Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

ja oder nein? Erfahrungen und Ratschläge
alibaba

Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von alibaba »

Rabaukenmama hat geschrieben: Aber ich bin dagegen, mich von Ängsten, was VIELLEICHT irgendwann einmal sein KÖNNTE leiten zu lassen.
Wobei ja "Angst" immer relativ ist.

Die "Angst" keine Schulempfehlung zu bekommen ist für Denjenigen unerheblich, der sie nicht braucht. Für den der sie benötigt ist es eine berechtigte, zukünftliche Sorge. Oder, wenn ich nur eingeschränkte Schulen in meiner Umgebung zur Verfügung habe, ist die Angst da nicht klar zu kommen und alternativlos zu sein, ja ganz anders existenziell, wie für einen, der in der Großstadt lebt, sich in die Bahn setzt und zwei Haltstellen weiter eine adäquate Schule finden kann.

Insofern gehören zu einer Entscheidungsfindung immer PRO und WIDER in der jeweils individuellen Variante.
charlotte12
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Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von charlotte12 »

Ich habe da etliche haarsträubende Sachen gelesen, von einem Notkaiserschnitt (aus welchen Fingern sich die gute Frau das gesogen hat, weiß ich nicht)
@ Rabaukenmama: Kann es sein, dass die Frau das Grundgerüst vom einem anderen Brief übernommen hat, nur Dinge abgeändert hat und dabei den Notkaiserschnitt versehentlich vom Kind davor stehengelassen hat? Spricht natürlich nicht wirklich für individuelles Arbeiten...
sinus
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Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von sinus »

...wenn sich abzeichnet, dass es ihr in der Schule nicht gut geht, können wir aber immer noch aktiv werden. Aktuell sind es nur Vermutungen und die Erfahrungen mit der charakterlich doch ziemlich anders veranlagten Schwester, die so negativ sind. Bei der Kleinen kann es ja auch ganz anders laufen. Andere Lehrer, vielleicht andere Schule, anderes Kind...

Ein einmal eingeschultes Kind wieder zurücknehmen finde ich auch keine gute Lösung, zumal hier bei den überfüllten Klassen nicht selten dann sogar die Schule gewechselt werden muss!
Ich finde es ist einfach bisschen riskant. Es ist eine Entscheidung, die langfristige Auswirkungen hat.
Dagegen eine Normaleinschulung erstmal weniger Risiken bietet, weil man da leichter intervenieren kann.
UND wenn es wirklich so "schlimm" wird, wie bei der Großen, haben wir durch einen Sprung dann sogar noch die Möglichkeit, die Grundschule auf 3 Jahre zu verkürzen. Das ist auch nicht zu verachten. ;)

Die Direktorin der Schule der Großen hat damals beim Gespräch gesagt, sie kann uns leider dieses Jahr keinen Platz geben, sie müsse jetzt schon ein Viertel aller Bewerber ablehnen und wir seien einfach etwas zu spät gekommen mit der Sache.
Für nächstes Jahr würde sie sich freuen, wenn das Kind in ihre Schule käme und bei Bedarf wäre ja ein Klassensprung denkbar.
(Ich frage mich zwar, wieso dann plötzlich mehr Platz in den Klassen sein soll, die jetzt so voll sind, aber nunja...)
Bei Klassensprung wäre die Kleine dann übrigens sogar bei der Lehrerin der Großen. Das wäre ihr Herzenswunsch. Also der des Kindes. Und die Lehrerin möchte die Kleine auch sehr gern...
Ich selbst bin aber noch unschlüssig, ob es nicht die andere Schule mit den Forder-& Förderangeboten werden sollte.
Aber ich hab ja jetzt ein Jahr Zeit, das zu entscheiden. Das nimmt aktuell schon auch Druck raus. Da kann ich noch andere Eltern befragen, mir die Schule genauer ansehen, mit den Lehrern selbst reden...
Und bei Lehrergesprächen zu Zusatzförderungsmöglchkeiten kann ich sicherer auftreten, weil ich nicht gleich mit einer "Kopf-durch-Wand-Idee" ankomme, wie es jetzt evtl. wäre, wenn ich jetzt die Früheinschulung durchsetzen müsste.

