Einschulung in eine Förderschule

ja oder nein? Erfahrungen und Ratschläge
Laelia
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Re: Einschulung in eine Förderschule

Beitrag von Laelia »

Es ist für mich wiklich schwierig das alles zu beurteilen. Vor allem den sozialen Bereich. ich finde z.B. dass sie sozial schon sehr reif sind. Sie sind beide sehr liebevolle,freundliche, kümmernde Kinder.
Im Kindergartenbericht stand z.B. dass "Bitte" und "Danke" für beide selbstverständlich sind. Mir fällt auf, dass sie auch gut Rücksicht nehmen können. Auch haben sie eine große Liebe zu Tieren. Beide gehen sehr vorsichtig mit Tieren um und können auch das Bedürfnis, sofort anzufassen oder zu streicheln komplett unterdrücken, wenn sie merken ein Tier hat Angst oder weicht zurück.
Teilen ist auch eine große Stärke von beiden. Sie dürfen z.B. alleine schon raus zum spielen (beide sind sehr sher selbständig). Wenn es etwas süßes gibt, denken sie immer auch an die anderen KInder draußen. Miteinander teilen sie auch gerne. Bekommt beispielsweise jeder 2 Gummibärchen, kommt es vor, dass der eine seine 2 gleich aufisst. Der, der dann noch eines übrig hat, reißt sein eines dann auseinander und gibt die hälfte noch dem Bruder. Wenn nicht geteilt werden kann gibt es immer große Erklärungen dazu. Beide können sowas auch gut akzeptieren. Sie kuscheln auch sehr viel und trösten sich gegenseitug oder andere.

Und dann kommt halt wieder das Negative. Wenn sie mit anderen Kinder spielen, wollen sie immer den Ton angeben und notfalls gibt es dann Streit. Die anderen Kinder wenden sich dann ab. Es ist nicht immer so, oft klappt es auch mit dem gemeinsamen Spiel aber halt auch oft nicht. Im Kindergarten haben sie auch keine festen Freunde. Sie dürfen zwar auf Nachfrage mitspielen aber naja.. manchmal halt auch nicht. In der Nachbarschaft z.B. sind sie sehr beliebt und haben feste Freunde. Und dieses Thema "Freunde" macht mir am meisten Sorgen. Ich finde, lieber ist man weniger intelligent aber hat dafür super Freunde, als sehr schlau zu sein und keine zu haben. Ohne Freunde ist einfach niemand glücklich. Und meine beiden sind sehr kontaktfreudig und brauchen Kinder zum spielen.
Also mache ich mir Gedanken ob sie nicht Aussenseiter werden so als knapp 5 Jährige in der Schule. Andererseits läuft es ja im Kindergarten auch nicht so rosig.

Sitzfleisch haben die beiden nur bedingt. Sie können z.B. sehr sehr lange stillsitzen beim lesen. Auch beim Basteln oder generell wenn etwas interessantes stattfindet. Die Ezieherin meinte vor kurzem, dass sie immer so verwundert ist, weil sie sich mit dem einen eine ganze Weile schön beschäftigt und er total ruhig und konzentriert ist, sich danach aber plötzlich ein Schalter Umlegt und er durch den Gruppenraum hetzt wie ein Wilder. Mich macht das rumgehample meiner Kinder manchmal wahnsinnig.
Gestern sagte sie aber, beide hätte die soziale Reife um in die Schule zu gehn. Also wie soll ich das jetzt bewerten.

Übrigens gehen beide in getrennte Gruppen. Wir mussten sie schon damals in der Krippe trennen, da sie sich zusammen gegenseitig total hochpuschen und dann kaum zu kontrollieren sind. Getrennt läuft es besser. Sie sind dann ruhiger und auch offener anderen Kindern gegenüber. Außerdem stehen beide in großer Konkurrenz zueinander.
Das würde sich in der Schule sicherlich verstärken.

