Was ist eigentlich Hochbegabung

mein Kind verhält sich anders als die anderen - ist es hochbegabt?
Rabaukenmama
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Re: Was ist eigentlich Hochbegabung

Beitrag von Rabaukenmama »

Koschka hat geschrieben:
Eine hochbegabte Person ohne Defizite ist teoretisch gesehen überall im Vortei. Deswegen wird das Thema so tabuisiert. Man darf laut darüber sprechen, dass jemand schneller 100-Meter laufen kann, aber man darf nichts dazu laut sagen, wenn jemand schneller und effizienter denkt. Dass zu dem schnellen Kopf noch eine Menge dazu gehören muss, bevor man daraus was macht, und das durchaus Nachteile haben kann, das interessiert nicht so viele Außendstehende.
Tatsächlich sehe ich (an mir selbst und den HBs, mit denen ich bisher Kontakt hatte) dass der Großteil der Hochbegabten durchaus Defizite hat und diese Menschen nicht ihr volles Potential auschöpfen können. Ehrlich gesagt habe ich noch nie einen Menschen ohne Defizite (und ich meine nicht nur minimale) kennengelernt. Vielleicht liegt das ja daran, dass ich eine kritische Beobachterin bin oder daran, dass du und ich unter "Defizite" was anderes verstehen.

Von mir selbst war mein allergrößtes Defizit meine fehlende soziale Reife, die mir bis weit ins Erwachsenenalter hinein schwer gemacht hat, mein Potential zu nutzen. Um schnelles und effizientes denken anzuwenden braucht man jemanden, der die eigenen Ideen aufgreift wenn man nicht als eigenbrötlerisches Genie enden will. Für kreativen Austausch sind zwischenmenschnliche Kontakte (insbesondere Freundschaften) notwendig. Beides nicht leicht zu erlangen wenn man sozial so unangepasst ist, dass potentiele Partner, Mitstreiter oder Freunde den Kontakt nicht pflegen wollen.
Seltsam, dass gerade unter den hochbegabten Menschen, die ich bisher kennenlernen durft, viele mit Schwierigkeiten im sozial-emotionalen Bereich dabei waren.

Ein zweites großes Defizit, welches ich unter HBs schon oft beobachtet habe, ist Pefektionismus (an sich nicht unbedingt ein Nachteil) gepaart mit Überheblichkeit und Selbstherrlichkeit. Und wer das eigene Wort bzw. die eigenen Ansichten für das Evanglium hält mag vielleicht im Berufsleben tolle Leistungen bringen, wird es aber trotz aller Fähigkeiten kaum über die mittlere Führungsebene hinaus schafften weil für die wirklich verantwortungsvollen Führungsposten immer Menschen mit gesundem Selbstwertgefühl gesucht werden.
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Re: Was ist eigentlich Hochbegabung

Beitrag von Momo »

Koschka hat geschrieben:
Eine hochbegabte Person ohne Defizite ist teoretisch gesehen überall im Vortei.
Liebe Koschka, das verstehe ich jetzt nicht- meinst Du wirklich, ein hochbegabter Mensch hätte keine Defizite?? Gibt es das überhaupt- ein lebendiger Mensch ohne Defizite? Heißt Hochbegabung also für Dich, dass ein Mensch in allen Bereichen überdurchschnittliche Fähigkeiten hat? Ich bin der Meinung- so etwas gibt es bei lebendigen Wesen nicht, jeder Mensch und jedes Lebewesen hat sowohl Begabungen als auch Defizite.

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Rabaukenmama
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Re: Was ist eigentlich Hochbegabung

Beitrag von Rabaukenmama »

Koschka hat geschrieben:Natürlich existieren Menschen ohne Defizite. Das ist nicht zu verstehen, dass sie perfekt sind. Aber sie schneiden bei allen Leistungen, von denen wir hier sprechen, significant besser als durchschnitt. Es gibt auch genug Kinder, die jeden IQ-Test mit Percentil 99,9 absolvieren.
Ich bin mit einem IQ von 143 bei Percentil 99,8, habe aber sehr wohl Defizite und hatte diese als Kind noch viel stärker. Diese besser beworden als ich sie erkannt und dann (viele Jahre) intensiv und bewusst daran gearbeitet habe. So, wie jemand, der sich mit lernen (jeglicher Art) nicht so leicht tut wie ich, eben stundenlang über den Schulbüchern hocken mußte...