Wissen extra für einen guten IQ-Test kann in dem Fall eh nicht dem Kind eingetrichtert worden sein, außer vielleicht im Bereich Sprache durch viel Vorlesen und Reden.
Denn die Tests fragen ja nichts Erlerntes ab, sondern fordern im Wesentlichen logisches Denken, Schlussfolgern, Zusammenhänge herstellen etc.
Das kann man kaum einfach so erlernen. Und genau da hat sie offensichtlich ihre Stärken.
Das wird ihr noch viel nützen. Sicherlich mehr als superschnelles Arbeiten und ein Wahnsinnsgedächtnis, denke ich.
Wie gesagt denke ich persönlich auch, dass die Kleine im Test unter ihren Möglichkeiten geblieben ist, vor allem bei den Matritzen. Vielleicht hatte sie da grad nen Hänger oder keine Lust...
Bei der Merkfähigkeit weiß ich aber, dass die Große darin viel besser ist. Die hat ein echtes "Elefantengedächtnis".
Die erzählt mir nach Jahren noch, worüber wir geredet haben als wir an Ort XYZ waren z.B. Sowas bringt die Kleine nicht. Dafür ist sie sozial viel weiter und hat mehr Selbstvertrauen.

Ich hab ehrlich gesagt grad auch ein bisschen Sorge, dass ihr derzeit sehr gutes Selbstwertgefühl leiden könnte, wenn sie jetzt eingeschult wird und dann "nur" Mittelmaß ist.
Sie hat einen Spielfreund, der wird jetzt eingeschult. Der ist dann sogar gerade schon 7 geworden.
Die beiden können gut miteinander und ich sehe intellektuell nicht allzu viel Unterschied. (In so Manchem ist sie da eigentlich immernoch vornedran.)
ABER er malt z.B. sehr viel besser.
Da merkt man die 2 Jahre Unterschied dann schon. Und sowas wird ihr an mehreren Stellen dann begegnen.
Bei der Großen allerdings hat das Selbstwertgefühl gerade deswegen gelitten, weil sie zu schlau war und sich "fremd" unter den Gleichaltrigen fühlte.
Sie ist eigentlich in allem vorn dran - Sport, Malen, intellektuell. Ihr hat das nichts "genützt".
Aber sie ist eben auch charakterlich völlig anders. Wo sie immer gleich sich angegriffen fühlt, ist die Kleine so viel lockerer und optimistischer, ruht in sich selbst und findet schnell ihr inneres Gleichgewicht wenn mal was schief geht. Sie nimmt eigentlich nie was persönlich und ist humorvoll.
Sie kann schon jetzt über sich selbst lachen, wenn was schief geht. Das kann die Große immer noch nicht. Für sie ist immer alles gleich ein Beweis, dass sie nichts taugt.
Die Kleine findet sich selbst schon jetzt schlau, die Große dachte immer, sie sei eher dumm...
Allerdings denke ich, dass die Kleine unter älteren Kindern sozial besser aufgehoben wäre. Ich kann nur hoffen, dass sie in ihrer Klasse dann wenigstens 1,2 passende Kinder findet bzw auch jetzt im letzten Kigajahr noch so jemanden hat.
(Immerhin gibts aber in der Nachbarschaft passende Kinder. (alles Jungs :lol: )
Das hatte die Große leider auch nicht. Aber in ihrer Klasse hat sie jetzt - in der4. Klasse - endlich einen Freund und eine Freundin, die super passen. Der Freund wechselt jetzt mit ihr auch in die MINT-Schule mit Begabtenförderung.)

Es ist halt schwer vorhersehbar, was passieren wird, ABER ich bin jetzt viel weiter als bei der Einschulung der Großen. Ich hab mehr Wissen, Erfahrung und einen Test, der klar zeigt, dass das Kind in den 2 Bereichen Deutsch und Logik/Mathe ziemlich weit überdurchschnittlich ist und da eventuell was an Zusatz-Förderung braucht.
Bei der Großen, die ja eingeschult wurde, ohne richtig lesen zu können, war ich gerade in dem Alter gar nicht mehr sicher, ob sie wirklich so weit abweicht von ihren Altersgenossen, was ihr Denken betrifft. (Man kann das hier im Forum ganz gut nachlesen ;-))
Außerdem hatte sie 3 Tage vor Einschulung einen schweren Autounfall, der uns traumatisiert hat und ich sah bei Verhaltensauffälligkeiten eher an der Stelle eine Baustelle, als an Unterforderung zu denken. Auch im letzten Kigajahr vermutete ich eher die Entthronung durch die Schwester als "Problemzone"...
Jetzt schau ich ganz anders drauf. Und die Erzieherinnen im Kiga wissen jetzt auch bescheid und werden hoffentlich das Kind ein bisschen unter dem Gesichtspunkt im Auge behalten. Hoffeentlich...
Zuletzt geändert von sinus am Di 28. Mai 2019, 19:22, insgesamt 9-mal geändert.
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sinus
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Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von sinus »

