Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

ja oder nein? Erfahrungen und Ratschläge
sinus
Dauergast
Beiträge: 1318
Registriert: Fr 26. Nov 2010, 10:52

Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von sinus »

...wir warten jetzt mal ab, wie das Vorschulprogramm startet. (Hoffentlich bald...)
Auf jeden Fall freut sie sich schon darauf und ich werde darum bitten, dass man drauf achtet, dass die Aufgaben nicht zu leicht sind. Dazu suche ich demnächst gezielt das Gespräch und werde berichten, wie es mir die Große geschildert hat - dass sie damals tw. davon befremdet war, weil es zu leicht war, sie sich aber nicht getraut hatte, das zu sagen, weil sie dachte, es liege an ihr, dass die Aufgaben nicht passen.

Dabei werde ich auch auf die "Schwächen" (verspannte Stifthaltung z.B.) eingehen, die Kind noch hat, dass es nicht so rüberkommt, dass ihr/uns von vornherein alles zu easy ist.

Ihr Großcousin ist jetzt endlich aus dem Urlaub zurück und auf ihn freut sie sich derzeit immerhin. Wenn er da ist, hat sie im Kiga zumindest einen gut passenden Spielpartner.

Ansonsten gibt es bei uns im Vorschuljahr von der Kita so ein Heft, wo Sachen drin stehen, die die Kinder im Vorschuljahr lernen sollen. Da können die Kinder abhaken/Stempel bekommen.
Da ist echt viel drin, was sie können sollen. (Meine Große konnte damals einiges davon noch nicht, zumindest am Anfang. Es geht von Telefonnummer der Mama & Adresse auswendig kennen, bis Schleife binden...)
Da hoffe ich, dass die Erzieher schnell merken, was sie tatsächlich schon alles kann. (nahezu alles glaube ich :? Wobei - das ABC-Lied kann sie noch nicht. ;) )

Zu Hause ist das Kind übrigens sehr selbstbewusst und unter den (vorwiegend älteren) Spielkameraden im Freundeskreis zunehmend sogar tonangebend.
(Heut hab ich mich amüsiert, wie sie den (älteren) Nachbarsjungen ausgetrickst hat.
Sie haben Verstecken gespielt und als sie ihn nicht schnell genug fand, rief sie ihn und meinte, er könne rauskommen, sie habe ihn doch längst entdeckt. Prompt kam er und Kind lachte sich scheckig und meinte, das sei doch nur ein Trick gewesen. :lol: )

Ich hab ihr grad auch noch ein paar TipToi (Sach-)Bücher bestellt, die liebt sie. Und sie verschlingt grad Sachhörspiele und Sachgeschichten von der Maus. Sie legt grad noch mal richtig nen Gang zu, hab ich den Eindruck. (u.a. darum auch das Post neulich...)
Ich werde das Lesen Lernen jetzt wohl auch doch eher fördern, als bremsen. Sie sagt ja seit Monaten relativ regelmäßig, dass sie es "endlich richtig" können möchte. Vielleicht ist das ja ein Variante, dass sie sich dann auch im Kita-Alltag irgendwie sinnvoll beschäftigen kann.
Worte in Großbuchstaben liest sie ja ganz gut schon, Kleinbuchstaben kann sie aber großteils noch nicht. Wenn sie es aber wirklich "richtig" lernen will, kann sie es sich jetzt mit Hilfe eines Tabletspiels und des einen neuen Lesenlern-TipToi Buches aneignen. Mal gucken, ob sie es nutzt...
Ich denke inzwischen, sie wird es zur Einschulung in einem Jahr so oder so gut genug können oder dann so rasend schnell "richtig" lernen, um sich zu langweilen... Da sehe ich den Vorteil, dass sie ggf schon jetzt davon profitieren wird größer, als den Nachteil, wenn sie dann "richtig" lesend eingeschult wird.
(Vielleicht zwingt es die Lehrer sogar dann eher bzw. von vorherein zu mehr Differenzierung...? So könnte es dann womöglich ja sogar von Vorteil für sie sein...?!)

