Gute/schlechte Erfahrungen mit Begabtenklassen?
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Gute/schlechte Erfahrungen mit Begabtenklassen?
Hallo in die Runde!
Ich hoffe, dass hier der ein oder andere schon Erfahrungen mit Begabtenklassen/-zügen oder –schulen gesammelt hat und etwas aus dem Nähkästchen plaudern mag?
Hintergrund ist, dass unser Kind ein Zulassung für eine Begabten- oder Hochleisterklasse bekommen hat und wir nun vor der Wahl stehen, es dort oder am örtlichen Gymnasium anzumelden. Mich interessiert vor allem das soziale Gefüge in solchen Klassen. Die Schule nimmt nicht nur Kinder mit sehr guten Noten an, sondern eben auch als HB getestete Kinder, die Underachiever sind. Man hört von anderen Eltern immer mal wieder, dass diese Klassen nicht ganz unproblematisch sind. Auch, dass sie einen schwereren Stand bei den anderen Schülern (aus den Regelklassen) haben. Meine Bedenken sind, dass das Kind, das bisher ein gutes Sozialverhalten an den Tag legt und mit Kindern jeglicher Couleur zurechtkommt, in einer solchen Klasse quasi verlernt, mit „normalen“ Schülern umzugehen.
Welche Erfahrungen haben Eure Kinder in solchen Klassen gesammelt? Wie steht es um Konkurrenz- und Leistungsdruck in diesen Klassen, wie sind die anderen Schüler drauf? Geht es eher in Richtung breit (aus)gebildete, fitte Schülerschaft oder eher „Ansammlung von arroganten Besserwissern“ (bös formuliert)?
Kurzum, was spricht, aus sozialen Gründen, für oder gegen eine solche Klasse?
Über Gedankenanstöße würde ich freuen, Lieselotte
Ich hoffe, dass hier der ein oder andere schon Erfahrungen mit Begabtenklassen/-zügen oder –schulen gesammelt hat und etwas aus dem Nähkästchen plaudern mag?
Hintergrund ist, dass unser Kind ein Zulassung für eine Begabten- oder Hochleisterklasse bekommen hat und wir nun vor der Wahl stehen, es dort oder am örtlichen Gymnasium anzumelden. Mich interessiert vor allem das soziale Gefüge in solchen Klassen. Die Schule nimmt nicht nur Kinder mit sehr guten Noten an, sondern eben auch als HB getestete Kinder, die Underachiever sind. Man hört von anderen Eltern immer mal wieder, dass diese Klassen nicht ganz unproblematisch sind. Auch, dass sie einen schwereren Stand bei den anderen Schülern (aus den Regelklassen) haben. Meine Bedenken sind, dass das Kind, das bisher ein gutes Sozialverhalten an den Tag legt und mit Kindern jeglicher Couleur zurechtkommt, in einer solchen Klasse quasi verlernt, mit „normalen“ Schülern umzugehen.
Welche Erfahrungen haben Eure Kinder in solchen Klassen gesammelt? Wie steht es um Konkurrenz- und Leistungsdruck in diesen Klassen, wie sind die anderen Schüler drauf? Geht es eher in Richtung breit (aus)gebildete, fitte Schülerschaft oder eher „Ansammlung von arroganten Besserwissern“ (bös formuliert)?
Kurzum, was spricht, aus sozialen Gründen, für oder gegen eine solche Klasse?
Über Gedankenanstöße würde ich freuen, Lieselotte
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- Dauergast
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Re: Gute/schlechte Erfahrungen mit Begabtenklassen?
Ich hatte zwei Kinder in dem HB-Zug. Mein Sohn, höchstbegabt, wurde in der normalen Klasse nicht akzeptiert. In dem HB-Zug kam er sozial sehr gut an, gewann Freunde und fühle sich wohl. Die Leistung der Klasse war nicht überragend, Französischarbeit mit dem 4er Klassenschnitt ist mir in Erinnerung geblieben. Ich würde die Konkurrenz in der Klasse als unterdurchschnittlich bewerten. Die meisten wussten es, dass sich pauken nicht lohnt. Die Klasse war sehr diskussionsfreudig, ob es gut oder schlecht ist, darf jeder selber entscheiden. Gefördert wurde nicht viel, eine zusätzliche Sprache und ein paar Projekttage pro Jahr - das war es schon. Der Hauptgewinn für meinen Sohn war, dass die Hochbegabten unter sich waren. Auch nach dem Ende des HB-zugs in der Abiphase halten sich die Kinder eher separat.