alibaba hat geschrieben:
charlotte12 hat geschrieben: Bei "Experten" ist genauso wie bei anderen Menschen wichtig, dass die Argumentation sich für einen selbst stimmig anfühlt. Die Argumentation von Sinus' Experten hört sich für mich eigentlich recht stimmig an.
Ja, deswegen ist eigentlich eine Zahl unbedeutend. Es gehört immer eine Erklärung dazu.

Wenn man nur die Zahl sieht, würde ich tendenziell dazu sagen, der IQ reicht locker um früher einzuschulen. Leider ist das Kind eben erst 5. Aber ein großes Argumente-Sammelsurium hat sich gebildet, die eine Entscheidung "leichter" tragen werden.

Eigentlich erwarte ich von einem Experten gar nicht, das er mir klar sagt, so machen Sie das mal. Eigentlich erwarte ich nur Informationen, die ich dann selber zusammen fasse. Je stimmiger da die Informationen zu dem was man selber bereits beobachten konnte, passt oder Andere auch schon an einen heran getragen haben, umso klarer ist einem dann die Entscheidung - finde ich zumindest. Ausreißer habe ich immer weg genommen und dann gemittelt. Das Ergebnis habe ich für mich und meine Bereitschaft zur "Rampensau" dann einfließen lassen.

Ich finde auch, so wie Sinus es beschreibt, dass sich hier der "Experte" recht stimmig anhört, indem was er eben an Informationen weiter gibt.
Die Psychologin hat sich nicht festlegen wollen. Sie hat mir weder zu- noch abgeraten. Sie hat nur das gesagt, was wir bei der Entscheidung mit bedenken sollten.
Ich habe mich dort - auch schon bei der Großen, wobei das eine andere Psychologin war - sehr gut beraten und ernst genommen gefühlt.
Ich selbst war ja bis zum Testergebnis bzw die Beratung dazu selbst auch noch sehr unschlüssig und das Gespräch gestern war jetzt einfach das "Zünglein an der Waage", mich dagegen zu entscheiden. Wobei es wirklich eine Entscheidung ist, die nicht aus vollster Überzeugung heraus getroffen ist. Aber ebenso wäre es mit einer Früheinschulung gewesen. Und da sehe ich schlicht das Risiko größer und die Intervenierungsmöglichkeiten bei Problemen aktuell als klein an...
Ist jetzt eher so eine Art "Kosten-Nutzen-Rechnung" :roll:
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Rabaukenmama
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Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von Rabaukenmama »

charlotte12 hat geschrieben:
Ich habe da etliche haarsträubende Sachen gelesen, von einem Notkaiserschnitt (aus welchen Fingern sich die gute Frau das gesogen hat, weiß ich nicht)
@ Rabaukenmama: Kann es sein, dass die Frau das Grundgerüst vom einem anderen Brief übernommen hat, nur Dinge abgeändert hat und dabei den Notkaiserschnitt versehentlich vom Kind davor stehengelassen hat? Spricht natürlich nicht wirklich für individuelles Arbeiten...
Nein, die Frau hat einfach selbst ruminterpretiert. Sie hat mich gefragt, wie die Schwangerschaft war. Meine Antwort war, dass ich ein Traum-Schwangerschaft hatte und bis 4 Wochen vor der Geburt problemlos Vollzeit gearbeitet habe. Nur dann hatte ich ein Gestose und mein Sohn musste mit Kaiserschnitt geholt werden. Die KJP hat dann nichts weiter hinterfragt. Im Befund war dann von einer "stressigen Schwangerschaft, die in einem Not-Kaiserschnitt endete" die Rede. Vielleicht glaubt die Frau auch, die Schwangerschaft wäre deshalb "stressig" gewesen, weil ich schon den Kaiserschnitt vorhergesehen habe :gruebel: . Dass der Großteil der Kaiserschnitte durchaus medizinisch indiziert, aber trotzdem nicht "Not-" ist, dürfte der Frau noch nie untergekommen sein. Aber das war längst nicht der einzige Anamnesefehler. Der ganze Befund hat davon gestrotzt. Überall was reininterpretiert, Aussagen von mir nach Bedarf ausgeschmückt, verdreht, weggelassen, ebenso Aussagen meines Sohnes! Ich war die ganze Zeit im Raum, weiß also, was er auf ihre Fragen geantwortet hat. Da werde ich dann schon stutzig, wenn ich was ganz anderes im Befund lese!

