vorzeitige Einschulung - ja, nein, vielleicht...

ja oder nein? Erfahrungen und Ratschläge
alibaba

Re: vorzeitige Einschulung - ja, nein, vielleicht...

Beitrag von alibaba »

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Rabaukenmama
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Re: vorzeitige Einschulung - ja, nein, vielleicht...

Beitrag von Rabaukenmama »

alibaba hat geschrieben:Was ist das denn für eine Argumentation „was Unangenehmes in Kauf nehmen“.

Dann nehmt doch auch in Kauf, dass es unangenehm werden kann, wenn man das Kind normal einschult und schult nicht eher ein. Das es unangenehm akzeptieren muss, weil das Kind nicht die Förderung der Schule bekommt, das man da durch muss, wenn es eben nur eine Schule in 20 km - Entfernung gibt ...... oder das es banal wäre. Ist doch banal, 2 Stunden Freizeit zu verlieren, damit Kind dahin kommt, wo es Förderung erhält. Koschka stell Dich doch nicht so an. Akzeptiere doch jetzt die lange Fahrzeit oder die Einschränkungen, ist doch banal. :schwitz:

Klar, im Vergleich zu Lympdrüsenkrebs ist das banal.

Es geht nicht darum, nicht einer Meinung zu sein, es geht um einen in der Sache argumentativen Austausch.
Genau um den argumentativen Austausch geht es. Und es gab zu der Ausgangsfrage wegen vorzeitiger Einschulung IN DIESEM Fall Befürworter, Gegner und neutrale Meinungen. Wohlbemerkt: es geht um die Tochter von Sinus und darum, ob vorzeitige Einschulung FÜR SIE Sinn macht. Wenn es ausschließlich Vorteile oder Nachteile geben würde, bräuchte sich Sinus die Frage nicht zu stellen. Aber es gibt, wie sie selbst im Erstellungsthread geschrieben hat, FÜR und WIDER.

Es geht nicht darum, dass vorzeitige Einschulung und "springen" für alle Kinder die passende Lösung ist ODER dass man generell davon abrät. Es kommt auf die konkrete Situation an. Und da sehe ich bei der Tochter von sinus den Vorteil, dass sie die Lehrerin der ersten Klasse (sollte die Tochter vorzeitig eingeschult werden) gut kennen dürfte und als gut empfindet. Dazu kommt, dass das Kind zwar im Kindergarten keine Schwierigkeiten macht, aber auch nicht GERN hingeht. Sie spielt gerne mit älteren Kindern, die im nächsten Schuljahr in die Schule kommen. Vermutlich wird sich auch als "Helferin" der Kindergärtnerin ihre "Nische" finden (falls sie noch ein Jahr dort bleiben sollte), aber ob sie sich dort so wohl fühlen wird wie in der Schule, kann niemand sagen. Sie ist kognitiv keine absolute Überfliegerin, aber durchaus fit. Sie ist für ihr Alter groß und auch grob- und feinmotorisch fit. Für mich spricht daher MEHR für eine vorzeitige Einschulung als dagegen.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
alibaba

Re: vorzeitige Einschulung - ja, nein, vielleicht...

Beitrag von alibaba »

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Twins123
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Re: vorzeitige Einschulung - ja, nein, vielleicht...

Beitrag von Twins123 »

Ich würde es wie Rabaukenmama sehen, ich würde die frühe Einschulung bevorzugen. Das Kind ist kognitiv fit, es ist auf dem Niveau der anderen Vorschulkinder, hat nur das chronologische Alter noch nicht, an diesem sollte man sich jedoch nicht orientieren. Der Kindergarten möchte sie wohl eher aus eigennützigen Motiven behalten, kann aber im verbleibenden Jahr keine Entwicklungsreize mehr bieten. Wir das Kind reagiert, wenn die älteren Kinder in die Schule gehen und sie zurückbleibt, ist ebenfalls unklar. Und das Wichtigste in meinen Augen ist, dass es ja Lesen und Schreiben lernen will!
alibaba

Re: vorzeitige Einschulung - ja, nein, vielleicht...

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Twins123
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Re: vorzeitige Einschulung - ja, nein, vielleicht...