Es ist einfach so ne schwierige Sache, zu beurteilen, ob sie jetzt schon Reif für die Schule sind. Der Kindergaren und der Psychologe meinen aber, noch ein Jahr Kindergarten wird die Katastrophe.
So und jetzt? Schwierig, echt.
Katze_keine_Ahnung
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Re: Einschulung in eine Förderschule

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Was ist denn schwierig? Wenn in eine Richtung die Katastrophe ansteht, hat man dann die Wahl?
Rabaukenmama
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Re: Einschulung in eine Förderschule

Beitrag von Rabaukenmama »

Laelia hat geschrieben: Und dann kommt halt wieder das Negative. Wenn sie mit anderen Kinder spielen, wollen sie immer den Ton angeben und notfalls gibt es dann Streit. Die anderen Kinder wenden sich dann ab. Es ist nicht immer so, oft klappt es auch mit dem gemeinsamen Spiel aber halt auch oft nicht. Im Kindergarten haben sie auch keine festen Freunde. Sie dürfen zwar auf Nachfrage mitspielen aber naja.. manchmal halt auch nicht. In der Nachbarschaft z.B. sind sie sehr beliebt und haben feste Freunde. Und dieses Thema "Freunde" macht mir am meisten Sorgen. Ich finde, lieber ist man weniger intelligent aber hat dafür super Freunde, als sehr schlau zu sein und keine zu haben. Ohne Freunde ist einfach niemand glücklich. Und meine beiden sind sehr kontaktfreudig und brauchen Kinder zum spielen.
Also mache ich mir Gedanken ob sie nicht Aussenseiter werden so als knapp 5 Jährige in der Schule. Andererseits läuft es ja im Kindergarten auch nicht so rosig.
Hallo Laelia!

Mir kommt rein subjektiv vor, dass du Freundschaften eine größere Wichtigkeit zuschreibst, als diese tatsächlich für deine Jungs haben. Da meine Jungs beide Autisten sind habe ich einen komplett anderen Zugang zu Freundschaften. Ich halte die Aussage "Das Wichtigste im Leben sind gute Freunde" für ein Klischee. Nicht, dass ich Freundschaften für unwichtig halten, aber mittlerweile weiß ich, dass der Stellenwert von Freundschaften individuell total unterschiedlich ist. Mein Mann ist z.B. durchaus ein geselliger Mensch, ein "netter Kerl", dem oft auch flüchtige Bekannte intime Geheimnisse anvertrauen. Er ist allgemein beliebt und sozial sehr umgänglich.Trotzdem fühlt er sich auch ohne feste Freunde wohl. Seine Nähe-Bedürfnis ist viel kleiner als z.B. meines.

Bei meinen Jungs ist es ähnlich. Mein jüngerer Sohn hat mittlerweile im Internat einen "besten Freund" mit dem er viele Interessen teilt. Aber er hat z.B. in den Ferien keinerlei Bedürfnis, sich mit diesem Freund zu treffen. Der Freund existiert für meinen Sohn nur im Kontext "Schule". Außerhalb dieses Kontextes hat mein jüngerer Sohn kein Bedürfnis nach Freundschaft. Mein älterer Sohn war sowohl im Kindergarten als auch in seiner Grundschulklasse gut integriert, hatte aber noch nie einen Freund. Im Gegensatz zu seinem Bruder, der mit sich selbst wirklich vollkommen "im Reinen" ist, hat er aber immer wieder Phasen, wo er darunter leidet, und sich Freunde wünscht.

Deine Aussage "lieber weniger intelligent, aber dafür hat man gute Freunde" ist für mich nicht stimmig. Ob einem Freunde wichtig sind, oder nicht, ob man leicht Anschluss findet oder länger braucht, ob man sich ohne Freunde einsam fühlt oder trotzdem zufrieden sein kann - all das hat nichts, aber rein gar nichts, mit dem IQ zu tun. Und man kann natürlich ohnehin nicht eine Stärke, die einem nicht so wichtig erscheint, gegen eine andere, attraktivere, eintauschen. Ich habe früher manchmal gesagt, wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich meinem jüngeren Sohn seinen Autismus wegnehmen lassen, aber die Gehörlosigkeit lassen. Das war Ausdruck dafür, dass mir subjektiv die Behinderung durch den Autismus gravierender erscheint als die durch die Gehörlosigkeit. Tatsächlich aber haben wir natürlich nicht die Wahl, weder ich noch du.

Aber du hast zwei kognitiv fitte, lebhafte und deiner Beschreibung nach meistens sogar "zufriedende" Jungs, denen alle Wege offen stehen. Das ist ein echter Grund für Freude und Dankbarkeit :) . Um Probleme kannst du dich dann kümmern, wenn sie tatsächlich auftreten ;) .

