.

Heisst jetzt nicht, dass ich von Kindergarten oder Schule erwarten würde, meinem Sohn alles, was ihn interessiert und fördert, zu bieten. Mir ist klar dass das nur sehr begrenzt möglich ist. Aber wenn ich mir jetzt noch selbst auferlege, meine zwei Kinder neben allem, was ich sonst noch mache, mit ausreichend individuell notwendigen Inputs zu versorgen, werde ich wuggy!
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elboku
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Re: Früheinschulung - wann und warum wusstet ihr es?

Beitrag von elboku »

Koschka hat geschrieben:Meine Tochter ist nicht negativ aufgefallen. Sie hat ihr Kummer nur für sich behalten. Dies führte zu psychosomatischen Erscheinungen.
Das kenn ich!
Als meine Tochter noch in der Kinderkrippe war, war sie die einzige, die gut und flüssig gesprochen hat. Alle anderen Kinder konnten da nicht mithalten.
Sie hat daraufhin nichts mehr von der Krippe erzählt und still gelitten.
Im Kindergarten ist sie dann wieder aufgeblüht.

Jetzt ist sie 8 Monate im Kindergarten uns letzte Woche hat es wieder angefangen :(
"Mama mein Bauch zwickt! Kinder denen der Bauch zwickt, müssen nicht in den Kindergarten gehen!". Auf mein Nachfragen, warum sie nicht will, hab ich die Antwort bekommen, dass es fad ist, weil sie immer die selben Lieder singen, die sie schon kann. Sie will neue Lieder lernen. Gut, dieses Problem läßt sich lösen und ist nur ein kleiner Aspekt im Kindergartenalltag. Aber ich bin sehr hellhörig, dass es nicht wieder in die gleiche Richtung geht, wie in der Krippe.

@ Input in der Freizeit:
Das stimmt schon, dass man sein Kind auch nach dem Kindergarten fördern kann. Doch man darf nicht vergessen, wie lang die Kinder dort sind. Meine Tochter z.B. 7h. Und wenn da der geistige Input zu kurz kommt, kann einem diese Zeit ganz schön lang vorkommen.
Außerdem gebe ich Rabaukenmama recht, dass es schwierig ist, seinem Kind diesen Input zu geben, wenn beide Elternteile berufstätig sind. Das ist auch der Grund, warum wir sicherlich eine Schule suchen werden, die am Nachmittag zusätzliche Angebote hat, da wir nicht quer durch Wien gondeln können.

LG, Lisa
Momo
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Re: Früheinschulung - wann und warum wusstet ihr es?

Beitrag von Momo »

Rabaukenmama hat geschrieben:
Wann und wie soll das mit den besonderen Inputs nachmittags aussehen?
Ich kann gut verstehen, dass dies wirklich sehr schwierig ist, wenn beide Elternteile arbeiten. Oder wenn das Kind bis zum späten Nachmittag im Kindergarten ist. Doch werden nicht auch in den Kindergärten nachmittags Aktionen angeboten?

Ich meinte auch nicht nur Kurse, zu denen man dann wieder extra hinfahren muss, sondern auch gemeinsame Aktionen mit den Kindern wie Singen, Lesen, Basteln, Fahrradfahren, Rätsel lösen, Blumen pflanzen, Kochen, Experimentieren usw. Wir können unseren Kindern so viel zeigen :) Ich glaube, Kinder können auch durch diese einfachen Aktivitäten sehr viel Input erhalten.
Doch vielleicht liege ich damit ja auch falsch, meine Tochter ist ja noch nicht im Vorschulalter. Ich merke jetzt bei ihr ganz deutlich, dass sie mit anderen Kindern zusammensein will, somit wird es jetzt erstmal Zeit für den Kindergarten für sie ;)
LG Momo
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Edainwen
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Re: Früheinschulung - wann und warum wusstet ihr es?

Beitrag von Edainwen »

Momo hat geschrieben:Letztendlich sollte man sich als Eltern auch die Frage stellen, welche Vorteile das Kind durch eine frühe Einschulung wirklich hätte und welche Gründe es dafür gibt. Wenn sich das Kind im Kindergarten langweilt, könnte es ja z.B. auch nachmittags besonderen Input bekommen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich ein Kind mit anderen Kindern wirklich nur langweilt und geistigen Input kann ein Kind trotzdem erhalten, oder?
Momo
Mein Sohn kann - ich habe es an anderen Stellen schon ausgeführt - prima mit Kindern aller Altersgruppen spielen. Er hatte in seiner Altersgruppe im KiGa auch viele Freunde, wobei das von seiner Seite wirklich ein absoluter Freundschaftsbegriff war, also "wir gehen zusammen durch dick und dünn" und "Freunde spielen immer miteinander, auch das, was einem selber nicht so sehr gefällt". Leider interessieren sich die meisten Jungs in diesem Alter (3-5 Jahre)n nur für: Toben, Lego, Autos. Andere Spielvorschläge meines Sohnes (Malen, Basteln, Spiel spielen, ...) wurden - das konnte ich am Nachmittag beobachten - mit einem "Das ist doch blöd" abgelehnt - nicht weil es so blöd gewesen wäre, sondern weil die Kinder das einfach nicht konnten und dementsprechend nicht mochten (oder andersrum?). Entsprechend spielte mein Sohn zwar den ganzen Vormittag mit seinen Freunden, klagte aber trotzdem über Langeweile, da er aus seinem Freundschaftsbegriff heraus sich verpflichtet fühlte, mit seinen Freunden zu spielen, und somit die ganzen spannenden Angebote im KiGa (von Malen und Basteln bis zum Forscherlabor) nicht wahrnehmen konnte.

Die Umstufung in die Vorschulgruppe auf Initiative der KiGa-Leiterin geschah unter anderem deshalb, damit unser Sohn mehr Kontakte zu Kindern mit ähnlichen Interessen haben würde, da sich Kinder im Vorschulalter wohl eher für Buchstaben, Malen, Basteln, Spiele, Forschen, .. interessieren.

Die "Freundschaften" zu den Kindern der mittleren Gruppe haben sich rasend schnell aufgelöst - zu seinem Geburtstag wird unser Sohn nur noch Kinder aus der Vorschulgruppe und ein Kind von den ganz Kleinen einladen. Auch wenn die Vorschulkinder noch immer sehr körperbetont handeln, so werden die Fähigkeiten unseres Sohnes in dieser Gruppe immerhin anerkannt und so langsam taut er auf und traut sich auch wieder zu zeigen, was er kann - wofür er bei den noch jüngeren Kindern allenfalls Unverständnis ernten konnte.

Trotz des deutlichen Altersunterschiedes würde ich bis jetzt sagen, dass der "Sprung" meinem Sohn deutliche Vorteile bringt. Langeweile gibt es seitdem nicht mehr ;)

6h tägliche Langeweile lässt sich im übrigen auch durch einen spannenden Nachmittag nicht kompensieren - da spreche ich aus eigener Erfahrung aus meiner Arbeitswelt :schwitz:
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