Ja oder nein oder wie oder was?

mein Kind verhält sich anders als die anderen - ist es hochbegabt?
sinus
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Re: Ja oder nein oder wie oder was?

Beitrag von sinus »

Das mit dem verlernen von links-rechts hatten wir auch. Mit zwei konnte sie das, ich hab ihr damals beim Laufradfahren von hinten zugerufen, wo sie lang musste und sie hat das immer richtig gemacht.
Im Vorschuljahr wurde sie schnell unsicher bei der rechts-links-Frage und bis jetzt schaut sie immernoch prüfend auf ihr Handgelenk, wo sie links einen Leberfleck hat. (den ich ihr als Eselsbrücke empfahl: Links wie Leberfleck)

Und bei den Mathe-Hausaufgaben zählt sie neuerdings auch an den Fingern ab. Hat sie früher nie gemacht. Mit 4 saß sie einfach da und starrte Löcher in die Luft und dann nannte sie plötzlich die Lösung.

Naja, danke für eure Erfahrungsberichte, ich harre einfach mal gespannt der Dinge, die da noch kommen.
So oder so ist sie ein tolles Mädchen. :P
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
Maca
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Re: Ja oder nein oder wie oder was?

Beitrag von Maca »

Hallo Sinus,

Ja du hast mit Sicherheit eine wunderbare Tochter,das was du beschreibst klingt nach einem an ihrer Umwelt SEHR interessiertem Kind. Und egal ob HB ode sehr intelligent ,Neugierde,intensive Beobachtungsgabe,Fähigkeit sich selbständig
Informationen zu beschaffen und zu verknüpfen all das sind großartige Vorraussetzungen fürs Leben und Lernen.

Ich weiß aus eigener Erfahrung wie sehr die Versuchung ruft' Hey ,läßt uns testen,dann ist es objektiv,dann ist es fest und keine Vermutung mehr',DANN haben wir Gewißheit!

Aber Gewißheit wovon?

Entweder man bekommt bestätigt,was man sowieso schon weiß,oder nicht.Im letzteren Fall ändert das ja aber an deinem Kind nichts,es bleibt genauso wunderbar,auch ohne hohe Zahl die ja letztendlich auch nur aussagt,
daß ein Kind unter bestimmten Bedingungen,in einem vorgegebenem Zeitrahmen,abrufbare Leistungen erbringt und zwar auf hoher kooperativer Ebene.
Was ist mit all den Querdenkern?
Ich bin mir sicher,daß viele hochintelligente,eigenwillige Kinder in solchen Tests einfach nicht 'funktionieren'und das Kinder mit sehr hohen Ergebnissen ,deshalb noch lange keine ' Genies' sind,sondern schlicht und ergreifend mit solchen Testsituationen bestens zurecht kommen.

Mein mittlerweile 9 jähriger Sohn wurde zweimal getestet ,beide Male kein ermittelter IQ wegen des Deckeneffektes.
Boah,mit was für Ehrfurcht ihm häufig begegnet wird.
Dabei ist er,außer daß er extrem anstrengend und selbsbezogen ist, ein recht unauffälliges Kind ohne besondere Talente!
Und leider mittlerweile auch ohne besondere Interessen.
Seine nicht HB Schwester ist sehr viel kreativer und intuitiver,ihre Stärken sind für ein Testverfahren völlig irrelevant.

Ich möchte nun bestimmt nicht behaupten,daß es HOchbegabung nicht gäbe,
ich arbeite nur gerade daran sie nicht mehr allzu WICHTIG zu nehmen. :D

Genieß die Zeit mit deinem wundervollen Mädchen und sei dir gewiß sie ist einzigartig!
Momo
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Re: Ja oder nein oder wie oder was?

Beitrag von Momo »

Liebe Maca,
total schön geschrieben, ich sehe es genauso, auch wenn ich im Moment tatsächlich über einen IQ-Test nachdenke. Vielleicht hilft es einem doch, bestimmte Dinge besser zu verstehen, gerade weil das Kind sich immer wieder deutlich von anderen Kindern unterscheidet und man einfach die Ursache verstehen möchte. Auch um das Kind besser unterstützen zu können. Doch Du hast recht, viel ändern wird sich mit dem Testergebnis wahrscheinlich nicht, es sei denn, man erhält evt. eine gute fachliche Beratung oder es hilft bei bestimmten Entscheidungen (wie z.B. der Schulwahl).

Ganz liebe Grüße von Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
Rabaukenmama
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Re: Ja oder nein oder wie oder was?

Beitrag von Rabaukenmama »

Maca hat geschrieben:Mein mittlerweile 9 jähriger Sohn wurde zweimal getestet ,beide Male kein ermittelter IQ wegen des Deckeneffektes.
Boah,mit was für Ehrfurcht ihm häufig begegnet wird.
Dabei ist er,außer daß er extrem anstrengend und selbsbezogen ist, ein recht unauffälliges Kind ohne besondere Talente!
Und leider mittlerweile auch ohne besondere Interessen.
Seine nicht HB Schwester ist sehr viel kreativer und intuitiver,ihre Stärken sind für ein Testverfahren völlig irrelevant.

