Eigenart bei Sprache - Kennt das jemand?

mein Kind verhält sich anders als die anderen - ist es hochbegabt?
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mian01
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Eigenart bei Sprache - Kennt das jemand?

Beitrag von mian01 »

Hallo,

wollte mal fragen, ob das jemand kennt oder etwas dazu sagen kann, weil das bisher vom KiA nicht ernst genommen wurde. Mein Sohn spricht, seit er 2 Jahre ist die meisten Sätze die er sagt oder andere sagen nochmal leise nach (im Flüsterton). Fällt echt nur auf, weil er dann seine Lippen bewegt oder wenn er ganz nah bei mir ist, höre ich im Flüsterton den genau gleichen Satz, den er oder eben jemand Anders gerade vorher gesagt hat. Das macht er jetzt fast schon 3 Jahre so. Er ist sprachlich sehr weit und macht das auch bei der Zweitsprache (wird 2 sprachig erzogen).
Ist das ein Tick oder verinnerlicht er einfach nochmal die Sätze... Kennt das jemand? Oder hat jemand mal was drüber gelesen?
Haben eure auch solche Ticks? Bei seinen Freunden kann ich sowas nicht beobachten...

LG
mian01
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Re: Eigenart bei Sprache - Kennt das jemand?

Beitrag von mian01 »

Koschka hat geschrieben:das zwanghafte Nachsprechen heißt Echolalien.
Danke, ich hab ein bisschen nachgelesen. Muss den KiA nochmal drauf ansprechen.

Tritt anscheinend oft mit Autismus im Zusammenhang auf. Er ist sehr offen und kontaktfreudig, kann mit jedem sprechen und sieht die Leute auch dabei an (was für mich jetzt erst mal die Hauptmerkmale wären). Er tut sich feinmotorisch schwer, das kann aber auch an seiner starken Sehschwäche liegen die lange nicht erkannt wurde. Außerdem ist er sprachlich schon immer sehr weit entwickelt und auch in der Zweitsprache altersgerecht. Was das weitere Sozialverhalten angeht hat er durchaus seine Schwierigkeiten :roll: und auch seine Verhalten in bestimmten Situationen ist "besonders". Das fällt schon auf. Inwieweit man da auf Autismus schließen kann weiss ich nicht. Diese Frage tauchte bisher nicht auf.

Das wiederholen ist auch nur ganz leise und fast an sich selbst gerichtet. Mich hat noch nie jemand darauf angesprochen, nur mein Mann und ich kennen das. Werde es aber jetzt verstärkt im Auge behalten, ich hatte es als Eigenart abgetan, da auch vom KiA nicht wirklich darauf reagiert wurde.

Danke nochmal...

LG
mian01
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Re: Eigenart bei Sprache - Kennt das jemand?

Beitrag von mian01 »

Koschka hat geschrieben:Kontaktfreudigkeit und Blickkontakt sind keine Ausschlusskriterien für Aspergerautismus. Manche Asperger haben kein Problem neue Leute anzusprechen, sondern eher das Problem Dauerkontakte zu behalten. Euer Kinderarzt scheint auch davon nicht wirklich viel zu verstehen. Damit kennen sich ATZs besser aus. Was meinst du unter dem besonderem Verhalten in bestimmten Situationen?
Ja ich hatte bereits davon gelesen... er hat zum Beispiel Probleme angemalt zu werden, macht das jemand oder es passiert aus versehen ist das eine Tragödie mit Schreien und allem drum und dran. Er hat Freunde, aber ich habe immer das Gefühl, er ist immer einen Tick drüber für die anderen, was dann zu Ablehnung der Gegenseite führt. Also beispielsweise trifft er morgens seinen Freund auf dem Weg zum KiGa und freut sich so sehr, dass er das dem Freund auch gleich durch Umarmungen und Küsse zeigt, der andere will halt einfach nur in den KiGa gehen und versteht den Aufriss nicht wirklich. Oder wir ändern auf einmal unsere Pläne und essen statt bei uns zu Hause bei der Oma, dann kann das für ihn ein Drama sein... Wenn er selbst entscheidet etwas zu tun läuft eigentlich immer alles glatt, wenn jemand anders für ihn entscheidet kann das für ihn zum echten Problem werden. Das bedeutet, dass die gleiche Situation, wenn er sie sich selbst so aussucht ganz gut ablaufen kann, wenn aber jemand anders das von ihm verlangt nicht möglich ist für ihn...
Ja da hast du wohl mit dem KiA recht, denn wenn ich mir so manches durchlese trifft da einiges evtl doch auch zu...
mian01
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Re: Eigenart bei Sprache - Kennt das jemand?

