iq test gemacht

mein Kind verhält sich anders als die anderen - ist es hochbegabt?
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kleinesnilpferd
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iq test gemacht

Beitrag von kleinesnilpferd »

hallo :fahne:
ich bin 15 und habe gestern einen iq test bei einer Psychologin durchführen lassen. eigentlich bin ich dort wegen schlaf- und schulproblemen, aber sie meinte, sie wolle zuerst meine Intelligenz testen. ich war früher immer einer der besten in der schule. das hat dieses Jahr aufgehört, weil mir das lernen keinen spaß mehr gemacht hat. jedenfalls hat sie mir in der ersten stunde viele aufgaben in Bezug auf Logik, Assoziationen, Sprache und ähnliches gegeben. sie meinte dann irgendwann, dass ich alle verfügbaren Logik-fragen richtig beantwortet hätte. aber das ganze war noch nicht der test. sie wollte mich mal nur einschätzen. sie sagte, sie glaube, dass da oben - und dabei zeigte sie auf meinen kopf :D - ziemlich viel drinnen sei. ich hatte mir aufgrund meiner früheren schulleistungen auch ein schönes Ergebnis ausgemalt. aber nachdem ich nun den richtigen test gemacht habe und das Ergebnis gesehen habe bin ich eigentlich enttäuscht. durchschnittlich habe ich einen iq von 109-118. die höchsten werte hatte ich bei Logik, Problemlösung,.. - also bei der fluiden Intelligenz. ich war beim test überhaupt nicht ausgeschlafen und daher unkonzentriert (wie gesagt: schlafprobleme :lol: ). jetzt bin ich aber trotzdem irgendwie sehr enttäuscht, weil die Intelligenz, die ich mir eingebildet habe, gar nicht so überdurchschnittlich ist. ich weiß noch immer nicht wie ich richtig damit umgehen soll und wie sehr meine unausgeschlafenheit das beeinflusst hat... :| und viel ist es ja wirklich nicht, hm? :?
Bliss
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Re: iq test gemacht

Beitrag von Bliss »

Wie hättest du dich denn vor dem Test eingeschätzt? Ein paar Punkte kann die Tagesverfassung schon ausmachen, aber in dem Ergebnisbereich wo du bist spielen ein paar Punkte hin oder her doch eigentlich keine Rolle. Entscheidend ist eh, was du aus deiner Intelligenz machst.
kleinesnilpferd
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Re: iq test gemacht

Beitrag von kleinesnilpferd »

Eine bestimmte Zahl hatte ich nicht im Kopf. Ich war nie der Meinung hochbegabt zu sein und ich hatte mir das Ergebnis 'hochbegabung' auch nicht als Ziel gesetzt. Trotzdem hätte ich eher um die 125 geschätzt. Ich habe mich mit Hochbegabung davor auseinander gesetzt und konnte mich mit manchen 'Symptome' doch mehr oder weniger identifizieren. Zumindest war ich (und bin ich noch :D ) ein sehr neugieriges wissbegieriges Kind. Ich habe vor allem früher meine Eltern durchgehend mit Fragen gelöchert, die oftmals nicht beantwortet werden konnten, bezüglich Gott, das Universum, Natur und anderes. Auch ist mir schon vor langer Zeit aufgefallen, dass ich die Gespräche meiner Mitschüler meist sehr langweilig und belanglos finde. Ich bin zwar kein Außenseiter, sondern meistens eh 'dabei', aber ich bin durchgehend abwesend, schaue ins Narrenkasterl und denke über Gott und die Welt nach. Ich werde nicht umsonst Traummännlein genannt :lol:
Ich habe die ganzen Aufgaben ja gesehen und mir ist aufgefallen, dass sie alle locker zu schaffen waren. Aber da es blöder Weise um Zeit geht, ging nicht alles. Die Stoppuhr hat mich richtig nervös gemacht :D Allerdings steht im Befund auch drinnen, dass ich ein ruhiger schüchterner Mensch bin, der bei Aufgaben und Fragen sehr lange zögert und immer auf Nummer sicher geht, keinen Fehler zu begehen. Das war wohl auch mein Fehler, dass ich mir jedes Beispiel, nach Finden der Lösung, noch ein paarmal zur Kontrolle angeschaut habe :)
Rabaukenmama
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Re: iq test gemacht

Beitrag von Rabaukenmama »

Erst mal willkommen, kleinesnilpferd :) !