Ich möchte nun bestimmt nicht behaupten,daß es HOchbegabung nicht gäbe,
ich arbeite nur gerade daran sie nicht mehr allzu WICHTIG zu nehmen. :D
Ich empfinde es auch als nicht viel relevanter wie z.B. musische oder sportliche Begabung. Denn sobald ein IQ bekannt ist und jemand (egal, ob Kind oder Erwachsener) als "hochbegabt" gilt, muss er/sie mit jeder Menge Vorurteile leben. Leider gibt es immer noch das Bild eines "typischen" hochbegabten Kindes oder Erwachsenen. Wer diesem Klischee entspricht wird unabhängig von seinen tatsächlichen Talenten (und Schwächen) als hochbegabt angesehen, wenn wer hingegen dem Klischee nicht entspricht wird auch an getesteten Ergebnissen gezweifelt.

Aber hochbegabte Kinder sind - ebenso wie durchschnittlich begabte oder auch minderbegabte - in allen möglichen Punkten total verschieden. Sie können introvertiert oder extrovertiert sein, sozial angepasst oder Kämpfer an allen Fronten, faul oder ehrgeizig, fröhlich oder nachdenklich,... Man kann von einer bestehenden Hochbegabung auch keinesfalls auf schulische Leistungen oder soziale Akzeptanz schließen - das wäre genauso seriös wie Kaffeesud-lesen.

Und obwohl ich Hochbegabung nicht viel Bedeutung zumesse bin ich sehr froh, dass es Foren wie dieses gibt. Denn auch wenn ich das Wort "Hochbegabung" nicht erwähne müsste ich manchmal Fähigkeiten meines Kindes bewusst verschweigen um nicht in diese Schiene reinzukommen. Ich brauche z.B. keine andere Mutter im Kindergarten fragen ob ihr Kind auch so gerne Tom-Turbo-Bücher liest oder welche Theorien zum Urknall ihr Kind gerade aufgestellt hat ;) .
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Rabaukenmama
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Re: Ja oder nein oder wie oder was?

Beitrag von Rabaukenmama »

Momo hat geschrieben:Liebe Maca,
total schön geschrieben, ich sehe es genauso, auch wenn ich im Moment tatsächlich über einen IQ-Test nachdenke. Vielleicht hilft es einem doch, bestimmte Dinge besser zu verstehen, gerade weil das Kind sich immer wieder deutlich von anderen Kindern unterscheidet und man einfach die Ursache verstehen möchte. Auch um das Kind besser unterstützen zu können.
Vielleicht gibt es Menschen, denen ein Testergebnis wirklich hilft. Darum will ich auch nicht pauschal vom testen abraten. Aber ich glaube nicht dass der Kenntnis eines Zahlenwertes das echte Verständnis für ein Kind verbessern kann. Umgekehrt müsste sich dann ja das Verständnis für das Kind verschlechtern wenn dieser Zahlenwert nicht den Erwartungen entspricht. Und das erscheint mir irgendwie grotesk. Wenn ein als hochbegabtes Kind bestimmte Verhaltensweisen zeigt, welche die Eltern nicht verstehen, werden sie dann anders damit umgehen als wenn es nur durchschnittlich begabt wäre? Und wenn ja - halte ich das für gut?

Immer wieder höre und lese ich von Eltern, deren Kinder irgendwie "anders" sind und die eine Ursache suchen. Da wird in alle Richtungen getestet. Bei klug wirkenden Kindern der IQ, bei zappeligen Kindern auf ADHS, bei zurückgezogenen Kindern auf Asperger,...man hat ja mittlerweile für alle Eigenheiten einen Fachausdruck.

Dabei ist die Wurzel allen Übels meistens der Vergleich und damit das, was die Eltern als "gesellschaftliche Erwartungshaltung" an das eigene Kind zu erkennen glauben. Eben jene Verhaltensweisen, mit denen es das Kind ihrer Meinung nach "leichter" hätte. Das erklärt mMn die Unsicherheit und die Suche nach Ursachen. Denn wenn man einen Namen für das anders-sein hat kann man einerseits damit argumentieren und andererseits gibt es ja meistens auch irgend etwas, was man "tun" kann. Damit meine ich alle möglichen Sachen, von spezieller Förderung, Therapie, Medikamenten bis hin zur Wahl des Urlaubsortes - je nachdem, ob man glaubt dass das Kind Ruhe oder Action "braucht" um sich wunschgemäß zu entwickeln.