Ach so - ich hab ihr gesagt, dass sie eigentlich schon in die Schule gehört, aber die Klassen der Wunschschule/-lehrerin voll sind. Sie wollte ja unbedingt zur Lehrerin der großen Schwester.
Also für sie ist es wirklich so, dass sie nur deswegen nicht in die Schule kommt, weil die Klassen schon so voll sind und sie als so junges Kind eben noch nicht dran ist in so einem Fall.
Ich glaube, das kann sie gut nachvollziehen. Sie weiß ganz von allein, dass sie eigentlich genauso viel kann, wie die Schulanfänger und "ihr Kopf schon 6 ist" und denkt nicht, dass es an ihr liegt, dass sie noch nicht in die Schule kommt.

Insgesamt denke ich, dass ich mit dem Vorwissen, was ich jetzt durch die Große habe, sie im einiges besser unterstützen kann, als damals die Schwester.
Und sie ist auch vorn vornherein um einiges selbstbewusster und zweifelt nicht so schnell an sich. Ich denke, das wird ihr auch viel helfen.
Zuletzt geändert von sinus am Sa 10. Aug 2019, 19:39, insgesamt 3-mal geändert.
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
sinus
Dauergast
Beiträge: 1318
Registriert: Fr 26. Nov 2010, 10:52

Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von sinus »

Koschka hat geschrieben:@sinus

ich kenne das alles. Das Gefühl des Misfits, das deine Tochter im KG hat, ist ein starker Schlag gegen das Selbstbewusstsein. Du kannst das in Worte verkleiden wie du möchstes, das Kind verinnerlicht aber, dass es nicht hineinpasst, und das es an ihr liegt. Förderung im KG, der keine Ahnung hat, wird es nicht geben. Das kann man gleich abscheiben. Sorry, wenn es hart klingt. Ich kämpfe derzeit bei einem der Kinder mit den Konsequenzen von solchem Misfit, und ich hoffe es geht nach dem Kulissenwechsel besser. Für die Kinder ist es wirklich schlimm zu wissen, dass sie nicht hineinpassen. Sie sehen die leichte Aufgabe an und fühlen sich schuldig. Vor allem betrifft das die Mädchen mit sehr hoher sozialer Kompetenz.
Naja, ich denke, ich kann immerhin für etwas Ausgleich sorgen. Indem ich sie nur 3-4x die Woche schicke. Indem ich ihr in der Freizeit Spielpartner "verschaffe", wo es besser passt...
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
sinus
Dauergast
Beiträge: 1318
Registriert: Fr 26. Nov 2010, 10:52

Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von sinus »

Koschka hat geschrieben:Darum geht es ja gar nicht. Es geht um das Gefühl, dass man in die Gruppe nicht passt, in der man gerade ist. Ich weiß nicht was man dagegen machen kann aber es ist ein grundlegendes Problem und nicht einfach nebenbei durch mehr Beschäftigung zu lösen. Man brauch IN DER Gruppe Akzeptanz und Respekt. Man braucht die Sicherheit, dass man einen Schritt wagen kann, ohne dass man schief angeguck wird. Das ist für die Selbstbewusstsein und die Psyche viel wichtiger als ein Instrument oder ein Kurs am Nachmittag.
Hm, ob sie das hätte, wenn sie jetzt eingeschult würde, ist aber auch nicht sicher.
Beide meiner Mädchen sind sehr auf Jungs ausgerichtet, unter Jungs fühlen sich beide wohler.
Bei der Großen war es so, dass das in der Grundschule anfangs noch ok war (bzw sie sich durch Kurzhaarschnitt und Jungskleidung "eingemogelt" hat), später dann aber ein zunehmende Trennung stattfand. (ab Klasse 3 öfter mal einen Jungstisch und einen Mädchentisch beim Essen bspw gab. Und sie wusste nicht, wo sie hin sollte... von den Jungs wurde sie weggeschickt, zu den Mädchen wollte sie nicht... GSD hatte sie dann zuletzt wenigstens einen Freund und eine Freundin, mit denen sie dann immer eine eigene "Gruppe" gebildet hat.)

