kiga, probleme

ja oder nein? Erfahrungen und Ratschläge
Gast_Saarlaender

kiga, probleme

Beitrag von Gast_Saarlaender »

hallo,

habe eure seite durch zufall in der suchmaschine entdeckt. meine tochter wird im dezember 5.

ich möchte bei ihr eigentlich gar nicht von hochbegabung, sondern eher von einer sehr guten entwicklung sprechen. sie ist ein normales gut entwickeltes mädchen, weches jedoch eine meiner meinung nach überdurchschnittliche auffassungsgabe hat.

sie begann schon mit 3 jahren mit zahlen zu jonglieren, zählt heute bis weit über hundert und rechnet problemlos im 20ér bereich, sogar "textaufgaben". vor ca. einem halben jahr begann sie sich vermehrt für buchstaben und wörter zu interessieren. dementsprechend brachte sie sich fast alleine das alphabet bei und liest nun perfekt in großbuchstaben. bei den kleinbuchstaben kommen noch kleinere verwechslungen vor z. bsp. p b i l.

ich möchte noch erwähnen, daß sie ein unkompliziertes und sehr verständiges kind ist, das bei fremden mehr als zurückhaltend reagiert und im kiga sehr unauffällig ist. sie will lieber nicht auffallen und auch ihre frustrationsgrenze ist sehr weit unten. wenn etwas nicht sofort klappt bekommt sie zuerst einen tobsuchtsanfall, versucht es dann jedoch so lange bis es doch funktioniert.

puh, eigentlich wollte ich keinen solch langen text verfassen.

mit geht es darum, daß ich ihre begabung gerne testen lassen würde. sie wird nächstes jahr ein sehr spätes "kann-kind" sein, um sie bereits mit 5 1/2 einschulen zu lassen.

nun, habe ich das problem, daß sie im kiga nicht an den aktivitäten der vorschulkinder teilnehmen darf. ich hatte sogar schon das heulende elend zu hause, als eine erzieherin ihr ggü. meinte, es ginge keiner aus dem kiga bereits mit 5 in die schule, also dürfte sie erst übernächstes jahr.

wir wohnen in einem erzkonservativen kaff. es ist ein katholischer kiga, leider blieb mir damals nichts anderes übrig, als sie dort hinzuschicken. heute könnte ich wechseln, das möchte ich meiner tochter jedoch nicht antun. sie hat freunschaften geschlossen und das erscheint mir sehr wichtig, weil sie sonst etwas probleme hat mit fremden kindern warm zu werden. sie ist einfach zu zurückhaltend.

wo kann ich mich hinwenden um mir ihre schulreife bestätigen zu lassen und dann auch etwas in der hand habe um darauf bestehen zu können, daß sie als vorschulkind behandelt wird?

liebe grüße aus dem saarland
Nadine
Beiträge: 23
Registriert: Mi 23. Aug 2006, 21:05

Re: kiga, probleme

Beitrag von Nadine »

Hallo,

Meine Tochter ist gerade mit 5 in die Schule gekommen. Ich habe da das selbe durch wie du. Bis auf das sie damals noch 4 war.
Ich bin beim Kinderarzt gewesen und habe die Vorschul U (U9) vorgezogen. Mit dieser bestätigung vom Ki Arzt durfte sie dann bei der Vorschulgruppe mitmachen.

Bei Mädels ist leider so das sie nicht immer zeigen was sie sie können aus Angst vor den Reaktionen anderer. Die Erzieheri meiner Tochter hat uns nicht einmal geklaubt das sie lesen kann und wollte sie vor allen blosstellen, leider Gottes hat sie sich damit plamiert, denn sie hat den Kindern wunderbar das Märchen vorgelesen, was die Erzieherin rausgesucht hat.

Leider kam dann aber die Resonanz der Eltern (Wir wohnen auch in einem kleinen Kaff)

Egal, ich habe meine kleine gestärkt, und sie ist nun seid 2 Wochen in der Schule und soll nun in die 2. Klasse versetzt werden.

Also, mein Rat, lass die U9 von deinem Kinderarzt durchführen, der kann diech dann ja auch beraten, ob er es für sinnvoll hält, bzw wie ihr weiter verfahren könnt.