Meine Tochter, auch höchstbegabt, ist in so einer Klasse untergegangen. Aber das heißt ja nicht, dass sie sich in einer normalen Klasse besser durchgeschlagen hätte oder bei günstigerer Klassenzusammensetzung sich besser gefühlt hätte.
Wenn dein Sohn sich gut in der Gemeinschaft fühlt, die er jetzt hat, braucht er nicht einen Zusatzaufwand auf sich zu nehmen. Und ja, die Klassen können schwierig sein. Dem Jüngsten wurde vom Wechsel in den HB-Zug abgeraten, weil es dort zu dem Zeitpunkt noch mehr gemobbt wurde, als in seiner Klasse.
Es gab Eltern, die hochbegabte Geschwisterkinder in den gleichen HB-Zug geschickt haben, es gab aber auch solche, die explizit sich dagegen entschieden haben.
Vieles hängt auch von der Begabung und Charakter des Kindes ab. Ein Kind mit IQ von 130 kann sich gut integrieren, ein Kind mit IQ 150 hat schon eher ein Problem. Ein Kind ohne zusätzliche Defizite kann sich leichter in die Gruppe einfügen als eines mit erschwerenden Diagnosen.
Meine Tochter, auch höchstbegabt, ist in so einer Klasse untergegangen. Aber das heißt ja nicht, dass sie sich in einer normalen Klasse besser durchgeschlagen hätte oder bei günstigerer Klassenzusammensetzung sich besser gefühlt hätte.
Wenn dein Sohn sich gut in der Gemeinschaft fühlt, die er jetzt hat, braucht er nicht einen Zusatzaufwand auf sich zu nehmen. Und ja, die Klassen können schwierig sein. Dem Jüngsten wurde vom Wechsel in den HB-Zug abgeraten, weil es dort zu dem Zeitpunkt noch mehr gemobbt wurde, als in seiner Klasse.
Es gab Eltern, die hochbegabte Geschwisterkinder in den gleichen HB-Zug geschickt haben, es gab aber auch solche, die explizit sich dagegen entschieden haben.
Vieles hängt auch von der Begabung und Charakter des Kindes ab. Ein Kind mit IQ von 130 kann sich gut integrieren, ein Kind mit IQ 150 hat schon eher ein Problem. Ein Kind ohne zusätzliche Defizite kann sich leichter in die Gruppe einfügen als eines mit erschwerenden Diagnosen.
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Re: Gute/schlechte Erfahrungen mit Begabtenklassen?
Inwiefern ist Deine Tochter "untergegangen"? Mit den Klassenkameraden nicht zurechtkommen? Mit dem Stoff, den Lehrern?
Kind liegt im Hoch-, aber nicht Höchstbegabtenbereich. Völlig problemlos und unauffällig in der Grundschule, keine Beeinträchtigungen. Allerdings sehr motiviert und wissbegierig, was den Hb-Zweig inhaltlich interessant macht. Mehraufwand bzgl. Schulweg o.ä. wäre nicht vorhanden.
Im HB-Zweig befürchte ich Entfremdung vom Normalen, im Regelzweig Ausgrenzung in den höheren Klassen, wenn man sich nicht für die Standardsachen wir Fußball oder Aufmachung interessiert.
Puh, schwierig.
Kind liegt im Hoch-, aber nicht Höchstbegabtenbereich. Völlig problemlos und unauffällig in der Grundschule, keine Beeinträchtigungen. Allerdings sehr motiviert und wissbegierig, was den Hb-Zweig inhaltlich interessant macht. Mehraufwand bzgl. Schulweg o.ä. wäre nicht vorhanden.