Bei der Großen hoffe ich jetzt sehr auf die neue Schule.
Die Kleine profitiert sicher davon, dass sie sehr viel mehr passende Freizeit-Spielkontakte hat, als die Große. Diese hatte im Vorschulalter nur einen sehr engen und einen etwas näheren Freund. Beide sah sie nur am WE.
Bei der Kleinen jetzt geht da mehrmals die Woche was: Der eine Nachbarsjunge passt gut (die Große hatte gar keine geeigneten Nachbarskinder), der Freundeskreis der Großen integriert sie häufig und der Großcousin wohnt nur einige Häuser weiter und passt ganz gut...
Sollte sie wirklich in dieselbe Schule wie die Große kommen nächstes Jahr (ist noch nicht entscheiden, Kind möchte das aber unbedingt), wird sie mit dem Nachbarsjungen und dem Großcousin in einer Klasse landen...

Die Große hatte übrigens ein sehr schönes Erlebnis die Tage. Ich hatte sie bei einem Ferienprogramm angemeldet. Sie wollte eigentlich nicht so unbedingt was machen, aber ich bat sie, wenigstens EINE Sache auszuwählen, wo sie auch mal "rauskommt".
Sie entschied sich für einen 2-Tages-Kurs "Traumhäuser in 3D konstruieren" (Arbeit mit einem CAD-Programm. war toll, da es mehrere ihrer Interessen/Begabungen bediente: Arbeit mit Computer, kreatives Schaffen, räumliches Denken, aus simplen Grundformen komplexe Formen erschaffen...)
Teilnehmerzahl auf 5 begrenzt, ab 12.
Sie war dann die Jüngste, aber die anderen waren auch nur so um die 12,13.
Ein 12jähriges Mädchen fand sie richtig nett.
Es stellte sich raus, dass sie auf dieselbe Schule geht, wie sie jetzt gehen wird...(Was in unsere Großstadt - 500 000 Einwohner - schon ein toller Zufall ist, da es an dieser Schule ja pro Klasse (vierzügig) ja auch nur 4,5 Mädchen gibt...
Das nährt die Hoffnung, dass sich dort dann endlich Mädchen mit ähnlichen Interessen, wie sie sie hat, finden werden...

Noch eine Woche, dann gehts los --- wir sind sehr gespannt!
(Und richtig was schief gehen kann eigentlich nicht, da ihr Schulfreund - oder oben erwähnte aus der "Extragruppe" - ja mit ihr in diese Schulel & Klasse gehen wird...)
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
Karen
Dauergast
Beiträge: 317
Registriert: Mo 27. Jul 2015, 22:46

Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von Karen »

Sinus, wenn ich über deine Jungere Tochter lese kommt mir nur eins in der Sinn - das es gut für sie sein wird direkt ins Zweite Klasse nächste Sommer zu kommen.
sinus
Dauergast
Beiträge: 1318
Registriert: Fr 26. Nov 2010, 10:52

Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von sinus »

Karen hat geschrieben:Sinus, wenn ich über deine Jungere Tochter lese kommt mir nur eins in der Sinn - das es gut für sie sein wird direkt ins Zweite Klasse nächste Sommer zu kommen.
Werd ich erfragen. Die Schuldirektorin bat mich vor den Ferien, sie Anfang September nochmals anzusprechen. Ich war ja schonmal im April bei ihr, wo sie mir sehr bedauernd sagte, es klinge schon danach, als sei "das Lernzeitfenster beim Kind jetzt gerade offen für Lesen und Rechnen" und sie somit inkl. dem Schreiben vom Kiga (hohe soziale Kompetenz etc) geeignet für die Einschulung, aber die Klassen seien übervoll und wir wären leider ein paar Wochen zu spät und dass sie sich freuen würde, wenn wir uns, falls wir uns gegen Früheinschulung an der anderen Schule entscheiden, für ihre Schule entscheiden würden.
Sie sagte auch, wenn sie von Anfang an bescheid wüssten, ließe sich da doch ganz anders damit umgehen, als bei der Großen. Da habe man ja nichts gemerkt.
Außerdem sagte sie, ein Sprung wäre am sinnvollsten von 2 nach 3, da Klasse drei die Inhalte aus zwei im Grunde vor allem wiederholt und vertieft.
Allerdings werden die Klassen ja auch nächstes und übernächstes Jahr noch voll sein. Wenn es jetzt schon 28 Kinder pro erste Klasse sind, werden es in Klasse zwei oder dann drei ja immer noch so viele sein.
Da werde ich auf jeden Fall nachbohren, wie das dann plötzlich gehen sollte...

