schulstart mit fast 6 jähriger

Probleme und Lösungen für den Schulalltag
elboku
Dauergast
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Re: schulstart mit fast 6 jähriger

Beitrag von elboku »

Hi,

neben der Beratung würd ich auch mit dem Kind ein Abkommen treffen. Wenn sie wirklich so genau weiß was sie will und es auch versteht, würd ich mir ihr ausmachen, dass sich auch wie ein Schulkind verhalten soll. Also keine "blöden" Antworten mehr und weniger diskutieren über Arbeitsaufträge. Weiters soll sie sich bemühen schneller zu sein.

Wenn du magst, kannst du ihr auch anbieten beim Ausmalen zu helfen ;) Das kann sehr motivieren...

Alles Gute!
Lisa
alibaba

Re: schulstart mit fast 6 jähriger

Beitrag von alibaba »

@Charlotte

Es geht nicht um mich, es geht um das Problem des Ausgangsthreads. Da haben nun Mama und Tochter ein handfestes Problem. Das liegt nicht zwangsläufig am Alter des Kindes sondern am Verhalten des Kindes. Es ist einfach nicht schulreif. Ich möchte nicht wissen, was, vor der Einschulung, an Argumenten von beiden Seiten gekommen ist. Man schult ja nicht einfach mal so ein, sondern bespricht sich. Zumindest ich habe das damals gemacht und mir Rat geholt. Und allen denen ich begegnet bin, haben genau das Problem angesprochen, was jetzt passiert ist.

Schule befindet Kind für nicht schulreif, es soll runter. Die Ausgangslage eines Kann-Kindes ist eine ganz andere, als die einen Muss-Kindes, auch wenn dazwischen eben nur ein paar Tage liegen. Bei meinen Kindern sind das 3 Wochen. ;) Und ich muss dazu sagen, die Schulreife wird hier im letzten Kigajahr gut trainiert. Ich kann jetzt nicht beurteilen, wie das in anderen Kigas gehandhabt wird, aber hier wird er Finger durchaus in die Wunde gelegt und rechtzeitig vorher aufgezeigt wo Probleme entstehen könnten.

Ich kenne, persönlich, so einen ähnlichen Fall. Das Kind hat dann eine Klasse wiederholt und war auf 3 verschiedenen Schulen. Mittlerweile auf einer für "schwierige" Kinder. Dumm ist das Kind nicht. Der erste IQ-Test zeigte eine HB, der zweite dann zwar nicht mehr, aber immer noch gut. Um jedes Kind ist es schade.

VG
alibaba

Re: schulstart mit fast 6 jähriger

Beitrag von alibaba »

Maca hat geschrieben: Ich verstehe einfach nicht, warum Grundschulpädagogen renitente Kinder nicht einfach in Ruhe lassen können.
Nun, es gibt ja immer zwei Seiten der Medaille.

Menschen die renitent sind, nerven. und da stellt sich die Frage, in wie weit das noch fair gegenüber Anderen ist, wenn man ständig mit diesen renitenten Menschen sich auseinander setzen muss und dabei der Rest nicht mehr zur Beachtung kommt. Schule ist Gemeinschaft. Und in einer Gemeinschaft hat kein Ausreißer Platz. egal, welcher Art. Will man das bewusst in Kauf nehmen, dann sind das spezielle Unterrichtsformen, Inklusion.

Kinder, die im System nicht funktionieren, mögen sie noch so klug sein, sind schwierig. Meine Tochter sitzt aktuell neben einem durchaus klugen Jungen. aber neben dem will keiner sitzen. Der kann sich nicht benehmen. der redet rein, der macht ständig Unfug (streut Satz in die Trinkflaschen von Anderen), weiß alles besser - er lässt den anderen keine Chance. Das geht nicht. Lehrer sollen unterrichten - alle Schüler und sich nicht nur fokussieren auf einen. Und es geht um Respekt. Will ich Respekt für mich, muss ich Respekt auch selber zeigen. Ein hoher IQ ist keine Entschuldigung für sozial unkompetentes Verhalten. Studien zeigend das auch nicht. Ein hoher IQ ist sehr wohl kompatibel mit sozialverträglichen Handlungen. Und genau die erwarte ich von einem Schulkind.