Aber unabhängig davon welche Erklärungen sich Eltern von Testergebnissen erwartet oder wünschen bleibt das Kind der Mensch, der es ist. Den Eltern bleibt nur, es anzunehmen. Und ganz genau das ist ganz leicht und ganz schwer gleichzeitig. Ich versuche schon seit sehr langer Zeit das (sehr wahrscheinlich psychisch bedingte) einnässen meines älteren Sohnes anzunehmen :schwitz: .

Wie hoch sein IQ ist spielt dabei keine Rolle. Natürlich könnte ich mir bei Kenntnis eines hohen Zahlenwertes eine Theorie zurechtlegen laut der z.B. Unterforderung die Ursache fürs einnässen ist. Aber ich kann auch ohne Kenntnis des Zahlenwertes aufmerksam sein und mich fragen: was braucht mein Kind? Was hilft ihm, was freut es, was belastet es? Hier geht es mir in erster Linie ums erkennen und gar nicht gleich darum, Lösungen zu finden. Denn es gibt auch bei 5jährigen schon viele Dinge, die ihnen "gehören" und wo ich einfach instinktiv spüre dass die von mir gesuchten Lösungen für mein Kind nie so gut sein können wie diejenigen, die es selbst finden wird.

Im Gegenzug kann ich bei mir selbst forschen warum mich manche Verhaltensweisen meines Kindes so stören. Beim einnässen bin ich dann dahinter gekommen dass ich selbst massive Vorurteile hatte die in etwa lauteten "Ein gesundes Kind nässt mit 5 Jahren nicht mehr täglich ein. Wenn es das doch tut muss irgend etwas in seiner Familie nicht stimmen." Als ich diese Denkmuster bei mir selbst erkannt habe war ich regelrecht erschrocken: mich stört das (Fehl-)Verhalten meines Kindes weil ICH Angst davor habe, andere hätten dasselbe Vorurteil wie ich selbst. Es ging gar nicht mehr um mein Kind sondern um mich selbst! ICH wollte vor anderen nicht als irgenwie "komisch" oder "unfähig" dastehen!

Dieses erkennen hat mir mehr geholfen als alles andere in dieser Hinsicht. Und natürlich habe auch ich nach gesucht welche nicht-psychischen Ursachen es fürs einnässen geben könnte. Ich dachte damals ich lasse diese Untersuchungen machen um meinem Sohn helfen zu können oder (falls eine organische Ursache gefunden wird) mehr Verständnis dafür zu haben. Doch das war nur ein Teil der Wahrheit.Tatsächlich wollte ich VOR ANDEREN einen plausiblen Grund für dieses Verhalten angeben können.
Momo hat geschrieben:Doch Du hast recht, viel ändern wird sich mit dem Testergebnis wahrscheinlich nicht, es sei denn, man erhält evt. eine gute fachliche Beratung oder es hilft bei bestimmten Entscheidungen (wie z.B. der Schulwahl).
Vor einiger Zeit hätte ich noch ähnlich gedacht, aber mittlerweile sehe ich, wie hoch die Ahnungslosigkeit und wie tief die Schubladen für Hochbegabung wirklich sind. Leider ist das manchmal auch in "fachlichen" Kreisen so. Mittlerweile sehe ich das individuelle Verhalten meines Kindes in allen möglichen Situationen für Entscheidungen wichtiger als den IQ.

Jetzt kommt mein Sohn erst mal in eine Volksschule. Ich vermute dass ihm eine freie, montessoriorientierte Schule mit Mehrstufenklassen und verbaler Beurteilung (in den ersten 3 Jahren) am ehesten entspricht. Damit kann ich richtig oder falsch liegen. Sollte ich falsch liegen wird sich das in der Praxis zeigen. Dann kann ich andere Wege suchen. Das ist so, unabhängig davon, ob auf dem Test ein IQ-Ergebnis von 150 oder 105 steht. Und es ist auch so, wenn gar kein Testergebnis vorliegt.

Gerade für die Schulwahl sind abgesehen vom IQ so viele Punkte wesentlich (Motivation, Frusttoleranz, Durchhaltvermögen, Langeweileresistez, soziale Anpassung,...) dass ich sogar davon abrate, sich dabei nach dem Zahlenwert des IQ zu richten.
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Momo
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Re: Ja oder nein oder wie oder was?

