Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

ja oder nein? Erfahrungen und Ratschläge
charlotte12
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Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von charlotte12 »

Wie es im Kindergarten (also der Altersgruppe) ist, kann ich schlecht einschätzen, aber das Kind, was mir von dort beschrieben wird, ist mir zumindest ziemlich fremd. (zurückhaltend, sehr ruhig, spielt bevorzugt allein)
In dem beschriebenen Umfeld zu Hause/im Freundeskreis ist sie völlig anders. (sehr gesellig, immer aktiv dabei, bringt sich viel ein, setzt sich durch, sucht von sich aus Kontakt zu den anderen, macht Vorschläge und sucht selbst Lösungen für Konflikte)
Da habe ich schon Sorgen, was das weitere Kigajahr und dann die Schule betrifft, wenn sie dort so anders agiert.
Wobei sie im Hort zumindest ja dann wieder ältere Kinder um sich haben kann...
Exakt dieses Problem hatten wir im Kindergarten auch in Extremform. Daheim aufgewecktes Kind, spielte viel mit den älteren Nachbarskindern, sprachlich extrem weit. Im Kindergarten stummes Kind, konnte Anweisungen nicht umsetzen, spielte nur mit um Jahre Jüngeren, wenn überhaupt. In der Schule dann von Anfang an das Verhalten von zu Hause, nicht das vom Kindergarten. Wobei sie sich im Kindergarten nicht wohl gefühlt hatte, überhaupt nicht. Ich weiß bis heute nicht, ob sie dort wirklich so verhaltensauffällig war oder ob das eine Erfindung der Erzieherinnen war, damit sie nicht vorzeitig eingeschult wird.
Zuletzt geändert von charlotte12 am Sa 1. Jun 2019, 11:30, insgesamt 1-mal geändert.
Rabaukenmama
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Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von Rabaukenmama »

@Sinus: Jetzt mal nicht zum Thema mögliche vorzeitige Einschulung sondern zum Thema Entscheidungen. Da habe ich gestern hier einen ellenlangen Beitrag mit eigenen Erfahrungen geschrieben - und dann versehentlich gelöscht :P . In Kürze: ich stimme Alibaba zu: Kinder WOLLEN (vor Eintritt der Pupertät) praktisch immer das, was die Eltern für sie wollen. Ausnahme sind nur sehr autonome Kinder.

Sagen die Eltern "Die ist so schlau, die gehört in die Schule, im Kindergarten langweilt sie sich nur!" sehen sich die Kinder selbst so. Sagen die Eltern "Der Lehrer xxx ist super, unser Kind soll zu genau diesem Lehrer kommen!" will das Kind zu diesem Lehrer. Haben die Eltern Sorgen oder Ängste werden auch diese von den Kindern übernommen.

Ich habe das deutlich erlebt vor der bisher schwersten Entscheidung meines Lebens: der CI-Operation (Hörimplantate) meines jüngeren Sohnes. Es gab wirklich jede Menge FÜR und WIDER. Ich war sehr lange unsicher und in meiner Umgebung hatten praktisch ALLE eine klare, vorgefasste Meinung, wie SIE entscheiden würden. Habe dann Interviews mit Kindern gelesen, die CIs bekommen haben, wie glücklich sie sind, jetzt hören zu können, wie dankbar sie ihren Eltern sind, ihnen das durch die Operation ermöglicht zu haben, und dass sie überhaupt erst dadurch Lebensqualtität, Freundschaften usw. haben können. Dann las ich Interviews von gehörlosen Kindern, die NICHT implantiert worden sind. Die waren glücklich, KEINE Implantate zu haben, durch die sie verschiedene Sportarten nicht ausüben könnten, dass ihnen die Schmerzen und Risiken der OP erspart geblieben sind, und ihren Eltern dankbar, dass diese sie "so lieben, wie ich bin". Sie waren überzeugt, OHNE die Implantate eine bessere Lebensqualität zu haben.