VG
Maca
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Re: schulstart mit fast 6 jähriger

Beitrag von Maca »

alibaba,
Ich empfinde gerade an den Grundschulen herrscht ein überambitionierter Missionierungseifer.
ALLE Kinder müssen erstmal die Pflichtaufgaben erledigen, auch die Kinder, die diese Form der Didaktik nicht brauchen.
Warum soll ein Kind einsehen, dass es sich erst den Zahlenraum bis 20 erschließen soll, wenn sein Zahlenverständnis schon viel weiter geht. Wenn ein Kind sich verweigert und die Lehrer wissen , wie fit das Kind ist, warum muss es dann trotzdem stupide Zahlen aufschreiben?
Meiner Erfahrung nach leidet das Klassenklima immer am meisten, wenn man diesen Kindern überhaupt erst den Raum gibt sich zu produzieren. Wenn man sie in Ruhe ließe, stören sie oft nicht und wenn doch, müssen sie als Konsequenz halt doch ran! :mrgreen:
Ein Kind, dass diskutiert, ist noch nicht schulreif?
Das ist doch ein wesentlicher Charakterzug, es geht doch eher darum diesen in Bahnen zu lenken, der andere nicht einschränkt.
Renitenz generell so abzuwerten, geht für mich einfach in die Richtung, sich anstrengende Kinder so lange wie möglich vom Hals zu halten.
Intelligente Kinder sind natürlich besonders gut befähigt Regeln, deren Sinn sie einsehen, auch einzuhalten.
Aber Arbeitsaufträge zu verweigern, weil das Kind die didaktische Absicht hinter diesem durchschaut hat und erkannt hat, dass die Ausführung ihm nichts bringt, halte ich für absolut legitim.
Wir wollen doch selbst denkende starke Individuen, oder nicht? ;)
charlotte12
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Re: schulstart mit fast 6 jähriger

Beitrag von charlotte12 »

Die Ausgangslage eines Kann-Kindes ist eine ganz andere, als die einen Muss-Kindes, auch wenn dazwischen eben nur ein paar Tage liegen.
Genau das finde ich so unfair - bei Kind 1 mit Geburtstermin 30.9., das zwei Wochen vor dem errechneten Termin auf die Welt kam, sagt kein Mensch etwas, wenn es bei Schulbeginn noch nicht perfekt "funktioniert". Bei Kind 2 mit Geburtstermin 1.10., das zehn Tage übertragen wurde, wird bei Auffälligkeiten jeder Art sofort gesagt, klar, das arme Kind wurde zu früh eingeschult, böse, böse Eltern. Wieso ist die Ausgangslage bei Kind 1 anders als bei Kind 2?
Ich kenne, persönlich, so einen ähnlichen Fall. Das Kind hat dann eine Klasse wiederholt und war auf 3 verschiedenen Schulen. Mittlerweile auf einer für "schwierige" Kinder. Dumm ist das Kind nicht. Der erste IQ-Test zeigte eine HB, der zweite dann zwar nicht mehr, aber immer noch gut. Um jedes Kind ist es schade.
Und wenn das Kind ein Jahr später eingeschult worden wäre, wäre es jetzt ein braves, angepasstes Kind mit guten Noten?

Bei uns läuft zum Glück (bisher...) alles super, dummerweise erzählt unsere Tochter überall strahlend herum, dass sie jetzt in der Schule ist und noch fünf ist. Der letzte anklagende Blick in meine Richtung a la "armes Kind mit geraubter Kindheit" ist gerade mal eine Stunde her... Wäre sie etwas zu früh im September geboren worden, wäre sie, klarer Fall, als Pflicht-Kind eingeschult worden, von allen gesellschaftlich akzeptiert.

Meine Tochter erzählt viel von der Schule, von älteren Mitschülern, teilweise 7, die keine Hausaufgaben machen, unverschämt den Lehrern gegenüber sind, völlig verschusselt sämtliche Zettel verlieren usw. Es kann sein, dass Ellis Tochter ein Jahr später weniger diskussionsfreudig und mal-unlustig gewesen wäre, es kann aber auch sein, dass sie noch viel stärker unterfordert gewesen wäre und sich, älter und mutiger geworden, völlig verweigert hätte. Vorteil wäre dann zumindest gewesen, dass die Vorwürfe ausgeblieben wären. Fast 6 - wenn es wirklich an der Reife liegt, dann wird es sich doch das nächste halbe Jahr legen. Ausschulung gegen den Willen des Kindes stelle ich mir traumatisch vor, hat was von Sitzenbleiben. Ich würde kämpfen, mit meinem Kind nochmals reden und versuchen, die Sache auszusitzen. Solange das Kind unbedingt in der Schule bleiben will. Bzw. wirklich eine andere Schule/Klasse o.ä. suchen, sofern das geht - denn mit einem Lehrer, der der Meinung ist, dass das nichts wird, wird es auch nichts, self-fulfilling prophecy und so.
Rabaukenmama
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Re: schulstart mit fast 6 jähriger