Im HB-Zweig befürchte ich Entfremdung vom Normalen, im Regelzweig Ausgrenzung in den höheren Klassen, wenn man sich nicht für die Standardsachen wir Fußball oder Aufmachung interessiert.
Puh, schwierig.
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- Dauergast
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Re: Gute/schlechte Erfahrungen mit Begabtenklassen?
Im sozialen Bereich, Leistung ist gut bis sehr gut. Die Hoffnung auf mehr Inhalt im HB-Zug kann ich nicht bestätigen. Die Lehrbücher und der Stoff sie die gleichen wie in normalen Klassen. Nur gab es mal eine Stunde weniger Mathe, dafür fingen dann gleich zwei Sprachen in der 5. an. Wie der Rest drumherum gestaltet ist, ist von der Schule abhängig. Bei meinen Kindern waren Pluskurse am Nachmittag obligatorisch, was den Stundenplan noch mehr belastete ohne inhaltlich große Auswirkung zu haben.
Bei vorhandenen festen Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen kann man gut außerhalb des Mainstream leben. Keiner wird geärgert, weil er sich nicht für Fußball interessiert. Da gehört schon wesentlich mehr dazu, um Opfer einer Ausgrenzung zu werden. Vor allem in den höheren Klassen spielen ganz andere Dinge eine Rolle.
Ich würde mir die Schulen anschauen, eine Meinung konkret um diese Schule bilden, damit man darüber im Klaren ist, was sie bietet. Ich würde auch dem Kind zuhören. Falls alle seine Freunde in eine andere Schule gehen, ist das schon ein Argument dagegen.
Inhaltlich bietet Gymnasium, vor allem wenn man Sprachen gegenüber offen ist, wesentlich mehr Möglichkeiten als die Grundschule. Ein motiviertes Kind kann sich Sprachen erarbeiten. Vor allem im Deutsch gibt es keine Grenze nach oben. Ist man eher auf Mathe fixiert, sieht es in der Regelschule wesentlich trauriger aus. In der Schule meiner Kinder wird viel Wert auf Mathewettbewerbe gelegt. Kinder (nicht unbedingt nur aus dem HB-Zug) werden dazu angeleitet, wie man diese Aufgaben löst. Das muss man aber auch wollen und bereit sein, sich mit diesen Aufgaben tagelang zu beschäftigen. Meine Kinder haben sich trotz vorhandener mathematischer Begabung nicht dafür interessiert. Selbst der Große, der da seine Spitze hat, nicht. Sein guter Freund und Klassenkamerad hat alles mögliche gewonnen und war selbst auf der internationalen Matheolympiade. Da wäre er aber wahrscheinlich auch ohne den HB-Zug gelandet, da der Vater Matheprofessor und wahrscheinlich der größte Förderer und Vorbild ist.
Ich schreibe noch mal als Fazit: aus meiner Erfahrung ist der größte Gewinn dieser Klasse die Gemeinschaft. Als Gemeinschaft sind sie einerseits vielfältiger und dadurch toleranter, aber andererseits auch kantiger und weniger regelkonform und somit auch weniger lenkbar.
Es gibt keine einzig richtige Entscheidung, es ist immer ein Kompromiss. Jetzt ist mein Kleiner in der "normalen" Klasse. Sitzt aber mit einem zusammen, der einen Bruder im dem HB-Zug hat, und das ist dann ziemlich das einzige Kind mit dem sich der Kleine gut versteht. Ich bin aber schon dankbar dass er nicht geärgert wird, da das letzte Jahr für ihn nicht gut war. Entfremdung von Normalität fürchte ich gar nicht, weil dafür müsste man bei Normalität irgendwann man wenigstens kurz gewesen sein
Bei vorhandenen festen Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen kann man gut außerhalb des Mainstream leben. Keiner wird geärgert, weil er sich nicht für Fußball interessiert. Da gehört schon wesentlich mehr dazu, um Opfer einer Ausgrenzung zu werden. Vor allem in den höheren Klassen spielen ganz andere Dinge eine Rolle.