Beitrag von Momo »

Rabaukenmama hat geschrieben:
Jetzt kommt mein Sohn erst mal in eine Volksschule. Ich vermute dass ihm eine freie, montessoriorientierte Schule mit Mehrstufenklassen und verbaler Beurteilung (in den ersten 3 Jahren) am ehesten entspricht.
Zum gleichen Schluss bin ich auf meine Tochter bezogen auch gekommen, es kann also sein, dass unsere Kinder eine recht ähnliche Schulform besuchen werden :) Ich bin gespannt, was Du berichten wirst!
IQ Tests sehe ich auch nach wie vor sehr kritisch, zumal ich bei meiner sensiblen Tochter auch davon ausgehen muss, dass sie überhaupt nicht mitmacht. Doch die Schule, welche wir ganz oben auf unserer Prioritätenliste stehen haben, ist auch auf hochbegabte Kinder spezialisiert. Da wäre es doch sicherlich sinnvoll, mit den Lehrern klar und ehrlich vorher reden zu können. Gerade weil meine Tochter super sensibel ist und typisch für Mädchen ihren Entwicklungsvorsprung eher versteckt. Mir ist einfach wichtig, dass meine Tochter gesehen, richtig eingeschätzt und verstanden wird.

Momo
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Karen
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Re: Ja oder nein oder wie oder was?

Beitrag von Karen »

Hallo zusammen,
Sehr spannend über eure Kinder und Meinungen zu lesen. Meine ist noch klein und klar in dem alter (2j7m) kommt testen und sonst irgendwelche Standortbestimmungen gar nicht in Frage. Es braucht auch momentan nicht. Aber ich muss sagen, mir hat die Gedanke (die dank dieser Homepage entstanden ist) sehr geholfen dass sie Hochbegabt vielleicht sein kann. Wir waren ganze Zeit am Kämpfen mit Problemen und Fragen die für meisten unseren Kollegen gar kein Thema war und wir haben am Anfang unbewusst gespürt dass unsere Tochter anderes ist, konnten aber dieses anderes sein nicht erklären oder benennen. Sobald wir die Name hatten, war vieles plötzlich nicht mehr so schlimm, da wir verstanden haben dass es auch andere gibt die im gleichen Schiff sitzen. Jetzt habe ich ein paar Bücher über Hochbegabung und Hochsensibilität gelesen und nicht nur meine Tochter aber auch ein wenig mich selbst und meinen Vater gefunden und besser verstanden. Ich finde dass die Vermutung dass sie es sein konnte hat uns grundsätzlich viel weiter gebracht als ich mich vorstellen konnte. Ob die Vermutung stimmt, ist eine andere Frage und momentan nicht relevant. Und ich will nicht in Zukunft schauen. Es hilft mir jetzt und heute zu vermuten und mich über hochbegabte Kinder informieren und Lösungen für Alltag zu finden. Ob die Lösungen anderes waren als wenn ich die Vermutung über hochbegabung nicht hatte? Weiss ich nicht, mir fällt aber ein paar Beispiele wenn mir das geholfen hat sofort eine Ideen zu bringen und umsetzen: ein Beispiel war die Ferien. Am Anfang war es eine Katastrophe da wir erwartet haben dass unsere Tochter glücklich und zufrieden mit Sand und Wasser am Strand spielt (wie alle andere Kinder die wir dort getroffen haben) und sie war nach zwei Tagen langweilig, Wasser zu kalt und Sand zu "sandig". Ich hätte nie auf Idee gekommen dass sie langweilig ist, wenn ich nicht vorher über ähnliche Situation im anderen Kontext mal gelesen habe, da sie selber sehr gut sagen kann das was nicht stimmt, aber nicht immer Ursachen verstehen oder verbalisieren kann oder Lösungen vorschlagen kann (mit 2.5 jahren :-). Ich hätte eher die Idee dass sie einfach mal wieder in eine schwierige Phase steckt die dank Reise und zu viel Wechsel verschlimmert hat und vielleicht noch weniger mit ihr gemacht. Aber sobald wir gedacht haben dass sie einfach langweilig ist haben wir angefangen tolle Reise zu unternehmen: Städte besuchen, Museen, Felswände klettern und Echo in Höllen suchen. Da war unseres Kind zufrieden und glücklich und wir eigentlich auch da wir auch gerne viel machen. Ich habe auch gemerkt dass ich viel mehr mit meine Tochter diskutiere und sobald ich gute logische zusammenhänge aufzeigen kann, klappt es auch gut ein weg aus einem Wutanfall zu finden. Wir waren gerade in meinem Heimatland und einmal am Abend wollte meine Tochter unbedingt nach draussen spielen gehen. Ok, kein Problem, ich habe aber gewollt das mein Vater mitkommt da es gerade nicht ganz ungefährlich ist wegen Krieg und entsprechende wirtschaftliche Krise. Sie wollte aber alleine mit mir gehen, was zu einem Wutanfall geführt hat. Da sie so gut zusammenhänge verstehen kann, habe ich ihr erklären können ohne Angst anzujagen dass wir in einem anderem Land sind die nicht so sicher ist wie der Schweiz und das Kinderwagen gestohlen wird, wenn ich mit sie spiele und niemand auf Kinderwagen aufpasst und dass ich Angst habe alleine nach draussen zu gehen da was passieren kann. Nachher war mitkommen von meinen Vater überhaupt kein Problem mehr. Ich konnte wirklich früher nicht vorstellen können dass ein 2-jahriges Kind ist in die Lage so was zu verstehen und hatte früher gar nicht in solchen Situationen mit Logik versucht. Jetzt zumute ich meine Tochter viel mehr, da ich glaube dass bei ihr Logik viel weiter bringt als Regeln und Konsequenzen - gerade das Gegenteil was man so in Elternratgebern liest. Auf diese Idee bin ich leider nicht von sich aus gekommen.
Die Vermutung über Hochbegabung hilft mir auch besser akzeptieren dass mein Kind so ist wie sie ist und wenn ich nicht weiter weiss lese ich Seiten wie dieses oder was über hochsensibilität die bei uns auch ein Thema ist und oft weiss nicht besser weiter, aber bin beruhigt dass es ok ist wie es ist. Und ich fühle mich auch selbstbewusster in Alltag, wenn ich komische Kommentare erhalte wenn meine Tochter in Lift am Bahnhof fragt ob sie soll "E" drucken da wir zu Grosseltern reisen und Schnellzug nehmen und Schnellzüge von Gleis 1-20 fahren und hier steh ja Gleis 1-20 neben der "E" das vermutlich Erdgeschoss bedeutet :-) ....
Meine Tochter hat schon mehrere typischen und ein paar umstrittenen Merkmalen aber ich finde auch dass ein 20 Monaten altes "Glatzkopfbaby" die Tramnummer benennt fallt schon mehr auf als ein 2.5 jähriger Kind das auch Zahlen und Buchstaben benennen kann und in komplexen Sätzen redet aber dazu so viel Blödsinn macht dass sie eher anderes auffällt. Ich habe Gefühl auch dass sich alles weiter mehr relativieren wird, da sie auch langsam lernt an Umgebung sich anzupassen, wie ich jetzt auch in meinem Heimatland gesehen habe. Sie hat dort sehr wenig gesprochen obwohl sie die lokale Sprache versteht, aber nicht sprechen kann/will. Sie hat sofort gemerkt dass es nichts bringt Deutsch zu sprechen und hat eher die Zeichen und einzelne Wörter in Lokale Sprache verwendet mit anderen Kindern oder Erwachsenen. Mit uns hat sie dann normal gesprochen. Ich glaube so was passiert auch bei anderen Sachen (z.B. in Kita), aber wir merken es einfach gar nicht dass sie sich anpasst. Und wenn sie sich weiter anpasst, würde ich auch nicht wundern dass wir keinen grossen Unterschied zu anderen Kindern sehen werden.
Um alles mal zusammenzufassen: mir hat sehr geholfen zu vermuten das unsere Tochter hochbegabt sein kann und darüber mich zu informieren. Ich finde das ist ein grösserer Schritt als genauer IQ zu wissen. Aber ich kann mir momentan nicht vorstellen dass es schaden kann genaue Bestätigung zu haben. Und wenn es nicht schadet ist doch egal wenn es nichts bringt. Vielleicht bringt es doch was, und dann hat es gelohnt zu testen. Ich probiere oft in meinem Leben Dinge aus nur um zu schauen ob sie irgendwo führen, und oft ergeben sich dann interessante Gespräche, Bekanntschaften, Möglichkeiten und plötzlich bin ich doch weiter als ich mir das im Voraus vorstellen konnte. Wenn nicht, ist das einfach verlorene Zeit, aber wir verlieren Zeit auch für andere unnötige dinge. Die Frage ist dann für mich, was bringt es nicht zu testen?
Rabaukenmama
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Re: Ja oder nein oder wie oder was?