In den Aussage dieser Kinder konnte ich klar die Ängste der Eltern lesen. Die Eltern haben ihre Entscheidungen für ihre Kinder nach ihren eigenen Ängsten getroffen. Bei denjenigen, die sich FÜR die CIs entschieden haben war die Angst größer, das Kind könnte ohne CIs in der Schule und im Beruf Nachteile haben, keine Freunde finden, gemobbt werden oder ihnen "später einmal" vorwerfen, ihnen die Implantate vorenthalten und somit ihre Lebensqualität gemindert zu haben. Bei denjenigen, die sich GEGEN die CIs entschieden haben, war die Angst größer, die Operation könnte schiefgehen, nicht den gewünschte Hör-Erfolg bringen, den Kindern im schlimmsten Fall ständige Schmerzen bescheren und die Kinder könnten ihnen "später einmal" vorwerfen, sie nicht so geliebt zu haben, wie sie sind. Bei gehörlosen Eltern kam noch die Angst dazu, das Kind könnte dadurch der Gehörlosengemeinschaft "entfremdet" werden.

Diese Erkenntnis hat mir die Augen geöffnet. Ich habe dann bewusst daran gearbeitet, meine eigenen Ängste IN BEIDE RICHTUNGEN abzulegen. Ich kam dahinter, dass mein Sohn die Operation nicht BRAUCHT um ein lebenswertes Leben führen zu können. Aber ich konnte die Operation auch als ZUSÄTZLICHE Chance sehen und mich freien Herzens dafür entscheiden. Ich habe diese Entscheidung OHNE Ängste aber auch ohne große Erwartungshaltung ("dadurch wird alles besser") getroffen. Die Implantate haben letztendlich bei meinem Sohn nicht den Erfolg gebracht, der mir versprochen wurde. Aber ich war trotzdem nie mutlos und stehe heute noch hinter dieser Entscheidung, weil ich sie nicht aus Angst getroffen habe, sondern mit der positiven Aussicht, meinem Kind damit VIELLEICHT Möglichkeiten zu eröffnen, die es sonst nicht hätte.

Liebe Sinus, ich hoffe du kannst noch eine Entscheidung treffen, hinter der du dann auch stehen kannst (jetzt kommt es mir nicht so vor), und die NICHT angstgesteuert ist, sondern wo die positiven Aspekte überwiegen :) .
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Twins123
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Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von Twins123 »

Hallo, was mich bei diesem Thema nachdenklich macht und eher für eine vorzeitige Einschulung spricht, ist das veränderte Verhalten des Kindes im Kindergarten, was ihrer Persönlichkeit nicht entspricht. Sie scheint sich in der Population älterer Kinder deutlich wohler zu fühlen als unter gleichaltrigen. Im Kiga ist sie nicht sie selbst. Bei vorzeitiger Einschulung hätte sie die Chance mit "interessanten" Kindern zusammen zu lernen, bei Regeleinschulung eher nicht. Auf einen Sprung zu hoffen, wenn das Kind sich unauffällig anpasst und nicht anfängt, deutlich zu stören oder anderweitig erheblich auffällig zu werden, kann man eher vergessen. Und v.a. Mädchen spüren, welches Verhalten die Umwelt (und auch die Eltern) von ihnen erwarten. Daher finden sich unter den Springern auch seltener Mädchen. Mit IQ 120 dürfte sie in der Schule keine Probleme haben, auch nicht bei Früheinschulung. Wenn sie jetzt schulreif ist u sich auf dem Stand eines normalen Vorschulkindes befindet, sollte sie in die Schule dürfen... (auch wenn man als Eltern Bauchgrummeln verspürt)
Erzieher im Kiga sind übrigens bei HB nicht unbedingt Experten, auf deren Urteil man sich verlassen kann. Wenn es danach ginge, wäre mein Jüngster wahrscheinlich jetzt noch im Kiga, um mit den anderen Kindern spielen zu lernen. Auch er war im Kiga sehr zurückhaltend und ganz anders als daheim... wie er heute sagt, konnte er mit den anderen dort nicht ins Spiel finden und kam sich dort sehr fremd vor. Einzig draußen im Garten ging es einigermaßen ...

Heute ist er mit frischen 10 Jahren Ende Klasse 6 und der uns bisher immer wieder prognostizierte Einbruch kam noch nicht, er ist sozial aufgeblüht, geht mit Freude in die Schule, steht leistungsmäßig an der Klassenspitze und hat viele Freunde (die übrigens alle älter sind als er).
Aber es braucht Mut als Eltern loszulassen und dem Kind etwas zuzutrauen ;)
sinus
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Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von sinus »

Koschka hat geschrieben: Bleibt gleichzeitig anwesende Angst für Unterfoderung bei der Einschulung in einem Jahr und überforderung bei der Einschulung jetzt. Man muss sich nur entscheiden mit was man persönlich lieber zu tun hätte. @Sinus bei dir habe ich das Gefühl, dass du lieber auf der Seite der Unterfoderung stehtst in der Hoffnung von der Schule Förderung zu erhalten. Aber wie wäre es denn, wenn du wissen würdest, das keine nennenswerte Förderung kommt? Wie tickt dein Kind? Ist sie ieber unterfodert oder überfordert?