Liebe Grüße Nadine
Gast_Von_Saarlaender_zu_Saarlaender

Re: kiga, probleme

Beitrag von Gast_Von_Saarlaender_zu_Saarlaender »

Ei gummo do aan,

noch so ein Mädelchen. Ich fürchte, da solltest du tatsächlich intervenieren. Die Erfahrung mit solch einem katholischen Kiga ohne Ahnung haben wir hinter uns. Mach auf keinen Fall den Fehler, deine Tochter NICHT in die Schule zu lassen. Es wäre für sie schrecklich langweilig. Bestehe auf die Integration in die Schulvorbereitungen. Ein Test ist bei einem Kann-Kind eigentlich nicht wirklich nötig - nur die Einsicht der Kiga-Leitung. Falls keine Einsicht vorhanden ist, ist die Rückendeckung des Schulpsychologen von Vorteil. Ein Test beim Schulpsychologischen Dienst des Landkreises kostet übrigens nichts. In unserem Fall war der Schulpsychologe wegen der besagten mentalen Sperre sogar in den Kiga gekommen, um dort entsprechend Druck zu machen.

Falls du einen Erfahrungsaustauch magst, kannst du auch jeden 1. Montag im Monat nach Homburg/Bruchhof zum Elternkreis der DGHK kommen. Da ist auch meistens der Schulpsychologe anwesend, nebst ganz vielen Eltern, die dir mit Sicherheit eine frühe Einschulung an Herz legen werden. Wir selbst haben mit einer vorzeitigen Einschulung nur positive Erfahrungen gemacht. Möglicherweise profitieren Mädchen sogar noch eher von solch einem Schritt als Jungs.

Die Welt ist klein - besonders im Saarland.

Viele Grüße, sozusagen aus der Nachbarschaft...
Gast_Saarlaender

Re: kiga, probleme

Beitrag von Gast_Saarlaender »

gudd wenn ma nit ganz aalään is

hallo,
also homburg ist schon die ganz andere ecke;-) wir kommen aus dem kreis: lumo lo lo lääft er;-)

nun, den schulpsychologischen dienst, wo kann ich den erfragen?

glaube kaum, daß ich es mal bis nach homburg schaffe. bin alleinerziehend und berufstätig.

für mich wäre es wohl noch wesentlich problematischer als für meine tochter sie noch ein jahr im kiga zu lassen. ich kann jetzt schon nichts mehr lesen oder schreiben ohne daß mein töchterlein ihren senf dazugibt.

außerdem sehe ich die problematik, daß ich als alte mama (39) ihr alles "falsch" beibringe. durch meine beschäftigung auch mit schulkindern mußte ich erfahren, daß schon alleine meine schreibweise verschiedener buchstaben verdammt antiquiert ist.

liebe grüße aus sls
Gast_Von_Saarlaender_zu_Saarlaender

Re: kiga, probleme

Beitrag von Gast_Von_Saarlaender_zu_Saarlaender »

Ei bassemoluff,

hier der Link zu einer Liste aller Schulpsychologen im Saarland:

http://www.iq-xxl.de/pdf/verzeichnis.pdf

Und in Dillingen gibt es die zentrale Beratungsstelle. Die ist mit zwei sehr netten und kompetenten Menschen besetzt (Saarländer eben!). Da solltest du einfach mal anrufen (morgens ist besser). Hier der Link zu den Telefonnummern:

http://www.iq-xxl.de/index2.php?topic=b ... le&item=12

Dort kennt man sich auch mit Kannkindern, Frühförderung, frühere Einschulung, Hochbegabung usw. aus. Wir haben diese Beratungsstelle insbesondere beim Durchbrechen bürokratischer Hürden sehr schätzen gelernt.

Du solltest dich auch für die kommende Zeit wappnen. So wie du deine Tochter schilderst, wird dieses Jahr bis zum kommenden Herbst so richtig turbulent. Ich sage dir voraus, dass sie bis zur Einschulung wird Bücher lesen wollen. Lass sie. Bremse sie nicht aus. Du würdest auch ein Kind nicht fesseln wollen, wenn es das Bedürfnis nach körperlicher Betätigung hat, oder?! - Es ist aber sicherlich schwierig, geeignete Spiele und Lesematerial für dieses Alter zu finden. Falls du Tipps in dieser Richtung brauchst, wir haben sie!