Von insgesamt 7 Profis, bei denen ich mit meinen Kindern war, waren meiner Einschätzung nach 3 komplett unfähig, zwei mittelmäßig und zwei wirklich gut. Es scheint also durchaus Glückssache sein, ob man an wen kompetenten gerät, oder nicht.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Karen
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Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von Karen »

Sinus, du hast ja schon entschieden, und da möchte ich nicht mehr reinreden. Ich möchte aber auf ein paar posts von alibaba reagieren, da meine Erfahrungen mit meiner Tochter so ziemlich anderes sind. Wie ich schon mal andereswo geschrieben habe: sie wurde vor 1 Monat 6 Jahre alt, wurde 1 monat vor 6 Geburtstag mit CFT und WISC V getestet, beide tests ergaben klares HB (>140 bei WISC, >130 CFT), in allen bereichen hoche werten, bei Matrizen - extrem hoch, nur VG in oberen durchschnitt. Kein Mensch in Kiga und in Kita hat je was gemerkt. Sie hatte 2 Kiga lehrerinen, 2 IF lehrerin waren immer mal wieder in der Klasse. Nichts. Zu Hause war sie immer auffällig - und anstrengend ohne ende. Vor und nach der Kiga hatte sie am Schlüss psychosomatisch reagiert. In Kiga - braves angepasstes Kind dass sich an allen Regeln haltet, alles mitmacht und zufrieden wirkt. Ausser dass sie mal Kopfschmerzen hatte und abgeholt werden musste. Undan der Externe Förderung aussen halb Kiga hat ihr auch nicht gemangelt - 6 stunden lieblings Sport pro Woche, plus alle mögliche Ausflüge. Die Psychologin hat empfohlen sie im Mai ins Schule zu stecken. Nach 1 Woche Probezeit waren alle Lehrer einverstanden, obwohl sie no ch nicht schön schreiben oder fliessend lesen konnte. Und sie geht erstes mal im ihrem Leben gerne in der Schule. Sie ist richtig glücklich! Wie lange - wissen wir nicht. Aber ihr macht spass nicht nur was lernen angeht, aber endlich wieder unter der Kinder zu sein die sie spannend findet. Da es 1/2 klasse gemischt ist, sind die Kinder teilweise 3 Jahre älter. Und das geniesst sie. Zum Glück dind wir selber aktiv geworden und nicht auf Schule gewartet die ohne Test keinen handlungsbedarf sah. Was in 5 jahren passiert ist mir momentsn egal - ich habe erste mal im Leben ein ausgeglichenes und fröhliches Kind zu Hause! Und es ist so viel Wert!!
sinus
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Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von sinus »

@Karen: Sehr schön und toll, dass ihr so prompt reagieren konntet. Hoffentlich bleibt das mit dem ausgeglichenen Kind so. Vermutlich eher nicht, aber auch dann findet ihr vielleicht wieder eine passende Lösung... Hoffentlich.
Entscheidend finde ich fürs Kind auch die Erfahrung - "ich werde gehört".

Im Unterschied zu deinem Kind ist mein kleines Kind zu Hause und auch anderswo überaus ausgeglichen. Ganz besonders ausgeglichen sogar. Schon immer war sie ein echtes Sonnenschein- und Sonntagskind.
Allerdings geht sie nicht richtig gern in den Kiga. Aktuell aber freut sie sich auf die Nachmittage, bei denen sie im Garten mit den beiden Nachbarsjungs spielen kann. (Die sind erst letzten Sommer hergezogen und erst jetzt und auch wegen des Wetters und vielem draußen Sein bildet sich da eine richtige Spielgemeinschaft heraus.)