Aber ich hatte trotz hoher Intelligenz z.B. neben sozialer Defizite auch einen sehr schlechten Orientierungssinn und war grobmotorisch ebenfalls deutlich unterdurchschnittlich. Und ich hatte und habe z.B. bei Musik oder tanzen absolut kein Taktgefühl. Wie wichtig das im Leben ist wenn man sonst viele Stärken hat sein dahingestellt. Ich habe ja auch keine Karriere als Profitänzerin angestrebt ;) und in dem Berufsfeld, wo ich heute tätig bin, fallen meine Defizite nicht auf. Das bedeutet aber nicht, dass ich keine habe.
Koschka hat geschrieben: Es gibt auch sicherlich genug Kinder/Erwachsene, die nicht wissen, dass sie zu 99. Percentil gehören, weil es nie ein Thema war. Ich kenne genug Kinder aus meiner Schul- und Studienzeit, denen alles gelang, von Sport bis Mathe und dann auf hervorragendem Niveau.
Du sprichst von "genug" Kindern, die du aus deiner Schulzeit kennst und führst deren Erfolg im Leben auf Hächstbegaung ohne Defizite zurück. Woher kennst du deren IQ-Wert? Percintel 99,9 sind ja (meines Wissens) ca. 2 von 1000 - da mußte es auf den Schulen, wo du warst, ja eine unverhältnismäßige Häufung geben.... :roll:

Ich kenne auch zumindest 2 Kinder aus meiner Schulzeit, die ich - rein instinktiv - immer schon für hochbegabt gehalten habe. Kann aber auch sein dass sie einfach nur "begabt" waren und ihre (anderen) Resourcen einfach gut nutzen konnten.

Natürlich macht es imme die "Kombi" aus verschiedenen Faktoren wie leistungsfähig jemand ist und die Intelligenz ist oft der nicht mehr weiter auszubauende Faktor. In der Hinsicht gebe ich Dir schon recht.
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Re: Was ist eigentlich Hochbegabung

Beitrag von Willow77 »

lissi74 hat geschrieben:
Willow77, es gibt den Bereich der kristallinen Intelligenz, dieser ist sozusagen antrainiert und kann "erworben" werden. Ein Hoch oder Höchstleister kann hier in bestimmten Bereichen sicherlich mit HBs mithalten oder eben auch erfolgreicher sein.
Der Sprachteil im Test hat wohl mehr mit kristalliner Intelligenz zu tun, deshalb gibt es auch viele nonverbale Tests. Wir haben bespielsweise das Thema Zweisprachigkeit und uns konnte man nicht sagen wie denn das im Sprachteil zu werten ist. Denn unser Sohn spricht beide Sprachen sehr gut, ist aber eben Test nicht über die Grenze von 130 gekommen. Der KJP meinte, dass der Wert wohl erst später stabiler zu messen ist.
Dann gibt es noch die fluide Intelligenz. Das ist quasi das angborene Potential und kann nicht erlernt werden.
Allerdings vermute ich dass jemand zwar in der kristallinen Intelligenz nicht besonders auffällig sein kann und trotzdem eine hohe fluide Intelligenz vorhanden sind kann, da aber die Umstände nicht gut waren, die Vorraussetzungen einfach nicht genutzt werden konnten. Sozusagen wurde da nichts wachgeküsst... Anders herum ist es aber durchaus so, dass jemand der im bereich der kristallinen Intelligenz sehr gut ist, bestimmt kein sehr schlechter Wert im fluiden Bereich dahinter steckt.