@Koschka: du stellst schwierige Fragen... Auf jeden Fall tickt sie nicht gleich aus, wenn sie das Gefühl hat, einer Aufgabe nicht direkt gewachsen zu sein. Sie traut es sich zu, es zu schaffen, auch wenn es nicht sofort klappt.
Das ist bei der Großen ganz anders - sie macht schnell dicht, wenn sie etwas nicht gleich kann. Allerdings ist sie dann damit auch nicht glücklich und arbeitet dann oft sehr verbissen daran weiter, um sich zu beweisen, dass sie es DOCH kann.
Beispiel: Als ich ihr mit ca. 6/7 Jahren das Spiel SET zeigte.
Da war ich zunächst schneller/besser, die Sets zu finden. Sie tickte völlig aus und ich dachte, ich habe sie bestimmt damit überfordert und machte mir Vorwürfe.
Der Abend war jedenfalls gelaufen.
Am nächsten Morgen aber forderte sie direkt auch dem Aufstehen vehement, es nochmal mit mir spielen zu dürfen. Ich weigerte mich zunächst (aus Selbstschutz 8-) ), aber sie ließ nicht locker.
Und als wir es dann doch spielten, war sie plötzlich gleichauf mit mir.
Der Beweis, dass sie mitnichten überfordert gewesen war, sondern einfach zu hohe Maßstäbe an sich gehabt hatte. (Gleich von Anfang an besser sein als ich)
Und dieses Kind, was also eher ungern "(heraus-)gefordert" wird und krampfig reagiert auf alle Anforderungen, die sie nicht gleich mit links schafft, hat ja nun sehr unter der Unterforderung in der Schule gelitten.

Insofern weiß ich nicht, ob es so einfach ist, aus "lieber unterfordert" oder "lieber gefordert" zu schließen, wie groß der Leidensdruck sein würde, wenn eines davon eintritt.

Ansonsten kenne ich es bisher nur so, das ich mich um Hausaufgaben, Schule etc null kümmern muss, weil die Große von Anfang an äußerst selbstständig agierte und eigentlich nie irgendwo meine Hilfe braucht.
Ich kenne es nicht, mich in der Freizeit und am Wochenende mit schulischen Inhalten beschäftigen zu müssen, dem Kind Dinge zu verwehren, weil es noch lernen/üben muss und drauf zu pochen, dass es pünktlich ins Bett geht, um fit für die Schule/eine Arbeit am nächsten Tag zu sein...
Natürlich ist das äußerst bequem für mich. Vor allem, weil die Große eben so schwierig ist, wenn was nicht gleich gelingt.
(Kenne und erlebe ich immer wieder vom Instrument üben)
Die Kleine allerdings ist ja da viel ausgeglichener und frustrationstoleranter. Insofern wäre es wohl gar nicht so schlimm, mit ihr mal was zu üben/lernen zu müssen.

Beim Thema Förderung sehe ich zumindest Potential. Einerseits durch die womöglich besser differenzierende größere Schule, anderseits durch gute "Vorarbeit" und Vorgespräche vor der Einschulung mit Direktorin/zukünftiger Klassenlehrerin.
Ich sehe da bei der Direktorin zumindest ganz klar einen guten Willen.
(ich halte an sich auch recht viel von der Direktorin)
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sinus
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Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von sinus »

...ich habe übrigens noch eine Studie gefunden, die auch wieder eher gegen eine Früheinschulung selbst bei hoher Begabung spricht.

https://www.pedocs.de/volltexte/2014/45 ... salter.pdf

Die Ergebnisse sind äußerst widersprüchlich: besseren Ergebnissen der früher eingeschulten in PISA-Test stehen häufigere Wiederholungsklasse und seltener Gymnasialempfehlungen sowie schlechtere Schulnoten gegenüber.
Mehr dazu poste ich mal in meinem anderen Thread. (den, wo ich nach Studien fragte)
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sinus
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Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von sinus »