Beitrag von Rabaukenmama »

Karen hat geschrieben:
Meine Tochter hat schon mehrere typischen und ein paar umstrittenen Merkmalen aber ich finde auch dass ein 20 Monaten altes "Glatzkopfbaby" die Tramnummer benennt fallt schon mehr auf als ein 2.5 jähriger Kind das auch Zahlen und Buchstaben benennen kann und in komplexen Sätzen redet aber dazu so viel Blödsinn macht dass sie eher anderes auffällt.
Da liegst du natürlich richtig. Ich kann mich noch gut erinnern wie den anderen Wartenden im Labor die Augen fast herausgefallen als mein Mini-Glatzkopferl mit Schnuller (genau 2 Jahre alt) die Titel der Zeitschriften im Wartezimmer korrekt buchstabiert hat.
Karen hat geschrieben:
Ich habe Gefühl auch dass sich alles weiter mehr relativieren wird, da sie auch langsam lernt an Umgebung sich anzupassen, wie ich jetzt auch in meinem Heimatland gesehen habe. Sie hat dort sehr wenig gesprochen obwohl sie die lokale Sprache versteht, aber nicht sprechen kann/will. Sie hat sofort gemerkt dass es nichts bringt Deutsch zu sprechen und hat eher die Zeichen und einzelne Wörter in Lokale Sprache verwendet mit anderen Kindern oder Erwachsenen. Mit uns hat sie dann normal gesprochen. Ich glaube so was passiert auch bei anderen Sachen (z.B. in Kita), aber wir merken es einfach gar nicht dass sie sich anpasst. Und wenn sie sich weiter anpasst, würde ich auch nicht wundern dass wir keinen grossen Unterschied zu anderen Kindern sehen werden.
Ich glaube auch dass Anpassung viel ausmacht. Als mein Sohn im Alter deiner Tochter war und man ihm nach seinem Alter fragte antwortete er mit seinen frühkindlichen Sprechfehlern "Noch bin ich zei Jahe alt, aber am hitten hitten werde ich dei jahe alt". Er wußte genau wie alt er war und wann er Geburtstag hatte. Wenn ihn heute, mit 5 Jahren und 8 Monaten wer nach seinem Alter fragt streckt er 5 Finger in die Luft weil er es von den anderen Kindern im Kindergarten so gesehen hat.