Abgesehen davon ist meine persönliche Erfahrung, dass kognitiv fitte, kluge Kinder sich leichter damit tun, mit älteren, durchschnittlich oder überdurchschnittlich begabten Kindern Freundschaften zu schließen. Die Kinder in der Vorschulklasse der Förderschule sind kognitiv sehr wahrscheinlich nicht weiter als die momentanen Kameraden im Kindergarten. Natürlich können sich trotzdem Freundschaften entwickeln, wenn es da "passt". Aber das ist in einer normalen Grundschulklasse genauso möglich und mMn sogar noch wahrscheinlicher.

Bei deinen Jungs kommt noch dazu, dass sie sich gegenseitig haben und sich wechselseitig von Nähe-Bedürfnis erfüllen können. Bei meinen Jungs sage ich hingegen manchmal im Scherz dass ich zwei Einzelkinder habe, die rein zufällig in derselben Familie "gelandet" sind.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Laelia
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Re: Einschulung in eine Förderschule

Beitrag von Laelia »

@Rabaukenmama
Danke dir, du hast absolut Recht. Ich werde versuchen mich zu entspannen und das ganze etwas lockerer zu sehn.
Ich habe nur Angst, dass beide irgendwo alleine in der Ecke stehn. Aber ja, darüber kann man sich Gedanken machen, sollte es irgendwann mal so sein.

@ Katze
ja es stimmt, viel Wahl habe ich nicht. Leider fällt es mir auch sehr schwer meine Kinder mit dem nötigen Abstand zu sehn um alles klar beurteilen zu können.
Es wird wohl bald einen Termin mit der Schulpsychologin geben. Wenn diese meint , es wäre für die beiden machbar und der Kindergarten auch nochmal sein ok gibt,
dann werde ich mich einfach darauf verlassen.
Meine3
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Re: Einschulung in eine Förderschule

Beitrag von Meine3 »

Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:@Meine3

Das Thema hyperaktivität bei zwei gleichaltrigen hochbegabten Buben, die ständig zusammen sind, ist noch schwieriger als das Thema junges Kind und ADHS im Allgemein. Ich würde keinesfalls jetzt testen. Frühestens ab dem Auftauchen der unlösbaren Schulprobleme.

Ja, das sehe ich auch so. Ich habe ja nur gesagt "im Hinterkopf behalten" ,bzw. beobachten...
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Rabaukenmama
Dauergast
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Re: Einschulung in eine Förderschule

Beitrag von Rabaukenmama »

Laelia hat geschrieben:@Rabaukenmama
Danke dir, du hast absolut Recht. Ich werde versuchen mich zu entspannen und das ganze etwas lockerer zu sehn.
Ich habe nur Angst, dass beide irgendwo alleine in der Ecke stehn. Aber ja, darüber kann man sich Gedanken machen, sollte es irgendwann mal so sein.

@ Katze
ja es stimmt, viel Wahl habe ich nicht. Leider fällt es mir auch sehr schwer meine Kinder mit dem nötigen Abstand zu sehn um alles klar beurteilen zu können.
Es wird wohl bald einen Termin mit der Schulpsychologin geben. Wenn diese meint , es wäre für die beiden machbar und der Kindergarten auch nochmal sein ok gibt,
dann werde ich mich einfach darauf verlassen.
Liebe Laelia!

Das Leben besteht aus Entscheidungen. Ob Entscheidungen richtig oder falsch waren weiß man erst durch Versuch und Irrtum, und nicht mal das ist sicher, weil man ja immer nur weiß, was bei der Version rausgekommen ist, die man ausprobiert hat. Ich finde nur so schade dass sich so viele Menschen auf Grund von Ängsten von Situationen, die vielleicht NIE eintreffen werden, die Lebensfreude nehmen lassen. Und zwar nicht, weil ihre Situation so belastend oder schlimm IST, sondern nur, weil sie befürchten, dass sie es werden KÖNNTE.

Und ZWEI Kinder können nie "alleine" in einer Ecke stehen. Im Übrigen habe ich zwei Jungs, die jahrelang - jeder für sich - alleine dagestanden sind. Das war nicht lustig und auch für mich manchmal belastend, weil ich gerade für meinen älteren Sohn oft Freunde-Ersatz war und immer noch bin. Mir ist sehr wohl klar, dass das nicht meine Aufgabe ist, aber ich habe mich bewusst dafür entschieden, weil es immer noch besser für ihn ist, als wirklich NIEMANDEN zu haben.