Twins123 hat geschrieben:Hallo, was mich bei diesem Thema nachdenklich macht und eher für eine vorzeitige Einschulung spricht, ist das veränderte Verhalten des Kindes im Kindergarten, was ihrer Persönlichkeit nicht entspricht. Sie scheint sich in der Population älterer Kinder deutlich wohler zu fühlen als unter gleichaltrigen. Im Kiga ist sie nicht sie selbst. Bei vorzeitiger Einschulung hätte sie die Chance mit "interessanten" Kindern zusammen zu lernen, bei Regeleinschulung eher nicht. Auf einen Sprung zu hoffen, wenn das Kind sich unauffällig anpasst und nicht anfängt, deutlich zu stören oder anderweitig erheblich auffällig zu werden, kann man eher vergessen. Und v.a. Mädchen spüren, welches Verhalten die Umwelt (und auch die Eltern) von ihnen erwarten. Daher finden sich unter den Springern auch seltener Mädchen. Mit IQ 120 dürfte sie in der Schule keine Probleme haben, auch nicht bei Früheinschulung. Wenn sie jetzt schulreif ist u sich auf dem Stand eines normalen Vorschulkindes befindet, sollte sie in die Schule dürfen... (auch wenn man als Eltern Bauchgrummeln verspürt)
Erzieher im Kiga sind übrigens bei HB nicht unbedingt Experten, auf deren Urteil man sich verlassen kann. Wenn es danach ginge, wäre mein Jüngster wahrscheinlich jetzt noch im Kiga, um mit den anderen Kindern spielen zu lernen. Auch er war im Kiga sehr zurückhaltend und ganz anders als daheim... wie er heute sagt, konnte er mit den anderen dort nicht ins Spiel finden und kam sich dort sehr fremd vor. Einzig draußen im Garten ging es einigermaßen ...

Heute ist er mit frischen 10 Jahren Ende Klasse 6 und der uns bisher immer wieder prognostizierte Einbruch kam noch nicht, er ist sozial aufgeblüht, geht mit Freude in die Schule, steht leistungsmäßig an der Klassenspitze und hat viele Freunde (die übrigens alle älter sind als er).
Aber es braucht Mut als Eltern loszulassen und dem Kind etwas zuzutrauen ;)
Ja, das gefettete war ein wichtiger Ausgangspunkt meiner Überlegungen, ob wir das Kind früher einschulen sollten.
Das Testergebnis ist nun leider gerade so grenzwertig ausgefallen, dass mir das Risiko, dass sie sie leistungsmäßig vielleicht doch nicht so gut mitkommt (zumindest langfristig gesehen) jetzt zu groß ist.
Für das erste, zweite Schuljahr hätte ich eigentlich momentan gar keine Bedenken, da sie jetzt schon das kann, was so einige erst nach dem ersten viertel/halben Jahr Schule können.
Meine Sorge geht eher dann gegen Richtung weiterführende Schule.
Nach ihrem Leistungsprofil und ihren Interessen sehe ich sie da momentan später mal auf der gleichen Schule, wohin die Große jetzt wechselt.
Die macht Aufnahmetests und ist bekannt für recht hohe Anforderungen.
Wäre schade, wenn ihr der Weg dahin dann vielleicht unnötig schwer gemacht würde...

Ob sie zu den ein Jahr älteren Kinder wirklich besser passen würde, oder ob es nicht eher vor allem die RICHTIGEN Kinder sein müssen, ist auch noch so eine Frage.
Meine Große würde sich unter den Kindern eine Klasse über ihr glaube ich auch nicht wohler fühlen/gefühlt haben. Was die Mädchen betrifft eher im Gegenteil.
Ihre Interessen sind nicht "frühreif", sondern schlicht anders.