Den Unterschied zu andern Kindern merke ich hauptsächlich zu Hause. Erst gestern meinte er dass er sich von der Schnullerfee (die nun endlich auch den Nachtschnuller holen wird :mrgreen: ) ein Buch wünscht, wo ALLES über den menschlichen Körper drin steht. Ich war etwas erstaunt weil wir mehrere Körper-Bücher haben. Eines ist ein sehr detailliertes, 150seitiges Schüler-Lexikon zum Thema "der Mensch". Dieses Buch hat sich unter anderem das Nachbarsmädchen als Vorbereitung für die Matura ausgeborgt. Ich meinte also dass wir schon ein Buch haben wo alles über den Körper drin steht, aber Sohnemann meinte, da würde eben NICHT alles drinstehen.

Auf meine Frage was denn fehlt kam prompt die Antwort "Da steht nicht drin wie das Hirn funktioniert und wie die Gedanken entstehen". Tja - was soll ich sagen - er hatte natürlich recht. Es war zwar eine Doppelseite über das Gehirn drin wo die verschiedenen Hirnareale namentlich benannt und deren Funktion beschrieben war, aber wie das Hirn wirklich FUNKTIONIERT stand natürlich nicht drin, weil die Forscher das selbst noch nicht so genau wissen.

Karen hat geschrieben:
Um alles mal zusammenzufassen: mir hat sehr geholfen zu vermuten das unsere Tochter hochbegabt sein kann und darüber mich zu informieren. Ich finde das ist ein grösserer Schritt als genauer IQ zu wissen. Aber ich kann mir momentan nicht vorstellen dass es schaden kann genaue Bestätigung zu haben. Und wenn es nicht schadet ist doch egal wenn es nichts bringt. Vielleicht bringt es doch was, und dann hat es gelohnt zu testen.
Ich würde es ähnlich sehen, würden mir nicht so häufig Vorurteile über hochbegabte Kinder (und auch Erwachsene) begegnen. Wenn ich als Mutter mein Kind ohne diese Vorurteile sehen kann dann kann ein IQ-Test wirklich nicht schaden. Aber ich höre und lese immer wieder dass Hochbegabung als Erklärung für Verhaltensweisen herhalten muss, die Eltern nicht verstehen. Da frage ich mich dann schon warum man einem Kind mit IQ 130+ ein Verhalten zugesteht welches man einem Kind mit IQ 110 nicht erlauben würde - oder auch umgekehrt!
Karen hat geschrieben:
Ich probiere oft in meinem Leben Dinge aus nur um zu schauen ob sie irgendwo führen, und oft ergeben sich dann interessante Gespräche, Bekanntschaften, Möglichkeiten und plötzlich bin ich doch weiter als ich mir das im Voraus vorstellen konnte. Wenn nicht, ist das einfach verlorene Zeit, aber wir verlieren Zeit auch für andere unnötige dinge. Die Frage ist dann für mich, was bringt es nicht zu testen?
Naja, wenn kein ausdrücklicher Anlass vorliegt (z.B. es von der Schule oder vom Arzt verlangt wird) kostet testen erst mal Geld. Da bringt nicht-testen natürlich dass ich das Geld für andere Dinge sparen kann. Ein IQ-Test für Kinder kostet je nach Verfahren und Aufwand zwischen Euro 100,- und Euro 500,- . Für dieses Geld kann ich meinem Sohn ganz viele andere Sachen ermöglichen, wie z.B. Kurse im Kindergarten oder eine kleine Reise.

Wenn ein seriöser, guter Test nichts kosten würde hätte ich aber sehr wahrscheinlich schon einen machen lassen, ebenso wenn ich mir irgendwelche Vorteile von einem Testergebnis erwarten könnte, z.B. wenn mein Sohn dann eher einen Platz in meiner Wunschschule bekommen würde.