Grundsätzlich ist dieses Schuldirektorin uns sehr gewogen und scheint wirklich bemüht. Sie sprach mich beim Schulkonzert von sich aus an, dass ich Anfang dieses Schuljahres, wenns ans Anmelden geht, noch mal einen Termin mit ihr ausmachen solle. Und mit Blick aufs Kind: "Oh, sie sieht ja wirklich sogar auch schon wie eine Erstklässlerin aus!"
Allerdings wird sie ja mein Kind nicht selbst unterrichten... Ob ihre Bemühungen am Ende beim Kind ankommen...?!
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
Auguste
Dauergast
Beiträge: 287
Registriert: Do 4. Jul 2019, 22:34

Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von Auguste »

Das was du schreibst, hört sich nach einem guten Plan an. Ihr macht halt das Beste aus der jetzigen Situation.

Was das Lesen lernen betrifft, so würde ich das Kind nicht ausbremsen, wenn es jetzt unbedingt lesen lernen will. Wenn sie die großen Buchstaben schon kennt, wird sie die kleinen in Nullkommanix auch lernen und bald richtig lesen können.

Meine Kinder wurden beide lesend eingeschult (mit 6,3 und 5,11 Jahren, beides Muss-Kinder).

Die Große hat nur die Großbuchstaben bei uns erfragt. Woher sei die kleinen Buchstaben kann - keine Ahnung. Vermutlich hat sie sich die beim Vorlesen erschlossen. Jedenfalls konnte sie mit 5,5 Jahren lesen.

Der Sohn hat auch von uns oder der Großen Schwester die Großbuchstaben erfragt. Die kleinen Buchstaben hat er von einem Lernposter für Erstklässler gelernt, was ihm die Große geschenkt hat, weil sie es nicht mehr wollte. Der Kleine hat sich über das Poster total gefreut und kurz nachdem er das Poster bekam, konnte er lesen. Er war auch etwa 5,5 Jahre alt.

Wir haben beiden Kindern nie gesagt wie Lesen funktioniert - also dass man die Buchstaben (bzw. Laute) zusammenziehen muss, damit ein Wort draus wird. Das haben sie allein rausbekommen und dann einfach angefangen zu lesen.

Ob das fürs Kind in der Schule zum Nachteil wird, hängt (wie so vieles) vom Lehrer ab. Da kann man Euch nur die Daumen drücken, dass das dann passt.
Karen
Dauergast
Beiträge: 317
Registriert: Mo 27. Jul 2015, 22:46

Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von Karen »

"Das einzige was man im Kindergarten lernen kann, ist nicht in die Hose zu machen, und das habe ich schon vorher gekonnt".
Koschka - sogar das hat meine Tochter in Kindergarten wieder verlernt... Und hat wieder erst in der Schule in Mai halbwegs in Griff bekommen... Wie immer, in der Ferien war es wieder völlig weg. Ich glaube meine Tochter tickt auch so ziemlich ähnlich wie dein Sohn. Sie hat während ihren 1.5 Jahren Kindergrarten sehr viel an der Selbstgefühl und Selbstwert verloren - ich hätte sie viel früher abklären sollen, bevor die richtige Probleme aufgetaucht sind, und die früheinschulen so durchkriegen wie wir es jetzt in Mai geschaft haben (obwohl der Ausmass der Leiden war schon ein wichtiges Argument. Ich weiss nicht ob ohne das wir geschaft hatten). Schon die Erkentniss dass sie anderes ist, und anderes denkt als die andere, unud in manchen bereichen einfach mehr kann, hat ihr sehr geholfen.
Sinus - ich finde es super dass du schon in September ein Gespräch vereinbaren darfst. Ich hoffe du kannst dort das möglichkeit der überspringen ansprechen und erzählen wie deiner Tochter in Kiga momentan geht (falls es dann noch so ist). Ich habt es ja nur ahnen, aber nicht wissen können. Eventuell ist die Schulleiterin doch offen für Einschulung in der Zweite Klasse oder Quereinschulung. Wir waren sehr überrascht was alles möglich war - obwohl der erste reaktion der Schulleiterin sehr ablehnend war, aber die Psychologin und die Lehrerin haben nicht locker gelassen. Was bei euch der Unterschied ist, dass sie nicht jeden Tag ins Kiga gehen muss. Das hätte uns auch retten können (die Kiga besuch ist aber wie die Schule obligatorisch, und wir durften nicht sie einfach zu hause behalten an manchen Tagen wenn ich oder mein Mann zu hause sind). Hoffentlich kommt bei euch nicht so weit wie bei uns, und deine Tochter übersteht der Kiga ohne langweile und schaden. Du weiss ja jetzt auf was du schauen muss - das hilft schon extrem um schnell reagieren zu können.
alibaba

Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von alibaba »

Meinem Kind geht Schule am A vorbei. Wichtig sind ihm dagegen die Nachmittage, da wo es Forder- und Förderung bei dem gibt, was Kind fokussiert. Er freut sich regelrecht schon beim aufstehen auf die Termine am Nachmittag.

Natürlich wäre eine Förderung in der Schule besser, nur mein Teenager ist halt kein Aufwandsoptimierer. Der will durchaus gechillt seine Zeit verbringen. Ständig Power, die Aktion da, die Zusatzsache dort, im Unterricht natürlich, das will der gar nicht. Klar, irgendwie schneller hätte er Unterricht ...... irgendwie ..... aber was ist das? Wo bekomme ich das? Gebratene Hühnchen in meiner Mundöffnungsgröße?

Bei uns war und ist, schon seit Jahren, die Mittagsbeschäftigung das A und O für das Innere Gleichgewicht. Das sorgt für Ausgleich. Und da es Kind interessiert, ist es ein Selbstläufer, ohne mütterliches Zutun. Hier kann Kind Selbstbewusstsein tanken und nimmt u.a. mit, Dinge zu akzeptieren, die eben der Gemeinschaft geschuldet sind, ohne gleich zu jammern wie langweilig das alles sei. Ich habe einen wunderbar ausgeglichen Teenager zuhause.

Im Kiga wie auch in den Schulen droht bzw. drohten nie seelische Qualen. Die haben das geschafft - ohne mein Zutun - trotzdem ganz gut klar zu kommen und Lego mit dem Freund zu bauen ging immer. Kiga haben meine Kinder immer als freier empfunden als die einengende Schule, die einem diktiert was gut und was schlecht ist und was Kind machen soll.
Rabaukenmama
Dauergast
Beiträge: 2953
Registriert: So 8. Dez 2013, 21:24

Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von Rabaukenmama »

alibaba hat geschrieben:Klar, irgendwie schneller hätte er Unterricht ...... irgendwie ..... aber was ist das? Wo bekomme ich das? Gebratene Hühnchen in meiner Mundöffnungsgröße?
Ich weiß schon, worauf du hinaus willst. Unterricht ist schließlich für alle, und so einfach ist es da normalerweise nicht, eine "Extrawurst" für jeden zu braten, der die gerne hätte :P . Und wenn sich ein Kind - völlig unabhängig vom IQ und möglicher Über- oder Unterforderung damit arrangieren kann, besteht ja auch kein Handlungsbedarf.
alibaba hat geschrieben:Bei uns war und ist, schon seit Jahren, die Mittagsbeschäftigung das A und O für das Innere Gleichgewicht. Das sorgt für Ausgleich. Und da es Kind interessiert, ist es ein Selbstläufer, ohne mütterliches Zutun. Hier kann Kind Selbstbewusstsein tanken und nimmt u.a. mit, Dinge zu akzeptieren, die eben der Gemeinschaft geschuldet sind, ohne gleich zu jammern wie langweilig das alles sei. Ich habe einen wunderbar ausgeglichen Teenager zuhause.
Das meine ich: dein Sohn hat seinen persönlichen Weg gefunden, sich mit der Situation in der Schule zu arrangieren. Super! Und das meine ich sicher nicht ironisch, sondern ich freue mich wirklich für jedes Kind, dem das gelingt :) .

Nur gelingt es eben nicht jedem Kind gleich gut. Es gibt in der Schule immer wieder mal Situationen, in denen manche Kinder unzufrieden sind, die es aber trotzdem schaffen, sich damit zu arrangieren. Lehrer mit "Lieblingsschülern" sind so ein Beispiel. Ist ungerecht, wird auch von den meisten Kindern so empfunden, wird auch manchmal von den "Lieblingen" selbst nicht so begeistert aufgenommen, aber langfristig verleidet so was den wenigsten Kindern den Schulalltag. Man ärgert sich vielleicht, wenn ein bestimmter Schüler mal wieder besonders leichte Fragen bei der mündlichen Prüfung bekommen hat und ein anderer, bestimmter Schüler besonders schwere, aber ein paar Tage später ist alles längst gegessen.