Die Kleine hat im Kindergarten genau EINEN engen Freund. Mit den Mädchen, die jetzt eingeschult werden, kann sie so gar nichts anfangen, obwohl sie ja älter sind. (Mit den gleichaltrigen genausowenig)
Dagegen hat sie zumindest einen weiteren Spielfreund im Kindergarten, der ab und zu gern "genommen" wird, der ist 3 Monate jünger und ihr Großcousin. (Er kann auch schon bis 100 zählen, wie mir das Kind malstauend berichtete)
Überhaupt sind alle der Freunde, mit denen sie gern spielt, Jungs.
Genauso war (und ist) das bei der Großen auch.
Sie freut sich darum jetzt auf ihre neue Klasse mit nur 4-5 Mädchen gegenüber 20 Jungs. :fahne:

Darum kann es sein, dass die Chance, auf passende Kinder zu treffen, dieses und nächstes Jahr nahezu gleich sein könnte...
Ich beobachtete bei der Großen, dass so ab Klasse 3/4 die gleichaltrigen und auch die älteren Mädchen gleichermaßen schlecht zu ihr passten.
Dagegen hat sie 3 gleichaltrige sehr enge Freunde (nur einer davon in der Klasse). Das sind Jungs, die Interessen mit ihr teilen.
Das muss nichtmal was "hochintellektuelles" sein, sondern kann auch einfach mal nur ein komplexes Rollenspiel mit zu ihr passendem Thema betreffen.
Die Kleine spielt auch gern komplexe Rollenspiele, aber eben niemals mit den typischen "Mädchenthemen".
Zuletzt geändert von sinus am Fr 31. Mai 2019, 15:53, insgesamt 1-mal geändert.
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sinus
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Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von sinus »

Koschka hat geschrieben:@sinus

du kannst jetzt nicht einkalkulieren, was nach der 4. passiert. Ich verstehe auch nicht, warum für dich eine potentielle freiwillige Wiederholung so viel dramatischer ist als absitzen eines Jahres im Kindergarten plus bodenlose Unterfoderung in der 1. Klasse.
U.a. dass die Direktorin mir gesagt hat, dass in der Schule der Großen kein Wiederholen an derselben Schule möglich sei, sondern in dem Falle die Schule gewechselt werden müsse. Und man darum jedes Kind "mitschleife" und allen Eltern, die über ein Wiederholen nachdenken, abgeraten würde.

Koschka hat geschrieben:Aber vielleicht macht dieses strampelt mehr Spaß als einfach mitsitzen und vor langeweile einschlafen.
Mir ist ein Zusatzprogramm zur Schule auch sehr wichtig. Instrument, Orchester vielleicht, ein Sport u.ä.
Gerade auch um ggf Kinder mit ähnlichen Interessen zu finden, wenn es in der Klasse nicht so ganz passt.
Mir ist es wichtig, dass die Kinder nicht die Schule als großen "Lebensinhalt" erlebt, sondern eher breit gefächert gefordert werden, viel Verschiedenes erleben und erlernen, eventuell fehlende Passung bei Klassenkamerden woanders (in anderen, interessensorientert gebildeten Gruppen) ausgleichen können.
Kurz: ihr Leben nicht (fast) nur die Schule ist.
Je leichter die Schule fällt, desto mehr Raum für anderes... und desto entspannter der Alltag. (spät schlafen gehen, keine Zeitaufwand für schulisches Lernen, Minimalaufwand halt, um Zeit für die wirklich interessanten Dinge im Leben zu haben ... ;) was das betrifft, waren die letzten Jahre meiner Großen sehr entspannt. Sehr viel entspannter, als was ich bei anderen Familien gesehen und gehört habe.)
Koschka hat geschrieben:Meine mit 4 eingeschulte Tochter hat in ihrer 8. Klasse überdurchschnittlich gute Noten. Der Sohn in der 7. hat noch bessere, aber er schläft regelrecht im Unterricht ein, und er ist immer noch in seinem Jahrgang ein Kannkind. Die beiden weschseln jetzt trotz Früheinschulung in den Hochbegabtenzug. Die Plätze haben sie nach einem Mammutauswahlverahren bekommen. Als ich mein kleines zartes Mädchen mit 4 einschulte, habe ich mir gedacht, sie ist fleißig, sie wird sich durchbeißen um mithalten zu können. Ich dachte mir, ich kann sie nicht im KG lassen, während ihr Bruder in die Schule darf. Ich weiß nicht, was gezogen hat, vielleicht war mein Mädchen von Anfang an so weit, vielleicht sie sich auch weiter entwickelt, weil sie ständig unter älteren war, und durch sie eine Chance hatte aufzuschauen.
Deine Kinder hatten aber vermutlich noch um einiges höhere Werte als meine.
Meine Große ist ja auch nur gerade so über der magischen Grenze. (Vor allem wohl wegen des hohen Wertes beim fluten Schlussfolgern von 140)
Selbst wenn die Kleine bei einem späteren Test vielleicht noch mal besser abschneidet, als jetzt, glaube ich nicht, dass sie mal besser abschneidet, als die Große. Ich sehe sie irgendwo zwischen 120 und 130.
Zuletzt geändert von sinus am Fr 31. Mai 2019, 16:19, insgesamt 8-mal geändert.
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sinus
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Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von sinus »