LG
Hallo lissi74, das mit der kristallinen und fluiden Intelligenz klingt sehr interessant und plausibel. Das würde so manche Gedanken, die ich mir über das Thema mache erklären. Vielen Dank für diesen Ansatz.
Rabaukenmama hat geschrieben:
Du sprichst von "genug" Kindern, die du aus deiner Schulzeit kennst und führst deren Erfolg im Leben auf Hächstbegaung ohne Defizite zurück. Woher kennst du deren IQ-Wert? Percintel 99,9 sind ja (meines Wissens) ca. 2 von 1000 - da mußte es auf den Schulen, wo du warst, ja eine unverhältnismäßige Häufung geben.... :roll:
.
Ich frage mich als Lehrerin auch manchmal, wie viele Hochbegabte es eigentlich gibt unter unseren Kindern. In einer Brennpunkt-Schule fallen sie wohl weniger auf. In der Klasse meines Sohnes, gibt es sehr viele sehr starke Leister. Denen fällt das Rechnen viel einfacher als meinem Sohn, sie sind konzentriert bei der Arbeit, sind an sich viel weiter als mein Sohn. Wenn er aber nun schon als sehr intelligent gilt, wie intelligent sind dann diese anderen Kinder? Die müssen ja dann auch eine hohe fluide Intelligenz haben, sonst wäre die kristalline Intelligenz ja nicht so ausgeprägt? Aber das wären dann 5 bis 7 von 20 Kindern in einer normalen Klasse? EIne unverhältnismäßige Häufung?
Koschka hat geschrieben:Natürlich existieren Menschen ohne Defizite. Das ist nicht zu verstehen, dass sie perfekt sind. Aber sie schneiden bei allen Leistungen, von denen wir hier sprechen, significant besser als durchschnitt. Es gibt auch genug Kinder, die jeden IQ-Test mit Percentil 99,9 absolvieren. Es gibt auch sicherlich genug Kinder/Erwachsene, die nicht wissen, dass sie zu 99. Percentil gehören, weil es nie ein Thema war. Ich kenne genug Kinder aus meiner Schul- und Studienzeit, denen alles gelang, von Sport bis Mathe und dann auf hervorragendem Niveau. Sie sind auch weiter kerzengerade durchs Leben gegangen, haben ohne Mühe gewünschte Studienplätze und Jobs bekommen, sind sehr schnell aufgestiegen, haben Familien gegründet und sehr häufig eigene Firmen. Natürlich könnte man tiefer graben und Macken suchen, aber wie gesagt, ich will gar nicht sagen, dass jemand perfekt ist. Ich behaupter nur, dass es durchaus Menschen gibt, denen Lernen in jeder Hinsicht leichter fällt, auch in dem Bereich der sozialen und emotionalen Intelligenz.
Hallo Koschka, ich kenne genau 2 Menschen, die so sind wie du sie beschreibst: Der eine ist ein Kind, ein ehemaliger Schüler von mir. Alles was er anpackte gelang ihm, scheinbar ohne große Anstrengung. Ob schulisch, im Sport, handwerklich, künstlerisch, kochen, stricken, nähen, bohren, sägen, schreiben, Mathewettbewerb, Schach, Computerspiele, 4-Gewinnt, ... alles, alles, alles gelang ihm. Er kannte sich in der Filmwelt aus, und hatte gute soziale Kontakte, war beliebt. Ob er hochbegabt war/ist, weiss ich nicht sicher, aber ich habe es immer angenommen, da war einfach zu viel, was ihm gelang, ohne Anstrengung. Und ein Erwachsener. Und der ist getestet hochbegabt.

Ich selbst bin voller Defizite: verschlossen, dauert ewig bis ich bei Menschen auftaue, kann nicht einschätzen ob und wann gute Bekannte zu Freunden werden, multi-tasking geht fast gar nicht, Orientierungssinn ist inexistent, ich halte mich mathematisch nicht für ganz unbegabt, Kopfrechnen ist allerdings nichts einfaches, usw....
orangenminze hat geschrieben:Hallo zusammen,

es passt vielleicht gerade nicht ganz zum Thema, greift aber auf, dass Begabungen nicht immer sichtbar werden in Schul- oder Testsituationen. Unser Sohn hatte vor einigen Wochen die Schuluntersuchung. Ich war mit im Raum, auch wenn das von dem Gesundheitsamt Arzt nicht gern gesehen wurde, aber unser Sohn hatte mich ausdrücklich darum gebeten. Er hat zwar bei allem mitgemacht, aber war weder besonders motiviert, noch hat er sich sonderlich angestrengt. Außerdem hatte er die ganze Zeit die Hände im Mund und hat sie erst nach mehrmaliger Aufforderung des Arztes aus dem Mund genommen (macht er sonst nie beim Sprchen). Ich habe unserem Sohn angesehen, dass er die Sinnhaftigkeit dessen, was er tun sollte, nicht erkannt hat. Nach der ganzen Kiste, hat mich Sohnemann dann darüber aufgeklärt, dass er wohl arabische oder griechische Buchstaben hätte nachmalen müssen (der Arzt hatte ihm gesagt, jetzt solle er Buchtaben nachmalen, allerdings waren es keine, sondern nur verschiedene Zeichen, wie Kreis mit kleiner Öffnung etc), da er die Buchstaben nicht gekannt habe. Das hat ihn während der ganzen restlichen Zeit anscheinend sehr beschäftigt. Hör- und Mengenerkennungstest waren da längst nicht so spannend wie die Frage, was das wohl für Buchstaben waren...