Ich würde mir die Schulen anschauen, eine Meinung konkret um diese Schule bilden, damit man darüber im Klaren ist, was sie bietet. Ich würde auch dem Kind zuhören. Falls alle seine Freunde in eine andere Schule gehen, ist das schon ein Argument dagegen.
Inhaltlich bietet Gymnasium, vor allem wenn man Sprachen gegenüber offen ist, wesentlich mehr Möglichkeiten als die Grundschule. Ein motiviertes Kind kann sich Sprachen erarbeiten. Vor allem im Deutsch gibt es keine Grenze nach oben. Ist man eher auf Mathe fixiert, sieht es in der Regelschule wesentlich trauriger aus. In der Schule meiner Kinder wird viel Wert auf Mathewettbewerbe gelegt. Kinder (nicht unbedingt nur aus dem HB-Zug) werden dazu angeleitet, wie man diese Aufgaben löst. Das muss man aber auch wollen und bereit sein, sich mit diesen Aufgaben tagelang zu beschäftigen. Meine Kinder haben sich trotz vorhandener mathematischer Begabung nicht dafür interessiert. Selbst der Große, der da seine Spitze hat, nicht. Sein guter Freund und Klassenkamerad hat alles mögliche gewonnen und war selbst auf der internationalen Matheolympiade. Da wäre er aber wahrscheinlich auch ohne den HB-Zug gelandet, da der Vater Matheprofessor und wahrscheinlich der größte Förderer und Vorbild ist.
Ich schreibe noch mal als Fazit: aus meiner Erfahrung ist der größte Gewinn dieser Klasse die Gemeinschaft. Als Gemeinschaft sind sie einerseits vielfältiger und dadurch toleranter, aber andererseits auch kantiger und weniger regelkonform und somit auch weniger lenkbar.
Es gibt keine einzig richtige Entscheidung, es ist immer ein Kompromiss. Jetzt ist mein Kleiner in der "normalen" Klasse. Sitzt aber mit einem zusammen, der einen Bruder im dem HB-Zug hat, und das ist dann ziemlich das einzige Kind mit dem sich der Kleine gut versteht. Ich bin aber schon dankbar dass er nicht geärgert wird, da das letzte Jahr für ihn nicht gut war. Entfremdung von Normalität fürchte ich gar nicht, weil dafür müsste man bei Normalität irgendwann man wenigstens kurz gewesen sein
Re: Gute/schlechte Erfahrungen mit Begabtenklassen?
Unser Sohn ist seit der 5. Klasse in einer Hochbegabtenklasse - mittlerweile ist er in der 9. Klasse.
Für ihn war die Entscheidung für diese Klasse die beste Entscheidung je. An der Grundschule wurde er nicht gerade gemobbt, war aber deutlich ein Außenseiter, da er jünger als seine Klassenkameraden war, kein Fußball gespielt hat und lange blonde Haare hatte (hat er immer noch). Er hatte Freunde an der Schule, das waren die, die auch kein Fußball gespielt haben. In einem kleinen Dorf gehört man ohne Fußball halt nicht dazu. Alle seine Klassenkameraden sind dann an das nächstgelegene Gymnasium gewechselt. Sprich: dort sind die Kinder - wie wir auch bei der Tochter gesehen haben - sehr Mainstream und er hätte dort wahrscheinlich keine Freunde gefunden.
Am HB-Zug in einer weiter entfernten Stadt ist es da ganz anders. Die Kinder sind alle sehr unterschiedlich, unterschiedliche Hobbies, unterschiedliches Alter (eine Altersspanne von fast 4 Jahren in der Klasse) ... da wird niemand schief angeschaut, weil er "anders" ist, weil jeder anders ist. Sprich: Sohn ist quasi mit allen befreundet, beliebt, ist glücklich.
Mit den anderen Klassen gibt es bei uns keine Probleme. Sie haben einige Fächer gemeinsam (Sport, Religion, Altgriechisch, ...) und Sohn hat auch dort einige Freunde. Ich denke, die Klassen sind bei uns so etabliert, da wissen mittlerweile alle, dass Hochbegabte auch ganz normale Menschen sind Also die werden von den anderen Klassen nicht schräg angeschaut.