Was anderes ist eine andauernde, belastende Situation mit psychosomatischen Beschwerden, absoluter Schulunlust bis hin zu depressiven Phasen und im schlimmsten Fall Mobbing bzw. kompletter (sozialer) Isolation. Ja, auch das gibt es an Schulen! Und wenn die Schul-Situation mal so weit verfahren ist hilft auch kein Selbsbewusstsein-tanken bei selbstgewählten Freizeit-Aktivitäten weil der Gesamtzustand des Kindes so schlecht ist, dass sogar dafür die Kraft fehlt. Es ist so ähnlich, als wolle man ein Kind mit 40 Grad Fieber für einen Freizeitpark begeistern: auch, wenn das Kind normalerweise Freizeitparks liebt, wird es das gut gemeinte Angebot auf Grund seines gesundheitlichen Zustands nicht annehmen können. Tja, Fieber vergeht, aber eine (aus welchen Gründen auch immer) extrem belastende Schul-Situation nicht!
alibaba hat geschrieben:Im Kiga wie auch in den Schulen droht bzw. drohten nie seelische Qualen. Die haben das geschafft - ohne mein Zutun - trotzdem ganz gut klar zu kommen und Lego mit dem Freund zu bauen ging immer. Kiga haben meine Kinder immer als freier empfunden als die einengende Schule, die einem diktiert was gut und was schlecht ist und was Kind machen soll.
Naja, leider kann ich auch eigener Erfahrung sagen, dass ich in der Schule sehr wohl seelische Qualen durchmachen musste. Und leider kenne ich auch aktuell einige Kinder bzw. Jugendliche, die diese Erfahrung machen mussten. Schön, wenn es bei euch nicht so ist. Ich behaupte ja auch nicht, dass es ÜBLICH ist, dass es einem Kind in einer Einrichtung sehr schlecht geht. Aber es kommt immer wieder mal vor, was auch immer die konkreten Gründe sind. Und je nach Alter und Selbstständigkeit der Kinder sind dann doch oft die Eltern gefragt, die Situation wieder erträglicher zu machen (wie auch immer). Da kann man einen selbstständigen Teenager nicht mit einem unglücklichen Taferlklassler vergleichen und sagen "Na, arrangier dich eben selbst damit!".

Ob Kindergarten oder Schule von den Kindern als angenehmer empfunden wird kommt schlichtweg darauf an, wie gut Einrichtung und Kind "zusammen passen". Mein älterer Sohn war bis zum letzten Tag gerne im Kindergarten und hat ziemlich lange gebraucht, um überhaupt mal in der Schule "anzukommen". Bei meinem jüngeren Sohn war es genau umgekehrt. Der ist vom ersten Tag an vieeeeel lieber in die Schule gegangen als in den Kindergarten. Dabei waren wir grundsätzlich mit allen Einrichtungen der Kinder zufrieden (außer mit dem ersten Hort vom älteren Sohn - aber das ist eine andere Geschichte :evil: ).
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
alibaba

Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von alibaba »

Ich halte da voll dagegen und behaupte, je höher der IQ (ohne Retardation) umso höher die soziologische Kompetenz. Nicht für umsonst wird mein Großer um mindestens 2 Jahre älter geschätzt und ich behaupte, dass die Leute sich da noch in ihrer Schätzung zurück halten. Beim IQ-Test wurde auch die soziale Kompetenz gemessen, die das Kind gedeckelt hat.

Und vielleicht, als Hypothese, liegt es auch an dem, was ein Kind erfährt im Umgang mit Anderen, was man erwartet und vermittelt. Geprägt durch die Musik, war hier „warten auf Schwächere“ schon immer Thema. Ausleben darf man sich im Einzelunterricht, einordnen lernt man im Orchester.

Ist Kind im Unterricht fertig, liest es ein Buch. Das zehnte Blatt bearbeiten will mein Sohn nicht. Langeweile ..... klar ..... ich hab Buch gelesen. Zusatz geht im Oktober los. :mrgreen:
Antworten