lg Orangenminze
Liebe Orangenminze, deshalb zweifle ich ja auch an dem 2. Testergebniss meines Sohnes, welches besagt, dass er eben nicht hb ist. Er hat sich durch den Faktor Zeit einfach nicht unter Druck setzen lassen; da war zum Beispiel eine Aufgabe, bei der er Bildergeschichten ordnen musste. Anstatt dass er die nächste, und die nächste und die nächste geordnet hätte, um in der vorgegebenen Zeit soviele wie möglich zu ordnen, hat er sich die einzelnen Geschichten lieber im Detail angeschaut, hat sie der Psychologin im Detail erzählt, hat die Geschichten genossen, und fand sie lustig, und schaffte dadurch nicht viele, wobei aber jeder weiss, dass gerade Geschichten zu seinen Stärken gehören. Und ja, in der Schule spiegelt es sich auch nicht wieder.

Liebe Grüße an alle,
Willow77
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Re: Was ist eigentlich Hochbegabung

Beitrag von Momo »

Willow77 hat geschrieben:
Hallo Koschka, ich kenne genau 2 Menschen, die so sind wie du sie beschreibst: Der eine ist ein Kind, ein ehemaliger Schüler von mir. Alles was er anpackte gelang ihm, scheinbar ohne große Anstrengung. Ob schulisch, im Sport, handwerklich, künstlerisch, kochen, stricken, nähen, bohren, sägen, schreiben, Mathewettbewerb, Schach, Computerspiele, 4-Gewinnt, ... alles, alles, alles gelang ihm. Er kannte sich in der Filmwelt aus, und hatte gute soziale Kontakte, war beliebt. Ob er hochbegabt war/ist, weiss ich nicht sicher, aber ich habe es immer angenommen, da war einfach zu viel, was ihm gelang, ohne Anstrengung. Und ein Erwachsener. Und der ist getestet hochbegabt.
Ich denke, die Fähigkeit, dass einem alles gelingt, hat nicht mit reiner Intelligenz zu tun, sondern (vor allem) auch mit Motivation und der inneren Lebenseinstellung, dem Selbstgefühl und der eigenen Sicherheit. Ein reiner gemessener IQ- Wert sagt jedoch rein gar nichts über diese Fähigkeiten aus. Ich kenne auch Menschen, denen vieles gelingt, doch ob diese Menschen in einem IQ- Test einen hohen Wert erzielen würden, ist fraglich. Das ist genau der Punkt den ich meine, dass ein im IQ- Test gemessenes Ergebnis rein gar nichts über den "Erfolg" eines Menschen aussagt, da zum erfolreichen Handeln noch mehr Faktoren wie z.B. Eigenmotivation, innere Sicherheit etc. hinzukommen müssen. Und auch "überall erfolgreiche" Menschen werden Bereiche haben, die ihnen nicht so sehr liegen wie andere.

Momo
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Re: Was ist eigentlich Hochbegabung

Beitrag von Momo »

Willow77 hat geschrieben:
Liebe Orangenminze, deshalb zweifle ich ja auch an dem 2. Testergebniss meines Sohnes, welches besagt, dass er eben nicht hb ist. Er hat sich durch den Faktor Zeit einfach nicht unter Druck setzen lassen; da war zum Beispiel eine Aufgabe, bei der er Bildergeschichten ordnen musste. Anstatt dass er die nächste, und die nächste und die nächste geordnet hätte, um in der vorgegebenen Zeit soviele wie möglich zu ordnen, hat er sich die einzelnen Geschichten lieber im Detail angeschaut, hat sie der Psychologin im Detail erzählt, hat die Geschichten genossen, und fand sie lustig, und schaffte dadurch nicht viele, wobei aber jeder weiss, dass gerade Geschichten zu seinen Stärken gehören.
Liebe Willow77, Geschichten gehören zu den Stärken Deines Sohnes. Er hat sich dann bei dem IQ Test die Bildergeschichten ganz im Detail angeschaut, vielleicht, weil er diese so gern hat, weil er viel dazu zu sagen hat, weil er begeistert davon ist. Und genau da haken doch die IQ- Tests, oder? Warum sollte denn Dein Sohn nun nicht so begabt sein wie ein Kind, welches die Geschichten ratz fatz erzählt und vielleicht gar nicht auf die Details achtet? Hier komme auch wieder zu der Frage, was misst eigentlich ein IQ Test und kann ein solcher Wert überhaupt etwas über eine Begabung oder den Intellekt aussagen?? Sind IQ-Tests nicht schon in sich beschränkt?? Bestimmte Menschen in einer bestimmten Verfassung und Konzentration können viele Fragen schnell beantworten, doch was sagt dies aus? Ich kann Dir nur raten- lass Dich nicht verunsichern, dieser Wert sagt rein gar nichts über die Fähigkeiten Deines Sohnes aus! Die Fähigkeiten lassen sich bei keinem Menschen ganzheitlich messen und erfassen und somit mag ein IQ- Test in einigen Situationen sinnvoll sein (wenn z.B. ein Kind kognitiv völlig falsch eingeschätzt wird), doch über die vielschichtigen Begabungen eines Menschen sagt ein IQ- Test meiner Meinung nach wenig aus, bzw. kann der gemessene Wert auch irreführend sein.