Beitrag von mian01 »

Koschka hat geschrieben:Es gibt keine klare Trennungslinie zwischen "noch stark eigensinnig" und schon Asperger. Es hängt auch davon ab, wie wohl sich das Kind allgemein fühlt. Die Anpassung an die Umwelt bedeutet für die betroffene Kinder einen nicht unbedeutenden Energieaufwand. Was andere intuitiv spüren, müssen sie per try and error austesten oder logisch erschließen. Schlaue Kinder können sich so gut anpassen, dass von außen kaum was sichtbar wird.

Wie ausgeprägt ist die Sache mit fremden Entscheidungen? Würde er die Autorität der Lehrerin akzeptieren und ihre Aufgaben machen oder eher nicht? Wie viel Zeit hat er noch bis zur EInschulung?
Ja die Frage was ist noch "Eigensinn" und was ist schon zu viel ist schwer. Er fällt nicht immer aus dem Rahmen. Es gibt Phasen die recht gut laufen und in denen er sehr gut zurecht kommt. Allerdings ist es schon so, dass er nicht intuitiv merkt was richtig und falsch oder zu wenig und zu viel ist. Was auch auffällig ist, dass er sich völlig in Sachen verlieren kann und kaum ansprechbar ist. Aber da kenne ich auch einige seiner Freunde, die nicht mehr ansprechbar sind, wenn sie Lego oder so spielen... Ich denke er verwendet recht viel Energie darauf sich zu benehmen, denn seine Freunde sind ihm sehr wichtig und er will unbedint akzeptiert werden. Aber es fällt eben auf, dass er sich da doch schwer tut und immer die Gruppe anführen möchte. Das große Fragezeichen ist immer wie "außergewöhnlich" das alles ist. Die Kindergärtnerin sagt mir er ist sehr besonders, aber sie hat andere schwierigere Kinder in der Gruppe. Er hat Freunde und diese auch schon über längere Zeit, aber manchmal wird er aus der Gruppe eben ausgeschlossen weil er sich nicht richtig verhält. Wenn ich die Kindergärtnerin darauf anspreche meint sie aber, dass das nicht aussergewöhnlich wäre und bei den fünf Jungs (die die zentrale Gruppe im KiGa bilden) wohl immer wieder mal einer draußen oder drinnen ist. Er ist da nicht besonders. Er teilt sich wohl die Führung der Gruppe mit einem anderen Jungen, was öfter Konflikte gibt. Der andere Junge ist eher sozialverträglich und stellt das geschickter an, daher ist dann mein Sohn oft in der Position entweder draußen zu sein oder sich unterzuordnen... unterordnen fällt ihm ja eher schwerer... :?

Er hat noch ein Jahr bis zur Einschulung. Er hat bestimmt kein Problem kognitiv zu folgen, mehr Sorgen macht mir wirklich, dass er andere Entscheidungen in Diskussionen meist hinterfragt oder diese nicht akzeptiert, wenn nicht logisch. Wie das in der Schule ist, kann ich nicht sagen, aber ich vermute schwierig für ihn. Deshalb nutzen wir dieses Jahr auch für Diagnostik und versuchen einen guten Weg für ihn zu finden.
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