Mal ein kleiner Trost: Ich habe auch mit 15 einen IQ-Test gemacht (Selbsttest aus einem Buch) und als da rauskam, dass ich hochbegabt bin (obwohl das Ergebnis immer noch 8 Punkte schlechter ist als der Mensa-Test 20 Jahre später). Mir hat aber dieses Wissen nicht einmal irgendwie weitergeholfen (also mein Selbstbewusstsein gestärkt oder meine Unsicherheit minimiert) sondern genau das Gegenteil war der Fall: ich machte plötzlich mein "anders-sein" für all meine Probleme im zwischenmenschlichen Bereich verantwortlich und war lange auf der Welle "ich bin ein armes, verkanntes Genie, das niemand versteht" unterwegs.

Nicht, dass ich - ohne dich zu kennen - bei Dir ähnliches reininterpretieren will. Jeder Mensch ist anders (GsD), ich schreibe dir das weil auf den ersten Blick oft gar nicht ersichtlich ist, wie so ein Testergebnis ein Schuss nach hinten sein kann. Rückblickend habe ich meinem IQ sowieso viel zu viel Bedeutung zugemessen. Als ich mit 30 Jahren begann, ernsthaft an meinen Problemen im sozial-emotionalen Bereich zu arbeiten bin ich erst draufgekommen, wie wenig ein IQ-Wert tatsächlich über einen Menschen aussagt.

In einem anderen Beitrag hier (unter der Rubrik "Hochbegabte Erwachsene") war mal dieser Link zu finden: http://www.sueddeutsche.de/wissen/entwi ... -1.1169035

Ist vielleicht auch interessant für Dich. Wobei ich an den dort herrschenden Testbedingungen zweifle. Denn es ist mMn aus verschiedensten Gründen nicht möglich, bei 12-18jährigen verlässlich vergleichbare Ergebnisse herauszubekommen. Da sind einfach zu viele Faktoren, die den Test verfälschen können. Nervosität und Schlafstörungen sind nur zwei davon. Aber von Problemen im Elternhaus über Schulprobleme, Liebeskummer bis hin zu ev. auch Alkoholkonsum gibt´s da ganz viele Faktoren, die das Ergebnis der getesteten Jugendlichen derart verfälschen können, dass es mMn nicht mehr mit einem Ergebnis derselben Person einige Jahre vorher/nachher vergleichbar ist.

Andere, das Testergebnis verfälschende Dinge sind altersunabhängig, darunter vor allem die Tagesverfassung. Aber auch andere Dinge, wie die intellektuellen Herausforderungen der letzten Zeit (nach einem Erholungsurlaub ist der IQ angeblich immer ein paar Punkte schlechter als im Schul- oder Arbeitsalltag), die Beschaffenheit des Testraumes (Temperatur, Licht, Platzangebot, Raumfarben) sowie die Wirkung der Personen, die den Test durchführen, spielen hier eine Rolle.

Ich habe in meinem Leben 3 Intelligenztests gemacht (den Schuleignungstest mit 6 Jahren mitgerechnet 4) und zwischen meinem besten und schlechtestem Ergebnis waren ganze 18 IQ-Punkte!

Zu deiner "Schwäche", dass du bei der Beantwortung der Fragen lange zögerst und auf Nummer Sicher gehen willst kann ich nur sagen, dass genau DAS in anderen Bereichen des Lebens (z.B. in bestimmten Berufen) eine grosse Stärke sein kann. Ich bin z.B. - obwohl hochbegabt - total unfähig, irgendwelche Zahlen (unter Zeitdruck) miteinander zu vergleichen. Darin bin ich weit schlechter als der Durchschnitt. Dafür habe ich das allerbeste Ergebnis dabei, ebenfalls unter Zeitdruck aus schwarz-weissen Würfeln vorgegebene geometrische Muster zu legen.

Aber mittlerweile habe ich gelernt, meine Begabungen UND meine Schwächen als Teil meiner Gesamtpersönlichkeit zu sehen und nicht zu glauben, was ich kann ist selbstverständlich und die Dinge, worin ich nicht so gut bin, müsse ich noch "hinkriegen".

Alles Gute und es ist nur ein Testergebnis ;) !
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
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