Nutzt eine Früheinschulung überhaupt irgend etwas?
Verfasst: Fr 5. Aug 2016, 12:42
Guten Tag!
Nach längerer Abstinenz von hier möchte ich euch erneut um euren Rat bitten.
Mein Sohn, mittlerweile 4 Jahre 4 Monate alt, besucht nun wieder einen neuen Kindergarten, wo es einigermaßen klappt. Glücklicherweise muss ich sagen, denn er war auch eine zeitlang von mir zuhause betreut worden. Für ihn war es eine schöne Zeit, für mich die anstrengendste Zeit überhaupt. Da er ununterbrochen redet und kluge Fragen stellt, schwirrte mir mit der Zeit zunehmend der Kopf und ich konnte irgendwann keinen klaren Gedanken mehr fassen. Auch mein zweites Kind fing mittlerweile an, wie ein Schnellfeuergewehr zu reden und im Stimmengewirr und Durcheinander dieser ganzen Ergüsse bin ich mehrmals täglich regelrecht untergegangen. Erschwerend dazu kam noch, dass meine beiden vom Charakter und von den Vorlieben her exakt gegensätzlich sind und es quasi ununterbrochen Streit gab, was nun unternommen oder gespielt werden sollte. Nachgeben tut grundsätzlich nur der, der in einem erbitterten, gern auch körperlich ausgetragenen Kampf nach langem zähen Ringen unterliegt, aber das kann dauern, denn beide sind ungefähr gleich stark, vorallem sehr willensstark. Aufgeben kommt für keinen auch nur eine Sekunde lang in Frage.
Kurz gesagt, es war Chaos zuhause. Ich wollte schließlich Hilfe und meine Kinder besuchen nun beide halbtags verschiedene Kitas.
Wir hatten ja für Sohnemann den Rat bekommen, ihn einzuschulen so schnell es geht, haben jedoch mehr oder weniger freiwillig schließlich davon abgesehen.
Er ist jetzt in seiner Kita, vergöttert seine Erzieherinnen (2 ganz liebe mütterliche ältere Damen), kommt ganz gut zurecht, mit den anderen Kindern hakt es nach wie vor ein bisschen. Er textet sie zu, wie er es halt mit jedem macht, aber es kommt kein oder nur kurzes Interesse zurück. Die Kinder können ihm denke ich nicht lange folgen oder wollen sich vielleicht eher nicht mit allem in dem Ausmaß auseinandersetzen, wie er sich halt für gewöhnlich mit den Dingen befasst. Er kann besser mit sehr sehr viel älteren Kindern (meine Cousine und ihre Freundinnen zB sind 11, die spielen schön mit ihm) oder eben mit Erwachsenen.
Da er ja nun bereits seit einiger Zeit liest und rechnet stellt sich für uns natürlich weiterhin die Frage nach einer vorzeitigen Einschulung, diesmal eben nächstes Jahr dann mit 5,5 Jahren. Andererseits muss man auch sagen, hat er schon so seine Defizite. Er ist körperlich wirklich sehr zurück, sogar unter Gleichaltrigen. Er ist klein, schwächlich, ungelenk und tollpatschig. Desweiteren fängt er jetzt immer stärker an mit dem Stottern, er bringt teilweise kein Wort mehr heraus (kann das was mit seiner Hochbegabung zu tun haben? Es beginnt mir Sorgen zu machen). Ich weiß ehrlich nicht, was ich mit ihm machen soll. Er hat so einen außergewöhnlichen Verstand, lernt so leicht, so intuitiv. Man muss ihm garnichts beibringen, er macht alles so selbstverständlich nebenbei, beobachtet präzise und gründlich, zählt dann im Kopf eins und eins zusammen und zieht daraus seine Schlüsse.
Laut dem Psychologen, der uns betreut, wäre das beste für ihn eine Spezialschule. Die gibt es in der nahegelegenen Großstadt. Ich würde es trotzdem gerne auf unserer Dorfgrundschule versuchen, mit der Direktorin habe ich bereits gesprochen, es ist eine freundliche junge aufgeschlossene Frau. Ich habe das Gefühl das könnte klappen. Aber was ist mit seiner sehr asynchronen Entwicklung? Und bringt eine Früheinschulung überhaupt irgend welche Vorteile? Vom Kopf her wird er schließlich eh immer weiter sein und es wird an uns liegen, ihm da Futter zu organisieren. Schadet eine so frühe Einschulung dann nicht eher, wegen der fehlenden körperlichen Entwicklung?