Beitrag von Rabaukenmama »

Ich sehe 2 Seiten. Von der Grundeinstellung bin ich bei Maca und finde ungerecht, was für ein Unterschied zwischen einem KANN-Kind und einem MUSS-Kind häufig gemacht wird.

Es kommt jedoch sehr wohl darauf an, welche Schule das Kind besucht. In einer Regelschule mit bis zu 28 Kindern auf eine Lehrperson ist es für diese schwieriger, "Extrawürste" von Kindern durchgehen zu lassen, als bei einem besseren Betreuungsschlüssel und Lehrpersonen, die nicht hauptsächlich pädagogisch sondern auch in hohem Maß psychologisch ausgebildet sind. Klar gibt es auch positive Beispiele von Lehrern, die bei einer großen Klasse individuell auf jedes Kind eingehen können und auch mit "renitenten" Kindern gut zurechtkommen. Aber das sind (zumindest im Regelschulbetrieb) leider nicht so viele und ich glaube schon, dass es mehr sein KÖNNTEN.

Hier gehören insgesamt bessere Voraussetzungen geschaffen und das obliegt hauptsächlich der Politik im Sinne von "Wie viel Geld wird in die Hand genommen um eine hochwertiges Schulsystem zu schaffen, welches dem Großteil der Kinder (und Lehrer) gerecht wird?"

Mein Sohn ist auch ein renitentes Kind. Da er regulär mit 6 1/2 Jahren eingeschult wurde und seine Klasse außerdem eine Integrationsklasse ist, spricht bei ihm keiner von Ausschulung. Ich habe den Eindruck dass die Lehrerinnen (2er Team) mit seiner Art und auch seiner Unreife recht gut umgehen können.

Im Hort schaut es leider anders aus. Dort verweigert er, Hausübung zu machen, und zeigt aggressives Verhalten gegenüber anderen Kindern. Mir wurde wieder einmal nahe gelegt, mit ihm zu sprechen "dass das so nicht sein darf!". Habe ich als brave Mutter natürlich gemacht. Was kam heraus? Kein Mensch hat gefragt WARUM mein Sohn in der jeweiligen Situation so wütend geworden war. Ich war die erste, die es sich angehört hat. Ich habe nicht etwa wahnsinnig viel Verständnis dass mein Sohn ein anderes Kind schlägt, weil dieses ihn auslacht. Da ist es wirklich wichtig für ihn, andere Methoden zu finden, mit seiner Wut umzugehen. Aber es ist was anderes als die Hortbetreuerin gemeint hat, nämlich mein Sohn hätte das andere Kind geschlagen weil er (mein Sohn) keine Hausübung machen will. Wenn die Betreuerin genauer nachgefragt hätte könnte sie zumindest auch mit dem anderen Kind reden und sagen, dass xxx (mein Sohn) überhaupt nicht mag, ausgelacht zu werden.

Ich bin nicht so naiv zu meinen, dann würde sich die Situation sofort bessern. Aber wenn man gar nicht nachfragt was wirklich dahinter steckt KANN die Situation gar nicht besser werden. Und ich halte es für keinen Zufall, dass mein Sohn in der Schule bisher nie agressiv war (und auch vorher, im Kindergarten, kaum), es im Hort aber "immer wieder" ist. Er ist dort und da dieselbe Persönlichkeit. Es wird einfach nur unterschiedlich damit umgegangen.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Rabaukenmama
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Re: schulstart mit fast 6 jähriger

Beitrag von Rabaukenmama »

alibaba hat geschrieben:@Charlotte

Es geht nicht um mich, es geht um das Problem des Ausgangsthreads. Da haben nun Mama und Tochter ein handfestes Problem. Das liegt nicht zwangsläufig am Alter des Kindes sondern am Verhalten des Kindes. Es ist einfach nicht schulreif.
Wer hat das Recht, das zu bestimmen? Stell ein- und dasselbe Kind 10 Lehrern vor und frag sie nach dessen Schulreif - du wirst 10 verschiedene Antworten bekommen von denen einige eher dem entsprechen, was der Lehrer leisten KANN und WILL und nicht von Reife oder Unreife des Kindes.