Das hört sich jetzt vielleicht schlimm an, aber er war NIENIENIE so schlimm, wie du es dir offensichtlich vorstellst.
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Meine3
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Re: Einschulung in eine Förderschule

Beitrag von Meine3 »

g
Zuletzt geändert von Meine3 am Sa 6. Mär 2021, 11:17, insgesamt 1-mal geändert.
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Meine3
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Re: Einschulung in eine Förderschule

Beitrag von Meine3 »

Laelia hat geschrieben:Es ist für mich wiklich schwierig das alles zu beurteilen. Vor allem den sozialen Bereich. ich finde z.B. dass sie sozial schon sehr reif sind. Sie sind beide sehr liebevolle,freundliche, kümmernde Kinder.
Im Kindergartenbericht stand z.B. dass "Bitte" und "Danke" für beide selbstverständlich sind. Mir fällt auf, dass sie auch gut Rücksicht nehmen können. Auch haben sie eine große Liebe zu Tieren. Beide gehen sehr vorsichtig mit Tieren um und können auch das Bedürfnis, sofort anzufassen oder zu streicheln komplett unterdrücken, wenn sie merken ein Tier hat Angst oder weicht zurück.
Teilen ist auch eine große Stärke von beiden. Sie dürfen z.B. alleine schon raus zum spielen (beide sind sehr sher selbständig). Wenn es etwas süßes gibt, denken sie immer auch an die anderen KInder draußen. Miteinander teilen sie auch gerne. Bekommt beispielsweise jeder 2 Gummibärchen, kommt es vor, dass der eine seine 2 gleich aufisst. Der, der dann noch eines übrig hat, reißt sein eines dann auseinander und gibt die hälfte noch dem Bruder. Wenn nicht geteilt werden kann gibt es immer große Erklärungen dazu. Beide können sowas auch gut akzeptieren. Sie kuscheln auch sehr viel und trösten sich gegenseitug oder andere.
das ist bei meinem Sohn auch so. Er sagt bitte und danke viel öfter als andere Kinder, er ist unheimlich rücksichtsvoll gegenüber Tieren und Pflanzen. Mit den Gleichaltrigen klappts dann aber oft nicht so toll.
Und dann kommt halt wieder das Negative. Wenn sie mit anderen Kinder spielen, wollen sie immer den Ton angeben und notfalls gibt es dann Streit. Die anderen Kinder wenden sich dann ab. Es ist nicht immer so, oft klappt es auch mit dem gemeinsamen Spiel aber halt auch oft nicht. Im Kindergarten haben sie auch keine festen Freunde. Sie dürfen zwar auf Nachfrage mitspielen aber naja.. manchmal halt auch nicht. In der Nachbarschaft z.B. sind sie sehr beliebt und haben feste Freunde. Und dieses Thema "Freunde" macht mir am meisten Sorgen. Ich finde, lieber ist man weniger intelligent aber hat dafür super Freunde, als sehr schlau zu sein und keine zu haben. Ohne Freunde ist einfach niemand glücklich. Und meine beiden sind sehr kontaktfreudig und brauchen Kinder zum spielen.

