Testen oder nicht?
Verfasst: Sa 1. Okt 2005, 01:02
Hallo, ich bin ganz neu und erhoffe mir Rat und Hilfe (wie so viele).
Ich weiß, dass man keine Ferndiagnosen stellen kann. Aber hier sind so viel Erfahrene, dass mir vielleicht eine Antwort helfen kann, die Entscheidung zu treffen, ob wir unsere 8-jahrige Tochter testen lassen sollen oder nicht.
Sie findet die Schule (2. Kl.) langweilig. Von Einschulung an (mit genau 7).
Sie brachte sich das Lesen selbst bei (aber eben erst? oder schon? mit 6).
Vielleicht auch früher, wir wissen es nicht, weil sie sich immer ganz sicher sein muss, dass sie bestimmte Sachen "richtig" beherrscht.
Als wir ganz erstaunt und sehr stolz darüber waren, gruben wir in unseren Erinnerungen und stellten Folgendes fest:
Mit ca. 3 zeigte sie mit ihren Fingern die Buchstaben ihres Namens auf der PC-Tastatur und sagte "das bin ich".
Wir hakten das eben einfach als Zufall ab.
Im selben Alter wollte sie immer und immer wieder eine bestimmte Geschichte hören (ca. 6 DIN A 4 Seiten). Sie konnte die komplette G. auswendig und wir "experimentierten" mit ihr, indem wir ein beliebiges Wort beim Vorlesen ausließen. Sie ersetzte es ohne Mühe. Egal, welches Wort.
Aber haben nicht alle Kinder ein gutes Kurzzeitgedächnis?
Mit ca. 4 1/2 - 5 hielt sie zwischendurch dann auch bei einer Freundin kleine Vorträge über Insekten. Oder uns erklärte sie einmal auf die Bemerkung, der Durchfall kommt vielleicht von falscher Ernährung, dass das nicht gehen kann, weil Nahrung so und so viele Tage durch den Darm braucht.
Das war aber alles zu einer Zeit, als wir ihr ständig Kinderlexika vorlesen sollten.
Oder sie fragte mal ganz nebenbei, wo ist links - wo ist rechts?. Ich sagte es ihr einmal. Sie konnte ab da links und rechts.
Beim Eignungstest zur Kann-Einschulung war man erstaunt darüber, dass sie darum bat, nicht die linke oder rechte Hand zu heben, sondern lieber "links, rechts" sagen wollte.
Nach dem Eignungstest wurde mir geraten, sie noch nicht in die Schule zu schicken, damit sie eben noch 1 "Spieljahr" hat. Ich war damit einverstanden, weil ich ihr Sozialverhalten auch noch nicht für gut genug entwickelt hielt. Sie spielte und spielt auch heute lieber mit älteren Kindern, kann überhaupt nicht verlieren, ist fremden Kindern gegenüber absolut kontaktscheu, Stubenhocker.
Mit 6 machte sie ihr "Seepferdchen" mit großer Mühe und Druck, weil sie mal einen Unfall hatte, der leider die Folge Angst vor Wasser hatte. Sie schaffte es ganz toll und war auch stolz. Wir auch. Am Tag des Bestehens und nach Erhalt der Urkunde, tat sie so, als wäre sie noch nie im Wasser gewesen. Seitdem kann sie nicht mehr schwimmen. Sagt sie.
Die Vorfreude auf die Schule war groß, besonders nach Erlernen des Lesens.
Die Hänseleien der anderen Kinder waren leider nicht so toll, sie verstand einfach nicht, warum sie lesen kann und andere nicht. Und warum die Kinder so gemein sind.
Lehrergespräch nach drei Wochen Schule, weil sie ständig weinte und sagte, die Schule ist so langweilig und sie ist so enttäuscht. Dort wurde uns mitgeteilt, dass es ja schön für uns ist, wir uns doch freuen sollten, wenn unser Kind so klasse ist. (Wir hatten den Eindruck, die Lehrer empfanden uns als "Eislaufeltern" und verstehen überhaupt nicht, was uns eigentlich bewegt).
Sie bekam zwischendurch immer mal Extrablätter, die ihr auch einigen Spass machten, aber dann doch schnell langweilten.
Jetzt ist sie in der 2. Kl. und macht nur noch das Nötigste. Fordert nichts, meldet sich wenig. Wir müssen ihr alle Infos über die Schule aus der Nase ziehen. "Alles ist pippi-einfach". Zu Hause liest sie ein 100 Seiten Buch in 2 Stunden. Und hat jetzt Junior-Sudokus entdeckt.
Kurzgespräch mit Lehrer: Ihr Kind ist guter Durchschnitt mit sehr guten Lesefähigkeiten.