Also unseren Erfahrungen gemäß, die wir einerseits mit dem normalen Gymnasium und andererseits mit dem mit HB-Zug haben, würden wir definitiv wieder die HB-Klasse wählen.
Für ihn war die Entscheidung für diese Klasse die beste Entscheidung je. An der Grundschule wurde er nicht gerade gemobbt, war aber deutlich ein Außenseiter, da er jünger als seine Klassenkameraden war, kein Fußball gespielt hat und lange blonde Haare hatte (hat er immer noch). Er hatte Freunde an der Schule, das waren die, die auch kein Fußball gespielt haben. In einem kleinen Dorf gehört man ohne Fußball halt nicht dazu. Alle seine Klassenkameraden sind dann an das nächstgelegene Gymnasium gewechselt. Sprich: dort sind die Kinder - wie wir auch bei der Tochter gesehen haben - sehr Mainstream und er hätte dort wahrscheinlich keine Freunde gefunden.
Am HB-Zug in einer weiter entfernten Stadt ist es da ganz anders. Die Kinder sind alle sehr unterschiedlich, unterschiedliche Hobbies, unterschiedliches Alter (eine Altersspanne von fast 4 Jahren in der Klasse) ... da wird niemand schief angeschaut, weil er "anders" ist, weil jeder anders ist. Sprich: Sohn ist quasi mit allen befreundet, beliebt, ist glücklich.
Mit den anderen Klassen gibt es bei uns keine Probleme. Sie haben einige Fächer gemeinsam (Sport, Religion, Altgriechisch, ...) und Sohn hat auch dort einige Freunde. Ich denke, die Klassen sind bei uns so etabliert, da wissen mittlerweile alle, dass Hochbegabte auch ganz normale Menschen sind Also die werden von den anderen Klassen nicht schräg angeschaut.
Also unseren Erfahrungen gemäß, die wir einerseits mit dem normalen Gymnasium und andererseits mit dem mit HB-Zug haben, würden wir definitiv wieder die HB-Klasse wählen.
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- Dauergast
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Re: Gute/schlechte Erfahrungen mit Begabtenklassen?
Ich kann zwar bei der Frage wegen Begabungsklassen nicht mitreden, aber da stimme ich dir vollinhaltlich zu !Katze_keine_Ahnung hat geschrieben: ↑Mi 30. Nov 2022, 00:52 Entfremdung von Normalität fürchte ich gar nicht, weil dafür müsste man bei Normalität irgendwann man wenigstens kurz gewesen sein
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
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- Dauergast
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Re: Gute/schlechte Erfahrungen mit Begabtenklassen?
Hallo Edainwen,Edainwen hat geschrieben: ↑Mi 30. Nov 2022, 09:16 Am HB-Zug in einer weiter entfernten Stadt ist es da ganz anders. Die Kinder sind alle sehr unterschiedlich, unterschiedliche Hobbies, unterschiedliches Alter (eine Altersspanne von fast 4 Jahren in der Klasse) ... da wird niemand schief angeschaut, weil er "anders" ist, weil jeder anders ist. Sprich: Sohn ist quasi mit allen befreundet, beliebt, ist glücklich.
Mit den anderen Klassen gibt es bei uns keine Probleme. Sie haben einige Fächer gemeinsam (Sport, Religion, Altgriechisch, ...) und Sohn hat auch dort einige Freunde. Ich denke, die Klassen sind bei uns so etabliert, da wissen mittlerweile alle, dass Hochbegabte auch ganz normale Menschen sind Also die werden von den anderen Klassen nicht schräg angeschaut.
es freut mich total, wieder von euch zu lesen, und vor allem, dass es deinem Sohn jetzt gut geht !
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Re: Gute/schlechte Erfahrungen mit Begabtenklassen?
Hallo Rabaukenmama,
Dankeschön
Ich lese hier zwar immer mal wieder mit, kann aber meistens gefühlt nichts vernünftiges beitragen und schweige deshalb Probleme gibt es von unserer Seite auch keine, die haben sich mit der Klasse quasi in Luft aufgelöst... langsam wird der Sohn allerdings pubertär, wer weiß ...