Charlotte hat die Erfahrung gemacht dass die nachgewiesene Hochbegabung ihrer Tochter eine Veränderung der Sichtweise in Bezug auf Schulreife bewirkt hat. Das hat wieder nichts damit zu tun wie reif oder unreif die Tochter ist. Aber es gibt jede Menge Vorurteile über HB-Kinder und wenn wir als Eltern schon unter einigen davon zu leiden haben halte ich es nicht für verwerflich, die anderen zum Vorteil unserer Kinder zu nutzen.

In Charlottes Fall ist das Vorurteil "jaja, diese HBler sind ja öfter sozial hinten...", sprich das Verhalten des Kindes wurde mit der Hochbegabung gerechtfertigt. Umgekehrt haben meine Eltern sich oft anhören müssen über welche sozialen Kompetenzen ich doch schon verfügen müsse, klug wie ich bin! Dabei sind IQ und Reife voneinander unabhängige Voraussetzungen. Es gibt reife, durchschnittlich reife und unreife HB-Kinder. Und so, wie wir als Eltern ein minderbegabtes Kind nicht hochbegabt "machen" können ist auch die Reife außerhalb unseres Einflussbereich. Wäre es nach meiner ECHTEN Reife gegangen wäre ich erst mit 13 eingeschult worden.
alibaba hat geschrieben: Ich kenne, persönlich, so einen ähnlichen Fall. Das Kind hat dann eine Klasse wiederholt und war auf 3 verschiedenen Schulen. Mittlerweile auf einer für "schwierige" Kinder. Dumm ist das Kind nicht. Der erste IQ-Test zeigte eine HB, der zweite dann zwar nicht mehr, aber immer noch gut. Um jedes Kind ist es schade.
Was, das Kind hat 3x Schule gewechselt und geht jetzt auf eine Schule für schwierige Kinder weil es nicht ausmalen will? Oder liegt die Ähnlichkeit des Falles nur darin, dass auch von Lehrer Seite gemeint wurde, es sei nicht schulreif ( auf Grund ganz anderer Vorfälle)?
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Maca
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Re: schulstart mit fast 6 jähriger

Beitrag von Maca »

Ich habe mir nun nochmal alle Beiträge von Ellie durchgelesen und finde, wohl wissend ,dass Eltern nicht immer objektiv sind, dass es überhaupt keine Gründe für eine Zurückstufung gibt.

1. Langsamkeit ( wird vermutlich auch in einem Jahr noch vorhanden sein, könnte durch Unterforderung aber auch noch zusätzlich verstärkt werden)

2. Unlust zum Ausmalen
Da müsste man das Kind sanft motivieren . Da laut Ellie Probleme im gezielten Einsetzen der Körperspannung und leichte Störungen in der Wahrnehmungsverarbeitung vorliegen, sind Ausmalaufgaben geradezu therapeutisch!
Aber vielleicht darf sie anstelle von Ostereiern Mandalas in der Schule anmalen?
Das ist bei uns in der GS so üblich gewesen. Kognitiv sehr fitte Kinder, die feinmotorische hinterherhinkten durften sich ihr eignes Ausmalmaterial mitbringen.
Mein Sohn hat z.b. Kirchenfenster und Traktoren ausmalen dürfen, fand er viel besser!

3. Diskussionswut
Da stellt sich mir, wie Rabaukenmama, doch immer die Frage,warum diskutiert das Kind?
Wie gut sind denn die Argumente der Lehrkraft eigentlich? :mrgreen:
Seinerzeit konnte der KiGa es gar nicht erwarten, meine dikussionsfreudige Tochter möglichst schnell in die Vorschule abzuschieben :mrgreen: .
Sie wurde deswegen aber niemals als unreif betitelt, sondern es wurde ganz ehrlich zugegeben, dass Kinder , die extrem selbstbestimmt und wortgewandt sind, einfach als sehr anstrengend empfunden werden.
Solche Kinder müssen schon sehr stark sein, um sich trotzdem in Masseneinrichtungen zu positionieren.
ABER ICH ALS MUTTER WÜRDE NIEMSLS SAGEN,
PASS DICH AN ! Es sei denn die Grenzen der Mitschüler werden verletzt, das geht natürlich nicht!