Wir haben das Gefühl, dass sie unterfordert ist, wissen aber nicht, ob das gerechtfertigt ist.
Kann jemand helfen?
Ich weiß, dass man keine Ferndiagnosen stellen kann. Aber hier sind so viel Erfahrene, dass mir vielleicht eine Antwort helfen kann, die Entscheidung zu treffen, ob wir unsere 8-jahrige Tochter testen lassen sollen oder nicht.
Sie findet die Schule (2. Kl.) langweilig. Von Einschulung an (mit genau 7).
Sie brachte sich das Lesen selbst bei (aber eben erst? oder schon? mit 6).
Vielleicht auch früher, wir wissen es nicht, weil sie sich immer ganz sicher sein muss, dass sie bestimmte Sachen "richtig" beherrscht.
Als wir ganz erstaunt und sehr stolz darüber waren, gruben wir in unseren Erinnerungen und stellten Folgendes fest:
Mit ca. 3 zeigte sie mit ihren Fingern die Buchstaben ihres Namens auf der PC-Tastatur und sagte "das bin ich".
Wir hakten das eben einfach als Zufall ab.
Im selben Alter wollte sie immer und immer wieder eine bestimmte Geschichte hören (ca. 6 DIN A 4 Seiten). Sie konnte die komplette G. auswendig und wir "experimentierten" mit ihr, indem wir ein beliebiges Wort beim Vorlesen ausließen. Sie ersetzte es ohne Mühe. Egal, welches Wort.
Aber haben nicht alle Kinder ein gutes Kurzzeitgedächnis?
Mit ca. 4 1/2 - 5 hielt sie zwischendurch dann auch bei einer Freundin kleine Vorträge über Insekten. Oder uns erklärte sie einmal auf die Bemerkung, der Durchfall kommt vielleicht von falscher Ernährung, dass das nicht gehen kann, weil Nahrung so und so viele Tage durch den Darm braucht.
Das war aber alles zu einer Zeit, als wir ihr ständig Kinderlexika vorlesen sollten.
Oder sie fragte mal ganz nebenbei, wo ist links - wo ist rechts?. Ich sagte es ihr einmal. Sie konnte ab da links und rechts.
Beim Eignungstest zur Kann-Einschulung war man erstaunt darüber, dass sie darum bat, nicht die linke oder rechte Hand zu heben, sondern lieber "links, rechts" sagen wollte.
Nach dem Eignungstest wurde mir geraten, sie noch nicht in die Schule zu schicken, damit sie eben noch 1 "Spieljahr" hat. Ich war damit einverstanden, weil ich ihr Sozialverhalten auch noch nicht für gut genug entwickelt hielt. Sie spielte und spielt auch heute lieber mit älteren Kindern, kann überhaupt nicht verlieren, ist fremden Kindern gegenüber absolut kontaktscheu, Stubenhocker.
Mit 6 machte sie ihr "Seepferdchen" mit großer Mühe und Druck, weil sie mal einen Unfall hatte, der leider die Folge Angst vor Wasser hatte. Sie schaffte es ganz toll und war auch stolz. Wir auch. Am Tag des Bestehens und nach Erhalt der Urkunde, tat sie so, als wäre sie noch nie im Wasser gewesen. Seitdem kann sie nicht mehr schwimmen. Sagt sie.
Die Vorfreude auf die Schule war groß, besonders nach Erlernen des Lesens.
Die Hänseleien der anderen Kinder waren leider nicht so toll, sie verstand einfach nicht, warum sie lesen kann und andere nicht. Und warum die Kinder so gemein sind.
Lehrergespräch nach drei Wochen Schule, weil sie ständig weinte und sagte, die Schule ist so langweilig und sie ist so enttäuscht. Dort wurde uns mitgeteilt, dass es ja schön für uns ist, wir uns doch freuen sollten, wenn unser Kind so klasse ist. (Wir hatten den Eindruck, die Lehrer empfanden uns als "Eislaufeltern" und verstehen überhaupt nicht, was uns eigentlich bewegt).
Sie bekam zwischendurch immer mal Extrablätter, die ihr auch einigen Spass machten, aber dann doch schnell langweilten.
Jetzt ist sie in der 2. Kl. und macht nur noch das Nötigste. Fordert nichts, meldet sich wenig. Wir müssen ihr alle Infos über die Schule aus der Nase ziehen. "Alles ist pippi-einfach". Zu Hause liest sie ein 100 Seiten Buch in 2 Stunden. Und hat jetzt Junior-Sudokus entdeckt.
Kurzgespräch mit Lehrer: Ihr Kind ist guter Durchschnitt mit sehr guten Lesefähigkeiten.
Wir haben das Gefühl, dass sie unterfordert ist, wissen aber nicht, ob das gerechtfertigt ist.
Kann jemand helfen?