Hallo!
Die letzten Jahre waren schulische immer in Ordnung bei unserer Tochter (bald 12) aber dieses Jahr ist der Wurm drin und wir waren wegen Trennungsängsten und anderen Ängsten bei einer Psychologin, die unsere Tochter ausgetestet hat. Dabei kam ein sehr hoher IQ von fast 140 hinaus (besonders im logischen und räumlichen Denken ist sie begabt aber auch sonst schnitt sie überall gut ab).
Seit 2 Monaten haben wir ein extremes Schulthema. Sie hat morgens fast immer Bauchschmerzen und ihr ist schwindlig etc. Die Lautstärke in der Schule macht ihr zu schaffen und dass sie sich als anders als die anderen empfindet und gerne dazu gehören möchte.
Ich habe über Schulwechsel mit ihr gesprochen, aber das möchte sie nicht und ich bin mir auch nicht sicher, ob das was ändern würde und sie sich noch mehr als Außenseiter fühlen würde. Für die Unterstufe gibt es nicht wirklich spezielle Schulen in Wien oder unserer Umgebung, erst ab Oberstufe käme eventuell die Karl Popper in Frage.
Wie habt ihr das mit schon älteren Kindern gehandhabt? Sozial ist sie sicher nicht weiter, als ihr Alter, deshalb denken wir wäre auch Klasse überspringen keine Option.
Im Moment ist es einfach nur schwer für uns ihr zuzusehen, wie sie sich immer mehr in sich zurück zieht und sich weniger zutraut. Sie kann und traut sich nicht für sich einzustehen und möchte auch nicht auffallen oder anders sein, als andere.
Vielleicht hat jemand mit Kindern, die schon älter sind eigentlich Tipp für uns..wir haben noch einen Größeren, der schon 19 ist und auch überdurchschnittlich begabt und da war es in diesem Alter auch etwas hart aber ihm hat es eher nie was ausgemacht anders zu sein und er ist vom Typ her eher Einzelgänger und die Meinung von anderen ist ihm nicht so wichtig. Die beiden sind sehr eng miteinander und verstehen sich auf einer Wellenlänge, aber unsere Tochter würde auch eine Freundin in ihrem Alter brauchen.
Danke für Tipps!
Bauchweh, Schule , psychische Probleme- 2. Klasse Ahs
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- Dauergast
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Re: Bauchweh, Schule , psychische Probleme- 2. Klasse Ahs
Mädchen sind sensibler als Jungen was Peerduck angeht. Ich würde euch empfehlen, individuelle therapeutische Unterstützung zu suchen. Die Klassenkameraden werden sich an dieser oder anderer Schule eher gleich benehmen. Nur alternative Schulen können ein anderes Konzept umsetzen, aber das muss man auch wollen.
Re: Bauchweh, Schule , psychische Probleme- 2. Klasse Ahs
Danke. Ich hab jetzt von ihr herausbekommen, dass ihr größtes Problem das Mittagessen in der Schule ist an dem einen Tag, an dem sie Nachmittagsunterricht hat. Es ist ihr da zu laut und hektisch. Ich hätte ihr alle möglichen Lösungen angeboten (sie dürfte in einem anderen Raum sitzen, ich hole sie ab zu Mittag und bringe sie wieder hin) aber sie will nicht anders sein als die anderen, also wäre ihre Lösung an diesem Tag nicht in die Schule zu gehen. In therapeutischer Behandlung ist sie aber an diesem Thema kommen wir ihr irgendwie nicht weiter. Danke fürs Zuhören...ist gerade eher unentspannt bei uns morgens und das macht es sicher nicht besser aber ich habe auch Druck, dass sie in die Schule geht. Wie geht ihr mit sowas um? Könnt ihr da entspannt bleiben?
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Re: Bauchweh, Schule , psychische Probleme- 2. Klasse Ahs
Ach, das lese ich nicht gerne und doch kommt es mir sehr bekannt vor. Ähnliche Themen habe ich mit meinen 2 Töchtern (13 und 15). Vor allem die Große hatte / hat immer wieder Anpassungsstörungen in der Schule, zu laut, zu langweilig, will so sein wie die Anderen und ist es nicht....Wir hatten Mobbing, Klassensprung, Schulwechsel,.. Also auch in den letzten Jahren viel versucht, richtig geklappt hat bisher nichts. Das aktuelle Schulsystem ist leider einfach schwierig und weniger geeignet für manche Kinder. Aktuell geht sie in die 11. Klasse und ist akzeptiert, richtige Freunde in der Klasse hat sie jedoch leider nicht, Gott sei Dank ist ihre alte beste Freundin seit ein paar Monaten wieder in ihrem Leben. Das tut ihr unfassbar gut. Wir können nicht viel an den äußeren Umständen ändern. Mit den Lehrern in Kontakt sein, wenn es sein muss. Eng beim Kind sein. Gut zuhören und Hilfen anbieten (auch therapeutisch), Auszeiten geben und Rückzugsort sein. Alles was du auch wahrscheinlich auch schon machst. Als Eltern ist es schmerzhaft, wir wünschen den Kindern doch einfach eine unbeschwerte Jugend, wenn das denn rückblickend überhaupt jemand hat Aber so ist es leider nicht. Schau, dass du auch gut auf dich aufpasst, auch mal Auszeiten nimmst und dir was Gutes tust. Hört sich immer doof an, ist aber so wichtig. Dann kannst du auch stark sein und deine Tochter weiter so gut unterstützen, wie du es machst. Und dann hoffen wir, dass mit genug Unterstützung und positiver Endergie aus unseren Mädels starke junge Frauen werden können.
Re: Bauchweh, Schule , psychische Probleme- 2. Klasse Ahs
Danke. Dein Beitrag tut mir gut. Ich glaube mit ihrem Bauchweh schafft sie sich selbst auch Auszeiten und da bin ich immer etwas zerrissen, wie sehr ich darauf eingehen soll und sie ab und zu Zuhause lassen soll oder wie sehr ich sie in die Schule zwingen muss... Schwieriges Thema!
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Re: Bauchweh, Schule , psychische Probleme- 2. Klasse Ahs
In ganz schweren Zeiten haben wir tatsächlich "Inseltage" vereinbart. So etwa " Schaff' es bis Donnerstag, dann bleibst du Freitag zu Hause". Das geht aber natürlich nur ganz begrenzt. Wir haben es in einem Schuljahr mit der Schule abgesprochen, wie gesagt, der Kontakt muss in gewissen Zeiten eng und gut sein. Bei uns hatten wir damals eine sehr verständnisvolle Schulleiterin, und da die Noten stimmten, hatten wir etwas Handlungsspielraum. Mittlerweile - aber auch nach Schulwechsel - sind diese Tage nicht mehr nötig. Hoffentlich bleibt es so.