Sie müssen die Freunde nicht zwangsläufig in der Schule haben. WENN sie einen besten Kindergartenfreund haben sollten und dieser sehr wichtig für sie ist, DANN wäre es ein Grund die Einschulung entsprechend anzupassen, bzw. das zu überlegen. Aber der Übertritt in die Schule bedeutet immer eine soziale Veränderung so oder so. Man kann auch super intelligent sein UND viele tolle Freunde haben ;). Mein Bruder und mein Neffe waren immer ganz großartig integriert, beide auch hochbegabt. Das eine schließt das andere nicht zwangsläufig aus. Ich denke eher, dass Kinder, deren soziale/emotionale Intelligenz nicht zu ihrer kognitiven Intelligenz passt (bei meinem Sohn ist das so leider), eher Probleme mit Kinder haben (oder auch Erwachsenen). Und das ist bei hochbegabten Kindern öfter so, aber nicht immer! Man nennt das asynchrone Entwicklung. Ein hochbegabtes Kind, dass sozial "unangepasst, bzw. unreif" ist, fällt eben einfach auf, ein sozial angepasstes, bzw. normal oder ebenso hoch entwickeltes, hochbegabtes Kind nicht zwangsläufig.
Also mache ich mir Gedanken ob sie nicht Aussenseiter werden so als knapp 5 Jährige in der Schule. Andererseits läuft es ja im Kindergarten auch nicht so rosig.
Es kann aber auch sein, dass du genau deswegen wartest, sie mit 6 eingeschult werden und dann totale Außenseiter sind, weil sie viel weiter sind als die anderen Kinder und sowohl sie selbst als auch die anderen Kinder das merken. Mein Sohn wird von vielen Gleichaltrigen gemieden, weil er "ungewöhnliche" Interessen hat. Wenn er dann aber mit einem Bekannten spielt (der in der 4. ist und 10 geworden ist grade), dann passt das von den INteressen her viel besser. Die sitzen dann halt zusammen da und lesen lustige Taschenbücher oder reden über Harry Potter. Wenn mein Sohn bei seinen Schulkameraden mit seinen INteressen um die Ecke kommt, dann erntet er nur seltsame Blicke. War aber in der nächsthöheren Klasse auch so (beim Klassensprung auf Probe). Was ich damit sagen will: du kannst JETZT nicht wissen, was sozial besser ist. Außer sie WÄREN jetzt eben super mit Gleichaltrigen im Kiga vernetzt, was ja aber nicht der Fall zu sein scheint, sondern eher das Gegenteil.
Sitzfleisch haben die beiden nur bedingt. Sie können z.B. sehr sehr lange stillsitzen beim lesen. Auch beim Basteln oder generell wenn etwas interessantes stattfindet. Die Ezieherin meinte vor kurzem, dass sie immer so verwundert ist, weil sie sich mit dem einen eine ganze Weile schön beschäftigt und er total ruhig und konzentriert ist, sich danach aber plötzlich ein Schalter Umlegt und er durch den Gruppenraum hetzt wie ein Wilder. Mich macht das rumgehample meiner Kinder manchmal wahnsinnig.
Gestern sagte sie aber, beide hätte die soziale Reife um in die Schule zu gehn. Also wie soll ich das jetzt bewerten.
Sie sind 4. Mit 4 hat niemand besonders viel Sitzfleisch. In der Schule wird aber erwartet, dass man mehrere Stunden überwiegend sitzt und wenn es DANN auch noch langweilig ist, dann wird es schwierig. Mein Sohn hat immer noch kein Sitzfleisch, wenn es ums Abendessen geht oder darum die langweiligen HAusaufgaben zu erledigen. Es ist eben langweilig. Aber wenn er ein Buch hat, dann sitzt er stundenlang. Ich persönlich würde wie gesagt alles ins Rollen bringen und schauen wie sich alles entwickelt.


Es ist einfach so ne schwierige Sache, zu beurteilen, ob sie jetzt schon Reif für die Schule sind. Der Kindergaren und der Psychologe meinen aber, noch ein Jahr Kindergarten wird die Katastrophe.
So und jetzt? Schwierig, echt.


Wenn das Erzieher und Psychologe sagen und du das als Mama auch so siehst, dann wird da was dran sein.

Ich frage mich nur: liegt es am Intellekt der Kinder, liegt es am Kindergarten (es gibt nunmal gute und schlechte. Ich habe Erfahrungen in beide Richtungen gemacht und auch erlebt, was für einen Riesenunterschied das machen kann!) oder daran, dass die Kinder eben andere "Baustellen" haben. Das mit dem Intellekt wird ja jetzt geprüft und letztendlich hilft da nur eine Entscheidung zu treffen und es auszuprobieren. Man möchte natürlich für seine Kinder keine falschen Entscheidungen treffen. Aber ich persönlich habe gelernt, dass ich auf mein Bauchgefühl hören muss. Das hat sich selten getäuscht, dennoch habe ich dann oft auf den Verstand gehört oder andere Stimmen, das war meist nicht so gut. Als Mama hat man ziemlich gute Antennen für das, was für die Kinder das richtige ist.