Ich sehe es wie du dass ich gerne Dinge ausprobiere, aber nicht alles, was man ausprobieren KANN auch ausprobieren will und mir vor allem nicht alles das, was es kostet, wert ist. Ich habe z.B. keine Angst vom Bungee-Jumping, aber meine Sparsamkeit ist größer als das Bedürfnis das mal auszubrobieren. Denn ich will nicht Euro 70,- oder mehr für eine knappe Minute Kick (wenn es denn einer sein sollte) zahlen. Da kaufe ich mir lieber 7 gute Taschenbücher 8-). Genauso geht es mir mit Feuerlauf-Seminaren oder Nordkap-Reisen. Ich würde es zwar gerne einmal ausprobieren, glaube aber nicht, dass es mir so viel bringt wie es mich kostet.

Daher stellt sich für mich die umgekehrte Frage: erwarte ich mir von dem Test so viel "Aufklärung" dass es mir die Kosten wert ist? Verstehe ich mein Kind wirklich so viel besser wenn ich seinen IQ-Wert kenne? Oder suche ich eigentlich etwas, was VOR ANDEREN für das anders-sein meines Kinder als Erklärung herhalten muss? Warum glaube ich, für alles eine Erklärung oder Rechtfertigung parat haben zu müssen, was ANDERE von meinem Kind nicht verstehen?

Wer meinen Sohn mag wird ihn ohne Erklärung seiner Verhaltensweisen (und Auffälligkeiten) mögen, wer ihn nicht mag wird ihn auch nicht mögen nur weil er einen IQ von 140 (angenommen) hat. Und wenn ihn wer bisher nur gemocht hat weil er GEGLAUBT hat er wäre hochbegabt, tatsächlich bringt der Test aber ein Ergebnis von 107 - auf die Sympathie dieser Personen kann er gerne verzichten.


.
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Karen
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Re: Ja oder nein oder wie oder was?

Beitrag von Karen »

Hallo Rabaukenmama,
Du hast sicher recht, es ist eine Kosten-Nutzen frage, wie immer :-) Meine Gelassenheit in diese Frage was Geld angeht liegt vermutlich auch daran dass in der Schweiz das Gesundheitssystem anderes ist. Ich zahle schnell jedes Jahr 400-500 euro für eine Kontrolle bei Gynäkologen um rauszufinden dass ich kein Krebs habe und mir die Pille Rezept zu holen, oder 1000 euro für ein Zahnarzt besuch. Das alles wird nicht von Krankenkassen übernommen da das Selbstbehalt bei 2000 liegt und Zahnarztversicherung gibt es sowieso nicht. Deshalb ist 500 euro für eine Möglichkeit was über mein Kind rauszufinden ist für mich nicht so schlimm, auch wenn wir beide arbeiten müssen um genug zu haben. Ich würde momentan auch viel zahlen um mit jemandem über mein Kind reden zu können der eine Ahnung und keine Vorurteile hat und uns ein wenig Unsicherheit weg nehmen kann. Leider ist unser KIA weg und ich habe noch keine neue gefunden die aus meiner Sicht nicht eine Katastrophe ist. Deshalb lese ich hier gerne mit und manchmal schreibe was dazu :-) ...
Wenn ich jetzt zweifeln würde ob mein Kind wirklich HB oder nicht HB ist, und das mich genug belasten würde oder wie du schreibst, irgendwelche Vorteile für mein Kind bringt, würde ich glaube auch 500 euro rausgeben und testen auch wenn es kein Akutes Bedarf gibt. Zum Glück ist es alles noch sehr hypothetisch. Momentan ist die frage die mir eher belastet ist wieso mein kluges Kind jedes Morgen und Abend 2 stunden am stück schreit weil sie nicht gesehen hat wie ich meine Hose angezogen habe, wie Milchpulver in die Flasche gekommen ist oder weil Tier Nummer 1 hat Milchflasche vor Tier Nummer 2 bekommen (sie hat selber das Milch gegeben).... Hier hilft Logik auch nicht weiter.
Rabaukenmama
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Re: Ja oder nein oder wie oder was?