Beitrag von Twins123 »

Was die bei der Akzeleration befürchteten und hier immer wieder in den Raum gestellten sozialen Probleme angeht, diese zeigen sich in Studien zur Akzeleration so nicht. Im Gegenteil, Leistungmotivation und die sozial-emotionale Entwicklung profitieren eher von der Maßnahme. Man darf nicht vergessen, dass die Kinder nicht nur kognitiv, sondern auch sozial "weiter" sind, so dass der Kontakt mit den älteren Kindern für das Kind eher einfacher ist, so dass das tatsächliche Alter nebensächlich wird. Und von diesem Effekt des Angenommenseins und adäquaten sozialen Miteinanders profitiert das Kind jeden Tag, es stärkt das Selbstbewusstsein und Selbstkonzept.
alibaba

Re: vorzeitige Einschulung - ja, nein, vielleicht...

Beitrag von alibaba »

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alibaba

Re: vorzeitige Einschulung - ja, nein, vielleicht...

Beitrag von alibaba »

Twins123 hat geschrieben:Was die bei der Akzeleration befürchteten und hier immer wieder in den Raum gestellten sozialen Probleme angeht, diese zeigen sich in Studien zur Akzeleration so nicht. Im Gegenteil, Leistungmotivation und die sozial-emotionale Entwicklung profitieren eher von der Maßnahme. Man darf nicht vergessen, dass die Kinder nicht nur kognitiv, sondern auch sozial "weiter" sind, so dass der Kontakt mit den älteren Kindern für das Kind eher einfacher ist, so dass das tatsächliche Alter nebensächlich wird. Und von diesem Effekt des Angenommenseins und adäquaten sozialen Miteinanders profitiert das Kind jeden Tag, es stärkt das Selbstbewusstsein und Selbstkonzept.
Rost schrieb dazu: das ein hochbegabtes Kind eigentlich weder eine spezielle Förderung noch Extras benötigen würde. Interessant finde ich das, da er einfach in Schulen ging und alle Kinder dort testete. Vollkommen unbefangen.

VG
Twins123
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Re: vorzeitige Einschulung - ja, nein, vielleicht...

Beitrag von Twins123 »

@alibaba

Ja, Rost ging in die 3. Klasse und testete die dort anwesenden Kinder auf HB, das ermöglicht keine Aussage über das Alter der Kinder (Früheinschulung und Sprung etc. könnten schon zuvor erfolgt sein ;) )
Und desweiteren betont Rost v.a. dass HB nicht zwangsläufig mit psychischen Erkrankungen und sozialen Kontaktstörungen einhergehen muss, wie das in der Bevölkerung so gern vermutet wird (Genie und Wahnsinn. ..)

Aber dennoch kann man sich nicht auf der Studie ausruhen und zuschauen, wie das Kind evt leidet oder als Underachiever fungiert ( jeder 6. lt. Rost). Auch Rost betont die Notwendigkeit einer angemessenen differenzierten Beschulung!
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charlotte12
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Re: vorzeitige Einschulung - ja, nein, vielleicht...

Beitrag von charlotte12 »

Meine Tochter wurde mit 5 3/4 Jahren eingeschult, der Großteil der anderen Kinder sind zwischen einem halben Jahr und einem Jahr älter als sie. Angefreundet hat sie sich mit dem ältesten Kind der Klasse, mehr als zwei Jahre älter als sie, wobei mittlerweile meine Tochter eindeutig diejenige ist, die den Ton angibt. Es gab eine Phase, in der sie es so richtig doof fand, immer die Jüngste zu sein, aktuell findet sie es cool. Aus dem heutigen Blickwinkel heraus (Klasse 3) war die Entscheidung zur früheren Einschulung goldrichtig. Sie ist auch jetzt noch deutlich unterfordert, vom Stoff her wäre sie sicher sogar in Klasse 4 besser aufgehoben. Meine Tochter fühlte sich in ihrer Klasse von Anfang an wohl, es dauerte allerdings ein dreiviertel Jahr, bis sie eine echte Freundin gefunden hatte. Mittlerweile ist sie sehr selbstsicher in ihrer Klasse, hat seit neuestem eine ganze Schar an Freunden. Allerdings gab es in Klasse 1 außer meiner Tochter noch zwei andere ähnlich junge Kinder, die beide massive Probleme hatten und beide die Schule wechselten - eines kam im Unterricht nicht mit, das andere (ein Junge) wurde von anderen Kindern fies getriezt. Ich persönlich würde das Kind testen lassen und je nach Testergebnis entscheiden. Ein späterer Sprung kann auch schwierig werden, weil das meiner Erfahrung nach viele Lehrer/Schulen nicht gut finden. Gemeinerweise weiß man erst hinterher, ob die Entscheidung richtig war, weil das von so vielen Faktoren abhängt, die man nicht voraussagen kann. Bei uns war die Entscheidung leichter, weil meine Tochter im Kindergarten sehr unglücklich war.
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