Ich habe das aber auch mit der Erfahrung und dem Wissen zum Thema jetzt gut im Blick und werde es merken, wenn es ihr nicht mehr gut im Kiga geht.
(die Große hatte damals eine Phase, wo sie fast jeden Abend geweint hat... :cry: )
Ich habe auch schon einen Plan B. Beispielsweise könnte die Kleine immer mittwochs zu Hause bleiben und dann nachmittags mit in meine Malkurse gehen, die ich an dem Tag an einer Grundschule gebe. Da war sie jetzt schon immermal mit und hat das sehr genossen, grad auch das unter den älteren Kindern Sein.
Und sie hätte dann nur 2x 2 Kigatage statt 5 Tage hintereinander.
Notfalls könnte sie sogar freitags zu Hause bleiben, da arbeite ich auch von daheim. Ich könnte ihr dann an dem Tag allerdings keine besonderen Anregungen geben in der Zeit. Wobei sie sich an sich gut und ausdauernd selbst beschäftigen kann. Also probieren können wir das, sollte sie wirklich gar nicht gern in den Kindergarten wollen.
Die im Kiga wissen jetzt auch bescheid, und wenn ich von dem Kiga insgesamt nicht die beste Meinung haben, eines machen sie recht gut: das Vorschulprogramm. Ich glaube, ich werde da auch bitten, dass sie gucken, dass die Aufgaben fürs Kind passen.
(Passen tun sie, wenn das Kind es gern macht.)
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Karen
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Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von Karen »

Sinus - schön dass ihr schon ein plan habt. Es ist schön in Deutschland dass Kiga nicht obligatorisch ist und sie kann einfach mal zu Hause bleiben. Hätten wir die Option gehabt, wäre vermutlich alles nicht so eskaliert. In der Schweiz, darf man leider in der Kiga ohne Arztzeugnis nicht fehlen dass es zu Schule gehört.
Ich finde deine Entscheidung gut, da deine Tochter selber nicht so klare Meinung hat, und weil es euch momentan druck weg nimmt. Ich habe mein Beitrag eher als Reaktion auf Bemerkungen von Alibaba geschrieben dass ein Kind mit IQ 140+ sicher auffalen wird. Was bei uns gar nicht der Fall war. Nur die Psychologin ist aufgefallen wie weit sie ist, auch was soziale und emotionale kompetenzen und kreativität angeht. Hier im Forum wird immer mal wieder bahauptet dass schwierigkeiten und auffälligkeiten so gar nichts mit HB und unterforderung zu tun haben. Da mein Kind seit 1 Monat in der Schule kein einziges mal mehr zu hause ausgetickt hat, was vorher ganz normal war, finde ich schon dass passendes Umfeld recht viel beeinflussen kann. Ob es weiter passt - das werden wir sehen, aber die Schule scheint sehr flexibel zu sein und offen für Lösungen. Das habe ich ehrlich nicht erwartet. Meine Tochter hat ja ziemlich gleichzeitig mit Kiga eintritt die Bremse in Entwicklung gezogen. Mit 3.5 konnte sie besser lesen als jetzt. Und nicht mehr so schöne Bilder malen. Jetzt ist es wieder gelöst und sie kann einfach weiter machen. Sie lernt schnell und hat motivation. Ihr selbstwertgefühl ist ziemlich am Boden momentan und es wird ein langen weg sein dass sie sich selber vertraut, aber veränderungen helfen ihr sicher.
sinus
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Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von sinus »

@Koschka:
ich werde auf jeden Fall mit der Schuldirektorin noch mal ein Gespräch führen und genau das fragen, also ob ein Sprung im Bedarfsfall wirklich unterstützt werden würde.
Sie hatte es ja von sich aus als Möglichkeit genannt, als sie uns sagen musste, dass es dieses Jahr definitiv keinen Platz mehr an der Schule gibt.
Sie meinte noch, dass es oft Kinder mit einer herausragenden Begabung gäbe, die aber dann nur einen Bereich beträfe, beispielsweise nur Mathe und wo ein Sprung dann nicht passt, weil es in Deutsch dann nicht klappt.
Das wäre ja bei meiner Tochter nicht zu erwarten, da sie ja sowohl im Bereich Sprache, als auch im Logischen fast gleich hohe Werte hatte.