Wie geht es euch? Von euch habe ich auch schon lange nichts mehr gelesen. Klappt das mit dem "Homeschooling"?
Dankeschön
Ich lese hier zwar immer mal wieder mit, kann aber meistens gefühlt nichts vernünftiges beitragen und schweige deshalb Probleme gibt es von unserer Seite auch keine, die haben sich mit der Klasse quasi in Luft aufgelöst... langsam wird der Sohn allerdings pubertär, wer weiß ...
Wie geht es euch? Von euch habe ich auch schon lange nichts mehr gelesen. Klappt das mit dem "Homeschooling"?
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Re: Gute/schlechte Erfahrungen mit Begabtenklassen?
Ich befürchte, unser Blickwinkel ist da ein ganz anderer als Eurer. Wenn mein Kind in der Grundschule schon Außenseiter wäre, wäre die Entscheidung auch klar pro HB-Klasse.
Das Kind geht jedoch glatt und reibungslos durch die Grundschule, zeigt keinerlei Auffälligkeiten (außer eben Wissbegierde), motiviert, fit, viele Freunde, neben nerdigeren Interessen auch viele altersgerechte. Aus den gängigen Hochbegabungslisten erfüllt es vielleicht ein oder zwei Punkte.
Der HB-Zweig wäre nur wegen der fachlichen Anforderungen (akzelerierter Unterricht, Zusatzfächer, höheres Niveau) und quasi als Vorsichtsmaßnahmen (wir Eltern sind auch erst ab der oberen Mittelstufe angeeckt) eine Option.
Alternativ würden wir hoffen, das Kind auf das normale Gymnasium zu geben und zusätzlich mit Musik, Sprachen, Programmieren bei Laune zu halten.
Die Frage ist halt, ob die Zusatzfeatures der HB-Klasse so attraktiv sind, dass man das Risiko in Kauf nimmt, dass das Kind dort nur lernt, mit HBs umzugehen obwohl es im weiteren Leben auch anderes braucht. Ich bin mir auch nicht sicher, dass dieser HB/Leistungsstempel gut für ein Kind ist, das bisher so völlig problemlos durchs Leben geht.
Das Kind geht jedoch glatt und reibungslos durch die Grundschule, zeigt keinerlei Auffälligkeiten (außer eben Wissbegierde), motiviert, fit, viele Freunde, neben nerdigeren Interessen auch viele altersgerechte. Aus den gängigen Hochbegabungslisten erfüllt es vielleicht ein oder zwei Punkte.
Der HB-Zweig wäre nur wegen der fachlichen Anforderungen (akzelerierter Unterricht, Zusatzfächer, höheres Niveau) und quasi als Vorsichtsmaßnahmen (wir Eltern sind auch erst ab der oberen Mittelstufe angeeckt) eine Option.
Alternativ würden wir hoffen, das Kind auf das normale Gymnasium zu geben und zusätzlich mit Musik, Sprachen, Programmieren bei Laune zu halten.
Die Frage ist halt, ob die Zusatzfeatures der HB-Klasse so attraktiv sind, dass man das Risiko in Kauf nimmt, dass das Kind dort nur lernt, mit HBs umzugehen obwohl es im weiteren Leben auch anderes braucht. Ich bin mir auch nicht sicher, dass dieser HB/Leistungsstempel gut für ein Kind ist, das bisher so völlig problemlos durchs Leben geht.
Zuletzt geändert von Lieselotte am Mi 7. Dez 2022, 18:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gute/schlechte Erfahrungen mit Begabtenklassen?
Es ist nicht ganz klar, warum überhaupt getestet wurde und warum das Kind sich beworben hat. Ich weiß nicht, von welcher Schule die Rede ist. Wenn es Afra ist, dann lohnt es sich auf jeden Fall. Wenn es was staatliches mit ein bisschen Förderung ist, dann gibt es kein wirklich anderes Unterricht.