Beitrag von Rabaukenmama »

Karen hat geschrieben:Hallo Rabaukenmama,
Du hast sicher recht, es ist eine Kosten-Nutzen frage, wie immer :-) Meine Gelassenheit in diese Frage was Geld angeht liegt vermutlich auch daran dass in der Schweiz das Gesundheitssystem anderes ist. Ich zahle schnell jedes Jahr 400-500 euro für eine Kontrolle bei Gynäkologen um rauszufinden dass ich kein Krebs habe und mir die Pille Rezept zu holen, oder 1000 euro für ein Zahnarzt besuch. Das alles wird nicht von Krankenkassen übernommen da das Selbstbehalt bei 2000 liegt und Zahnarztversicherung gibt es sowieso nicht. Deshalb ist 500 euro für eine Möglichkeit was über mein Kind rauszufinden ist für mich nicht so schlimm, auch wenn wir beide arbeiten müssen um genug zu haben.
Meine Gelassenheit in Sachen Geld schaut anders aus. Das liegt hauptsächlich daran dass Geld bei uns wirklich knapp ist. Für den Kleinen bekommen wir zwar wegen der Behinderung eine erhöhte Familienbeihilfe, aber das brauchen wir fast vollständig für die Horchi-Technik (Versicherung, Selbstbehalte, Kabel (=Verschleißteil), Batterien und Fahrtkosten). Für die Logopädin zahlt die KK nur einen Teil und die Selbstkosten übersteigen Euro 1000,-/Jahr. Mein Mann zahlt noch Alimente für seinen Sohn aus erster Ehe und ich habe meine Arbeitszeit von 23 auf 15 Stunden reduziert um die Termine mit dem Kleinen zu schaffen.

Ich habe mir sogar mal die Mühe gemacht eine seriöse Stelle für einen Kinder IQ-Test zu suchen und mich wegen der Kosten zu erkundigen. In unserem Fall wären das rund 450 Euro und die Sache würde in Summe ca. 4 x 2 Stunden dauern. Ist sicher angemessen, aber für mich im Moment einfach zu teuer. Ich schenke meinem Großen zum 6. Geburtstag eine 4-tägige Berlin-Reise, die kostet mit Hinflug, Nächtigungen, Frühstück und Rückfahrt im Schlafwagen etwa diesen Betrag. Davon haben wir mehr als von einem Zahlenwert auf einem Blatt Papier 8-) .
Karen hat geschrieben: Ich würde momentan auch viel zahlen um mit jemandem über mein Kind reden zu können der eine Ahnung und keine Vorurteile hat und uns ein wenig Unsicherheit weg nehmen kann. Leider ist unser KIA weg und ich habe noch keine neue gefunden die aus meiner Sicht nicht eine Katastrophe ist. Deshalb lese ich hier gerne mit und manchmal schreibe was dazu :-) ...
In der Hinsicht hatten mein Mann und ich großes Glück. Durch Zufall haben wir ein niederschwelliges Angebot gefunden wo wir mit einer Sozialarbeiterin, die gleichzeitig Psychologin ist, kostenlos alle 14 Tage für eine Stunde über unsere Kinder sprechen können. Das tut mit und meinem Mann sehr gut, weil wir in manchen Situationen einfach ratlos sind und von dort immer wieder mal neue Denkweisen und Ansätze hören :) .

Wegen Kinderarzt muss ich mich jetzt auch wieder auf die Suche machen. Mein sehr guter und kompetenter Kassen-Kinderarzt nimmt ab 2016 nur noch Patienten von kleinen Krankenkassen (und wir haben mit der WGKK die größte) und Privatpatienten. Mit der Vertretung bin ich leider nicht wirklich zufrieden und vor allem die Sprechstundenhilfen dort sind eine Zumutung (präpotent, besserwisserisch, einfach ungut... :evil: ). Ich habe schon mit meinem Mann besprochen dass wir privat zu unserem "alten" Kinderarzt gehen wenn akut etwas ernsteres sein sollte. Aber für Routinekontrollen (Muki-Pass) oder Impfungen muss es ein Kassenarzt auch tun.
Karen hat geschrieben: Momentan ist die frage die mir eher belastet ist wieso mein kluges Kind jedes Morgen und Abend 2 stunden am stück schreit weil sie nicht gesehen hat wie ich meine Hose angezogen habe, wie Milchpulver in die Flasche gekommen ist oder weil Tier Nummer 1 hat Milchflasche vor Tier Nummer 2 bekommen (sie hat selber das Milch gegeben).... Hier hilft Logik auch nicht weiter.
So was ähnliches haben wir im Moment mit dem Kleinen. Zähne putzen ist täglicher Nahkampf. Wenn er einen Schnuller will und selbst keinen findet darf man ihm nicht etwa geben sondern muss ihn unauffällig in seine Nähe legen und dann weggehen dass er ihn sich selbst holen kann - sonst fliegt der Schnuller im hohen Bogen durchs Zimmer und drei andere Gegenstände in der Nähe fliegen nach und dem ganzen folgt ein mindestens 20minütiger Wutanfall mit lauten Heulkrämpfen, der durch jeden Handlungsversuch noch schlimmer wird :schwitz: .

Ich habe ja keine Ahnung ob mein Kleiner hochbegabt ist, sonst könnte ich mir ja vielleicht eine Theorie zusammenzimmern dass es an der Unterforderung liegt. Dem widerspräche dann nur die Tatsache dass mein Großer sehr wahrscheinlich HB ist, jedoch nie solche Anfälle hatte.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
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