vorzeitige Einschulung - ja, nein, vielleicht...

ja oder nein? Erfahrungen und Ratschläge
Twins123
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Re: vorzeitige Einschulung - ja, nein, vielleicht...

Beitrag von Twins123 »

In der ZEIT gab es 2007 ein Interview, dem habe ich mal folgende Zeilen entnommen:

ZEIT: Also brauchen wir doch gesonderte Klassen für Hochbegabte?

Rost: Sonderinstitutionen können für Hochbegabte mit dramatisch verkrachten Schulkarrieren hilfreich sein. Im Regelfall – wenn Lehrkräfte mit den Eltern gut kooperieren und auf Schüler individuell eingehen – gibt es innerhalb des normalen Unterrichts viele und gute Möglichkeiten, Hochbegabte zu fordern und zu fördern.

Und bei den 15% Underachiever vermutet er , dass die Kinder der Schule die innere Kündigung ausgesprochen haben ...
Ergebnis einer unguten Beschulung ;)
charlotte12
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Re: vorzeitige Einschulung - ja, nein, vielleicht...

Beitrag von charlotte12 »

Im Regelfall – wenn Lehrkräfte mit den Eltern gut kooperieren und auf Schüler individuell eingehen – gibt es innerhalb des normalen Unterrichts viele und gute Möglichkeiten, Hochbegabte zu fordern und zu fördern.
Dann hat Rost seine Studie offensichtlich unter anderen Bedingungen gemacht als hier herrschen. Hier ist es definitiv NICHT der Regelfall, dass innerhalb des normalen Unterrichts Hochbegabte gefordert werden.
alibaba

Re: vorzeitige Einschulung - ja, nein, vielleicht...

Beitrag von alibaba »

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alibaba

Re: vorzeitige Einschulung - ja, nein, vielleicht...

Beitrag von alibaba »

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alibaba

Re: vorzeitige Einschulung - ja, nein, vielleicht...

Beitrag von alibaba »

Koschka hat geschrieben:An der Stelle fehlt uns jemand, der über seinen/seines Kindes Unterachieverproblem aus der ersten Hand berichten würde. Ich vermute, dass es viel mehr mit sich bringt, als nur die mittelmäßige Leistung.
Da gibt es, wie für HB eine ganz klare Definition, wer ein Underachiever ist. Definiert wird der ganz klar über seine gezeigte Leistung im Verhältnis zum gemessenen IQ. Definiert ist nicht, dass nur derjenige sich so "nennen darf", der vor lauter ungünstigen Schulverhältnissen, mittelmäßige Leistungen erbringt. ;)

VG
Twins123
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Re: vorzeitige Einschulung - ja, nein, vielleicht...

Beitrag von Twins123 »

Bei Rost war als Minderleistung für Hochbegabte jede Abweichung von der Normleistung definiert, also
-kein Besuch des Gymnasiums
-Wiederholung einer Klassenstufe
-Notendurchschnitt schlechter als 3,0
alibaba

Re: vorzeitige Einschulung - ja, nein, vielleicht...

Beitrag von alibaba »

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charlotte12
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Re: vorzeitige Einschulung - ja, nein, vielleicht...

Beitrag von charlotte12 »

Naja, die Studie ist wissenschaftlich anerkannt und wird ganz oft auch von anderen Wissenschaftlern verwendet. Ich glaube das waren 3000 Kinder und Jugendliche, die da repräsentativ ausgewählt wurden.
@alibaba: Nach dem, was ich gefunden habe, waren es sogar 7000 Kinder. Die Studie stammt wohl aus dem Jahr 1987/88, also eher aus meiner Schulzeit als aus der meiner Tochter. Rost war aus Marburg. Es gibt von ihm noch eine andere Studie zu Hochleistern, dort waren die Kinder/Jugendlichen ausschließlich aus den neuen Bundesländern. Leider finde ich nirgends eine detailierte Beschreibung der Studie, mich würde v.a. interessieren, aus welcher Region die 7000 Kinder waren. Deutschlandweit? Neue Bundesländer? Marburg? Gerade hier im Forum ist immer wieder zu lesen, dass in den nördlichen Bundesländern viel besser auf Hochbegabte eingegangen wird als im Süden. Es kann also gut sein, dass in Marburg vor 30 Jahren die Hochbegabten ganz gut an den Grundschulen aufgehoben waren, und meine Tochter im Jahr 2019 in einem anderen Bundesland trotzdem nicht gut aufgehoben ist. Wenn ich daran denke, was in meinem Beruf - unterstützt von Studien - für ein aus heutiger Sicht Unsinn propagiert wurde. Ganz wissenschaftlich anerkannt und von vielen Wissenschaftlern verwendet.
alibaba

Re: vorzeitige Einschulung - ja, nein, vielleicht...

Beitrag von alibaba »

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Rabaukenmama
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Re: vorzeitige Einschulung - ja, nein, vielleicht...

Beitrag von Rabaukenmama »

alibaba hat geschrieben:
Twins123 hat geschrieben: Aber dennoch kann man sich nicht auf der Studie ausruhen und zuschauen, wie das Kind evt leidet oder als Underachiever fungiert ( jeder 6. lt. Ross). Auch Ross betont die Notwendigkeit einer angemessenen differenzierten Beschulung!
Ja, leiden ist immer doof. Allerdings und das finde ich ja das Interessante, sind die meisten der hochbegabten Kinder so ganz zufrieden.
Ganz ehrlich - wenn MEIN Kind absolut NICHT zufrieden mit der aktuellen Beschulung ist (aus welchen Gründen auch immer) richtig ich mich NICHT nach Studien, wonach die meisten hochbegabten Kinder zufrieden sind. Wenn die meisten Kinder mit 6 Jahren Kleidergröße 116 haben, und meines hat 128 kaufe ich trotzdem die passenden Kleider. Würde ich auch tun, wenn es Größe 98 hätte.

Wenn die meisten 14jährigen damit zufrieden sind, nicht in Filme "ab 16 Jahre" zu dürfen, heißt das ja auch nicht zwangsläufig, dass DEIN Kind damit zufrieden ist. Da hilft auch nichts, wenn du dem Kind sagst "Sei zufrieden, die meisten Kinder deines Alters sind es schließlich auch!"

Umgelegt auf vorzeitige Einschulung, Rückstellung, Klassensprung, etc. richte ich mich auch nach dem aktuellen Gegebenheiten und dem Wohl MEINES Kindes und nicht nach irgendwelchen jahrzehntealten Studien, wie anerkannt sie auch sein mögen! Abgesehen davon habe ich bei Rost weder gesehen, dass KEINE vorzeitig eingeschulten/gesprungenen Kinder dabei waren, noch DASS welche dabei waren. Jeder legt das so aus, dass es dem eigenen Weltbild entspricht. Ich habe bei Rost jedenfalls nicht rausgelesen, dass er Akzeleration grundsätzlich ablehnt. Du vielleicht schon.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
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