Insgesamt solltest du dir bewusst machen, dass Kinder einfach unterschiedlich sind. Öffentliche Kigas und Schulen könnten das berücksichtigen (in Montessori-Einrichtungen klappt es ja), tun es aber bequemlichkeitshalber noch zu selten. Wir Eltern sind diejenigen, die diese Differenzierung für unsere Kinder einfordern müssen. Sonst tut es nämlich keiner. Gerade in den Kigas sind unauffällige, zurückhaltende Kinder eben bequeme Kinder, auf die man nicht weiter eingehen muss. Klar, die Finanzlage der Kigas ist schlecht. Aber zum Wohl der Kinder sollte man gemeinschaftlich jeweils die beste Förderung anstreben. Der Kiga darf eben nicht nur Verwahrungsstätte sein!

Viel Mut und Kraft wünsche ich dir beim Gegen-den-Strom-Schwimmen! - Aber es lohnt sich, gaub's mir!

Viele Grüße vom anderen Saarländer
Gast_Saarlaender

Re: kiga, probleme

Beitrag von Gast_Saarlaender »

na prima,

das ist ja um die ecke;-)))), dillingen, meine ich!

da werde ich mich mal schlau machen. ha, die sache mit büchern für dieses alter habe ich schon erkannt, bin schon lange auf der suche. ich bin schon darauf umgestiegen, kleine geschichten selbst zu schreiben.

musste schon lachen, also "fesseln" läßt sie sich weder bei ihrer wissbegier noch im sportlichen bereich. ich denke es steckt etwas wahres in dem alten spruch: in einem gesunden körper steckt auch ein gesunder geist;-)

das problem einen passenden sportverein zu finden haben wir nämlich auch. sie ist ein kleiner affe. anderen eltern fällt das herz in die hose, wenn sie meiner tochter zuschauen. da mußte ich im kiga auch schon intervenieren, daß sie sie nicht immer ausbremsen.

sie reitet seit sie sitzen kann, habe selbst ponys seit 20 jahren, sie bringt den größeren kindern, durchweg bewegungsmuffel dank der eltern, das klettern bei, wir sind täglich, egal bei welchem wetter, mehrere stunden an der frischen luft, ansonsten wäre es mit ihr gar nicht auszuhalten! obwohl das ist auch manchmal anstrengend: wie heißt dieses kraut?, was ist das für ein baum?, wie heißt dieser vogel?, wo kommen die wolken her?, warum ist der mond manchmal klein, dann wieder groß?,..............und und und

jetzt habe ich sie zwangsweise in den fußballverein geschickt. schon alleine damit sie es mal lernt sich gegen die rabauken durchzusetzen und es scheint ihr spaß zu machen, obwohl ich sagen muß, daß dies wohl auf dauer nicht ihr sport sein wird.

ich muß zugeben, es tut gut mal zu erzählen, ohne die angst in den augen anderer als "überkandidelt" dazustehen;-).

so, meine pause ist um.

bis dann und liebe grüße
aus sls
Gast_Von_Saarlaender_zu_Saarlaender

Re: kiga, probleme

Beitrag von Gast_Von_Saarlaender_zu_Saarlaender »

Oh, Geschichten schreiben ist schön! - Hab ich auch gemacht.

Falls mal weniger Zeit sein sollte, gibt es eine recht große Zahl frei verfügbarer Kindergeschichten im Web. Die kannst du meistens markieren, kopieren und mit einem beliebigen Schreibprogramm so formatieren, dass sie deine Tochter lesen kann (also Großbuchstaben, große Schrift usw.).

Hier eine Auswahl von Links:

Kostenlose Geschichten von Eltern für Kinder:
http://www.kindergeschichtenseite.de/index.php
http://www.ilkas-kindergeschichten.de/
http://www.kindergeschichten-birgit-mueller.de/
http://www.axel-baumgart.de/
http://www.leselupe.de/lw/forumdisplay.php?forumid=26
http://www.hanne-krueger.de/kinder/kind ... /index.htm
(Der Schimpfwort-Wettbewerb ist köstlich!)

Geschichten, die von Kindern verfasst wurden:
http://www.kinderministerium.de/index.php?id=181
http://www.pony-pferd.de/geschichten/ma ... fohlen.htm

Der Vorteil ist, dass du die Geschichten auch ein wenig altersgerecht anpassen kannst, z.B. wenn fremde Worte vorkommen oder die Original-Geschichte noch zu lang ist.

Viel Spaß beim Durchlesen!

