Hallo,
bei meiner Kleinen wurden Auditive Verarbeitungs und Wahrnehmungsstörungen festgestellt. In den Untersuchungen war auch ein Intilligenztest enhalten. Der zeigt eine Hochbegabung, zumindest in Teilbereichen. In anderen Bereichen, aufgrund ihrer Ohren Probleme, hat sie schlechter abgeschnitten.
Kennt jemand diese Problematik? Wie kann ich mein Kind am besten fördern? Wir haben aufgrunddessen doch große Probleme in der Schule.
Ihr Selbstwertgefühl ist sehr schlecht, sie sieht oft nur das negative.
Wir machen Ergotherapie und ich versuche sie immer wieder aufzubauen und mache ihr die guten Seiten sichtbar, wenn für sie wieder alles und alle schlecht und doof sind. (Allerdings ist das ziemlich anstrengend)
Kann mir jemand von ähnlichen Erfahrungen berichten?
Gruß
Sophie98
HB und AVWS
Re: HB und AVWS
Liebe Sophie 98
drück mal deine Tochter ganz fest an dich. Es ist nicht leicht, dem Unterricht zu folgen, wenn alle Informationen nur so vorbeischwirren, der Banknachbar raschelt und die eigene Fantasie immer wieder mit neuen Geschichten lockt. Am Ende der Stunde sind die wichtigsten Dinge nicht aufgenommen und wieder stimmt was nicht. So ist es auf jeden Fall unserem Sohn ergangen.
Einige kleine Tips: Immer wieder mit den Lehrern sprechen und sicher stellen, dass sie verstanden haben, dass ein Kind mit einer auditiven Wahrnehmungsproblematik spezielle Hilfe braucht. Sei es zB. In der ersten Reihe sitzen ( leider auch wenn's für deine Tochter ungemütlich ist) alle Aufgaben schriftlich geben und am Ende der Stunde kontrollieren , ob alles Wichtige aufgeschrieben ist. Nie neben ein Kind setzen, das unruhig ist, viel flüstert oder sonst wie überaktiv. Während dem Unterricht das Kind immer wieder persönlich ansprechen und es wieder in den Unterricht einbeziehen. (Kinder mit AVWS tendieren dazu, mit den Gedanken wegzuschweifen)
Und zuhause: nie zuviele Aufforderungen auf einmal aussprechen (war sehr schwierig für mich!) am Arm berühren. Loben loben loben, meist sind Kinder im visuellen Bereich sehr clever, das betonen.
Egal welche Terapie wir (leider) machten, am meisten hat es ihm etwas gebracht, wenn jemand ausserhalb der Familie Zeit für ihn hatte, um mit ihm über die Aufgaben zu sprechen. Auch Klavierspielen war eine gute Übung, obwohl er es bald wieder aufgab. Ansonsten hilft alles, was nichts mit der Schule aber mit Bewegung und Fantasie (Theater, Sport, Chor ) zu tun hat
Mein Sohn hat immer gesungen während er Aufgaben machte, tut das deine Kleine auch?
Inzwischen ist er übrigens ein quicklebendiger 16 jähriger, und oh Wunder, er geht immer noch gerne zur Schule.
Ich würde mich freuen, zu erfahren, wie es bei euch weiter geht.
mit lieben Grüssen
Judith
drück mal deine Tochter ganz fest an dich. Es ist nicht leicht, dem Unterricht zu folgen, wenn alle Informationen nur so vorbeischwirren, der Banknachbar raschelt und die eigene Fantasie immer wieder mit neuen Geschichten lockt. Am Ende der Stunde sind die wichtigsten Dinge nicht aufgenommen und wieder stimmt was nicht. So ist es auf jeden Fall unserem Sohn ergangen.
Einige kleine Tips: Immer wieder mit den Lehrern sprechen und sicher stellen, dass sie verstanden haben, dass ein Kind mit einer auditiven Wahrnehmungsproblematik spezielle Hilfe braucht. Sei es zB. In der ersten Reihe sitzen ( leider auch wenn's für deine Tochter ungemütlich ist) alle Aufgaben schriftlich geben und am Ende der Stunde kontrollieren , ob alles Wichtige aufgeschrieben ist. Nie neben ein Kind setzen, das unruhig ist, viel flüstert oder sonst wie überaktiv. Während dem Unterricht das Kind immer wieder persönlich ansprechen und es wieder in den Unterricht einbeziehen. (Kinder mit AVWS tendieren dazu, mit den Gedanken wegzuschweifen)
Und zuhause: nie zuviele Aufforderungen auf einmal aussprechen (war sehr schwierig für mich!) am Arm berühren. Loben loben loben, meist sind Kinder im visuellen Bereich sehr clever, das betonen.
Egal welche Terapie wir (leider) machten, am meisten hat es ihm etwas gebracht, wenn jemand ausserhalb der Familie Zeit für ihn hatte, um mit ihm über die Aufgaben zu sprechen. Auch Klavierspielen war eine gute Übung, obwohl er es bald wieder aufgab. Ansonsten hilft alles, was nichts mit der Schule aber mit Bewegung und Fantasie (Theater, Sport, Chor ) zu tun hat
Mein Sohn hat immer gesungen während er Aufgaben machte, tut das deine Kleine auch?
