Eventuell vorzeitig einschulen oder doch nicht?

ja oder nein? Erfahrungen und Ratschläge
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ClaudiaA.
Beiträge: 1
Registriert: Mi 6. Dez 2006, 20:28

Eventuell vorzeitig einschulen oder doch nicht?

Beitrag von ClaudiaA. »

Hallo erstmal!

Ich bin neu hier. Mein Name ist Claudia. Ich bin 41 Jahre alt und komme aus Deutschland, aus Bayern. Mein Sohn Adrian wurde Ende Oktober 5 und müsste laut Regeln in Bayern erst 2008 mit fast 7 zur Schule gehen.

Ich bin hin und hergerissen. Es gibt soviele Punkte, die für eine Einschulung sprechen würden, aber auch einiges, dass zumindest für mich dagegen spricht. Leider kann man auch nie abschätzen, wie er sich bis nächsten Herbst weiterentwickelt.

Für eine frühere Einschulung würde sprechen: Er ist in vielen Bereichen sehr weit, kann schon ein bißchen lesen und schreiben (alle großen Buchstaben und fängt nun mit den kleinen Buchstaben an), interessiert sich auch dafür. Im 5 er Bereich rechnet er auch schon. Die Zahlen kann er bis 100 schreiben, erkennen noch weiter, kennt sich gut mit dem PC aus etc. etc. Auch sonst kann er vieles und lernt schnell Neues.

Gegen eine frühere Einschulung spricht für mich: Er ist eher schüchtern, oft ängstlich und bleibt (noch) nirgends ohne mich - außer dem Kiga. Ob sich das bis zum nächsten Herbst noch legen würde, weiss ich nicht. Ein bißchen Probleme hat er mit dem Malen, aber ab Januar geht er zur Ergotherapie. Die meisten seiner Freunde sind jünger wie er und gehen auch erst 2008 in die Schule.

Tja, die große Frage: Spricht nun mehr für eine frühere Einschulung oder mehr dagegen? Noch gefällt es ihm ihm super im Kiga. Er geht schon das zweite Jahr. Wie natürlich ein 3. Jahr für ihn wäre, schwer zu sagen.

Ich bin hin- und hergerissen. Für meinen Mann ist klar, er soll noch nicht gehen und eigentlich tendiere ich auch dazu. Gerade weil er so schüchtern ist. Aber dann denke ich mir, wie wird er sich vielleicht das 3. Jahr im Kiga langweilen, wenn er jetzt schon soviel kann.

Was meint Ihr denn dazu? Hier haben ja einige Erfahrung mit früheren Einschulungen wie ich gelesen habe. Hatte jemand mal eine ähnliche Situation, wo eigentlich nur das Sozialverhalten bzw. das Wesen des Kindes gegen eine Einschulung sprach? Hinzu kommt natürlich, dass seine Freunde auch weiterhin in den Kiga gehen werden. Wenn man ihn selbst fragt, sagt er, das weiss er nicht.

Vielleicht ist ja auch jemand aus Bayern hier, mit einem Kind in ähnlichen Alter. Ich würde mich freuen, jemanden kennenzulernen.

Das wars erstmal.


Viele liebe Grüße


Claudia
aenneli
Dauergast
Beiträge: 54
Registriert: Mo 1. Dez 2003, 01:00

Re: Eventuell vorzeitig einschulen oder doch nicht?

Beitrag von aenneli »

Hallo und schöne Weihnachten,
ein Kind sollte "rund" sein für die Schule. Sprich: GERADE die soziale und emotionale Seite muss stimmen.
Schule besteht nur zu einem geringen Teil aus lesen, schreiben und rechnen. Der Klassenverband muss zum Teil ertragen werden (warum stören manche den Unterricht? warum muss ich dies und das machen, wenn ich doch aber lieber was anderes machen will? warum 1000 Wiederholungen....), der Schulweg ist oft ein Hindernis, hier muss man sich durchsetzen, die Pausenhofsituation ....
Wir haben unsere Tochter auf Grund eine Abklärung beim Schulpsychologen vor einem Jahr mit gerade 5 Quereingeschult. Klar konnte sie da den Schulstoff, logisch war sie im oberen Bereich der Klasse im lesen, rechnen.... ABER sie war gute 2 Jahre jünger (zum Teil mehr) war niedlich, klein, herzig,.... aber sie war KEIN Schulkind.
Nach Problemen beim Sport, (Weg, turnen, duschen, Weg zurück...), Vor und Nachmittagsschule (in der CH) war sie körperlich schnell an den Grenzen und darüber. Die Quereinschulung haben wir abgebrochen. Sie wurde nun mit 5,11 Jahren regulär eingeschult.
Die Klassenjüngste ist sie immer noch, da viele Eltern hier die Kinder zurückhalten, aber durch die Früheinschulung im Kanton sind doch 50% der Kinder aus ihrem Jahrgang.
Sie ist nicht nur körperlich gewachsen im letzten Jahr, sondern auch emotional und sie kann Spott und Häme leichter verknusen.
(Kinder aus anderen Klassen sagen:du bist so klein wie ein Kindergartenkind! Du bist im Turnen gar nicht gut ha ha ha......)
Kinder sind gruselig grausam. Sie langweilt sich in der Klasse vom Schulstoff und bekommt ZUsatzfutter, ist aber TEIL der KLasse, hat Freunde....Sie gehört dazu.
DAS ist wichtig.
Grüsse aus der Schweiz
Nadine
Beiträge: 23
Registriert: Mi 23. Aug 2006, 21:05

Re: Eventuell vorzeitig einschulen oder doch nicht?