Ansonsten gibt es natürlich auch tolle Bücher zu kaufen. Unsere Maus ist ebenfalls ein Pferdenarr und reitet auch schon seit frühesten Kindestagen. Die ersten "richtigen" Bücher waren deshalb auch Pferdebücher. Wenn deine Tochter sich mal an die "kleinen" Buchstaben heran wagen will, könnte ich dir die Leselöwen-Ponygeschichten von Sigrid Heuck empfehlen. Und ein wenig später die schön leicht geschriebenen, aber spannenden Pony-Trio-Bände von Jeanne Betancourt. Da kriegst du die Nase deiner Tochter dann nicht mehr so schnell heraus!

Viele Grüße,

vom Auch-Saarländer
Gast_Von_Saarlaender_zu_Saarlaender

Re: kiga, probleme

Beitrag von Gast_Von_Saarlaender_zu_Saarlaender »

Ach ja, der Kommentar zum Schimpfwort-Wettbewerb ist verrutscht und gehört natürlich zu Axel Baumgarts Seite.
Maluni
Beiträge: 5
Registriert: Di 19. Sep 2006, 14:37

Re: kiga, probleme

Beitrag von Maluni »

Hallo,
mir ist neu, dass der Kindergarten über die Einschulung entscheiden darf. Habe selber ein paar Jahre in einem saarländischen Kiga gearbeitet. Eine Empfehlung darf der Kiga aussprechen. Mehr nicht. Die Entscheidung treffen die Schule, der Kinder- bzw. Schularzt und die Eltern des Kindes.
Noch was. Das sogenannte Vorschulprogramm dient in der Regel in erster Linie der Beruhigung der Eltern. Der Kleinen entstehen dadruch keine Nachteile im eigentlichen Sinn. Sie möcht natürlich gerne zu dieser Gruppe gehören. Aber mit etwas Zeit und der ein oder anderen Spiel- und Bastelidee, kannst du dass auch zu Hause auffangen. Erklär ihr, das du gerne die Vorschulübungen mit ihr zu Hause machst. Ihr könnt ja auch mal das ein oder andere Kind einladen, dessen Eltern nicht so konservativ sind. Dann können die Kinder zusammen lernen. Falls es dir an Ideen fehlt, kannst du dich gerne mal melden.

LG Maluni
Saarlouiser
Beiträge: 13
Registriert: Fr 22. Sep 2006, 14:22

Re: kiga, probleme

Beitrag von Saarlouiser »

Hallo Maluni,

zuerst mal zum Vorschulprogramm: Mir geht es hauptsächlich darum, daß sich meine kleine nicht ausgeschlossen fühlt. Sie ist sowieso von Anfang an ein kleiner Außenseiter, obwohl es schon besser geworden ist. Es ist schrecklich für das Kind, wenn die anderen Vorschulkinder z.Bsp. eine Polizeistation besuchen und sie davon ausgeschlossen wird.

Dieses Problem werde ich aber nächste Woche rigeros beseitigen;-) Ich habe mich mit einer Beratungsstelle in Verbindung gesetzt. Sollte mein Gespräch mit der Kiga-Leitung nächste Woche nichts bringen, haben sich diese Leute angeboten zu intervenieren.

Leider ist es auch so, daß sie in Ihrer Gruppe seit den Ferien 2 neue Erzieherinnen hat. Dieser Sch.....Kiga hat über die Köpfe der Eltern hinweg entschieden diese intern zu wechseln. Angeblich damit die Kinder neue Personen kennenlernen. Meiner Meinung nach sind die Herrschaften sich untereinander nicht grün.

Die "Neuen" kennen meine Tochter gar nicht. Und leider ist sie so unauffällig, daß sie sie in so kurzer Zeit gar nicht kennenlernen können.

Eine dieser beiden hat nun vor einigen Wochen meine Tochter so geschockt, daß das arme Kind die ganze Nacht geweint hat. Meine kleine muß erwähnt haben daß sie schon nächstes Jahr zur Schule will, da meinte diese Gehirnakrobatin doch wirklich zu dem Kind: Bei uns geht keiner mit 5 zur Schule!

Puh, ich merke gerade, daß ich mich wieder in Wut schreibe....

Nun ja, "Vorschulübungen" die machen wir zur genüge;-), da brauche ich sie nicht dazu anzuregen. Sie fordert mich!

Gestern hat sie es geschafft mir ein schlechtes Gewissen zu machen, da meinte sie, als sie mit Opa zur Oma fuhr: Jetzt kannst du wenigstens mal in Ruhe arbeiten und bekommst keine Kopfschmerzen von meiner vielen Fragerei!

Uff ich muss aufpassen was ich so rede und genieße heute trotzdem meinen kinderfreien Tag.

Liebe Grüße
Antworten