Momo
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Re: Was ist eigentlich Hochbegabung

Beitrag von Maca »

Ich glaube das grösste Problem bei standardisierten IQ Tests ist das Phänomen,daß besonders sensible Menschen immer massiv auf der Beziehungsebene reagieren und somit die Gefahr besteht das Ergebnis zu verfälschen.
Ein kurzer fragender Blick,ein kaum wahrnehmbares Innehalten beim Reden,ein Aufflackern von Ungeduld......viele Kinder nehmen während der Testung noch eine Menge anderes wahr und stehen dann unverhältnismäßig unter Stress.
Stress verfälscht ein Ergebnis.
Eigentlich wird dann dieses ˋMehr´ defizitär betrachtet und ein abgebrühteres Kind ist klar im Vorteil.
Uuuuuunnnndddd zu viel Kreativität..........?
nööööö,GAR nicht gut! :?
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Re: Was ist eigentlich Hochbegabung

Beitrag von Rabaukenmama »

Maca hat geschrieben:Ich glaube das grösste Problem bei standardisierten IQ Tests ist das Phänomen,daß besonders sensible Menschen immer massiv auf der Beziehungsebene reagieren und somit die Gefahr besteht das Ergebnis zu verfälschen.
Ein kurzer fragender Blick,ein kaum wahrnehmbares Innehalten beim Reden,ein Aufflackern von Ungeduld......viele Kinder nehmen während der Testung noch eine Menge anderes wahr und stehen dann unverhältnismäßig unter Stress.
Stress verfälscht ein Ergebnis.
Eigentlich wird dann dieses ˋMehr´ defizitär betrachtet und ein abgebrühteres Kind ist klar im Vorteil.
Uuuuuunnnndddd zu viel Kreativität..........?
nööööö,GAR nicht gut! :?
Ganz so krass sehe ich es nicht. Es sind ja etliche Kinder (und auch Erwachsene) die auf Grund des von Dir beschriebenen Bildes bei IQ-Tests schlechter abschneiden als es ihrer eigentlichen Leistungsfähigkeit entsprechen würde. Aber die Tests werden auf Grund des Flynn-Effektes seit Jahren immer wieder so angepasst, dass 100 der Durchschnittwert bleibt und die Schwelle zur Hochbegabung bei 130 liegt. Sprich: würden alle getesteten Personen ihr volles Potential zeigen dann hätten wir plötzlich deutlich mehr als 2% HBs was automatisch wieder zu einer Anpassung des Wertes führen würde.

Anders gesagt: verfälschte Ergebnisse sind "einberechnet". Und Personen, die ihre Konzentration bündeln und Nebengeschehen wegblenden können sind bei JEDEM Test im Vorteil. Auch bei reinem abfragen von (Lern-)Wissen, Rechaufgaben u..ä.
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Re: Was ist eigentlich Hochbegabung

Beitrag von Maca »

HB ist also nur,wer im IQTest die besten Nerven hat.Wenn das zu viele werden,wird die Ànforderung´ halt durch Anpassung nach oben geschraubt ,um die statistischen 2 % zu halten und den elitären Status zu sichern 8-) .

So habe ich deine Worte nun gedeutet @Rabaukenmutter, :D !
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Re: Was ist eigentlich Hochbegabung

Beitrag von Maca »

Nein,Spaß beiseite,
ich glaube was man nun mal eindeutig sagen kann ist,daß ein IQ Test immer noch die zuverlässigste Aussage über eine generelle,kognitive, gesellschaftlich kompatible Leistungsfähigkeit gibt.
Was der Einzelne daraus macht und machen kann,hängt dann wieder von zahlreichen anderen Faktoren ab,banal aber wahr! :D
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