alibaba hat geschrieben:Man kann nur zu einer zielführenden Diskussion kommen, wenn Jeder sein Argument vortragen darf ohne katalogisiert zu werden. Einseitige Argumente führen selten zum Ziel.
Ich durfte mal auf einer äußerst interessanten Diskussionsrunde teilnehmen, wo ausdrücklich jede Information gesammelt wurde. Dafür und Dagegen-Tafeln. Pro und Contra. Im Anschluss wurde jedes Argument besprochen, abgewägt, ins Verhältnis gesetzt und gewichtet. Wichtig war hier die Ausgewogenheit pro Tafel. Nur dafür-oder dagegen-Argumente wurden nicht zugelassen.
Letzten Endes war das Ergebnis durchaus zur Entscheidungsfindung hilfreich. Es entfiel die einseitige Sicht auf das Problem. Unterm Strich war man sich doch relativ sicher, sehr bedacht und abgewogen entschieden zu haben. Und jeder Teilnehmer war argumentativ hilfreich, keiner fühlte sich pikiert, keiner angegriffen, ein Argument wurde sachlich besprochen.
Das ist hier oft nicht möglich. Ihr geht sofort argumentativ in die Beziehungsebene. Das ist schade.
Es gibt ganz viele Dinge, wo ich dafür oder dagegen bin, aber nie in Diskussionen.
Mein Empfinden ist da ganz anders. Ich empfinde das miteinander hier, den Austausch als sehr "fruchtbar" und auch als respektvoll.
Du schreibst:
"Ich tue mich etwas schwer mit diesen frühen Einschulungen. Grundsätzlich. Ich frage mich, wofür, für was und welcher Nutzen sich daraus ergibt. Ich hab da ein Problem. Ich möchte meine Kinder gerne volljährig in die Selbständigkeit entlassen. Irgendwie beruhigt mich das."
Zwei Beiträge später behauptest du, du seist nicht für Späteinschulung. Okay, hat ja auch keiner gesagt (ich hatte von MIR gesagt, dass ich da grundsätzlich dafür bin). Aber du bist definitiv auch nicht FÜR Früheinschulung. Da bist du, zumindest laut deiner Beiträge hier, eindeutig dagegen. Ich habe von dir noch nirgendwo gelesen, dass irgendein Grund zulässig oder akzeptabel wäre für eine Früheinschulung. Du tust dir damit immer schwer, wie oben eben selbst von dir geschrieben. Was ja völlig okay ist! Es ist doch dein gutes Recht, dagegen zu sein. Aber kann man nicht dennoch für ANDERE andere Lösungswege zulassen?
Du erzählst von einer Diskussionsrunde, wo ALLE Meinungen zugelassen wurden? Toll! Dann mach das doch auch mal
. Akzeptiere, dass es für DICH und für viele andere nicht das richtige wäre, das Kind früh einzuschulen, aber dass es für andere Eltern mit ihren Kindern durchaus eine Lösung sein kann! DAS ist Toleranz und andere Meinungen akzeptieren....
Du schreibst oben:
'"Es entfiel die einseitige Sicht auf das Problem"
Erinnerst du dich, dass ich genau DAS an deinen Kommentar bemängelt hatte? Ich schilderte dir von meinem Eindruck, dass du die Thematik "Einschulungszeitpunkt" sehr einseitig betrachtest. Weil du, egal welche Probleme mit dem Kind im Kiga vorherrschen du dir damit schwer tust... Was ja okay ist! Es ist deine Meinung, dass Früheinschulung nicht das Gelbe vom Ei ist? Gut, dann steh doch einfach dazu! Dennoch kann man andere Meinungen akzeptieren UND vielleicht auch anerkennen, das andere Menschen andere Wege einschlagen und damit gut fahren?
Verstehe das bitte nicht falsch, deine Beiträge stören mich nicht grundsätzlich, noch kann ich deine Meinung grundsätzlich nicht nachvollziehen. Im Gegenteil. In vielen Dingen sind wir sogar ähnlicher Ansicht. Was mich stört, ist, dass du im Punkt Einschulung eine sehr "starre" Meinung hast, und du da keine anderen Sichtweisen zu zulassen scheinst. Es ist nicht so, dass wir keine anderen Meinungen zulassen, du tust es in diesem Fall nicht.
Was ich auch komisch finde, ist, dass du eben grundsätzlich was dagegen hast, wenn man ein vorhandenes Problem mit der Hochbegabung erklärt. Dann kommt meistens von dir:" das hat nichts mit der Intelligenz zu tun." Du bist hier in einem Forum über kluge Kinder, Kinder mit Hochbegabung und deren Eltern. Natürlich ist das Thema Intelligenz dann hier sehr ausgeprägt vertreten....
Auch hier wolltest du mir eine "Meinung" aufdrücken (nämlich dass ich alles auf die Hochbegabung schiebe) und hast anscheinend völlig überlesen, dass ich hohe Intelligenz grundsätzlich erstmal überhaupt nicht als problematisch ansehe, sondern immer nur in Kombination mit dem eigenen Charakter und/oder dem Umfeld, obwohl das mein Eingangssatz war
...
Du wirkst einfach sehr "diskussionsfreudig", was ja erstmal schön ist, aber immer mit so einem leichten Touch von "dagegen"...Und zwar aus Prinzip. Ich will dich damit nicht verletzten oder verärgern und wenn ich es tue, dann entschuldige ich mich dafür. Ich möchte dir einfach nur erklären, wie das, was du schreibst "rüberkommt"...
Gleichzeitig schreibst du z.B. hier:
"Es gibt ganz viele Dinge, wo ich dafür oder dagegen bin, aber nie in Diskussionen."
Ganz ehrlich: eine Diskussion LEBT davon, dass man eine Meinung vertritt, dass andere ihre Meinung vertreten, dass jeder Pros und Contras zu seiner Meinung nennt. Hast du je eine politische Diskussionsrunde gesehen, wo die einzelnen Teilnehmer in friedlicher Eintracht beisammen saßen und sagten:"ach, eigentlich ist es mir egal, ich hab da keine Meinung. Macht mal wie ihr wollt"
Manchmal bemerkt man während einer Diskussion: "oh, so habe ich das noch nie betrachtet, eventuell könnte da was dran sein!" und DAS zuzugeben, dazu gehört schon ein wenig Größe und auch ein gewisses Selbstvertrauen. Nämlich das Vertrauen, das, nur weil man sich mal geirrt hat, oder die eigene Sicht nicht umfassend war, man nicht gleich irgendwie "schlecht" oder "dumm" ist. Oder aber man wird in seiner eigenen Meinung durch die Diskussion nur noch bestärkt.Du bemängelst, dass Argumente und Meinungen nicht zugealssen werden, gleichzeitig, sagst du du hast keine. DAs widerspricht sich schon wieder...
Steh zu deiner Meinung. Es ist okay, eine eigene Meinung zu haben. Aber lass doch einfach auch andere Meinungen zu. Auch für dich selbst.