Beitrag von Nadine »

Hallo Claudia

Und Frohe Weihnacht.

Allso ein Rezept dafür gibt es nicht.

Wir haben unsere Tochter dieses Jahr eingeschult mit gerade 5 jahren.
Dies haben wir vorher mit dem Kinderarzt der Schulpsychologin, der Erzieherin und Der Schule entschieden.

Für uns war dies im nachhinein die beste Entscheidung. Aber vor einem Jahr ging es mir wie dir. Sie war schüchtern und hat sich im Kindergarten zurückgezogen. das letzte halbe Jahr im Kindergarten hat sich das immer mehr zugespitz, da sie einfach Unterfordert war.
Ich habe sie dann Nachmittags anderweitig "GEFÜTTERT"
Sobald die Schula Anfing taute sie auf und zeigte entlich was in ihr steckt.
Sie sollte nun nach 2 Monaten Schule in die 2. Klasse, das ging mir dann allerdings doch etwas zu schnell.
Im Moment finde ich läuft es super, schulich sowieso und sozial auch entlich prima. Die Kinder die sie im Kindergarten gemoppt haben, da sie anders war, fangen jetzt ja auch an mit lesen und haben jetzt keinen Grund mehr sie nicht zu mögen.
Auch Sportlich ist sie bei den Besten ihrer Klasse obwohl auch 8 Jährige in ihrer Klasse sind.
Der Schulalltag ist ihr auch nicht zuviel om Gegenteil, sie braucht trotzallem noch mehr FUTTER.


Aber das heißt nun nicht das dies bei deinem Kind auch so positiv läuft. Es hätte bei uns auch schief gehen können. Ich war mir bis zum Schulanfang noch nicht sicher, ob diese Entscheidung richtig war.
Informiere dich am besten auch beim Kinderarzt und der Erzieherín im Kindergarten. Vieleicht kann der Direktor der Schule auch eine Schnupperwoche in der Schule anbieten.
Höre einfach auf deine "Innere Stimme"
Denn diese Entscheidung kann dir keiner Abnehmen.

Liebe Grüße Nadine
Gast_Gast

Re: Eventuell vorzeitig einschulen oder doch nicht?

Beitrag von Gast_Gast »

hallo und frohe weihnachten!
bin auch eine 41-jährige mutti und mein sohn ist am 30.november gerade 5jahre alt geworden.er geht seit juni dieses jahres in die schule und es klappt wirklich sehr sehr gut.vom stand her hätte er auch gut in die zweite oder sogar auch in die dritte eingeschult werden koennen.die direktorin wollte ihn auch schon in die zwei geben ,wollten wir aber nicht.in der schule ist er gut intergriert ,dass war mir persönlich fast das wichtigste.seine klassenkameraden sind bis zu 8 jahre alt.er bekommt ausserschulische förderung (geige ,schach ,kinderuni)in der schule muss er eben auch aushalten, das es erstmal alles sehr langsam vorangeht.er ändert aber zuhause seine hausaufgaben.wird z.b. ein bild ausgemalt ,dann schreibt er eben auch einen text dazu.werden zahlen geschrieben macht er zusätzlich noch ein paar aufgaben (z.b 5432+1678=7110;7653-4321=3332)die pausensituation ist auch sehr gut.in den kleinen pausen spielt er mit seinen klassenkameraden ,in den großen pausen mit den viertklässlern.allerdings muessen wir ihn jeden tag zur schule hinfahren und auch abholen ,da er im nachbardorf eingeschult wurde. das turnen und auch das vorher an und hinterher ausziehen klappt auch gut ,da ich ihn im kindergarten schon alles selbständig machen ließ.auch schuhe binden gehörte dazu.
ich würde an deiner stelle erstmal auf eine vorzeitige einschulung hin planen,einen rueckzieher sozusagen könnt ihr noch im letzten moment machen.es ist ja noch lange hin und ein kind kann sich in diesen monaten unheimlich weiterentwicklen , und zwar in allen bereichen.
nur mut !
lg
judith
Beiträge: 48
Registriert: Fr 26. Mai 2006, 12:21

Re: wegen Freunden nicht vorzeitig einschulen ?

Beitrag von judith »

Obwohl uns Jüngster hier in der Schweiz erst im nächsten Jahr - mit genau 5 Jahren - in den Kindergarten darf, mache ich mir Gedanken zur Einschulung. (voraussichtlich Sommer 2010) Sein Wissensvorsprung ist (gefühlt und nicht getestet) bereits jetzt weit höher, als bei seinen gleichaltrigen Nachbarkinder. Und wie eine fremde Welt sind seine Interessen für seine Freunde. Doch das Zusammenspielen klappt tip top.

In unserem Stadtteil werden genau 8 Kinder mit Jahrgang 2003 zusammen in den Kindergarten gehen, alles gute Freunde oder Bekannte von unserem Kleinen, bloss ein Mädchen ist ein Jahr älter.

Wer hat sein Kind nicht früher eingeschult, weil die Freunde nicht getrennt werden sollten?
Kann das gut gehen?
Gibt es aussdem Leute hier im Forum, mit einem 4 Jährigen die Spass an einem mail /Brief Austausch hätten? Würde mich sehr freuen.
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