Inzwischen ist er übrigens ein quicklebendiger 16 jähriger, und oh Wunder, er geht immer noch gerne zur Schule.
Ich würde mich freuen, zu erfahren, wie es bei euch weiter geht.
mit lieben Grüssen
Judith
Re: HB und AVWS
Hallo,
es gibt eine spezielle Therapie. Leider noch nicht weit verbreitet.
auditive visuelle Wahrnehmungsförderung
Schau mal unter www.avwf.de
Grüsse
es gibt eine spezielle Therapie. Leider noch nicht weit verbreitet.
auditive visuelle Wahrnehmungsförderung
Schau mal unter www.avwf.de
Grüsse
Re: HB und AVWS
da wuerd ich dir SI nahelegen - sensorische integration.
google mal dazu. das passt eigentlich genau.
die anderen tipps fand ich auch sehr gut.
und musikschule - aber ein leise, zarte, zurueckhaltende lehrerin, einzelunterricht oder 2 kinder, eher asiatische lehrerin, geige oder klavier.
meine tochter ist zwar sicher "normal" in sachen hoeren, aber sie ist im vergleich zu anderen kindern doch sehr geraeuschempfindlich, will es einfach leiser als die anderen. ich nehm sehr ruecksicht darauf. ist nicht immer leicht. wahrscheinlich wird sie deshalb auch in eine montessorischule gehen.
lg
liz
google mal dazu. das passt eigentlich genau.
die anderen tipps fand ich auch sehr gut.
und musikschule - aber ein leise, zarte, zurueckhaltende lehrerin, einzelunterricht oder 2 kinder, eher asiatische lehrerin, geige oder klavier.
meine tochter ist zwar sicher "normal" in sachen hoeren, aber sie ist im vergleich zu anderen kindern doch sehr geraeuschempfindlich, will es einfach leiser als die anderen. ich nehm sehr ruecksicht darauf. ist nicht immer leicht. wahrscheinlich wird sie deshalb auch in eine montessorischule gehen.
lg
liz
Re: HB und AVWS
Vielen Dank für die Antworten. Es tut gut zu merken, das man mit dem Problem nicht allein ist.
Meine Kleine war im Kindergarten schon anders als andere Kinder. Sie war stets auf die Erzieherin fixiert, liebte es allein oder nur mit einer Freundin in einer Ecke Ihrer Gruppe zu spielen. Richtig integriert war sie jedoch eigentlich nie. Damals wußten wir nicht warum sie " anders" war. Erst in der Schule hat die Klassenlehrerin uns darauf aufmerksam gemacht, das sie Probleme mit den Hören hätte. Jetzt in der 3. Klasse ist es leider erst richtig diagnostiziert worden. Meines Erachtens zu spät, da die Schulprobleme schon gewaltig waren. Die Lehrerin versucht sie entsprechend zu behandeln. Aber sie ist immer noch ein Einzelkämpfer. Hat nur eine gute Freundin. Da sie viel über die Mimik abliest, wenn sie es nicht hört, resultieren daraus leider sehr oft Misverständnisse.
Wir machen jetzt Ergotherapie, und ich versuche in Heimarbeit die Crahmer Therapie zu machen, damit sie in Deutsch weiterkommt.
Ansonsten versuche ich ihr Selbstwertgefühl immer wieder aufzubauen
und sie so viel es geht zu loben. Was allerdings ziemlich anstrengend sein kann.
Sitzen tut sie in der 1. Reihe und momentan hat sie wieder viel Spaß an der Schule. Leider war das vor einer Woche nicht so, da sie gehänselt wurde von der gesamten Klasse. Aber die Lehrerin hat das angeblich wieder in den Griff bekommen.
Wenn es meiner Kleinen gut geht, singt sie auch viel. Leider fehlt ihr das Rhytmusgefühl. Sie hat auch mal versucht Blockflöte zu spielen. Leider klappt das nicht, weil ihre kleinen Finger krumm sind.
Es ist so viel, was momentan auf uns einfließt, das ich manches Mal an meine Grenzen stoße.
Liebe Grüße
Sophie 98
Meine Kleine war im Kindergarten schon anders als andere Kinder. Sie war stets auf die Erzieherin fixiert, liebte es allein oder nur mit einer Freundin in einer Ecke Ihrer Gruppe zu spielen. Richtig integriert war sie jedoch eigentlich nie. Damals wußten wir nicht warum sie " anders" war. Erst in der Schule hat die Klassenlehrerin uns darauf aufmerksam gemacht, das sie Probleme mit den Hören hätte. Jetzt in der 3. Klasse ist es leider erst richtig diagnostiziert worden. Meines Erachtens zu spät, da die Schulprobleme schon gewaltig waren. Die Lehrerin versucht sie entsprechend zu behandeln. Aber sie ist immer noch ein Einzelkämpfer. Hat nur eine gute Freundin. Da sie viel über die Mimik abliest, wenn sie es nicht hört, resultieren daraus leider sehr oft Misverständnisse.