Habe den Beitrag oben eben nochmal editiert. Warum ich eher einen Minimalaufwand für die Schule wünschenswert finde.
Ich glaube das ist mir gerade auch noch mal klar geworden, dass und warum ich das deutlich bevorzugen würde.
:)
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sinus
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Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von sinus »

Koschka hat geschrieben:Mein Kleiner, mit frischen 5 eingeschult, Ende 1. Klasse, spielt Geige, geht jeweils einmal die Woche zum Töpfern, Schwimmen, zum Judo, und in den Schachclub. Normalerweise ist zwei mal die Woche Kinderbesuch für ihn da, oder er geht zu seinen Freunden. Wenn keiner da ist, geht er zum Sportplatz und spielt dort mit den anderen Grundschulkindern. HA Pensum von gar nichts bis 30 Minuten.
Für die Grundschulzeit sorge ich mich nicht so sehr, eher für später dann...
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alibaba

Re: Update Test + geplante Früheinschulung der Kleinen

Beitrag von alibaba »

@Sinus

Egal was Du machts, egal welche Entscheidung Ihr trefft, es gibt nichts womit man das Rundum-Sorglos-Paket verbinden kann. Schule ist immer auch für die Mütter eine Herausforderung. Es begleitet einen sehr lange. Du wirst immer wieder auf neue Herausforderungen treffen, die entschieden werden müssen, das hört nicht auf. Und jedes Mal steht man vor dem gleichen Dilemma. Der einzige Vorteil - die Kinder werden älter und - zumindest meine - sagen mir ganz konkret was sie wollen. Das erleichtert, aber Entscheidungen müssen trotzdem getroffen werden.

Ob du dein Kind jetzt einschulst oder später ….. die Entscheidung muss für Euch passen. Nur für euch. Für keinen Anderen. Ihr müsst für euch als Familie im reinen sein, die Dinge abgewogen zu haben, dann passt das auch und Ihr könnt eure individuelle Entscheidung gut dem Kind gegenüber vertreten.

Ich habe neulich beim stöbern im Netz mal wieder gelesen, dass Früheinschulungen nur empfohlen werden, wenn eben alles rund herum stimmt. Dann, so stand da, spricht nichts dagegen. Jeder muss nun nur für sich bewerten, was er zu seiner Entscheidungsfindung dabei einbezieht. Ich habe eigentlich in meinem Leben noch nie falsche Entscheidungen getroffen. Es waren nicht immer alles richtig-optimale Entscheidungen (im nachhinein betrachtet), aber ich habe sie immer gut durchdacht. Und so kann ich immer zu meinen Entscheidungen stehen. Ich kann sie erklären, für mich und für meine Familie.

Ich glaube, dass Kinder Schule nicht für so wichtig nehmen, wie man denkt. Für Meine ist Schule nicht wichtig. Erst recht nicht für ihren Lebensweg. Der Hafen ist für meine viel wichtiger. Außerdem wissen meine, dass sie sich außerhalb der Schule entfalten können, wenn sie das wollen. Es gibt ja mehrere Maßnahmen zum Enrichment. Und da hat jedes Alter seine Möglichkeiten, die sich natürlich ändern. Außerdem finde ich es wichtig, in unserer Umgebung mit ganz normal Begabten, sich durchaus auch anzupassen und das Ganze so, dass man selber noch davon etwas mitnimmt. Auch wenn die Unterforderung intellektuell da sein mag, so bringt sie uns sozial doch sehr weit. Aktuell trägt hier das "schrecklich unterfordernde" Engagement meines Kindes tolle Früchte. Ja, Zukunftsmusik für euch. Aber alles hat seine Zeit. Es bedarf nicht immer zwingend, höher, schneller, weiter und erst recht nicht durch die Mutter treibend.

VG
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