Ich hab mit der Kleinen grad heut früh noch mal gesprochen, ob sie sehr traurig sei, wenn sie jetzt nicht in die Schule kommt. Sie meinte, nö, überhaupt nicht. Dann kann ich wenigstens beim Kochkurs mitmachen, den es für die Vorschulkinder im Kindergarten gibt.
Und die Aussicht, einen Tag der Woche zu Hause bleiben zu dürfen fand sie natürlich klasse. Sowas geht ja mit Schule dann auch nicht.

An weiterem "Förderprogramm" könnten wir in der Familie ein regelmäßigen Spieleabend einführen. Mit den Großeltern zusammen.
Beim Rommee stellt sich die Kleine bspw schon sehr gut an und das ist was für Jung und Alt.
Und als erstes bestelle ich gleich heute mal das Spiel "Schokohexe" für den Kindergarten. Das ist hier recht beliebt und kann man problemlos auch mit jüngeren Kindern spielen. Da hat sie noch mal was, wo sie im Kindergarten selbstständig Spielpartner suchen und finden kann...
Alles kleine "Steinchen" nur, aber insgesamt vielleicht doch hilfreich.
Schachkurs gibts hier ab erste Klasse, da frage ich mal, ob sie da nächstes Jahr trotzdem schon mal reinschnuppern kann.
Instrument soll es auch geben und vielleicht guck ich auch noch nach einem Englischsprachkurs oder sowas. (Wobei das irgendwann auch ein Geldproblem wird... :? )
Zuletzt geändert von sinus am Mi 29. Mai 2019, 09:16, insgesamt 2-mal geändert.
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(Herbstgedicht der 6jährigen)
Edainwen
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Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von Edainwen »

Ausnahmsweise muss ich Koschkas Worten nun doch etwas entgegenwirken. Ich denke, ob du so schwarz sehen musst oder nicht, hängt sicher sehr von der Schule ab. Bei uns war weder die frühe Einschulung ohne Hochbegabungsnachweis ein Problem, noch weitere Maßnahmen. So durfte Sohn z.B. von Anfang an Drehtüre mit der nächsthöheren Klasse machen. Als er in der 3. Klasse war, haben sie eine Expertin für HB hinzugezogen und haben sich von der ein bisschen aufklären lassen, danach war er dann auch wesentlich freier in seiner Hausaufgaben- und Arbeitsgestaltung, durfte z.B. die Tests machen, ohne die dazugehörigen Arbeitsblätter gelöst zu haben. Also je nach Schule ist da sicher einiges drin, auch ohne HB-Nachweis ;)

Langeweile im KiGa zu kompensieren sehe ich dagegen nicht als so einfach an. Allein schon deswegen, weil ein Kind, das nicht auffallen will, sich möglichst an seine Peergroup anpasst, obwohl es auch andere Angebote gäbe. So ist unser Sohn bis zum 4. Geburtstag im KiGa nie aufgefallen, da er brav den Vormittag mit den anderen Jungs in der Bauecke verbracht hat. Was er aber total langweilig fand. "er spielt doch so schön!" heiß es dann. Erst als er nach seinem 4. Geburtstag mit in die Schule durfte (das ist bei uns ein besonderes Projekt, bei dem die Kinder ab 4 Jahren vormittags von Mo - Do jeden Tag - wenn sie möchten - 1,5 Stunden mit den Schulkindern zusammen Sachen machen dürfen - ist er aufgeblüht und plötzlich haben sie das Kind nicht wieder erkannt. Gab es Arbeitsblätter hat er nicht die einfachen zum Ausmalen genommen sondern die für die 2.Klässler, mit Lückentexten zum Ausfüllen. Gab es Sachthemen zu besprechen, waren die Sachen der 1. und 2. Klässler "kalter Kaffe" für ihn (Aussage der KiGa-Leiterin), ... Wäre aber nicht dieses Schulprojekt dazu gekommen, wäre Sohn vermutlich bis zum 6. Geburtstag unauffällig in der Bauecke gesessen und hätte sich gelangweilt, weil nämlich im KiGa alle Jungs in der Bauecke sitzen.

Nachmittags dagegen, wenn kein KiGa war, dann brauchte Sohn kein Ausgleichsprogramm. Da wusste er ja, was er mit sich anfangen wollte, da war er ja frei in seinen Entscheidungen. Da wollte er nicht zusätzliches Programm, noch mehr seiner kostbaren Zeit in festgelegten Regeln verbringen.
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