Wir machen jetzt Ergotherapie, und ich versuche in Heimarbeit die Crahmer Therapie zu machen, damit sie in Deutsch weiterkommt.
Ansonsten versuche ich ihr Selbstwertgefühl immer wieder aufzubauen
und sie so viel es geht zu loben. Was allerdings ziemlich anstrengend sein kann.
Sitzen tut sie in der 1. Reihe und momentan hat sie wieder viel Spaß an der Schule. Leider war das vor einer Woche nicht so, da sie gehänselt wurde von der gesamten Klasse. Aber die Lehrerin hat das angeblich wieder in den Griff bekommen.
Wenn es meiner Kleinen gut geht, singt sie auch viel. Leider fehlt ihr das Rhytmusgefühl. Sie hat auch mal versucht Blockflöte zu spielen. Leider klappt das nicht, weil ihre kleinen Finger krumm sind.
Es ist so viel, was momentan auf uns einfließt, das ich manches Mal an meine Grenzen stoße.
Liebe Grüße
Sophie 98
Re: HB und AVWS
[quote=sophie98,28.11.2006 , 10:46]
Kennt jemand diese Problematik? Wie kann ich mein Kind am besten fördern? Wir haben aufgrunddessen doch große Probleme in der Schule.
Ihr Selbstwertgefühl ist sehr schlecht, sie sieht oft nur das negative.
[/quote]
Schau mal bei der Uni Ulm vorbei. Die haben eine detailierte Begabungsdiagnostik und Beratung entwickelt.
http://www.informatik.uni-ulm.de/t3-sfp ... abung.html
Kennt jemand diese Problematik? Wie kann ich mein Kind am besten fördern? Wir haben aufgrunddessen doch große Probleme in der Schule.
Ihr Selbstwertgefühl ist sehr schlecht, sie sieht oft nur das negative.
[/quote]
Schau mal bei der Uni Ulm vorbei. Die haben eine detailierte Begabungsdiagnostik und Beratung entwickelt.
http://www.informatik.uni-ulm.de/t3-sfp ... abung.html
Re: HB und AVWS
Hallo Sophie, ich bin zwar spaet dran, aber eines wollte ich noch dazuschreiben: Kinder (und Erwachsene), die irgendwelche Lern/koerperliche Schwaechen und Hochbegabugn zeigen, kompensieren gerne ihre Schwaechen, und tun das oft sehr erfolgreich. An vielen Tagen, wenn es mit der Kompensation klappt, fuehlen sie sich dann gut, erfolgreich usw, aber sobald sie einen schlechteren Tag haben, wird das oft zum Standard gesetzt ("das ist so, wie ich wirklich bin, die guten Tage sind nur Glueck") und das Selbstbewusstsein geht in den Keller. Amerikanische Forscher haben diesem Phaenomen den Namen "Impostor syndrome" gegeben, ein Zustand, in dem man glaubt, man sei eigentlich gar nicht das, was andere in einem sehen, oder, man erreiche Erfolg nur durch Glueck, aber ganz sicher nicht durch Faehigkeit.
Klar, dass das zu Frust fuehrt.
Was Du - je nach Alter - mit Deinem Kind tun koenntest, ist, dass Ihr darueber redet. Dass Ihr betont, was sie gut kann, und diese Staerken benutzt um die Schwaechen anzugreifen. Mit der Therapie von auditiver Wahrnehmungsstoerung bin ich nicht so vertraut, mein Juengster hatte visuelle solche und war 1/2 Jahr in Therapie, und bekommt jetzt auch Ergo (und das eben auch als hochbegabtes Kind)
Was wirklich wichtig ist, ist, ihre Staerken rauszustellen - die sind wirklich da und sie muss sie benutzen und Vertrauen in sich selbst bekommen (So wie Du das ja auch versuchst) Auf der anderen Seite sehe ich auch kein Problem darin, ihr die Schwaeche zu erklaeren, so dass sie nicht immer den "Fehler" bei sich selbst generell sucht sondern eine Idee hat, was eigentlich los ist.
Liebe Gruesse von Sylvia
Klar, dass das zu Frust fuehrt.
Was Du - je nach Alter - mit Deinem Kind tun koenntest, ist, dass Ihr darueber redet. Dass Ihr betont, was sie gut kann, und diese Staerken benutzt um die Schwaechen anzugreifen. Mit der Therapie von auditiver Wahrnehmungsstoerung bin ich nicht so vertraut, mein Juengster hatte visuelle solche und war 1/2 Jahr in Therapie, und bekommt jetzt auch Ergo (und das eben auch als hochbegabtes Kind)
Was wirklich wichtig ist, ist, ihre Staerken rauszustellen - die sind wirklich da und sie muss sie benutzen und Vertrauen in sich selbst bekommen (So wie Du das ja auch versuchst) Auf der anderen Seite sehe ich auch kein Problem darin, ihr die Schwaeche zu erklaeren, so dass sie nicht immer den "Fehler" bei sich selbst generell sucht sondern eine Idee hat, was eigentlich los ist.
Liebe Gruesse von Sylvia