Keiner hat gesagt fitte Kinder zu haben sei immer einfach ;) , das denken nur die, die keins zu Hause haben. Ganz ehrlich: ich wäre bei meinem Sohn auch froh um weniger Grips und mehr soziale Reife, aber mei. Das Leben ist kein Wunschkonzert. Und wie gesagt: grundsätzlich schließt das eine das andere nicht aus.
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Karen
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Re: Einschulung in eine Förderschule

Beitrag von Karen »

Liebe Laelia, ich habe 7 jahrigeTochter in 3/4 altersdurchmischten Klasse, in der sie alles mit der 3 Klasse und Mathe mit der 4 Klasse macht. Sie ist hochbegabt, mit Höchstbegabung in logischem, visuellen und sprachlichen Bereichen. Bei uns war der letzte KiGa Jahr eine Katastrophe und sie wurde damals in Mai Quereingeschult was das einzige richtige Entscheidung war. Sozial war es nie sehr gut - sie hatte immer schon wenig Freunde, manchmal weniger bis gar keine, manchmal mehr. Sie wurde anfangs 2 Klasse gemobbt, und leider wird sie wieder von gleichen Mädchen gemobbt. Der Grund ist nicht sie, aber ein Mädchen. Die ist die beste in der Klasse, und kann einfach nicht damit Leben dass eine fast zwei Jahre jüngere Mädchen Mathe besser kann und auch motorisch viel besser ist und das auch gerne mal zeigt (als Kunstturnerin macht sie mühelos Saltos und Flickflacks auf Trampolin, fährt sehr gut Ski usw.) Da die andere Mädchen sehr beliebt und Alfatierchen ist, schliesst nicht nur sie meine Tochter aus, aber die ganze Gruppe um sie. Alleine in die Ecke steht sie trotzdem nicht - da sie momentan nicht mit anderen Klassen zusammen sein dürfen in der Pause, verbringt sie mehr Zeit in Pausen mit der Lehrerin, mistet der Käfig aus, hilft etwas. Das findet sie toll, und grundsätzlich ist sie gerne mit Erwachsenen zusammen. Sie würde schon gerne Freunde haben, aber es passt einfach nicht in der Schule und sie hat da momentan sich damit abgefunden. Mit anderen Kinder von Freunden von uns ist es kein Problem. Aber diese Probleme sind nichts in Vergleich wie es ihr in Kiga gegangen ist: massive psychosomatische Beschwerden inkl Einnässen, komplette Entwicklungsstop, verlernen von Fähigkeiten (sie hat mit 4 lesen gelernt und mit 5 wieder verlernt und dann nach Einschulung war es in 1 Monat wieder da), KiGa Verweigerung. 2 Wochen nach Quereinschulung hatte ich ein zufriedenes Kind. Ja, es stört sie dass sie keine Freunde in der Schule hat, aber sie ist immer noch ein zufriedenes Kind, und das macht sehr viel aus.
Hätten wir damals früher einschulen können, hätten wir es gemacht und es wäre viel besser gewesen für sie wenn die "Katastrophe" gar nicht angekommen wäre. So was ich hier bei dir lese - würde ich dich auch ermutigen einzuschulen in ganz normale Schule, speziell wenn von unterschiedlichen Seiten es so empfohlen wird.
Laelia
Beiträge: 28
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Re: Einschulung in eine Förderschule

Beitrag von Laelia »

Liebe Leute,
eure ganzen Antworten haben mir sehr gut getan. Es sind einfach nochmal andere Perspektiven, sie ich auch gut nachvollziehen kann. Ich werde jetzt erstmal abwarten, was dann die Schulpsychologin sagt und dann weitersehn.

@meine3
ich habe nicht so ganz verstanden, wieso du auf ADHS jetzt noch nicht testen würdes. wie meinst du das ?
Und ja stimmt, sie müssen die Freunde nicht zwangsläufig in der Schule haben. Sie haben ja jetzt schon einige Freunde in der Nachbarschaft und im Bekanntenkreis.
Ich habe eben nur Angst vor Ausgrenzung. Aber an sich sind sie ja keine zurückgezogenen stillen Kinder. Also wer weiß... Vllt sehe ich es schwieriger als es dann letztlich ist.
Und wie Rabaukenmama schon sagte, sind sie ja auch zu zweit und haben sich.

@Karen
Danke für deine Einschätzung. Schade, dass deine Tochter es in der Schule nicht so leicht hat. Es ist aber schön zu hören, dass sie generell ein zufriendenes Kind ist und einen Weg für sich gefunden hat. Ich wusste garnicht, dass man mitten im Schuljahr noch qureinsteigen kann. War das dann ein harter Kampf oder gings?
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