Was würdet ihr machen? Wäre sehr dankbar für den ein oder anderen Denkanstoß.
Lg
enigma
Nach längerer Abstinenz von hier möchte ich euch erneut um euren Rat bitten.
Mein Sohn, mittlerweile 4 Jahre 4 Monate alt, besucht nun wieder einen neuen Kindergarten, wo es einigermaßen klappt. Glücklicherweise muss ich sagen, denn er war auch eine zeitlang von mir zuhause betreut worden. Für ihn war es eine schöne Zeit, für mich die anstrengendste Zeit überhaupt. Da er ununterbrochen redet und kluge Fragen stellt, schwirrte mir mit der Zeit zunehmend der Kopf und ich konnte irgendwann keinen klaren Gedanken mehr fassen. Auch mein zweites Kind fing mittlerweile an, wie ein Schnellfeuergewehr zu reden und im Stimmengewirr und Durcheinander dieser ganzen Ergüsse bin ich mehrmals täglich regelrecht untergegangen. Erschwerend dazu kam noch, dass meine beiden vom Charakter und von den Vorlieben her exakt gegensätzlich sind und es quasi ununterbrochen Streit gab, was nun unternommen oder gespielt werden sollte. Nachgeben tut grundsätzlich nur der, der in einem erbitterten, gern auch körperlich ausgetragenen Kampf nach langem zähen Ringen unterliegt, aber das kann dauern, denn beide sind ungefähr gleich stark, vorallem sehr willensstark. Aufgeben kommt für keinen auch nur eine Sekunde lang in Frage.

Wir hatten ja für Sohnemann den Rat bekommen, ihn einzuschulen so schnell es geht, haben jedoch mehr oder weniger freiwillig schließlich davon abgesehen.
Er ist jetzt in seiner Kita, vergöttert seine Erzieherinnen (2 ganz liebe mütterliche ältere Damen), kommt ganz gut zurecht, mit den anderen Kindern hakt es nach wie vor ein bisschen. Er textet sie zu, wie er es halt mit jedem macht, aber es kommt kein oder nur kurzes Interesse zurück. Die Kinder können ihm denke ich nicht lange folgen oder wollen sich vielleicht eher nicht mit allem in dem Ausmaß auseinandersetzen, wie er sich halt für gewöhnlich mit den Dingen befasst. Er kann besser mit sehr sehr viel älteren Kindern (meine Cousine und ihre Freundinnen zB sind 11, die spielen schön mit ihm) oder eben mit Erwachsenen.
Da er ja nun bereits seit einiger Zeit liest und rechnet stellt sich für uns natürlich weiterhin die Frage nach einer vorzeitigen Einschulung, diesmal eben nächstes Jahr dann mit 5,5 Jahren. Andererseits muss man auch sagen, hat er schon so seine Defizite. Er ist körperlich wirklich sehr zurück, sogar unter Gleichaltrigen. Er ist klein, schwächlich, ungelenk und tollpatschig. Desweiteren fängt er jetzt immer stärker an mit dem Stottern, er bringt teilweise kein Wort mehr heraus (kann das was mit seiner Hochbegabung zu tun haben? Es beginnt mir Sorgen zu machen). Ich weiß ehrlich nicht, was ich mit ihm machen soll. Er hat so einen außergewöhnlichen Verstand, lernt so leicht, so intuitiv. Man muss ihm garnichts beibringen, er macht alles so selbstverständlich nebenbei, beobachtet präzise und gründlich, zählt dann im Kopf eins und eins zusammen und zieht daraus seine Schlüsse.
Laut dem Psychologen, der uns betreut, wäre das beste für ihn eine Spezialschule. Die gibt es in der nahegelegenen Großstadt. Ich würde es trotzdem gerne auf unserer Dorfgrundschule versuchen, mit der Direktorin habe ich bereits gesprochen, es ist eine freundliche junge aufgeschlossene Frau. Ich habe das Gefühl das könnte klappen. Aber was ist mit seiner sehr asynchronen Entwicklung? Und bringt eine Früheinschulung überhaupt irgend welche Vorteile? Vom Kopf her wird er schließlich eh immer weiter sein und es wird an uns liegen, ihm da Futter zu organisieren. Schadet eine so frühe Einschulung dann nicht eher, wegen der fehlenden körperlichen Entwicklung?
Was würdet ihr machen? Wäre sehr dankbar für den ein oder anderen Denkanstoß.
Lg
enigma