Aber die Nerven der Lehrkraft zu strapazieren,
JA, DAS geht! :mrgreen:
charlotte12
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Re: schulstart mit fast 6 jähriger

Beitrag von charlotte12 »

Bei meiner Tochter ist übrigens das Verhalten, das dazu führte, dass sowohl Kindergarten als auch Schulreifetest sie als "nicht schulfähig" attestierten, in der Schule (bisher...) fast gar nicht mehr vorhanden, was uns alle verblüffte. Kürzlich bei einem Besuch im Kindergarten war es aber prompt wieder da. Auffälliges Verhalten im Kindergarten kann eben alles mögliche sein - Unreife, mangelnde Passung, Charaktereigenschaft. Mir wurde im Kindergarten schon gesagt, als meine Tochter gerade mal 4 geworden war, dass sie genau im Jahre 2017 schulreif sein würde, und die Schule, die den Schulreifetest durchführte, trickste schon im Vorfeld massiv, um uns davon abzuhalten, den Test überhaupt durchführen zu lassen (verschwiegen, dass es eine Deadline zur Anmeldung gibt; lange Vorträge am Telefon, dass Kann-Kinder meist scheitern, ohne uns überhaupt angehört zu haben; ständiges Vertrösten mit Rückruf-Versprechen, die nie eingelöst wurden). Ich kenne Ellis Tochter natürlich auch nicht, aber für mich hört sich das Verhalten des Kindes jetzt nicht wirklich dramatisch an, v.a. nicht so, dass das alles jetzt konkret an diesem einen Jahr früher oder später Einschulen liegen soll. Ich hätte eher Angst, dass mit Ausschulung und Wieder-Einschulung in einem Jahr die Motivation komplett weg ist und sie dann ganz in die Verweigerung geht. Eine EInzelberatung bei einer neutralen, kompetenten Person halte ich für genau den richtigen Weg. Ich hoffe, Du berichtest, was rauskam, EIli.
Bliss
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Registriert: Fr 21. Okt 2011, 23:43

Re: schulstart mit fast 6 jähriger

Beitrag von Bliss »

Maca hat geschrieben: Ich verstehe einfach nicht, warum Grundschulpädagogen renitente Kinder nicht einfach in Ruhe lassen können.
Wenn die Leistung nicht reicht, o.k. klar, dann muss man eventuell zurückstufen.

Aber nur weil ein Kind zu vielem keine Lust hat?
Bei nachgewiesener Hochbegabung?

Renitenz wird nicht toleriert, aber warum eigentlich nicht?
Weil man Angst hat, das könnte auch andere Schüler in die Verweigerung treiben?
Erstens kommt es drauf an, wie sich die Renitenz äußert. Da gibt es sozialverträgliche und weniger sozialverträgliche Varianten.

Dann können ja nicht nur getestete HB Kinder renitent sein, sondern auch ungeteste und nicht HB-Kinder. Und auch getesten HB-Kindern täte es manchmal gut, die ein oder andere Sache, trotzdem zu machen, auch wenn die Lust grad nicht vorhanden ist.

So einfach da die Unterschiede rauszufinden ist das nun auch wieder nicht. Vor allem, wenn ein Kind gar nicht zeigt, was kann.

Und wenn das HB-Kind dann auch Aufgaben verweigert, die seinem Leistungsvermögen angemessen sind, weil es nicht gleich überblickt, was es dabei jetzt lernen soll? Wären die Eltern irgendwann auch nicht mehr begeistert, wenn die Lehrer das dann achselzuckend hinnehmen.

Sofern es nicht zum Konzept der Schule gehört, damit umzugehen wird es einfach schwierig, egal ob vorzeitig oder termingerecht eingeschult.

Meiner Erfahrung nach haben Kinder, die nicht damit zurechtkommen auch mal langweilige Aufgaben zu erledigen an der Regelschule einen schweren Stand, unabhängig vom Einschulungszeitpunkt.
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